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Selbstmord durch Erflicken. Autobusunglück am Bülowbogen.

Ein graufiger Weg in den Tod.

Ein ungeklärter Todesfall rief am Sonnabendabend die Re­servemordkommission nach der Simplonstr. 35. Hier wohnt im Borderhause drei Treppen der 45 Jahre alie Walfer Ahrend mil feiner 39 Jahre alten Frau und seinem 17 Jahre alten Sohne. Die Frau ist am Sonnabendabend von dem heimkommenden Sohn tot mit einem Knebel im Munde aufgefunden worden.

Bater und Sohn hatten am Sonnabend früh, turz nach 7 Uhr, die Wohnung verlassen. Frau Ahrend pflegte sich ncich dem Fort gang noch einmal zu Bett zu legen. Als der Sohn gegen Abend nach Hause kam, fand er die Bohnungstür verschlossen. Als ihm auch auf Klingeln nicht geöffnet murde, untersuchte er das Schloß und fand, daß auch in dem Sicherheitsschloß der Schliffel von ihnen steckte. Von einem Nachbarn lieh er sich Handwerkszeug, nahm die Schließbleche ab und öffnete so die Tür. Mit einer Nachbarin ging er durch die Wohnung. In der Schlafftube fand er feine Mutter noch in der Nachtkleidung, neben dem Bett legend, tot auf. Ein Arzt, der herbeigerufen wurde, ließ die Frau anheben und aufs Bett legen. Man entdeckte, daß sie ein Taschentuch als Knebel tief im Munde hatte. Nach Ansicht des Arztes ist die Frau zweifel­Ios erstidt. Die Wohnung zeigt nicht die geringste Unordnung. Rirgends ist ein Zeichen dafür, daß eine fremde Hand in Kästen oder Schränken gewühlt hat. An der Leiche sind feine äußeren Berlegungen zu sehen. Auch am und im Munde zeigen sich keine Spuren irgendwelcher Gewaltanmendung. Sa merfwürdig die Umstände des Auffindens auch sind, fann man taum von einem Berbrechen sprechen. Es ist vielmehr zu vermuten, daß die Frau sich selbst das Taschentuch in den Mund gesteckt hat. Sie litt feit längerer Zeit an Verfolgungswahn.

Im Todestampfe hat die Frau fich dann aus dem Bett herausgewälzt und ist dann mit dem Gesicht auf die Erde gefallen.

Todesopfer des Amofläufers.

Der Wahnsinnige in eine Heilanstalt gebracht. Die Bluttat des 32jährigen Bantbeamten Ernst Lehnert, der am Freitag nachmittag in einem Wahnsinnsanfall vier Frauen niederstach, hat gestern leider noch ein Menschenleben gefordert.

Mit besonders schweren Verlegungan war die Haushälterin Lehnerts, die Wirtschafterin Marie Koch, ins Nauener Kranten­haus gebracht worden. Dort ist sie am, Sonnabend mittag ge­storben. Das Befinden der anderen drei perletzten Frauen ist gleichfalls noch ernst. Der Täter softe gestern im Polizei­präsidium von Kriminalfommiffar Thomas pernommen werden. Man mußte das Verhör aber bald abbrechen, da Lehnert völlig teilnahmslos dasaß. An Stelle des Kriminalisten trat dann ein Kreisarzt, der Lehnert nach genauer Untersuchung für geistes­Irant erklärte und seine sofortige Internierung in der Heilanstalt Buch anordnete.

Der Potsdamer Korruptionsfall.

Der Bestochene war biederer Gtahlheimsmann.

Potsdam  , 28. November.

Der Magistrat hat am Sonnabend beim Landgericht einen Arrest auf das Vermögen des Tiefbauunternehmers Dübener in Meichendorf in Höhe von 80 000 Mart und auf das Bermögen des Bauamtmannes Ricßling in Höhe von 30 000 Mart erwirkt. Auf Grund dieser Ermächtigung will der Magistrat persuchen, das Geld bei den Banken, bei denen es untergebracht ist, zu beschlagnahmen. Das Stahlhelm- Bundesamt teilt mit: Der am Sonnabend früh im Zusammenhang mit dem Potsdamer Standal verhaftete Stadtbauinspektor Alfred Rauh war Mitglied des Botsdamer Stahlhelms  . Die Gauleitung des Botsdamer Stahlhelms hat ihn, als ihr die schweren Berfehlungen befanni murden, aus dem Stahlhelm" ausgeschlossen.

Eine Schau der weltlichen Schulen Neuköllns wird am heutigen Sonntag im Asyt, Leupiger Straße, eröffnet. Die Aus­stellung wird täglich von 17 bis 20 Uhr bis zum 13. Dezember, ge­öffnet sein. Der Eintritt ist frei.

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Foumilie Sovie

Roman von Elfe Möbus

Der alte Herr setzte sich ihr wieder gegenüber. Wenn ich dich so sehe, dann muß ich immer daran denken, wie ich dich als 4jähriges fleines Mädel mal auf dem Arm hatte. Da brillltest du wie am Spieß und haft genau so ein böses Gesicht gemacht wie jetzt. Immer mit dem Kopi durch die Wand! Das haft du von deinem Vater geerbt! Deine Mutter war nie so. An der nimm dir ein Beispiel! Aber jest appelliere ich an deinen Verstand, Germaine! Blaubst du, daß man mit deinem Individualismus bei diesen Menschenmassen durchkommen fann? Glaubst du, daß man Millionenheere führen kann, wenn man den einzelnen eben nicht als Nummer" betrachtet. Glaubst du, daß man bei diesen Massen ohne Disziplin auskommt, nach der sich jeder richten muß der Deibel muß ihn holen, wenn er sich nicht danach richtet! Es gibt kein anderes Mittel, Germaine, wenn nicht alle auseinanderrennen sollen wie eine Schafherde!" Bon Ihrem Standpunkt als Soldat mögen Sie recht haben, Ontel Stetten. Aber-". Sie stand auf.

,, Na, siehst du! Bist doch ein vernünftiger Mensch, teine hysterische Jungfer!"

Er drückte auf die Klingel. Die Erlaubnis fann ich dir nicht verschaffen, aber was anderes fann ich tun. Und ich fue es gern für deine Mutter und dich!"

Notieren Sie die Abreffe", sagte er zu dem eintretenden Feldwebel, und schreiben Sie fofort an das Lazarett, daß ich bitte, den Gefreiten Loriot fobold als möglich in ein deutsches Lazarett zu befördern. Sie werden es zwar auch so tun, denn sie brauchen die Betten für die Schwerverlegten. Aber immerhin fanns nicht schaden, menn der Brief antommt. Ich denke, Walter wird dann bald irgendwo in die Nähe kommen, fobald er transportfähig ist", wandte er sich wieder zu Ger­maine.

Mit einer Straßenbahn zusammengestoßen.- Neun Verletzte.

In der Potsdamer Straße   ereignete fich am Sonnabendnach­milfag direkt unter dem Hochbahnviaduft, dem sogenannten Bülow­bogen, ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Autobus der Linie 5 und einem Straßenbahnwagen der Linie 74, Neun Fahrgäfte erlitten zum Teil erhebliche Verlegungen. Die Feuer­wehr mußte den schwerbeschädigten Autobus abschleppen. Durch den Unglüdsfall wurde eine viertelstündige Betriebsstörung verur­facht, die sich bei dem starten Sonnabendverkehr in der Hauptver­fehrsstraße fehr empfindlich auswirkte.

Der Zusammenstoß ist nach den bisherigen polizeilichen Er­mittelungen und den Zeugenvernehmungen auf das unvorsichtige Fahren eines Radfahrers zurüdzuführen. Kurz vor der Hoch bahnüberführung geriet der Radfahrer plöglich vor die Räder eines in Richtung Schöneberg   fahrenden Autobus der Linie 5. Nur durch icharjes Bremsen vermochte der Autobusführer den Radfahrer vor dem Ueberfahrenwerden zu retten. Dadurch wurde aber weit

größeres Unheil herbeigeführt. Der starkbefeßte Autobus geriet ins Rutschen und prallte mit der Straßenbahn 74 zusammen, die gerade aus der Bülomstraße in die Potsdamer Straße   einbiegen wollte. Bei dem sehr heftigen Bufammenprall gingen zahlreiche Scheiben in Trümmer. Die Mehrzahl der Fahrgäste wurden von ihren Sigplätzen geschleudert. Einige Personen erlitten start blu­tende Kopfverlegungen, Verstauchungen und Nervenfchods. Glüd­licherweise stellten sich später die Verlegungen bei der Mehrzahl der Berunglückten als nicht gefährlich heraus, so daß alle, bis auf den 55 Jahre alten Kaufmann Georg Löwel aus der Eisenacher Straße, in ihre Wohnungen entlassen werden konnten. Löwel fand im Elisabeth Strankenhaus Aufnahme.

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Vor dem Hause Dresdener Straße 5 wurde gestern nachmittag die sechsjährige Marie Schwarz aus der Reichenberger Str. 10

HEUTE!

Die Urnenbelsetzung des Genossen FRIEDRICH BARTELS findet um 11 Uhr auf dem Zentral­friedhof in Friedrichsfelde   statt Treffpunkt pünktlich 10% Uhr in der Frankfurter Allee  , Ecke Gudrunstr.

geschlossen an der Trauerfeier, Die Genossen des 13. und 17. Krelses betelligen sich Partelgenossinnen und -Genossen, die sich an der Belsetzung nicht beteiligen, besuchen die Kundgebungen des Reichsbanners

Bier Bergleute tot.

Schweres Unglück in Oftoberfchlesien.

Kattowih, 28. November.

Auf der Charlotte- Grube in Rydusta u( Kreis Rybnik  ) gingen durch tektonische Erschütterungen auf dem Lep- Schacht eine Strecke und ein Pfeiler zu Bruch. Die dort beschäftigten sieben Bergleute wurden verschüttet. Nach mehrstündigen Rettungsarbeiten konnte van brei der Verunglückten bergen, die unverfekt waren. Die übrigen vier Bergleute waren tot.

Die Oper von Bologna   niedergebrannt. Raub der Flammen geworden. Der hintere Teil des Gebäudes und Das städtische Opernhaus von Bologna   iff zum größten Teil ein die Bühne wurden vollständig zerstört, so daß ein Sachschaden von Millionen Mark entstanden ist.

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Der Major tätschelte ihr lächelnd die Wange. Na, siehst du, Kleine! So gefällst du mir schon beffer! Herrgott, mir Soldaten sind ja teine Unmenschen. Man muß nur nichts Unmögliches von einem verlangen! Und grüße die Mutter von mir. Nächste Woche komme ich mal wieder hin und be­suche fie."

e fie." Un

23.

Klar und hell brach der Novembertag an. In den ersten Morgenstunden verhüllten dünne, zarte Schleier bie Land­schaft, und die alten Häuser und Kirchen, die Brunnen und das mittelalterliche Tor standen herb und farblos in den Straßen.

Herbsthimmel die Sonne leuchtete, da lag ein marmer, heller Als aber die Wolfenschleier zerrissen, als aus blauem Schimmer über den verblaßten Farben, den verwitterten Steinen. Hach über den braunen Dächern der Altstadt funkelte das Zifferblatt der Hedwigskirche, und die zarte Dr­namentit der Giebel und Säulen, die kostbare Schmiedearbeit alter Portale gewann etwas vom Schimmer der Vergangen heit zurüd und schenkte es weiter an die Gegenwart.

fifche Stunden in der Höheren Mädchenschule erteilt, wo sie Germaine war auf dem Heimweg. Sie hatte zwei eng­seit einer Woche als Lehramtspraktikantin kandidierte. Jetzt standen zwei freie Stunden in ihrem Stundenplan und von zwölf bis eins mußte fie in Deutsch   hospitieren. Rasch schritt sie aus. Diefe beiden Stunden wollte sie zum Klavierspiel benußen; fie freute sich schon den ganzen Morgen darauf. Das war das Gegengewicht, der Ausgleich gegen die festgefügte Schuldisziplin, gegen das Gebäude taatlicher Ordnung, das ihr Berstand als notwendig aner­tannte, aber gegen das ein unbestimmtes Gefühl tief in ihrem Innern rebellierte. Bis zum letzten würde sie der Beruf niemals ausfüllen, das wußte sie jetzt schon, menn ihr bas Unterrichten, der ftete Austausch mit den jungen, herau machsenden Mädchen, in denen sie ihre eigene Kindheit wieder erlebte, auch viel Freude machte. Aber wenn sie musizierte, dann fonnte das andere Gestalt gewinnen, dann verwandelte sich alles, was sonst in einem verborgenen Wintel der Seele ruhte, in Melodien, sprach sich aus, löste alle Spannungen und fehrte verwandelt in Jie zurüd.

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von einem Lastauto überfahren. Die Räder gingen so unglüdlich über das Kind hinweg, daß der Tod bereits auf dem Transport zum Urban- Krantenhaus eintrat. Das nächtliche Antounglüd in ber Brunnenstraße, über das mir im geftrigen ,, Abend" berichteten, hat doch noch ein Lodesopfer gefordert Einer der von dem Privatauto überfahrenen Bassanten, der Ministerialrat Beil   aus der Ringstraße in Stegliz, ist im Lazarus- Krankenhaus seinen Ver­legungen erlegen.

Auto vom Eilzug überrannt.

Zwei Zodesopfer eines schweren Verkehrsunglücks. Hannover  , 28. November.

Am Sonnabend vormittag wurde auf dem Bahnhof Braun­fchweig- Dit an der Helmstedter Straße ein Kraftwagen aus Gidte Dom ifzug 142 überfahren. Der Kraftwagenführer und eine von Boster, wurde mit einem schweren Bruch der Schädelbasis in Frau von Goster wurden getötet. Der Besizer des Wagens, das Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand ist besorgniserregend.

Um 10.30 Uhr fam der Wagen durch die Helmstedter Straße und mußte vor der gefchloffenen Schranke warten. Der Schranken­wärter öffnete die Schranke bis zur halben Höhe, um den Kraft­magen noch durchfahren zu lassen. Im gleichen Augenblick nahte der von Magdeburg   kommende Eilzug, der den auf dem Gleis be­findlichen Kraftwagen erfaßte und vollkommen zertrümmerte. Der Schrankenwärter wurde verhaftet. Es wird angenommen, daß er infolge der starten Kurve das Herannahen des Zuges nicht be­mertte und, wie es an dieser Stelle schon häufig geschehen ist, die Schranfe öffnete, um wartende Fahrzeuge noch durchzulassen.

Billige Kartoffeln.

Wo bekommt der Erwerbslose sie eigentlich?

Ein Erwerbsloser schreibt uns: Heute mittag 1% Uhr verbreitete der Rundfunk wieder einmal die Nachricht, daß der Ernährungsminister befanntgegeben habe, daß für die Er­werbslosen die Kartoffeln perbilligt sind, und zwar der Zentner um 85 Pfennig; das stimmt aber gar nicht und ist geeignet, in bürgerlichen Lager die Verzweiflung der Erwerbslosen nicht als jo schlimm hinzustellen. Ich als Erwerbsloser habe ebenfalls die Kar­toffeltarten erhalten, habe aber überall, ebenso auch im Stonfumiaden als Antwort erhalten, daß die Kartoffeln nach Eintragung in der ifte nur 30( breißig) Pfennig billiger sind und nicht 85 Pfennig. wie im Rundfunk mitgeteilt. Wo bleibt die Betanntmachung Der Kartoffelpreise an den Anschlagsäulen, welche dreimal wöchentlich erfolgen follte? Ich habe von meinen Kartoffellarten noch feinen Gebrauch gemacht, erstens meil ich einen halben Zentner mit einmal von meiner Unterstützung nicht faufen fann, was 15 Pfennig ausmachen würde, zweitens weil man stellenweise auf Den Wochenmärtten die Kartoffeln weit unter dem verbilligten Preise erhält. 10 Pfund 25 Pfennig, mogegen auf Karten der Zentner 3,20 Mart tostet, also 10 Pfund 7 Pfennig billiger. Wir geben diese Zuschrift wieder als Dokument des unglaublichen Wirrwarrs, der zur Zeit herrscht und unter dem einzig und allein die bedauerns­werten schuldlosen Arbeitslosen bitter zu leiden haben.

Bekämpft die Raften! In der Zeit vom 28. November bis 1. Dezember 1931 findet auf Grund einer Polizeiverordnung wieder eine allgemeine Rattenbetämpfung statt. Die Eigen­tümer oder Bächter aller Grundstücke, Lager, und Schuttplätze, Bau­stücken oder die gesetzlichen oder bevollmächtigten Bersonen haben ftellen, Bartanlagen und Friedhöfe, die Vorstände von Lauben­folonien und die Inhaber von einzelnen Lauben- und Gartengrund­auf ihren Grundstücken an geeigneten Stellen wirtjame Ratten­vergiftungsmittel auszulegen.

futierend zusammen. In den Straßen der Altstadt dagegen war es menschenleer, die Läden schienen verschlossen, überall maren metallene Schutzgitter oder die Rolljalouisen herunter­gelassen. In der Ferne erscholl lautes Johlen und Hochrufen.

Germaine blieb stehen. Es waren wohl wieder kleine Unruhen, wie sie jetzt häufig vorfamen. Ein Wunder war es nicht. Immer noch war der Krieg nicht beendet, in der Heimat wuchs die Verzweiflung, und draußen standen fie im schwersten Kampf gegen die lebermacht, gegen unerschöpf­liche Reserven. Und Walter Tag immer noch in irgendeinem Lazarett, weit weg von hier. Der Oberarzt hatte geantwortet, daß der Patient nur leicht verlegt sei und bringend wünsche, sobald als möglich wieder an die Front zu kommen. lichkeit erwacht und empfand es wie eine Schuld, daß sie noch Langsam ging Germaine meiter, sie war jäh zur Wirk­vor wenigen Augenblicken froh und unbeschwert hatte sein fönnen. Walter wollte selbst wieder an die Front. Er hatte es in einem furzen Brief bestätigt. Hatte sie zu schwarz ge­fehen? War er seelisch trotz allem so unverletzt, so stark ge= blieben, daß er den Mut hatte, es von neuem auf sich zu nehmen?-

Germaine das tattmäßige Hämmern schwerer Stiefel und da­Immer näher tamen die Rufe, immer deutlicher hörte zwischen das unregelmäßige Gehen von Frauen- oder Kinder­füßen. Nun bogen sie um die Ecke. Boran schritten Ma­trofen mit wehenden roten Fahnen. Dann folgte ein weit­hin sichtbares Transparent: Frieden, Brot, Freiheit!"

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Was war das! Sie hatte in den Beitungen eine kurze Notiz Atemlos starrte Germaine auf die Näherkommenden. von den Unruhen bei der Marine gelesen zu bedeuten, daß auch hier Matrosen an der Spizze schritten? was hatte es Hinter ihnen Soldaten mit roten Binden um den Arm und hann ein langer Zug von Männern, Frauen und Kindern. Frieden! Frieden!" Nieder mit dem Krieg!"

Ind   Arm in Arm mit ihnen immer wieder Soldaten in feldgrauer Uniform, fingend, rufend oder auch tiefernst vor sich hinsehend. In einer der letzten Reihen stritten sich zwei junge Leute um ein großes Blafat: Brüder, nicht schießen!" stand darauf.

Berlaß dich darauf, wir brauchen' s nicht mehr!" sagte Germaine fang das freudige, lebensbejahende Thema des der eine. Darum hat man uns ja jetzt auch nach hinten Die streckte ihm zögernd die Hand entgegen. 2- legten Sakes ber Baldstein- Sonate vor sich hin, es war für geschickt! Wer soll denn hier noch auf uns schießen? Die sie der Ausdruck ihrer eigenen frohen, erwartungsvollen Bürger vielleicht?" Er lachte. Die find froh, wenn wir ,, Ich gehe doch ruhiger fort, als ich tam", fagte sie. Und Stimmung, die hinausschwang in die helle Buft, in den lichte ihnen nichts tun. wenn Walter bald in ein deutsches Lazarett gebracht wird, überfluteten, fonnigen Tag. Na, mir wollen' s wenigftens behalten bis zum Markt­dann ist ja alles schon viel besser." Auf dem Kirchplaz standen Gruppen. flüsternd und display", meinte der andere. ( Fortsetzung folgt.)

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