Str. 563 45. 3ebrama 1. Beilage des Vorwärts
Jahrgang
Mittwoch, 2. Dezember 1931
Kampf um die Landbezirke- Damm gegen die Naziflut- Die Geduld hat ein Ende!
Am Sonntag hat das Berliner Reichsbanner in zwölf wechtigen Massenkundgebungen gezeigt, daß die Cepublikaner auf unerschütterlicher Wacht stehen. Unter sozialdemokratischer Führung setzen die Arbeiter der kleinen Landstädte diese Aktion gegen den Ansiurm des Faschismus verheißungsvoll fort. Besonders in der südöstlichen Umgebung Berlins , die die Hakenkreuzler schon für sich gewonnen glaubten, haben Reichsbannerkameraden unter dem Einsatz ihres Lebens die Straßen für die Republikaner zurückerobert. Als zwei SA.- Trupps, die auf Lastwagen in den Arbeiteroorort Wildau gekommen waren, hier wagten Straße frei!" zu brüllen, faßten sie die Schwartzkopff- Arbeiter an den Kragen und internierten die Bengels in einem Saal, wo sie vom Reichsbanner auf Waffen durchsucht wurden. Dann schaffte Polizei die beiden Faschistenbanden wieder nach Berlin . Aus Fürstenwalde berichten die Arbeiter, daß sie nach bestimmten Vorgängen am letzten Sonntag, über die wir unten berichten, nicht noch einmal dulden werden, daß die Nazis die Fürstenwalder Arbeiter provozieren. Und wenn am vergangenen Sonntag ganz Gütergotz vom ..Marsch auf Berlin " sprach, dann sind die Arbeiter von Teltow auch noch da! Im einzelnen erhalten wir folgende Stimmungsbilder aus der weiteren Umgebung Berlins :
Die Straße den Republikanern! Wildau bei Königs- Wusterhausen ( 4400 Einwohner) hat eine Nazi- Gruppe von ungefähr 30 Mann. Diese Gruppe wie fast alle anderen auch ist überhaupt nur aktionsfähig in Verbindung mit Berliner Nazi- Expeditionen. So veranstalteten die Wildauer Nazis vor einiger Zeit im Kafino eine öffentliche Versammlung, die von etwa 650 Personen besucht war. Die Empörung der Verfammelten über, die Republikheze des Referenten war so groß, daß er seine Ausführungen abbrechen mußte. Der 30 Mann starfe Saalschuß der SA. war machtlos, unter dem Schutz der Polizei bestieg der Saalschuh sein Auto und verschwand innerhalb weniger Minuten aus Wildau . Plötzlich fam ein zweiter Nazitrupp, ebenfalls per Auto, der unter dem Ruf ,, Straße frei!" über die nach Hause gehenden Versammlungsteilnehmer herfiel. Die Nazis schossen mit einer Scheintodpistole, holten sich eiserne Gartenstühle aus dem Borgarten des Kafinos, aber sie hatten Schwarzkopff- Arbeiter vor sich: die griffen sich den 30 Mann starten Trupp, drängten ihn in einer Ede des Borgartens zusammen und als die ersten 30 Mann mit ihrem Auto noch einmal zurüd tamen, wurden auch diese Bengels gleich gegriffen und mit in die Ecke gestellt. Dann mußten die 60„ rauhen Kämpfer" wieder in den Saal, wo sie vom Reichs: banner auf Waffen durchsucht wurden. Fast alle Nazis waren mit Schlüsselbunden, an denen Tange Relfer and Bodenschlüssel hingen, bewaffnet. Die Scheintobpistole und mehrere Stahlruten wurden im Garten gefunden. Das inzwischen eingetroffene Ueberfallkommando brachte die Banditen auf, ihren beiden Autos schließlich nach Berlin zurüd.
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Im benachbarten Königs Wusterhausen( 6000 Einwohner) hat die etwa 70 Mann starke Ortsgruppe ihre Hauptstüß punkte unter den Fahrschülern der Deula Kraft", bei der Hauptfunkstelle und beim Katasteramt. Der Führer der Nazis ist ein aus dem Kapp- Butsch den Arbeitern noch gut bekannter Arzt. Hier gingen die Nazis, deren Sturmführer ein faum 21 Jahre alter Jüngling ist, aufs Ganze, pöbelten Arbeiter auf der Straße an und überfielen sogar vor einigen Wochen Arbeiterwohnungen in dem Ort Hohenlehme. Darauf organisierten die Arbeiter zusammen mit dem Reichsbanner Straßenpatrouillen und brachten die übermütigen Burschen zur Raison. Seitdem hüten sie sich, Arbeiter an
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Foumilie Soviet
Roman von Elfe Möbus
,, Kommen heute Nacht noch Züge aus der Richtung Trier hier an?" fragte Germaine einen Beamten. Der zuckte die Achseln. Jetzt gibt es keinen Fahrplan mehr die Züge haben stundenlange Verspätungen, wenn sie überhaupt durchkommen. Und noch dazu von da oben!" Langsam ging Germaine durch die Stadt. Da und dort standen noch Gruppen zusammen, hier ging eine Familie, den eben angekommenen Sohn oder Vater in der Mitte, Arm in Arm nach Hause. Sonst war alles still. Von der Höhe der Parkstraße blickte Germaine hinab in das Land, hinüber zu den Bergen und Wäldern. Aber alles war in dicke weiße Nebelschleier eingehüllt, sie konnte nichts erfennen.
Die Mutter war schlafen gegangen. Germaine jeẞte sich noch einen Augenblick an ihren Schreibtisch und nahm Walters legte Karte zur Hand.
,, Meine Lieben, ich bin heute zum erstenmal wieder aufgestanden. Seid mir nicht böse, daß ich mich wieder zur Front gemeldet habe. Hoffentlich geht es euch gut. Euer Walter." Immer wieder las Germaine die wenigen Worte. Verbarg sich nicht etwas hinter ihnen? Immer fürzer, immer fragmentarischer waren die Briefe geworden, und jetzt schrieb er überhaupt mur noch Karten. Allerdings konnte man das mit seiner förperlichen Schmäche erflären, sicher war er viel zu abgespannt und müde, um lange Briese schreiben zu Lönnen. Aber eine dumpfe Angst heftete sich plöglich in Germaine, das untrügliche Gefühl, daß hinter diesem Schweigen etwas stand.
Endlich ging auch sie zu Bett. Sie mochte etwa eine halbe Stunde geschlafen haben, da erwachte sie jäh. Sie hatte geträumt, daß Walter am Gartentor stand und sich verzweifelt mühte, es zu öffnen. Aber er hatte keinen Schlüssel, und ihm fehlte die Kraft, es gewaltsam zu öffnen oder zu überklettern. Da ging er langsam wieder zurück zum Bahnhof.
Ganz deutlich hatte sie ihn gesehen, und auch jetzt, im
zufallen. Das gleiche ist aus dem Ort Eichwalde , unweit| daß die Bäume der Nazis nicht in den Himmel wachsen. So haben Schmöckwiz, zu berichten: auch hier ist mit dem Reichsbanner nicht gut Kirschen essen und die Straßen gehören wieder den Republi
fanern.
Eine mißglückte Eroberung.
In der Stadt Fürstenwalde a. d. Spree ( 24 100 Einwohner) haben es die Nazis bisher auf 86 Mitglieder gebracht. Sie hatten auch eine SA.- Kaserne nach Berliner Muster mit 16 Betten eingerichtet, der Laden ist jedoch beizeiten von der Polizei geschlossen worden. Jetzt befindet sich das Nazi- Sturmlokal im Weißen Anker" in der Mühlenstraße. Am Sonntag, dem 29. November, sollte die erste große Aktion zur Eroberung von Fürstenwalde starten. Die Nazis hatten sich den Landtagsabgeordneten Hintler geholt, der im Fürstenwalder Hof" eine Versammlung abhalten mollte. Aber vier Fünftel der Versammelten waren sozialdemofratische und kommunistische Arbeiter. Die Versammlung forderte stürmisch, daß ein Redner der Sozialdemokratie wie der KPD. sprechen sollte. Die beiden Redner meldeten sich auch zum Wort. aber die Versammlungsleitung verweigerte jede Diskussion. Hinkler machte ein übriges und sprach um 16 Uhr immer noch, trotzdem der Saal um 6 Uhr geräumt werden mußte. Als die Versammelten immer stürmischer Diskussion verlangten, löste der überwachende Polizeikommissar die Versammlung auf. Unter dem Gesang der Internationale" verließen die Arbeiter den Saal, worüber sich die SA. so ärgerte, daß sie den Arbeitern von der Bühne herunter Stühle ins Kreuz schmiß. Das war das Signal zu einer allgemeinen Saalschlacht, worüber uns ein Fürstenwalder Arbeiter schreibt: ,, Nur unserer Vernunft ist es zuzuschreiben, daß keine Toten auf dem Plaze blieben. Hier in Fürstenwalde wird die Bande feine Bersammlung mehr abhalten!"
Die große Kundgebung des Reichsbanners.- Alle Republikaner erscheinen!
Die vom Reichsbanner geschaffene Boltsbewegung des Widerstandes gegen das Treiben der Bürgerkriegsarmee Hitlers , die sich erst in diesen Tagen wieder mit neuer Blutschuld beladen hat, ist im Wachsen begriffen. In Ausführung der am Sonntag in 12 großen Kundgebungen ausgesprochenen Forderung der republikanischen Massen, beruft das Reichsbanner heute, Mittwochabend, erneut eine
graße Kundgebung ini Sporthalait: ein, in der Reichstagsabgeordneter Tarnow , Major q. D. auff, Schulrat Kellermann und Gauführer Neidhardt aussprechen, was Millionen Republikaner von den verantwortlichen Stellen im Reich und Staat fordern: Rücksichtsloses Zupaden! Die Veranstaltung, an der die Spielmannszüge und Musikkapellen des Groß- Berliner Reichs banners mitwirken und mit der der Aufmarsch einer etwa 1000 Mann starten Schufo- Abteilung verbunden ist, beginnt um 20 Uhr.
Republikaner Berlins , erscheint in Majjen! Nicht mit Schimpfen bekämpft man das gemeingefährliche Treiben der Hakenkreuzterroristen, sondern durch tatbereites Einreihen in die Front der aktiven Republikaner!
Wachen, zitterte das Entsezen in ihr nach, das sie beim Anblick dieser erschöpften, zusammengefunkenen Gestalt überfallen hatte. So fonnte nur ein Mensch aussehen, der vom Tod gezeichnet war.
Germaine drehte das elektrische Licht an. Dann sprang sie auf und kleidete sich an. Leise öffnete sie die Haustür und ging in den Garten.
,, Walter! Walter!"
Aber niemand antwortete. Sie öffnete die Gartentür und trat auf die Straße. Sie war menschenleer.
Germaine ging hinab bis zur Wegkreuzung. Aber nichts hatte sich geändert. In Nebel versunken, von tiefem Dunkel umhüllt, verschwammen Nähe und Ferne, waren eins geworden. Sie wartete noch einige Minuten und horchte, ob worden. Sie wartete noch einige Minuten und horchte, ob nicht ein Zug in die Bahnhofshalle einfuhr, ob nicht der Pfiff einer Lokomotive zu hören sei. Aber es war alles still. Frösteind ging sie zurüd. An der Gartentür blieb sie stehen. Dann öffnete sie langsam das Tor, aber sie verschloß es nicht mehr.
Stunden waren vergangen. ,, Germaine! Erschrick nicht, ich bins!" Im Dämmerlicht des Morgens erkannte sie die Mutter, die an ihrem Bett stand.., Walter ist gekommen. Bor einer halben Stunde, ich habe ihn schon zu Bett gebracht. Du fannst einen Augenblid zu ihm hinüber gehen. Aber frage ihn nichts Sie wandte sich ab.
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die Nazis in der 13 500 Einwohner zählenden Ortschaft Falkensee ( Kreis Osthavelland) bisher 20 Mitglieder. Ebenso sind sie in den umliegenden Gemeinden Dallgom Döberig und Schön walde nur schwach vertreten. Aftionen unternehmen die hiesigen Nazis nur in Verbindung mit Berliner und Nauener Kräjten. So hatte man angekündigt, die vor 14 Tagen abgehaltene Versammlung der Sozialdemokratie sprengen zu wollen. Die Anwesenheit des Reichsbanner- Saalschutzes hat jedoch genügt, um die Burschen in Schach zu halten. Anfang Dezember werden die Fallenseer Republikaner dort eine große republikanische Kundgebung abhalten. Die Gemeindevertreterliste der Nazis ist inzwischen erschöpft, alle Kandidaten mußten ihre Mandate niederlegen, der jetzt im Parlament sitzende Listenletzte hat dort noch keine Silbe gesagt, trotzdem ihn die Sozialdemokraten dazu herausgefordert haben. Er schweigt aber. Auf der Straße jedoch sind seine Stumpane um so lauter.
Auch in Nauen ( 10500 Einwohner) versetzen die Nazis keine Berge. Sie haben ziemlich mit sich selber zu tun, ihr jetziger Häuptling ist ein Klempnergeselle, der bisherige Führer St. wurde vor einiger Zeit abgesetzt, weil er mit einem Juden Karten gespielt hatte! In den Dörfern um Nauen bestehen in Rienburg und Lietzow junge Ortsgruppen. Das Spandauer Volksblatt" brachte richteter Seite erfahren, unterhalten die Nazis im Hotel ,, Hamburger vor kurzem folgende Notiz: Naziwache! Wie wir von gutunterHof" eine ständige Wa che, damit die hiesige Ortsgruppe von durchreisenden Nazis" über alle wichtigen Ereignisse unterrichtet werden kann. Bielleicht interessiert sich die Polizei einmal für diese Bürgerkriegsspielerei!" Diese am 10. November 1931 erschienene Notiz ist bisher nicht widerrufen worden. Uebrigens wird von anderer Seite das Bestehen einer Naziwache im Hamburger Hof" bestätigt.
In Werder an der Havel ( 8500 Einwohner) sind die Nazis vielleicht noch 35 Mann start. Denn in der Werderschen Ortsgruppe der Nazis waren die Stennes Leute sehr stark, so daß sich die Gruppe spaltete und in ihrer Aktionsfähigkeit sehr erfahmte. Ihr Rekrutierungsfeld sehen die Werderschen Nazis in den Obstzüchtern, die sie mit aller Demagogie bearbeiten. Im Stadtparlament haben sie sich als Vereinigung Fortschritt"(!) getarnt, weshalb sie auch in reaktionärster Weise die Interessen der Hausbesitzer vertreten. Stärker als in Werder dürften die Nazis übrigens in Peetow
fein, wo der befannie Herr v. Kähne jun. der Bewegung sehr nahe steht. Auch Phoben hat eine Nazi- Gruppe. Ansonsten ist die Werdersche Gegend, besonders in der Richtung Rentni, für die Berliner und Potsdamer S2L bevorzugtes Gebiet für Geländer übungen in Nachtmärsche
Die Faust in der Tasche.
Für die Umgebung Trebbins( 3557 Einwohner) fann man nun wieder nicht sagen, daß die umliegenden Dörfer etwa alle schlagfräftige Gruppen organisierter Nazis hätten. In Trebbin selbst find 35 bis 40 Mann in der NSDAP . organisiert. Die hüten sich wohlweislich, in die Versammlungen der Arbeiter zu kommen. Die Trebbiner Nazis machen vielmehr die Faust in der Tasche. Wenn sie unter sich sind, dann geht es natürlich morgen los", wenn aber früher ein oder mehrere Berfiner SA.- Stürme durch Trebbin
marschierten, dann waren die dortigen Stazis zu feige, mitzumarschieren; sie liesen vielmehr auf dem Bürgersteig nebenher. Trotzdem sind die Trebbiner Arbeiter wachsam.
Das gleiche gilt für das Berlin benachbarte Städtchen Teltow
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Hat jemand von den Herren und Damen noch eine Anfrage? Dann danke ich Ihnen." Man erhob sich. Fräulein Dr. Loriot ich bitte, auf einen Augenblick!" Germaine trat auf den Vorgesetzten zu. Blitzschnell ließ fie in Gedanken das Sündenregister dieser Woche vor sich abrollen: Montag zwei Minuten zu spät gekommen, Dienstag statt der Geschichtsstunde Deutsch gegeben, weil die Mädel sie so herzlich gebeten hatten, die interessante Lektüre mit ihnen zu Ende zu lesen. Mittwoch? Donnerstag? Nein, da war wohl nichts. Forschend sah sie zu dem Gesicht des Direktors auf. Der wartete, bis sich die Tür hinter den Hinausgehenden geschlossen hatte. Dann streckte er ihr die Hand entgegen: Ich habe Ihnen eine freudige Mitteilung zu machen. Sie bekommen die Stelle als Studienassessor, die neu zu besetzen war. Ich habe es allerdings aus privater Quelle und bitte fie, zunächst noch feinen Gebrauch von meiner Mitteilung zu machen. Aber Ihre Frau Mutter und auch Sie selbst haben Sorgen genug da wollte ich Ihnen die Freude nicht länger vorenthalten. Ich gratuliere herzlichst."
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,, Bielen , vielen Dank! Ach, das ist ja herrlich! Das habe ich nicht erwartet!" Germaine strahlte vor Freude.
,, Ich nehme an, daß Ihnen bereits in den nächsten Tagen die amtliche Mitteilung zugehen wird. Ja, Fräulein Loriot, jegt fönnen Sie ruhig in die Zukunft sehen. Solange ich Direttor bin, werden Sie bestimmt nicht versetzt, und in ein Walter hob den Kopf nicht, als die Schwester eintrat. paar Jahren werden Sie Studienrätin. Vorausgesetzt, daß Sie erfaßte eine magere, abgezehrte Hand und sah in ein Sie uns nicht vorher entwischen und heiraten!" Germaine leichenblaffes, zerfallenes Gesicht. Er hatte die Augen geschüttelte den Kopf. Na, dann gehen Sie gleich nach Hause schlossen und öffnete sie auch nicht, als die Schwester sich zu und bringen Sie Ihrer Mutter die Nachricht. Geht es Walter ihm herabbeugte. denn endlich besser?"
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Draußen stürzten sich die beiden Frauen in die Arme. Sei nur still, Kind! Sei doch nicht so verzweifelt, Germaine!" Frou Loriot, der selbst unaufhörlich die Tränen über das Gesicht stürzten, versuchte trotz des eigenen Schmerzes die Tochter zu trösten. Wir werden ihn schon gefund pflegen. Die Hauptsache ist doch, daß er da ist!"
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Im Konferenzzimmer der Höheren Mädchenschule jaß das Kollegium vollzählig zusammen. Man hatte den Fall der Schülerin Erita Lange aus 1a, die sich wiederholt unbotmäßig gegen die französische Lehrerin betragen hatte, besprochen, hatte für und gegen eine Betragensnote abgestimmt. Dann wurden die amtlichen Mitteilungen verlesen.
Germaine sah vor sich hin. ,, Körperlich ja, er hat das Nervenfieber verhältnismäßig gut überstanden. Wir hatten oft feine Hoffnung mehr, daß er die Nacht überleben würde. Aber sein Herz ist außergewöhnlich stark und fräftig. Nur-in seinem Wesen ist er vollkommen verändert. Er spricht faum ein Wort, er hat für nichts Interesse, und fragen dürfen wir ihn schon gar nichts
Der Direktor sah sie teilnahmsvoll an. Ja, der Krieg! Mancher wird noch lange damit zu tun haben! Aber Kopf hoch, Fräulein Loriot, Sie werden sehen, das gibt sich alles.
Walter war ja immer ein so frischer, aktiver Junge. Wenn es jetzt Frühling wird, dann führen Sie ihn hinaus in unsere schöne Heimat! Sie werden sehen da tommt er wieder zu sich!" ( Fortsetzung folgt.)