Japans Berschleppungstaktik. Faschismus oder soziale Demokratie?
Ungeduld im
Paris , 5. Dezember. ( Eigenbericht.) Die offiziellen Verhandlungen über die Regelung des chinesisch- japanischen Konflittes sind am Freitag wiederaufgenommen worden.
Der erste japanische Delegierte Yoshizawa stattete am Nachmittag dem Ratspräsidenten Briand einen Besuch ab und unterrichtete ihn über die Ansicht seiner Regierung in bezug auf die Schaffung einer neutralen 3one. Die japanischen Borschläge gehen dahin, über die Organisation dieser Zone dirette Ber handlungen zwischen Tofio und den chinesischen Behörden, d. h. dem Marschall Tschanghfueliang einzuleiten und zu gleicher Zeit den Völkerbundsrat zu bitten, durch eine Kommission die Chinesen von der Zweckmäßigkeit zu überzeugen, ihre Truppen zurückzuziehen, bevor ein Abkommen zwischen Totio und den chinesischen Behörden zustande gekommen ist. Die Verwaltung der neutralen Zone soll nach dem Wunsche der Japaner durch, gemeinsame Anordnungen des japanischen und chinesischen Truppenkommandanten geregelt werden. Auch der chinesische Delegierte Sze setzte Briand von den Instruttionen seiner Regierung in Kenntnis.
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Kurz nach 18 Uhr trat der Völkerbundsrat ohne die Vertreter Japans und Chinas zusammen, um sich über die chinesischen und japanischen Antworten unterrichten zu lassen. Die Beratungen drehten sich fast ausschließlich um die Schaffung der neutralen Zone, verliefen aber wieder völlig ergebnislos, so daß sich der meisten Ratsmitglieder eine gewisse Ungeduld bemächtigte. Denn aus den Mitteilungen Briands und Lord Cecils ging hervor, daß die
Japaner ihre alte Verschleppungstaftit weiter verfolgen und immer neue Forderungen stellen. Sie wollen zwar dem Rat gegenüber die Verpflichtung übernehmen, die neutrale Zone zu achten, aber sie beanspruchen das Recht, durch die Zone durchzumarschieren, falls in Nordchina un vorhergesehene Ereignisse eintreten, durch die japanisches Leben und Eigentum gefährdet wird. Das bedeutet nichts anderes, als daß die Japaner immer weiter nach Süden in Richtung auf Tienffin vordringen wollen, falls dort chinesische Banditen" auftauchen. Zudem ist in den japanischen Instruktionen der Begriff Nordchina nicht genau umschrieben und es ist auch nicht angegeben, wie die Japaner auf ihrer Seite die neutrale zone abgrenzen wollen. Angesichts dieser Untlarheiten hat der Rat den Redaktionsausschuß beauftragt, ein Schreiben an Japan aufzusehen, in dem um eine präzisere Formulierung der japanischen Forderungen ersucht werden soll. Was die chinesische Antwort anbetrifft, so hat die Regierung von Nanting prinzipiell nichts gegen den Entschließungsentwurf und gegen den Plan der Schaffung der neutralen Zone einzuwenden, macht aber ihre endgültige Stellungnahme von den japanischen Einsprüchen abhängig. Die Lage ist also heute ver= wickelter denn je.
,, Nazi- Rechtsanwalt."
Billige Beamtenmißhandlung/ Teure Kritif.
Das verschiedene Strafmaß, das gewisse Gerichte gegen rechts und links anwenden, kann nicht besser illustriert werden als durch einen Fall, der sich in Spandau ereignet hat. Am 17. Januar d. I.
anwalt Fischer in Spandau , nachts ein Renkontre mit einer Schupoftreife, die er ohne Grund beschimpfte und beleidigte. Als der eine Beamte ihn zur Ruhe wies, brüftete sich Fischer mit den Worten: Wisfen Sie, wer ich bin?
Der geistige Arbeiter in der Krise des Kapitalismus
Der Deutsche Studentenverband hatte gestern abend im Reichs- Faschismus aber macht halt vor dem monopolistischen Besitz der wirtschaftsrat zu einer fontradiktatorischen Aussprache über das| Produktionsmittel in den Händen Weniger, ja er läßt sich von eben Thema ,, Antikapitalismus" eingeladen. Die Studentenschaft Thema Antikapitalismus" eingeladen. Die Studentenschaft diesem Kapitalismus aushalten. Nur im proletarischen war von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken vertreten, Sozialismus wird heute in Wirklichkeit gegen das fapitalistische um das Referat von Professor de Man anzuhören. Die überfüllte System gekämpft. Schon ist es gelungen, andere Mächte in die Versammlung, die bei Beginn eine Weile gesperrt wurde, verlief in heutige Wirklichkeit einzubauen: Sozialgesetzgebung, Schlichtungsbemerkenswerter Ordnung, was einerseits der straffen und vornehmen wesen, Genossenschaftswesen sind dem Kapitalismus abgerungen Leitung und dem ausgezeichneten Ordnungsdienst, andererseits aber worden. Gewiß ist auch heute noch Demokratie eine Aufgabe. dem Vortrag des Genossen de Man zu danken ist. Immer wieder Die heutige Republik ist nur der Ausgangspunkt, der Kampfboden von Beifall unterbrochen, führte Genoffe de Man aus: Die gegenvon Beifall unterbrochen, führte Genosse de Man aus: Die gegen für die wahre Demokratie. Genosse de Man verlangt Verständnis wärtige Krise beschränkt sich nicht allein auf Deutschland . Alle für die Tatsache, daß die heutige Republit nicht mit der Begeisterung Grundlagen erschüttert. Länder erleben diese Krise. Das kapitalistische System ist in seinen verteidigt werden kann, mit der sie die Faschisten angreifen. Nur Es ist nicht eine Krise der Institutionen, wenn der proletarische Sozialismus die Zielsetzung der sozialen die wir heute erleben, es ist eine rise des Menschentums Demokratie, der echten De motratie im Auge behält, wird die schlechthin. Die proletarisierten Mittelschichten wenden sich in dieser Berteidigung des heutigen zum Kampf für die Zukunft, zum Kampf antidemokratisch und nationalistisch, weil sie sich gegen den proletariKrise gegen den Kapitalismus, aber ihr Antikapitalismus wird für die sozialistische Gesellschaft. schen Sozialismus innerlich und äußerlich mehren. So lassen sich diese Schichten von einer Bewegung mißbrauchen, die eine Kampfbewegung gegen die Freiheit ist. Die bürgerliche Freiheit( Rechtsgleichheit) gab den Boden ab, von dem aus das Proletariat die bürgerliche Demokratie erst vollenden konnte. Die engen Bindungen, die zwischen Kapitalismus und Demokratie bestehen, zeigen sich auch in dem Verhältnis von Kapitalismus und natio naler Idee. Heute versteht es ein angeblicher Nationalis mus, soziale Reffentimentstimmungen, unbewußte Herapmertungen des Versagten, in nationale Ressentiments aufzupeitschen. So verschleiert der Faschismus den wahren Schuldigen, den Kapitalismus,
der in der Bewegung des proletarischen Sozialismus nie verkannt wurde. Die antikapitalistischen Stimmungen werden zur Verteidigung des Kapitalismus mobilifiert . Deshalb ist dieser Radikalismus teine Bewegung, die das heutige System in seinen Wurzeln trifft, noch überhaupt treffen will. Der proletarische Sozialismus allein ist der echte Radikalismus, weil in ihm die Rebellion gegen die Unnatur des heutigen Systems immer schon machtvoll durchgebrochen ist. Das Werk des jungen Marg ist ein einziger Protest gegen die Bertorenheit des Menschen in die fapitalistischen Zustände, hier schon wird die Aufgabe des Sozialismus als die Befreiung des Menschen au seiner wahren und eigentlichen Menschlichkeit gefaßt. Der
3m Kesselhaus verbrannt.
Furchtbarer Tod eines Brauereiarbeiters.
Im Betriebe der Berliner Kindlbrauerei in der Lichtenberger Straße in Weißensee ereignete sich heute vormittag ein entfehlicher Unfall, bei dem ein junger Arbeiter den Tod fand.
hatte der damalige Bernehmungsrichter, jezige Rechts- Gebhardt aus der Friedrichsfelder Straße mit dem Bunkern Im Kesselhaus war der 25 Jahre alte Kohlenzieher Gustav von Kohlen beschäftigt. Unter lautem Krach barst plöglich ein Siederohr auseinander. Im Augenblid war das ganze Resselhaus in undurchdringlichen Dampf gehüllt. Durch herausdringende fochende Waffermassen, die sich in den Ofen ergoffen, wurde die Glut herausgeschleudert. Gebhardt, der am ganzen Körper schwere
Ich bin der Untersuchungsrichter von Spandau ."
Als sich der Polizist hierdurch nicht imponieren ließ, beschimpfte Fischer ihn als„ dämlichen Banaufen“ und„ Ganoven", schließlich versetzte er, als er festgestellt werden sollte, dem Beamten Tobinsfi einen wuchtigen Schlag ins Gesicht. Alles dies wurde damit geahndet, daß der Oberstaatsanwalt des Land gerichts III gegen Fischer einen Strafbefehl über 150 mark erließ! Fischer nahm nach anfänglichem Einspruch die Strafe an, um zu verhindern, daß durch öffentliche Verhandlung die Sache in die Breffe fäme.
Trotzdem bekam das ,, Spandauer Volksblatt" von der Sache Wind und brachte über den Tatbestand einen Artikel mit der Ueberschrift: Nazi- Rechtsanwalt pöbelt Beamte an". Wegen dieser Ueberschrift erhob Fischer gegen den verantwortlichen Schrift leiter die Beleidigungsklage. Die Beleidigung sah er in der Bezeich mung als ,, Nazi ", der er nicht zu sein behauptete. Nun hatte der Artikel auch nicht Fischer als organisiertes Mitglied der National fozialisten bezeichnet, sondern in der Ueberschrift Nazi- Anwalt" nur seine allgemeine Einstellung fennzeichnen wollen, die Fischer felber gegenüber dem Polizeibeamten recht drastisch durch die Redensart zum Ausdruck gebracht hatte: Wartet mal, in acht Wochen seid ihr durch die neue Reichstagswahl erledigt."
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Das Gericht unter Borsiz des Amtsgerichtsrats Dr. Löber erkannte wegen Beleidigung und übler Nachrede gegen den angetlagten Redakteur Genoffen Schröder auf 150 Mart Geldstrafe und 500 Mark Buße an den Kläger , weil dieser durch den Artikel in feiner Anwaltspraris geschädigt worden sei! In der Urteils
begründung erklärte der Amtsrichter: Es tue nichts zur Sache, daß der Tatbestand des Artikels erwiesen sei. Dieser sei nur geschrieben morden, um den Kläger verächtlich zu machen, das gehe aus der Ueberschrift hervor! Der Kläger selber hatte in seiner Klageschrift die Beleidigung darin gesehen, daß die Zugehörigkeit eines Beamten zur Nationalsozialistischen Partei disziplinarisch geahndet werde, was wohl auch für einen Anwalt gelten müsse!
Mithin toffet die Beleidigung und Mißhandlung eines Beamten durch einen Richter(!!) 150 Mart, die kritik hieran 650 Mark! Soll man daraus folgern, daß der Wert der Beamtenehre im Quadrat des Dienstgrades steigt?!
Henderson über eine neue Kandidatur. Henderson hat mitgeteilt, daß er nicht die Absicht habe, sich im Wahlkreis Burnley wieder aufstellen zu lassen. Wenn er in das Parlament zurückkehre, so müsse es für einen Wahlkreis sein, der ihn befähigt, die Berantwortung, die auf ihm ruht, leichter und wirksamer zu erfüllen. Es verlautet, daß Henderson nicht die Absicht hat, vor der Abrüstungsfonferenz, zu deren Präsidenten er erwählt wurde, Schritte zur Erlangung eines Sizes im Parlament zu ergreifen.
Peit statt.
Verbrühungen und Brandwunden erlitten hatte, schleppte sich mit legter Kraft zum Fenster und ließ sich in die Tiefe fallen. Von hinzueilenden Arbeitskollegen wurde der verunglückte Arbeiter in bewußtlofem Zustande ins Weißenseer Krankenhaus gebracht, wo er gleich nach der Einlieferung starb. Vom Gewerbeaufsichtsamt ist sofort eine Untersuchung über die Ursache und Schuldfrage ein
geleitet worden.
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Ein
Die Diskussion zeigte mit geringen Ausnahmen fein besonderes Niveau. Aber auch fie verlief in völliger Ruhe. Es scheint also doch, als ob auch heute noch ehrlich und offen über Gegensätze in politischen und weltanschaulichen Fragen diskutiert werden kann. Diskussionsredner bat Prof. de Man, sich auch gegen den Kommunismus abzugrenzen. Ein Vertreter der Linken Katholiken trat mit eindrucksvoller Entschiedenheit für die gemeinsame Kampffront gegen den Faschismus ein. Obwohl, wie versichert wird, Nationalsozialisten anwesend waren, wagte es feiner, das Wort zu ergreifen. Wahrscheinlich ist das der neudeutsche Mannesmut, einer geistigen Auseinandersetzung feige aus dem Wege zu gehen.
In seinem Schlußwort betonte Genosse de Man, daß ihn mur das 3umenig an Demokratie vom Kommunismus trenne. Lenin habe jedenfalls nie von Kommunismus ohne Demokratie gesprochen.
Es gibt feinen Sozialismus ohne Demokratie, ohne Freiheit. Matteotti war es, so wandte sich Genosse de Man aufrüttelnd an die Versammlung, der die Worte gesprochen hat:„ Nur wer die Freiheit verloren hat, weiß, was sie bedeutet." Großer Beifall dankte dem Redner.
Diese Veranstaltung des Deutschen Studentenverbandes mar eine wichtige Rundgebung gegen den Faschismus. Wer an diefer Versammlung mit offenen Ohren teilgenommen hat, weiß, wo der geistige Mensch, heute, in der Krise, stehen muß.
hielt sich den Angreifer jedoch vom Leibe und wehrte einen Fausthieb ab. Nur der Besonnenheit der übrigen Fahrgäste ist es zu danken, daß nicht eine allgemeine Schlägerei entstand. Biel hätte nicht gefehlt, und die Nazi- Provokateure hätten eine verdiente Tracht Brügel bezogen.
Leider wurde es verabsäumt, die Hakenkreuzier- Fechtkolonne feststellen zu lassen. Wäre das Bahnhofspersonal auf der nächsten Station von dem Vorfall rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden, rechts an die frische Luft setzen können. Darüber hinaus hätte auf so hätten die Angestellten die ganze Horde auf Grund ihres HausGrund der Polizeiverordnung, nach der Bettelei und Haufieren auf der U- Bahn verboten ist, eine Anzeige erfolgen fönnen. Die BBG, will in Zukunft selbst darauf achten, daß sich ähnliche standaläse, Vorgänge nicht wiederholen.
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Sprengstoffattentat in Waldeck .
Ein Anschlag gegen die Ortstrantenfaffe.
Kaffel, 5. Dezember. In der vergangenen Nacht wurde in Waldeck am Eder see( dem großen Stausee an der Edertalsperre) auf das Er holungsheim Wiegand ein Sprengstoffattentat verübt. linbekannte Täter brachten vor der Haustür eine Sprengladung zur
Fünf Zentner Morphium beschlagnahmt. Entzündung, deren Wirkung ſo ſtart war, daß sämtliche
Internationale Rauschgiftzentrale ausgehoben.
Wie aus Hamburg gemeldet wird, sind gestern abend im Hamburger Freihafen 27 Kisten und Pakete beschlagnahmt worden, die 250 Kilogramm Morphium in Würfelform enthielten. Das Rauschgift stammt aus der Türkei und sollte dieser Tage ins Ausland verschoben werden. Es sind bereits mehrere Berhaftungen erfolgt.
straße der Kaufmann del Gracio, der aus New York nach Bereits vor fünf Tagen wurde auf dem Bahnhof FriedrichEuropa und Berlin gekommen war, unter dem Verdacht des Rauschgifthandels festgenommen. Obgleich Gracio jede Beziehungen zu Rauschgifthändlern ableugnete, wurde er in Haft behalten. Auf Polizei angestellten Nachforschungen ergab sich aber, daß Gracio Grund der von der Berliner Rauschgiftzentrale und der Hamburger zu einem großen Schlage ausholen wollte. Durch Mittelsleute hatte er rund fünf Zentner Morphium nach Hamburg bringen fassen, die dieser Tage per Schiff nach Uebersee gehen sollten. Die Angelegenheit zieht weitere Kreise und es ist noch mit zahlreichen Festnahmen zu rechnen.
Hitler- Fechtbrüder in der U- Bahn.
Gesetz und Recht werden mißachtet.
Ueber einen unerhörten Borfall, der sich in den geftrigen späten Abendstunden auf der U- Bahn ereignete, wird uns von einem Leser unseres Blattes berichtet: Am Wittenbergplay bestiegen gegen 22.30 Uhr etwa fünfzehn Personen den Wagen eines in Richtung Fehrbelliner Platz fahrenden Zuges. Kaum hatte sich der Zug in Bemegung gefeßt, als sich die Neuhinzugestiegenen, unter denen sich auch einige Mädchen befanden, als Nazis entpuppten und mit einer Sammelliste von Fahrgast zu Fahrgast schritten und zu einer Geldspende für Hitler und das Dritte Reich auf forderten. Die nationalsozialistischen Fechtbrüder hatten mit ihrer Attion allerdings keinen Erfolg und
zahlreiche Fahrgäste machten ihrer Empörung über diese unerlaubte und ftrafbare Nazi- Bettelei in der U- Bahn vernehmbar Luft.
,, Berrat militärischer Geheimniffe". Der 1. Straffenat beim Rammergericht verurteilte den Mufifer Georg Dupte wegen ver suchten Berrats militärischer Geheimnisse zugunsten Polens zu zwei Jahren 3uchthaus(!) und drei Jahren Ehrverlust. Die Berhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlich. Als einer der Belästigten die berechtigte Frage stellte, ob die Der Reichskommiffar für die Offhilfe, Reichsminiffer Schlange- Sammlung denn überhaupt genehmigt sei, wurde ihm paßig geantSchöningen, spricht über die heuen Ausführungsbestimmungen fürwortet, daß man dazu weder der Genehmigung des Kaisers pon die Osthilfe heute abend 7 bis 7,20 Uhr im Programm der Aktuellen China noch einer anderen Stelle bedürfe. Gegen einen anderen Abteilung. Die Stimme zum Tag" fällt aus. Der Vortrag Fahrgast, der sich über das freche Benehmen des einen Burschen Hans Goslars wird zwischen 7,20 und 7,30 Uhr gesendet. empörte, versuchte man sogar tätlich zu werden. Der Betreffende
Fensterscheiben zertrümmert wurden. Ein Teil der Wände und Decken stürzte ein. Der Besizer des Hauses erlitt durch umherfliegende Splitter schwere Verlegungen. Die Kasseler Staats:
anwaltschaft und Beamte der Kriminalpolizei haben sich nach Walded begeben, um die Untersuchung aufzunehmen.
Von anderer Seite wird uns mitgeteilt, daß es sich um das Haus des Gemeinde rechners handelt, in dem auch die Ortstrantentasse ihr Büro hat. Am Tatort fand man einen alten zerstörten Eimer, in dem sich der Sprengstoff befunden haben dürfte.
Nächtlicher Straßenraub in Berlin W.
Lindenallee in Zehlendorf die 23 Jahre alte Kontoristin In der Nacht zum Sonnabend wurde gegen 1% Uhr in der Elvira Görlig, die am Heidehof wohnt, von einem bisher noch unbekannten Manne überfallen. Das Mädchen befand sich auf dem
nachhauseweg. Plößlich merkte es, daß ihr jemand folgte. Die umdrehen wollte, erhielt es einen schweren Schlag über den Schritte hinter ihr famen näher und näher. Als sich das Mädchen Kopf und ein etwa 25 Jahre alter Mann entriß ihr die Handtasche, die 17 M. enthielt. Das Mädchen rief um Hilfe, der Räuber ergriff die Flucht und konnte entkommen. Der Mann trug eine helle Müge und dunklen Mantel. Nachforschungen der Polizei haben eingesetzt.
In der Sowjetunion werden augenblicklich seltsame etter verhältnisse beobachtet. Aus Murmanst am Rördlichen Eismeer werden zwei Grad Wärme gemeldet. Dagegen herrscht in der wegen ihres sonst milden Klimas bekannten Krim eine Kälte von 20 Grad; die als Straße von Kertsch bekannte Meerenge friert bereits zu. Auch in Moskau herrscht zur Zeit sehr frostiges, trockenes Wetter.
Rundfunkhörffunde: Kinderoper von Stemmle. Montag, 7. De. zember, 19.30 Uhr, findet im Vortragssaal des Parteihauses, Lindenhörstunde unter Leitung von Genoffin Dr. Wegscheider und ftraße 3, 2. Hof, 2 Treppen links, eine Experimental- Rundfunk Friz Soffmann statt, der die Uebertragung von Achtung, Achfung! Hier Welle ABC" von R. Stemmle zugrunde gelegt ist. Eine beschränkte Zahl Teilnehmerkarten sind noch erhältlich in der BuchTönhoff 1886( Arbeiter- Radio- Bund). Untoftenbeitrag von 10 Pf. handlung Dietz, Lindenstraße 2, oder telephonisch zu bestellen unter am Saaleingang.