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Ein blutiger Dilettant. Hitlers volkswirtfchafiliche,Ideen". Äen erNlischen Blällern, die die von u«s schon erwähnten neuen mUdrNMWjen Hitlers in großer Aufmachung abgedruckt hoben, kommt es in de ? Hauptsache auf die Sensation au. Ihr Interesse deckte sich in diesem Falle mit dem Interesse Hitlers , der durch Bluff und Massensuggestion im In- und Ausland den Eindruck erwecken will, als märe die Machtergreffusig durch die National- sozialisten> unachhaltsames, vielleicht sogar nahe bevorstehendes Ereignis. Wc e die ernsthasten Politiker und Staatsmänner in Eng- land darüber denken, zeigt die überaus kühle Ausnahme des Hitler - schon außenpolitischen Adjutanten Alfred Rosenberg in London : dieser ist dort überall abgeblitzt, die erbetene Unter- redung mit Baldwin ist abgelehnt worden: außer einigen bedeutungslosen kosiservativen Parlamentariern war niemand für ihn zu sprechen. U übrigens sind die Erklärungen, mit denen sich Hitler den Angelsachsen anzubiedern oersucht hat. alles eher denn sensationell. Die offiziöseDeutsche diplomatisch- politische Korrespondenz" stellt fest, daß alle-, was er über die Reparationsfrage gesagt hat,aus allen Aoußerungen des Reichskanzlers und anderer verantwortlichcr Politiker seit Jahr und Tag durchaus oertraut" sei. Rur in einem Punkt tritt sie Hitler entgegen, der sich für eine völlige Drosselung der Lebensmitteleinfuhr aus dem Aus- lande ausgesprochen und gemeint hat, die eine Milliarde Mark, die dadurch im Lande mehr bliebe, würde den heimischem Markt um l! bis 7 Milliarden anregen. Die offiziöse Korrespondenz stellt fest, daß diese Theorie derAutarkiewirtschaft" im Widerspruch zu der von Hitler selbst ausgesprochenen Anerkennung der Privatschulden an das Ausland stehe: Denn irgendwelche Zahlungen an das Ausland, auch solche für ausschließlich private Schuldverpflichtungen, lassen sich nun einmal nicht anders als im Wege von Ausfuhrüberschüssen be- werkstelligen. Denn es gibt keine Möglichkeit, einseitig nur und in einem obendrein in bestimmter Größenordnung notwendigen Umfang deutsche Güter auszuführen, ohne fremde dagegen herein­zunehmen." Daß solche volkswirtschaftlichen Selbstverständlichkeiten einem Parteiführer, der sich schon gewissermaßen auf dem Reichs- tanzlerstuhl sieht, überhaupt erst klargemacht werden müssen, ist traurig genug. Im übrigen wäre es interessant zu hören, wie sich die i t a- l i e N i s ch e Regierung zu diesen Hitler -Gedanken stellt, denn die Einfuhr von iiaiienischen Lebensmitteln nach Deutschland betrug im Jahre 193ll nicht weniger als 165 Millionen Mark! Die landwirtschaftliche Einfuhr aus Dänemark und Hol- l a n d allein betrug 1936 über 625 Millionen Mark. Aber deutsche Ausfuhr nach diesen beiden kleinen Nachbarländern betrug im gleichen Jahre rund 1 Milliarde 766 Millionen Mark! Wer glaubt, daß diese Länder noch deutsche Jndustrieerzeugnisie kaufen werden, wenn eine Reichsregierung nach Hillerfchem Rezept die Lebensmitteleinfuhr drosselt. Und dieser gedankenlose, aufgeblasene Igno- r a n t will eine Rolle in der deutschen Politik spielen! Das deutsche Bürgertum liegt auf dem Bauche vor ihm und die Reichsregierunz läßt es sich gefallen, daß er sich als der künftige Herr in Deutsch - land aufspielt und die halbe Welt mit seinen Plattheiten und Albern- Helten verrückt macht! Oer bewaffnete SA-Kührer. Eine tleberfall-Lüge zerplatzt. Osnabrück , 5. Dezember. (Elgenberichtz In der Nacht zu Freitag wurde«in nationalsozialistischer Sturm- iuhrer mit einer schweren Schußverletzung aufgefunden. Die Nazis gaben darüber sofort den solgenden Bericht aus: ,In der Nacht wurde der Schlosser Hermann Brinkmann mit einer schweren Bauchschußoerletzung von einem Polizeibeamten aufgefunden. Nach den Ermittlungen kommen zwei Kommu- n i st e n in Frage. Es handelt sich bei dem Ueberfallenen um einen nationalsozialistischen Sturmführer, der nunmehr zum vierten !Nale das Opfer eines feigen Mordüberfalles ge- worden ist." ' Natürlich wird Brinkmann auf der Hitterschcn Opferliste oerzeichnet werden! Aber der Schwindel von einem Ueberfall ist schnell zerplatzt. Die Polizeibehörde teilt mit: Die Ermittlungen wegen eines angeblichen Mordversuchs auf Schlosser Brinkmann haben durch Zeugenaussagen, die durch eidliche Vernehmungen erhärtet worden, sind, ergeben, daß Brinkmann nicht von fremder Hand angeschossen worden ist. Seine Verwundung ist vermutlich aus fahrlässiges han­tieren mit einer kleiakaltbrtgen Pistole zurück­zuführen. Die Waffe selbst ist polizeilich sichergestellt." Brinkmann selbst hat die Polizei bewußt angelogen. Cr hat noch heute morgen unter Eid den vernehmenden Beamten gegenüber be- hauptet, er sei überfallen worden. Der Hitlersturmführer beschuldigt wider besseres Wissen Kommunisten, um zu verbergen, daß er selbst widerrechtlich bewaffnet war!

Llngarisch-Boxheim. Das gleiche Alibi. Budapest . 5. Dezember.(Eigenbericht.) Die Untersuchung gegen die Putschisten ist im wesentlichen ab- geschlossen. Gegsn 26 der Pechafteten wurde die ordentliche Unter- silchungshast wegen Aerbrechens des Aufruhrs und der Per- vinirnng zum gewaltsamen Sturz der RezUruug ver­engt. Gegen andere werden noch Erhebungen wegen Berrais militärischer Geheimnisse geführt. Man will so offenbar die Zu- ständigkcit der M i l i t ä r st a n d g e r l ch t e begründen. Die meisten Berhofteten verteidigen sich mit der Behanptung, daß sie ein oberster Gcndarmsricbeanüer im Nomen des Kriegsministers Äömbös ouf.zes ordert Hobe, sich für den Fall eines kommunistischen Aufstandes zur Ergänzung der bewaffneten Macht zur Ver- sügung zu stellen. , Der Wohnungsausschuß des Ncichsiags lehnte am Sonnabend den kommunistischen Antrag, der die Einberufung des Reichstages ,iir Beratung der Wohnungsbaufraaen oerlangt», gegen die Antrag- steller ab. Dann wurden ohne Aenoerungen die Bestimmungen de» Reichsstädtebaugesetz-Entwurfs bis zum 8 3? angenommen. Nach einem zusätzlichen Beschluft sollen über die Ansprüche der Grund- stückcbeteiligten im Streitsall« die Verwoltungegerichte entscheiden. Der Gesetzentwurf wird am Mittwoch weiterberoten. Genosse Leon Blum , der Führer der sranzösischen sozialistischen Partei, ist von einem schweren Schicksalsschlag ggtrossen worden. Sein« Frau ist nach einem langjährigen Leiden in Paris gestorben.

Das Dritte Reich in Chemnitz . Die Polizei verbietet das Parteivorstandsflugblatt über die Blutdokumente.(Sie wollte Best sprechen lassen. Die Regierung korrigiert.

EhemnUz, 5. Dezember.(Eigenbericht.) Die Chemnitzer Republikaner sehen schon lange mit wachsender Erbitterung, daß die 5zaltung der maßgebenden Chemnitzer Polizeiin st anzen den Feinden der Republik Vorschub leistet. Die Nationalsozialisten werden behandelt als seien sie bereits ein Teil der Staatsmacht, während die republikanischen Organisationen, besonders auch die Sozialdemokratie, mit ofsener Eindeutigkeit in ihrer politischen Arbeit gehindert werden. Die zu- gunsten der Nazis lautende Politik des Chemnitzer Polizeipräsidiums erreichte ihren Höhepunkt, als am Mittwoch das vom Parteivorstand der Sozialdemokratie herausgegebene Flugblatt:So beginnt das Drille Reich" ver­boten wurde. In diesem Flugblatt wird in sachlicher Form geschildert, was«ine Diktaturregierung nach dem Muster der hessischen Dokumente be- deuten würde. Unerhörter aber als das Verbot ist die Begründung, die ein offenes Plädoyer für die Nationalsozialistische Partei dar- stellt. In dem Schreiben des Chemnitzer Polizeipräsidiums an die Leitung der Sozialdemokratischen Partei Chemnitz heißt es: Der Fall Dr. Best ist noch völlig unaufgeklärt und umstritten. Seine Behandlung in einem Flugblatt, noch dazu in einer weise, die die Tat Dr. Best» auf das Schuldkoulo der Rationalsozialistischen Partei seht, ist geeignet. Beunruhigung in weile Volkskreise zu tragen, den Haß gegen den politischen Gegner noch weiter zu schüren und damit die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gefährden." An demselben Tag, an dem das Verbot erlassen wurde, erlaubte das Polizeipräsidium den Chemnitzer Nationalsozialisten, auf Plakaten den berüchtigten Dr. B e st alsV e r f a s s e r der an- geblichen Hochverratsdokumente" anzukündigen. Mit anderen Worten: das Polizeipräsidium bestreitet die Schuld der Nationalsozialistischen Partei, während sich die Nazis bereits in aller Oeffentlichteit mit dem Dr. Best und seinen hochverräterischen Machenschaften identifizieren. Gegen diesen offenen Mißbrauch der Amtsgewalt erhoben Vertreter der sozialdemokratischen Landtags- fraktion Beschwerde bei der sächsischen Regierung mit dem Erfolg, daß das Verbot innerhalb 24 Stunden aufgehoben wurde. Für die einseitige Haltung des Chemnitzer Polizeipräsidiums ist noch folgende Tatsache bezeichnend: Die Sozialdemokratische Partei hat für Dienstag zu drei öffentlichen Mieterversammlungen auf- gerufen. Das Plakat, das die Ueberschrift trug:Mieter, setzt Euch zur Wehr!" wurde mit dieser Ueberschrift nicht genehmigt, da es geeignet fei,aufreizend" zu wirken. Ferner wurde ein für Sonn- tag geplanter Kreisaufmarfch des Reichsbanners verboten, während ein Aufmarsch der Nazis genehmigt wurde. Bemerkens- wort an dieser letzten Entscheidung ist, daß der Reichsbanner-Aus- marsch an der Peripherie der Stadt stattfinden sollte, so daß«in Zusammentreffen der beiden Züge von vornherein ausgeschloffen war. Trotzdem aber wurde verboten Auch innerhalb der unteren Polizeibeamtenschast wächst die

Erregung über die parteiische Einstellung des Polizeipräsidiums Tag für Tag. In Briefen an dieChemnitzer Volksstimme" geben die Polizeibeamten ihrer Erbitterung Ausdruck. So ist z.B. festgestellt worden, daß ein P o l i z e i m a j o r a. D. Facius, der vor wenigen Wochen aus dem Dienst ausschied und heute ein Führer der Chemnitzer Nazis ist, immer nach in der Kaserne der Schutzpolizei ein- und ausgehen kann, die Schlüssel zu dem Dienstgebäude noch besitzt, an polizeitaktischen Uebungen teilnimmt und dazu Polizei-Dienstkraftwogen benutzt. Polizeibeamte müssen heute noch in der Nacht vor der Villa des Herrn Facius Wache stehen. Beschwerden der Beamten sind erfolg- los geblieben. Ein anderer Polizeiossizier von dem Busche-Haddsnhausen wurde kürzlich entlassen, weil er in einen Rauschgiftdiebstahl in der Polizci-Krankenstube verwickelt war. Dieser ehemalige Offizier ist gleichfalls in die Leitung der Chemnitzer Nazis eingetreten, darf aber trotzdem weiter in der Polizeikaserne wohnen. Die Zustände in der Chemnitzer Polizei sind unhaltbar. Reues aus Maggestan. Lraunschweig. 3. Dezember.(Eigenbericht.) Der seit einigen Tagen hier vorgeführte FilmIm W e st e n nichts Neues" ist von dem Besitzer des Kinos abgesetzt worden, weil er die von der braunschweigischcnLandcszcitung" angekündigtenschärferen und stärkeren Terrormaßnahmen fürchtete und weil ihm der polizeiliche Schutz nicht ausreichend schien. Die Nazis haben also im Dritten Reich des Herrn Klaggcs wieder einmal ihren Willen erhalten. Baden greift durch. Die Antwort auf Hetzredner Ienke. Karlsruhe , 3. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: Der Minister des Innern hat angesichts der Tatsache, daß in Versammlungen radikaler Parteien und Organisationen nach wie vor zu Gewalttätigkeiten auf- gefordert oder angereizt wird, im Interesse der Staatsautorität An- Weisung gegeben, daß Versammlungen, in denen, wenn auch nur in verschleierter Form, zu Gewalttätigkeiten auf- gefordert oder angereizt wird, sofort aufzulösen sind. Versammlungen, bei denen solche Verstöße befürchtet werden müssen, können vorbeugend verboten oder jedenfalls nur unter Ausschluß solcher Redner zugelassen werden, di« zu Gewalttätigkeiten auffordern. Des weiteren wird eine b e- schleunigt« Ahndung aller in Versammlungen begangener Derstöße gegen das Strafgesetz, gegebenenfalls Strafver- solgung im Schnellverfahren, gefordert. Den angeblich geschlossenen politischen Versammlungen, insbesondere angeblichen Mitgliederver- sammlungen. die sich häufig als verkappte öffentliche politische Ver- sammlungen zur Umgehung des Anmeldezwanges und der Polizei- liehen Ueberwachung darstellen, soll in Zukunft ein« besondere Aus- mertsamkeit zugewendet werden. An Stelle beanstandeter öffent- licher Beranstaltungen spontan einberufene Mitgliederversammlungen dürfen nur zeitlich oder örtlich getrennt abgehalten werden.

Osthilfe im Süden? Immer weiter zum Agrarmoratorium. Stuttgart , 5. Dezember. (Eigenbericht.) Die württembergische Regierung hat bei der Reichsregierung den Antrag gestellt, den Vollstreckungsschutz, wie er im Lsthllfegesetz der Landwirtschaft des Ostens gewährt wird, in öhn- lichem Ausmaß auch der süddeutschen Landwirtschaft zuzubilligen. Es ist zu erwarten, daß die Reichsrogierung in der neuen Notverordnung dem dringenden Verlangen der württem- bergischcn Regierung entsprechen wird. Auch Bayern ? München , 5. Dezember. Die bayerische Staatsregierung Hot im heutigen Ministerrat beschlossen, auf Grund eines ausgearbeiteten Entwurfs an die Reichsregierung das Ersuchen zu stellen, entweder in der bevor- stehenden Notoerordnung selber oder gleichzeitig mit ihr durch eine besondere Notverordnung einen Vollstreckungsschutz für Grundstücke sowohl des ländlichen wie des städtischen Grund- besitz«? verfügen zu wollen. Die Staatsregierung weist dabei auf die besondere Notlage in Bayern hin, welche zu möglichst beschleu- nigten Maßnahmen zwingt. Eine neue Bantgründung. Entlastung für die Reichsbank. Oiskont-Kompagnie mit Sv Millionen Kapital. Testern erfolgte in den Räumen der Reichtbank die Grün­dung der Diskont-Kompagnie A.- G. Das Kapital be- trägt 56 Millionen Mark, wovon zunächst ein Viertel einzuzahlen ist. Etwas mehr als die Hälfte des Kapitals übernimmt die Deutsche Golddiskontbank , womit der überwiegende Cm- fluß der Reichsbank sichergestellt ist, die ihrerseits(einschließlich Golddiskontbank) tm Vorstande leitend und im 13köpfigen Aufsicht?- rat mit drei Mitgliedern vertreten ist. Den größten Teil de« Rest- kapital» übernehmen die der R e t ch s b a h n gehörende Verkehrs- Kreditbank A.-G., die Bank für Jndustricobligatianen und die Deutsche Girozentrale mit je 4 Millionen Mark, die restlichen 11 bis 12 Millionen cntsallen auf die Preußische Staatsbank. die R e i ch s k r e d i t A.-G., die Braunschweigische, Sächsische und die Bayerisch « Staatsbank, sowie auf Großbanken und große Privatbanken, wehr als vier Fünftel de, Kapitals sowie die Mehr- heil des Aufsichtsrates sind In der öffentlichen Hand. Die Aufgabe der neuen Bank kann in doppelter Weise um- schrieben werden. Noch immer ist das gegenseitlge Mißtrauen der Banken so groß, daß nur sehr wenig« Banken den Mut haben, ihre Unterschrift auf Bankwechsel zu setzen, die der täglichen Geldbeschaffung dienen(sogenannte Privatdiskonten). Durch die Zwischenschaltung einer öffentlich beherrschten und im wesentlichen öffentlich geleiteten Bank will man die Unterschriften oller be- teiligten Banken bei der Geldbeschaffung verbessern und so den Privatdiskonten«inen größeren Markt schaffen. Di» stark» Teilnahm« der öffentlichen Banken dient dem doppelten

Zweck, sowohl die auf dem Geldmarkt verfügbaren Mittel zu ver- größsrn als auch die öffentlichen Banken selbst auf dem Geld- markt zmn Nutznießer ihrer eigenen Mittel, je nach Bedarf, machen zu können. Es handelt sich also um eine Parallelgründung zur Akzept» und Garantiebank, deren Garantie oller- Vings nur längerfristigen Wechseln zugute kommt. Andererseits erfolgte eine Entlastung d«r Reichsbank. die bekanntlich die wichtigste Käuferin von Privatkonten ist. Die Reichsbank hat bisher die Käufe solcher Bankakzept« durä)«inen Makler besorgen lassen. Hinsichtlich des Risikos bietet in den gegenwärtigen Verhältnissen dies« Zlrt des Ankaufs von Privatdiskonten zu wonig Sicherheit. Gegenüber der Rcichsbank wird jetzt die Akzept-Kompagnie«in- geschaltet, die ihrersoits wieder durch einen besonderen Kredit- ausschuß die Risiken prüfen läßt. Man hofft auch, daß durch die Schaffung der Diskont-Kompagnie die Geldversorgung der Provinz- danken besser durchgeführt werden kann.

Appell an den Gtaaisanwali. Qie Verletzung von Sevisenvorfchristen. Der R e i ch s w l rt sch a fts min i st« r Hot unter Hinweis auf die erweiterten Strafbestimmungen der Notverordnung vom 17. November die Devisenbewirtschaftungsstellen angewiesen, der zuständigen Staatsanwaltschaft jedesmal Anzeig« zu«r- statten, wenn sich der begründete Verdacht einer nach der Devisen- Verordnung und den Durchführungsverordnungen strafbaren Hand- lung ergibt. Außerdem sollen die Devisenbewirtschastungsstellen zur Aufklärung zweifelhafter Tatbestände eidesstattlich« Der- sicherungen verlangen dürfen. Hörsing häli Disziplin. Oas Erscheinen seiner Zeitung wird eingestellt. Genosse Otto Hörsing hat gestern dem Parteivorstand die Mitteilung zugehen lassen, daß ihm nichts ferner löge, als der Partei in der gegenwärtigen schwierige» Situation irgendwie enl- gsgenzuarbeiten. Hürsing, der in seinem ganzen Leben nur den Kampf für die Ideale des Sozialismus und der Demokratie gekannt und für sie gelebt, für sie die größten Opfer gebracht hat, erklärt. daß er angesichts der seiner Meinung noch nicht zutreffenden Beurteilung, die die Gründung desDeutschen Volkskurier" im Parteiausschuß erfahren hat. das Erscheinen dieses Blattes mit dem heutigen Tage einstellt, um dadurch das Zeichen seiner engsten Verbundenheit mit der Gesamtpartei in Ihren Kämpfen und Zielen wiederum zum Ausdruck zu bringen. Der Parteioorftand gibt feiner Genugtuung Ausdruck, daß damit diese Angelegenheit Im Gegensatz zu anderen Vorkonmi. nisson der siingsten Vergangenheit in parteigenössischer Waise bereinigt ist und Hörsing wie bisher im Rahmen der Partei gegen die uinzehcuerliche Rot unseres Volkes, gegen Arbeit»losigt«it und Wirtschastselend. für Demokratie und Sozialismus kämpfen wird.