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Hitlers Blutwahn.

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

Alle Deutschen vom 16. bis zum 50. Lebensjahr sind zum öffent­lichen Arbeitsdienst verpflichtet.

Die Pressefreiheit ruht ,, vorerst" Alle Zeitungsunter­nehmungen und Druckereien können geschlossen und zum Wohle der Allgemeinheit" beschlagnahmt werden. Jede der Staatsgewalt und ihren Maßnahmen abträgliche Aeußerung in Zeitungen und Drud­schriften wird mit Strafe und Enteignung des Verlages geahndet. Alle politischen Parteien und politischen Vereine, auch folche, ,, die hinter anderen Zwecken politische verbergen", sind aufgelöst. Alle Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände sind aufgelöst, ihre Vermögen sind beschlagnahmt. Aussperrung und Streif werden mit dem Tode bestraft. Die gleiche Strafe trifft jeden, der dazu auffordert, anreizt oder zu verleifen fucht. Das gesamte bewegliche und unbewegliche Bermögen der An­gehörigen des jüdischen Boltes fann beschlagnahmt werden. Wer beschlagnahmtes Vermögen der Verstrickung zu entziehen ver­

Ein Held von Hitlers Verluftliste

Wie die Verwundetenliste der Nazis zustande kommt/ Die Nazilüge von Osnabrück zerplakt

Der

Osnabrüd, 8. Dezember.( Eigenbericht.) angeblich kommunistische Mordanschlag" auf den St.- Führer Brinkmann ist nun restlos aufgeklärt worden. Die Ortspolizeibehörde teilt mit:

Die weiteren Ermittelungen haben einwandfrei ergeben, daß Brinkmann nicht von fremder Hand angeschossen ist, sondern ein Unglüdsfall vorliegt. Es steht jetzt weiter fest, daß die An­gelegenheit feine politische Bedeutung hat. Der Vorfall hat sich nach den einwandfreien, teils eidlichen Zeugenaussagen, wie folgt zugetragen:

B. ist in Begleitung einer weiblichen Person vom Gasthaus Bavaria aus zum Arndtplah gegangen, wo­in geschlossene

der Hand an das Fenster kein Einlaß gewährt wurde,

und Partetgenosse des B. mit Hilfe einer Mittelsperson am 4. Dezember 1931 gegen 16 Uhr an sich gebracht. Bemerkenswert ist hierzu, daß von der erwähnten Mittelsperson hierüber Still­schweigen verlangt worden ist.

Die Pistole ist am 5. Dezember 1931 in der Wohnung des Parteigenoffen des B. polizeilich beschlagnahmt worden. Festgestellt ist, daß der im Krankenhaus befindliche B. bereits am 4. Dezember den ist, daß die Pistole in dessen Besitz sei. 1931 von diesem Parteigenossen darüber unterrichtet wor­den ist, daß die Pistole in dessen Besitz sei.

B. hat sich aus diesem Grunde wohl in Sicherheit gewiegt und deswegen offenbar mit der Wahrheit zurückgehalten. Erst nach der richterlichen, eidlichen Bernehmung im Stadtkranken­B. nochmaligen feines Parteigenoffen und nach Vorzeigung der beschlagnahmten Pistole zugegeben, daß er nicht von fremder Hand angeschoffen worden ist, sondern sich selbst verletzt hat. B. behauptet jedoch nach wie vor, von zwei politischen Gegnern verfolgt worden zu sein, obwohl seine Begleiterin unter Eid befundet hat, daß Die erforderlichen Strafverfahren sind eingeleitet

fucht oder wer dazu Hilfe leistet, wird mit dem Tode bestraft. schaft Carberg einfehren wollten. Da ihnen auf Klopfen mit Vernehmung durch den Kriminalfommiffar Oldigs in Gegenwart Die Landes- und lichen Bedarf insbesondere Geld, Nahrungsmittel, Betriebsstoffe, Berkehrsmittel nach freiem Ermessen zwangsmeise beitreiben. Allgemeine Bankensperre wird angeordnet. Der Verkehr der Banken untereinander und mit den Kunden wird

eingestellt. Zuwiderhandlungen werden mit dem Tode bestraft. Grundstücke dürfen nur mit Genehmigung der Staatsgewalt veräußert werden.

,, Unnüße Effer" in Städten, Bädern, Fremdorten werden in Sammellager gebracht. Wer sich der Ueberführung dahin ent­zieht, wird mit dem Tode bestraft.

Das Schriftstück wurde in den Taschen des nationalsozialistischen Oberlandesgerichtsrats von der Pfordten gefunden, der am 9. November 1923 an der Feldherrnhalle in München unter den Kugeln der Landespolizei fiel.

Der nationalsozialistische Verfassungsentwurf vom 9. November 1923 ist in den Gerichtsverhandlungen gegen Hitler und Genossen wegen Hochverrats überhaupt nicht erörtert worden. Kein Angeklagter wurde für den Inhalt dieses Schriftstücks verantwortlich gemacht. Das unterblieb, obwohl das Berhalten der nationalsozialistischen Führer am 8. und 9. November 1923 in München bewies, daß sie mit dem Inhalt und Geist vollständig ein­verstanden waren. Der übergroße Teil des Deutschen Volkes, der ein nationalsozialistisches Blut- und Schreckensregiment ablehnt, muß verlangen, daß im Falle der hessischen Verschwörer anders gehandelt wird. Die intellektuellen Urheber des Blutbefehls müssen festgestellt werden. Auf sie, nicht erst auf ihre gehorsamen Werkzeuge, muß das Gesetz mit seiner ganzen Schwere fallen!

Auch Geldte!

In den kritischen Tagen des November 1923 hat auch der erste Bundesvorsißende des Stahlhelms, Seldte, an alle Gauführer seinen Entwurf einer nationalen Dit tatur geschickt. Dieser Entwurf sah vor: Seldte Reichsverweser mit diftatorischer Gemalt, Bildung eines Direktoriums, Auflösung des Reichstags, die Schußpolizei wird verstärkt und tritt unter den

hat B. mit seiner Pistole, die er bei sich führte, heftig an das Fenster geklopft, wobei sich die Waffe entlud und ihm das Geschoß in den Bauch drang.

Er hat dann bezeichnenderweise die weibliche Person ersucht, sich weit und breit kein Mensch zu ſehen gewejen iſt. schleunigst zu entfernen. Unmittelbar hinterher kam ein Polizei­beamter, der B. dem Krankenhaus zugeführt hat.

B. ist am 5. Dezember 1931, vormittags, von dem zuständigen Amtsrichter zu dem Vorfall im Krankenhaus eidlich vernom­men worden und hat seine ursprünglichen Angaben, wonach er von fremder Hand angeschossen sein wollte, aufrecht­erhalten, obwohl ihm furz vorher von dem Kriminalkommissar Didigs Vorhaltungen darüber gemacht worden waren, daß dies in Anbetracht der gegenteiligen Zeugenaussagen als ausgeschlossen angesehen werden müsse und diese Zeugenaussagen von B. selbst gelesen worden sind.

Die an der Unfallstelle in einem Kellerschacht der Wirtschaft Carberg zurückgebliebene Walther- Pistole hat ein infimer Freund|

Großfeuer am Lehrter Bahnhof

In der vergangenen Nacht wurde die Feuerwehr nach dem Hamburg - Lehrter Güterbahnhof alarmiert, wo in einem großen Lagerfchuppen Feuer ausgebrochen war. straße 35/37. Kurz nach Mitternacht loderten plötzlich helle

Der von dem Feuer betroffene Schuppen liegt in der Heide

Flammen empor.

Das Feuer griff mit großer. Schnelligkeit um sich und als die Wehren auf Großfeueralarm mit fünf Löschzügen anrüdten, hatte der Brand bereits auf einen angrenzenden Güter schuppen übergegriffen. Sieben Schlauchleitungen größter Kaliber mußten in Tätigkeit gesetzt werden, um die Flammen durch starkes Wassergeben einzudämmen. Die Ablöschungs- und Auf­räumungsarbeiten waren erst gegen 7 Uhr früh beendet. Die Entstehungsursache konnte bisher noch nicht geflärt werden.

Befehl des Reichsverweſers, Streifs find bis auf meiteres verboten. Dr. Lißner Opfer eines Verbrechens?

Buntt 8 dieses Programms lautet:

,, Es werden mit sofortiger Wirkung Standgerichte ein. gejezt mit Befugnis der Todesstrafe für Auflehnung und Sabotage gegen den Reichsverweser, Streifhezer, Blinderer, Bucherer, Zurückhaltung von Nahrungsmitteln, Ausfuhr von Nahrungsmitteln."

Zu diesem Punkte gab Seldte die folgende Erläuterung: ,, Streiks muß eventuell durch Erschießung jedes Zehnten entgegengetreten werden, insbesondere dem der Banknotendrucker.

Im augenblicklichen Stadium, d. h. folange die Maßnahmen des Ernährungsdirektors und des Wirtschaftsdirektors, die nicht zaubern fönnen, sich ausgewirkt haben, muß Terror an die Stelle von Besserung der Lage treten. Daher ist jede Auflehnung gegen den Reichsverweser mit dem Tode zu bestrafen. Das Aufhängen von vier Bucherern auf dem Potsdamer Play und von Streitheßern am Neuen Tor, die Erschießung von drei Landwirten, die ihr Ge­treide zurückhalten, ist der Schreckschuß, der notwendig ist. Der Reichsverweser ist der Aufpeitscher, Borwärtstreiber, ist das stahl­harte Rückgrat, ist der, der erschießen läßt, wozu die anderen nicht den Mut aufbringen."

Herr Best hat sich getreulich an die Vorlagen gehalten, die von der Pfordten und Seldte vorgearbeitet haben. Man weiß mun, daß die Parteileitung der Nationalsozialisten nicht vom Inhalt der

Untersuchung durch die Kriminalpolizei.

Da für den Selbstmord des Berliner Rechtsanwalls Dr. Walter Cißner, den Berteidiger im Calmette- Prozeß, jedes motiu fehlt und über der angeblichen Tat ein mysteriöses Dunkel schwebt, hat jetzt der Sozius des Berstorbenen, R.-A. Prof. Dr. Alsberg, fich an die Mordtommiffion gewandt, um eine Aufklärung diefer geheimnisvollen Angelegenheit zu erreichen.

Kriminalkommissar Dr. Werneburg ist daraufhin mit den Er­mittlungen beauftragt worden. Die Beranlassung für das Ein­greifen der Mordkommission ist vor allem die Tatsache, daß ein Selbstmord Lißners von allen seinen Freunden und Bekannten für völlig ausgeschlossen gehalten wird. Der 27jährige Anwalt, der im Calmette- Prozeß Prof. Dr. Alsberg vertrat, mar noch am Sonntagnachmittag von 5 bis 6 Uhr mit Dr. Alsberg zusammen, ohne daß diesem irgend etwas von Selbstmordabsichten anzumerken war. Dr. Lißner suchte dann noch einen anderen Be fannten auf und auch dort war er vergnügt und guter Dinge. Neben dem Fehlen jeglichen Motivs für einen Selbstmord spricht noch ein anderer Umstand dafür,

worden.

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Der S.- Führer Brinkmann zog mit der Pistole in der Tasche in der Nacht von Kneipe zu Kneipe in weiblicher Begleitung. Er randalierte vor einem geschlossenen Wirtshaus, renommierte vor dem Weibchen mit der Pistole und schoß sich dabei in den Bauch. ,, Neuer roter Terror, von Rotmord gehetzt" so lief die Geschichte durch die ,, nationale" Presse. Die Lüge ist zerplatzt! Dieser Brinkmann, der nach seinem Selbstschuß die politischen Gegner diskreditieren und für sich noch eine S2- Rente herausschlagen wollte, wird sich nun megen verbotenen Waffen­tragen und Falscheid zu verantworten haben.

daß Dr. Lißner möglicherweise einem Berbrechen zum Opfer gefallen ist.

Er soll nämlich im Besitz eines ziemlich großen Geldbe= trage gewesen sein, und die Summe, die noch bei ihm gefunden wurde, entspricht durchaus nicht den sonst bei ihm üblichen Geld­verhältnissen. Hinzu kommt noch, daß R.-A. Dr. Lißner, wie jetzt

erst bekannt wird, vor einiger Zeit seine Haus- und Wohnungs­

schlüssel verloren hat. Man nimmt an, daß vielleicht ein Fremder den Schlüssel irgendwo in der Nähe der in Spandau in der Ruh­lebener Straße 129 befindlichen Wohnung gefunden und fich am Sonntagabend in die Wohnung Einlaß verschafft hat. Dr. Lißner wohnte übrigens dort ganz allein, und die Aufwartefrau, die die. Wirtschaft besorgte, fam nur frühmorgens zum Saubermachen. Alle diese Verdachtsmomente werden jezt von der Kriminalpolizei nach­geprüft.

Wieder Selbstmord eines Anwalts.

Dr. Pagentemper hat sich erschossen. Rechtsanwalt Dr. Pagenfemper, gegen den geffern vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte wegen Unterschla gung von Mandantengeldern in Höhe von 10 000 2. verhandelt werden sollte, der zum Termin aber nicht erschien, hat sich heute früh in seiner Villa in der Feldstraße 23 in Lichterfelde er­schossen.

Dr. Bagenfemper hielt sich bereits mehrere Tage verborgen und die Kriminalpolizei bemühte sich auf Grund des vorliegenden Haft­befehls, den Berschwundenen ausfindig zu machen. Die Bemühun­gen waren aber vergeblich. Da vermutet wurde, daß Dr. Pagen­femper vielleicht in der Nacht seine Villa in Lichterfelde aufsuchen würde, wurde das Haus unter ständiger Beobachtung gehalten.

Heute früh um 5 Uhr sahen die Beamten einen Mann die Billa betreten, auf den die Beschreibung Dr. Bagenfempers paßte. Das Ueberfallfommando wurde alarmiert und die Villa umstellt. Als die Beamten in das Haus eindrangen, fiel plöglich ein Schuß. In seinem Schlafzimmer im ersten Stockwerk fand man den Rechtsanwalt tot auf. Er hatte sich eine Kugel in die Schläfe gejagt.

Frankreich gegen Reparationsstreichung

Blutbokumente abrüden kann, weil sie ihr oberstes Programm Eine Note an die Regierungen/ Konferenz soll nur Krisenmaßnahmen beschließen

darstellen!

Die Wahlen in Württemberg .

Weitere Ergebnisse aus dem Lande.

Stuttgart , 8. Dezember. ( Eigenbericht.) Weitere Ergebnisse der württembergischen Gemeinderatswahlen: In Ludwigsburg erhielten: Sozialdemokratie 2 Mandate, Kommunisten 2, Nationalsozialisten 5, Demofraten 1, Zentrum 1, Christlicher Volfsdienst 1, Bürgerliche Vereinigung 3 Mandate.

In Eßlingen erhielten: Sozialdemokratie 3, Kommunisten 4,

Demokraten 1, Nationalsozialisten 3, Zentrum 1, Deutschnationale 1,

Deutsche Volkspartei 1 , Landwirte 1 Mandat.

In Feuerbach ſeßt sich der Gemeinderat nach dem Ausfall der Wahl jetzt wie folgt zusammen: Sozialdemokraten insgesamt 8 ( 9), Kommunisten 2( 1), Komm. Opposition 3( 3), Demokraten 7( 8), Nationalsozialisten 2( 0), Deutschnationale 1( 0), Freie Wähler­vereinigung 5( 7) Mandate.

In Balingen erhielten: Sozialdemokraten 2, Nationalfozia­listen 3, katholischer Wahlvorschlag 1, Bürgerschaft 2 Mandate. In Freudenstadt erhielten: Sozialdemokratie 3, Kommu­nisten 1, Nationalsozialisten 3, Wirtschaftliche Bürgervereinigung

3 Mandate.

In Heidenheim erhielten: Sozialdemokraten 3, National fozialisten 3, Demokraten 1, Rommuniſten 2, Zentrum 1, Deutsch nationalen und Bolkspartei 1 Mandat. In Geislingen fegte sich der Gemeinderat nach den

Wahlen wie folgt zusammen: Sozialdemokraten 6, Kommunisten 1, Nationalsozialisten 4, Demokraten 3, 3entrum 2, Christlicher Volts dienst 1, Freie Wählervereinigung 6, Parteilos 1 Mandat.

Paris , 8. Dezember. ( Eigenbericht.) Auf der Regierungskonferenz fönne das ganze Problem der Die französische Regierung hat anläßlich des Zusammentritts deutschen Zahlungsfähigkeit geprüft werden. Auf jeden Fall müsse des Baseler Sachverständigenausschusses den wichtigsten Gläubiger- fich die Untersuchung des Ausschusses auch auf die wichtige Frage staaten Deutschlands ihre Ansicht über die Reparationsfrage aus­des von Deutschland im Ausland investierten Kapitals und die einandergesetzt. Maßnahmen zur Zurüdschaffung dieser Kapitalien beziehen. In bezug auf die Frage der kurzfristigen Krebite weigere fich die französische Regierung, den praktischen Wert einer Prioritäts­forderung anzuerkennen. Diese Frage bestehe in der Pratis gar nicht, weil das Reparations- und das Kreditproblem nur die Elemente des Grundproblems der Zahlungsfähigkeit Deutschlands und der Achtung der vertraglichen Verpflichtungen seien. Zum Schluß erklärt die Regierung, daß eine grundsägliche Aenderung des Young- Plans nur im Zusammenhang mit einer Verringerung der interalliierten Schulden möglich sei,

In der Note wird erklärt, daß einerseits die Weltkrije zum größten Teil für die schlechte Finanzlage Deutschlands ver­antwortlich set, andererseits die hohen Ausgaben und die hohen Anleihen der Reichsregierung. Die französische Regierung erkenne die Notwendigkeit von Maßnahmen an, die Deutschland über seine vorübergehenden Schwierigkeiten hinweg­helfen. Sie werde sich dabei von dem Wortlaut des in Washington nach den Unterredungen Hoovers mit Laval veröffentlichten Rommuniqués leiten lassen. Bei diesen Unterredungen sei die Not­wendigkeit einer Verlängerung des gegenwärtigen Zahlungsmoratoriums geprüft worden. Obgleich die französische Regierung bereit sei, Deutschland große Zugeständnisse zu machen, bestehe sie auf dem Prinzip der Reparations zahlungen aus zwei Gründen: weil teine Beweise dafür vorhanden sind, daß Deutschland immer zahlungsunfähig bleibt und weil es die gebieterische Pflicht sei, den geheiligten Charakter der internationalen Abkommen zu schützen. Es heißt dann weiter, daß die gegenwärtige deutsche Finanzkrise einem Abkommen von end­gültigem Charakter über die Zahlungsfähigkeit Deutschlands nicht günstig sei. Die Untersuchung der Sachverständigen müsse sich auf einen Uebergangszustand beschränken, für den nur vorübergehende Maßnahmen empfohlen werden können.

Arbeiterantwort auf Trocadéro.

Die erste Antwort auf die nationalistischen Kundgebungen während der Abrüstungskonferenz im Trocadéro ist den franzö­fifchen Chauvinisten in Bordeaug erteilt worden. Die patriotischen Jugendverbände hatten nach einem Saale der Stadt eine Kundgebung einberufen, in der der Abg. Taittinger und der Propagandachef der Nationalisten, de Kyrillis, sprechen follten. Schon eine Stunde vor Beginn der Kundgebung war der Gaal mit Sozialisten und Kommunisten gefüllt, die die Tribüne und mit dem Gesang der Internationale stürmten. Die Polizei fah mit den Rufen: Trocadéro", Repreffalien", Es lebe der Friede" sich daher genötigt, den Saal räumen zu lassen und die Abhaltung der Versammlung zu verbieten. Im Laufe der Zusammenstöße wurden sieben Personen verlegt, darunter eine schwer.