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Nr. 581 48. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Berlins Siedlungsprogramm

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Sonnabend, 12. Dezember 1931

die restlichen 2500 Kleingärten, im ganzen sollen 5000 geschaffen merben, müßte seitens des Reiches und des Staates zur Ver fügung gestellt werden. Geeignete Gelände hierfür befinden sich in Tempelhof  ( feßige Schupo- Reitbahn), in Treptow   ant Adlergestell, in Köpenid am Teltowlanal, in Reinidendorf.

Vorstadtsiedlung und Kleingärten für Arbeitslose Fragebogen auf Arbeitsämtern ehemaliger Schießpiaz Tegel  , ferner in Steglig und Span­

Die Stadtverwaltung hat jetzt nach den Richtlinien des Reichs­fommiffars für die städtische kleinsiedlung ein Programm über die ..vorstädtische Kleinsiedlung und Bereitstellung von Kleingärten für Erwerbslose" fertiggestellt. In einer Pressebesprechung sprach der sozialdemokratische Stadtrat Czeminski über das geplante Hilfswerk. Voraussichtlich wird sich die Stadtverordneten verfammlung schon am kommenden Donnerstag mit der Bor­lage beschäftigen. Berücksichtigt man die bei der komplizierten Ber­waltung der Riesengemeinde notwendig gewefenen zahlreichen Ber­handlungen zur Ueberwindung aller Schwierigkeiten, so muß man an­erkennen, daß die Stadtverwaltung schnelle und gründliche Arbeit geleistet hat. Auch das Stadtparlament hat durch Einsetzung eines besonderen Ausschusses schon Borarbeit geleistet, so daß man hofft, mit dem Bauen noch vor Weihnachten   beginnen zu können. den knappen Mitteln, die das Reich der Stadt für das Siedlungs­werk zur Verfügung stellt, stellt das Programm leider nicht viel mehr als ein erstes, großzügiges Experiment dar. Rund um Berlin   sollen 1.800 Siedlerstellen und 5000 neue Klein­gärten erstehen.

Bei

Nach den Richtlinien des Reichskommissars für die vorstädtische Kleinsiedlung sollen die einzelnen Siedlerstellen so groß sein, daß die Beschaffung des Lebensunterhalts für die Familien der Erwerbslosen durch den Ertrag der Grundstüde wesentlich er­leichtert wird. Die einzelnen Stellen sollten in der Regel nicht unter 600 und nicht über 5000 Quadratmeter groß sein.

Das Siedlungsprogramm der Stadt will die einzelnen Stellen nicht unter 800 Quadratmeter groß vorsehen. Die der Stadt Berlin  vom Reich zur Verfügung zu stellenden Mittel für die Klein­siedlungen werden 4500 000 Mart betragen. Hierbei lassen sich bei einem Darlehnssah von je 2500 Mart insgesamt 1800 Siedlerstellen errichten. Das hierfür erforderliche Gelände ist vom Magistrat bereits zur Verfügung gestellt worden. Dieses Gelände beträgt insgesamt 900 Morgen und liegt an verschiedenen Stellen in den Außenbezirken der Stadt, und zwar in Marien­ felde  , Briz, Budow, Rudom, Wendenschloß, Bohnsdorf  , Biesdorf  , Faltenberg, Blanten felde, Heiligenfee und Spandau  . Die Ansiedlungsmög lichkeit beträgt bei den einzelnen Stellen 150 bis 300 Giedler.

Wer bekommt eine Giedlerstelle?

Bei den einzelnen Grundstücken handelt es sich durchweg um Liderland, welches bisher in Kultur stand, so daß dem Siedler guter, geeigneter Boden zur Verfügung stehen wird. Außerdem haben die Gelände bequeme Verkehrslage; auch reichen die vor­hondenen Schulen bis auf einige Ausnahmen aus. In diesen Fällen sollen Schulbaraden zur Aufstellung gelangen.

Die Kosten für den Aufbau und die Einrichtung einer Stelle dürfen nach den Richtlinien des Reichskommissars ausschließ lich Grunderwerb 3000 Mart nicht überschreiten. Dabei beträgt das vom Reich pro Stelle zu gewährende Darlehen 2500 Mart, während die restlichen 500 Mart durch die Mitarbeit des Er­werbslosen beim Aufbau des Hauses eingebracht werden müssen. Die Belastung für die einzelne Siedlerstelle beträgt: im ersten Jahre lastenfrei; im zweiten, dritten und vierten Jahr pro Sahr 3 Proz. Berzinsung des Reichsdarlehns von 2500 Mark und 6. Pfennige Erbbauzins pro Quadratmeter Grundstücksgröße, ins­gesamt pro Jahr 135 Mart bzw. pro Monat 11,25 Mart. Vom fünften Jahre ab erhöht sich die Verzinsung des Reichsdarlehens von 3 auf 4 Proz.; außerdem ist das Darlehen mit 1 Pro3. zu tilgen. Die Belastung beträgt dann pro Jahr 185 Mart bzw. pro Monat 15,40 Mart.

Für die Werbung der Erwerbslosen wird, nachdem die Stadt­verordneten dem Beschluß des Magistrats zugestimmt haben, ein

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Familie Loriot Roman  

von Else Möbus

d'au.

Es ist anzunehmen, daß auch das Reich und der Staat einen Teil des seit Jahren brachliegenden Geländes für die Er­werbslosennotation zur Verfügung stellen wird. Das Reich ge ein unverzinsligjes Tilgungsdarlehen von 100 Mark je Kleingarten. mährt   für die Ausschließung des Geländes und für die Einrichtung Dieses Darlehen soll in zehn gleichen Jahresraten getilgt werden. das Gelände ausschließlich dem Reichsverband der klein­Es ist erfreulich, daß die Stadtverwaltung sich entschlossen hat,

Fragebogen zur Ausfüllung bei den zuständigen Arbeits­ämtern ausgegeben. An Hand dieser Fragebogen werden dann die geeigneten Bewerber ausgewählt. Diese Auswahl ist von besonderer Wichtigkeit, da das Gelingen des Siedlungswerks letzten Endes von der Eignung und Tüchtigkeit des anzusetzenden Siedlers abhängt. Wie Stadtrat Czeminski hierzu noch mitteilte, will man verschiedene Gruppen von Arbeitslosen, wie ungelernte Arbeiter, Bauarbeiter, Gärtner usw. jeweils zusammenfassen. Die Frage- gartenvereine Deutschlands   und den diesen angeschlosse­bogen befinden sich bereits im Drud.

Neue Kleingärtenstädte erstehen.

Kleingärten in der Regel nicht unter 400 Quadratmeter groß sein. Nach den Richtlinien des Reichskommissars sollen die einzelnen Quadratmeter. Die neu zu schaffenden Kleingärten sollen durch­Die bisherige Größe der Kleingärten betrug in Berlin   250 bis 300 schnittlich 500 Quadratmeter groß sein. Der Magistrat hat hierfür rund 500 Morgen Gelände zur Verfügung gestellt. Das Gelände liegt in Zehlendorf  , Lichterfelde  , Briz, Rudom und 2500 Kleingärten ausgewiesen werden. Das fehlende Gelände für Charlottenburg  , und zwar fönnen hier insgesamt rund

nen Vereinen zur Weiterverpachtung zu übergeben. Dadurch wird zum Nutzen der Arbeitslosen die Möglichkeit der Zwischenschaltung irgendwelcher Bersonen und Organisationen unmöglich gemacht. Der Quadratmeter 2 Pfennig pro Jahr. Das Pachtland wird den Er­Bachtzins beträgt wie bisher bei den Kleingärten üblid) pro werbslofen auf zehn Jahre gegeben.

häuser ist die letzte Entscheidung noch nicht gefallen. Mehrere Ueber die Art und den Typ der zu erstellenden Siedlungsa Berliner   Firmen haben sich zur Erstellung von Probehäusern bereit erklärt. Man will auch hier die verschiedenen Typen aus­Holzhaus den Vorzug zu geben. probieren, neigt aber dazu, dem Massivbau gegenüber dem

Verbilligtes Fleisch für Unterstützte

Gegen Bezugsschein 30 Pfennig unter Tagespreis

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Im Rahmen der Winterhilfe und zugleich als eine Hilfs- stüßte mit vier und mehr Zuschlagsempfängern fönnen möchentlich maßnahme für die Landwirtschaft hat die Reichsregierung 2 Pfund verbilligten Fleisches erhalten. Auf geringere Mengen Mittel zur Verfügung gestellt, die der hilfsbedürftigen Bevölkerung als ein Pfund wird eine Verbilligung nicht gewährt. für die nächsten Wochen den Bezug frischen Kind. und Der verbilligte Preis muß 30 Pf. unter dem Tagespreis oder, Schweinefleisches zu einem verbilligten Preise er- sofern bereits örtlich besonders verbilligte Preise für die Aufer­möglichen sollen. Die näheren Bestimmungen enthält ein gemein- ffüßungsempfänger vereinbart find, 30 Pf. unter diesem ver­famer Erlaß des Reichsarbeitsministeriums und des Reichsministers einbarten Preise liegen. für Ernährung und Landwirtschaft vom 8. Dezember 1931.

Aus dem Schnellzug gestürzt. Rätselhafter Tod eines Landtagsabgeordneten.

Der erste Bezugsschein, der mit vier Wochenabschnitten Danach find zur Teilnahme an der Fleischverbilligung berechtigt versehen ist, wird mitte Dezember ausgegeben. Jedem alle Hauptunterstützungsempfänger der Arbeits- Bochenabschnitt ist die Gültigkeitsdauer aufgedruckt; nach Ablauf losenversicherung und der Krisenfürsorge, die Fader Gültigkeitsdauer können die Scheine nicht mehr benutzt werden. milienauschläge erhalten, ferner die von der öffentlichen Für Der erste Abschnitt hat wegen der Weihnachtsfeiertage ausnahms­forge laufend als Hauptunterstützte in offener Fürsorge Unterstützten, meife eine Gültigkeitsdauer von zwei Wochen. die einen eigenen Haushalt führen, und schließlich Empfänger der Zufahrente nach dem Reichsversorgungsgesetz, soweit sie einen eigenen Haushalt führen und ausschließlich auf Rente und Zusatz­rente angemiesen sind. Die Verbilligung wird auf Grund eines Bezugsscheins gewährt, der nicht übertragbar ist. Ausgegeben werden die Bezugsscheine für die Hauptunterflüßungsempfänger der Arbeitslosenversicherung und der Krisenfürsorge, durch die Arbeits­ämter, für die von der öffentlichen Fürsorge laufend unterstützten Personen und für die Empfänger von Zufahrente nach dem Reichs­versorgungsgesetz durch die Dienststellen der öffentlichen Fürsorge. Bezugsstellen für das verbilligte Fleisch sind alle Verkaufs­stellen von Frischfleisch, die sich bereit erklären, den Bezugsschein in Zahlung zu nehmen und den sonst gegebenen Vorschriften zu entsprechen. Es lommen also außer den Fleischerläden auch Konsumvereine, Warenhäuser usw. als Verkaufsstellen in Betracht. Die Verkaufsstellen werden durch Aushang tenntlich gemacht. Die Verbilligung wird ausschließlich für frisches Rind­ader Schweinefleisch gewährt; Burstwaren sind von der Verbilligung ausgeschlossen. Jeder Berechtigte tann wöchentlich 1 Bfund, Unter­

Walter schlürfte hastig den heißen Tee hinunter. ,, Nein", fagte er dumpf, fo geht das alles nicht, Germaine. Ich will feine Umschweife machen und um nichts herumreden, denn du mußt wissen, woran du bist. Es tut mir nur bitter leid, dir so etwas zufügen zu müssen- das ist die schwerste Strafe, die mich überhaupt treffen fann."

Germaine sah ihm in die Augen. Ich glaube, als ich in dein Zimmer eintrat, da habe ich bligartig gefühlt, was mit dir ist", sagte sie ,,, du wirst mir nicht mehr viel sagen müssen!"

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Walter sprang wie wahnsinnig auf und schüttelte die Fäuste. ,, Ich bringe dich um, wenn du nicht sofort die Klappe Der junge Mensch beugte sich nahe zu ihr. Sie war in hältst", schrie er außer sich. Sprich kein Wort mehr, sonst anderen Umständen seit drei Monaten schon, aber sie hat gibt es ein Unglüd." es mir erst vor vierzehn Tagen gesagt. Sie hat mich ja auch Germaine war totenblaß geworden. Dann stand sie auf belogen von Anfang an sie wollte ein Kind, um eine und setzte sich an das Bett des jungen Mädchens, das laut Handhabe gegen mich zu haben, um mich festhalten zu können weinte. Nun hören Sie mich mal ruhig an", sagte fie, sie hat es mir selbst gestanden. Ich bin für sie der Aka­,, selbstverständlich werde ich Ihnen helfen, wenigstens soweit demiker, an dem sie eine glänzende Partie zu machen glaubt, es in meiner Macht steht, denn so glänzend find unsere Ver- nichts weiter. Dann ließ sie es sich wegbringen ich war hältnisse nicht, wie Sie vielleicht denken. Ich nehme an, daß schuld daran. Was soll ich mit einem Kind, Germaine, und schuld daran. Was soll ich mit einem Kind, Germaine, und Schulden bei der Wirtin da sind, beim Arzt... von einem Mädel, das mir nichts ist, nichts..." Er stöhnte. zu 3u ihrem Bruder tonnte sie nicht, die Schwägerin hätte gleich gemerkt, was los war ihre Stellung im Kranken­haus mar fie auch losgeworden, so lam sie zu mir. Ich konnte fie nicht megjagen in diesem Zustand- nun liegt sie seit einer Woche. Was das alles fostete, kannst du dir denken ſo mußte ich die Schulden machen. Daß ich dich in diesem Brief um Geld bitten mußte aber ich wußte mir keinen Rat. Dann besorgte ich mir Arbeit- aber davon fann nicht einer leben, geschweige denn zwei..."

Emmy   nickte schluchzend.

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,, Natürlich bringen wir das in Ordnung. Und nun meinen Sie nicht mehr, sondern sehen Sie, daß Sie bald gesund werden dann sieht die Welt wieder ganz anders aus. Jetzt werde ich mit der Wirtin reden, damit Sie etwas zu frühstücken bekommen, und dann werden wir uns alle drei vernünftig unterhalten und uns überlegen, was wir tun fönnen." Aber faum hatte Germaine die Küche betreten, da tam Walter ihr nach. Ich muß dich allein sprechen- fönnen wir nicht ein paar Schritte zusammen gehen." ,, Aber Fräulein Berg bringen Sie inzwischen etwas", wandte sich Germaine der Wirtin gu ,,, und alles andere regle

ich nachher mit Ihnen. Komm, Balter!"-

Schweigend gingen die Geschwister nebeneinander her. Dann nahm Germaine den Arm des Bruders. Bir seyen uns in das fleine Kaffee am 300, wo wir letztes Jahr manch mal gewesen sind, da sind wir ganz ungestört. Es ist höchste Zeit, daß du etwas zu dir nimmst, du taumelst ja

Sie setzten sich an einen fleinen runden Ecktisch. Born wischte und puzte noch eine Aufwartefrau- einzigen Gäste.

,, Erst mußt du deinen Tee trinken und etwas essen", wehrte Germaine ab, als Walter sprechen wollte, und sei ganz ruhig, Walter, wir finden schon einen Ausweg für uns alle drei a

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Germaine nahm seine Hand. ,, Die Geldsache regeln mir schon, ich werde schen, ob ich nicht Borschuß bekommen fann, wenn jetzt die Rentenmart eingeführt wird aber mie fannst du die Angelegenheit mit diesem Mädchen ins reine fannst du die Angelegenheit mit diesem Mädchen ins reine bringen? Sie mag nun fein, wie sie will aber, Walter, vergiß nicht, daß du fie soweit gebracht haft! Du kannst die Berantwortung für das, was du getan hast, nicht einfach von

dir abschütteln!"

Der junge Mensch lachte bitter und höhnisch. O Gott, was bist du für ein harmloses Wesen! Aber ich brauche nicht zu lachen, ich war ja genau so, sonst wäre ich nicht so furcht­bar hereingefallen! Du glaubst mohl, ich sei der erste bei ihr gewesen, ja, meisgemacht hat sie mir das am Anfang, als noch nichts zwischen uns war. Aber als sie mich hatte, da tams mit Keulenschlägen über mich!"

Der Landtagsabgeordnete Leonhardt von der Staatspartei ift gestern vormittag bei Bir an der Ostbahu in der Nähe der Blockbnde 79 in dem an der Bahn entlanglaufenden Wasser­graben mit dem Gesicht nach unten liegend tot aufgefunden worden. Jackett und Hoje waren vollkommen zerrissen. Leonhardt befand sich in dem Schnellzug D 3 auf der Fahrt von Schneidemühl   nach Berlin   und ist vermutlich aus dem fahrenden Zug gestürzt. Aller Wahrscheinlichkeit nach liegt ein Unglüdsfall vor. Es ist anzunehmen, daß Leonhardt die Toilette aufsuchen wollte, dabei die falsche Tür gefaßt hat, aus dem Wagen gefallen und die Böschung hinuntergestürzt ist. Der Tote liegt noch am Fundort. In dem Abteil 1. Klaffe, das Leon­hardt benutzt hatte, wurden seine Schuhe, der Hut, Paletot und feine Attentasche mit Papieren vorgefunden.

Germaine sah ihn entsetzt an. Ja, aber hättest du dich denn nicht früher lösen können mußte es denn erst soweit fommen!"

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Walter jah zu Boden. ,, Germaine", sagte er, du fennſt mich, du weißt auch, daß ich mich nie mit Mädchen abgegeben habe, nicht einmal beim Militär. Ich hatte so wenig Er­fahrung auf diesem Gebiet, wie du. Dieses Mädchen hat mich gepflegt, fie tat alles für mich, sie betrug sich so sanft, so au­rückhaltend, so bescheiden. Dann erzählte sie mir von ihren schlimmen Familienverhältnissen, von ihrer Armut. Sie tat Gie fiel mir um den Hals und weinte, niemand auf der Welt mir grenzenlos leid, denn ich nahm das alles für bare Münze. hätte Gefüh: für fie, ich sei der einzige, der es gut mit ihr ja, heute kommt mir das alles selbst banal vor, aber damals war ich gerührt und erschüttert. Das war meine Schwäche und die hat sie gründlich ausgenutzt!" .?" ,, Und was willst du jetzt tun, Walter

meine

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Der Bruder zuckte die Achseln. Ich muß ihr noch gute

Aber

Worte geben", sagte er, denn sie ist imstande und zeigt mich an. Und beffer noch als gute Worte ist Geld vielleicht noch schlimmer ist" ich bin noch nicht fertig, mache dich auf etwas gefaßt, was

,, Noch schlimmer?" wiederholte die Schwester tonlos ,,, gibt es denn so etwas...!"

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Walter sah ihr starr in die Augen. Ja", sagte er hart, das gibt es. Germaine, als ich verschüttet und verwundet aufgefunden und ins Lazarett gebracht wurde, da bekam ich zum erstenmal Morphium. Ich bekam zwei Sprigen täglich bis ich wieder einigermaßen auf Ded war. Es hat mir nichts geschadet, und als ich die Monate daheim lag, da hatte ich wohl den Bunsch, manchmal Morphium zu bekommen, aber als der Medizinalrat mir dafür nur einfache Schlafmittel gab, da ging es auch... Und hier noch der Operation be­fam ich nun wieder Sprißen- ja, ich habe gesehen, daß der Professor sich selbst eine Sprize in den Arm gab, bevor er mich operierte, aber vielleicht wäre auch das alles noch an mir vorübergegangen. Aber als ich dann mit diesem Mädel in

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näheren Verkehr trat, da hatte ich plöglich eine unbezwingliche Sehnsucht nach Vergessen, nach einem Ausgleich. Sie ver­schaffte mir aus dem Krankenhaus Stopulamin, Pantopom und andere Morphine und das hat mich noch stärker in ihre Hand gegeben, hat mich auch noch mehr an sie gefesselt. Ohne dies wäre es vielleicht schon längst zum Abbruch unserer Beziehungen gekommen." ( Fortsetzung folgt.)