Einzelbild herunterladen
 

Hitler mit der Flugwaffe.

Der Befehl wird nicht bestritten.- Schon Landesverratss

gefchrei!

Die Tatsache, daß Hitler dazu aufgefordert hat, ein nationalsozialistisches Fliegertorps zu bilden, und daß er zu diesem Zwecke Leute sucht, die mit der Fliegermaffe ausgebildet sind", wird von der Reichsleitung der NSDAP . nicht bestritten. Sie versucht vielmehr, die Dinge auf ein Nebengleis abzuschieben. Sie redet viel davon, daß fie feine Albatrosflugzeuge gefauft habe, fie polemisiert gegen den Sturmvogel", den sie den kommunistischen Flugverband der Erwerbslosen " nennt.( Für sie ist jeder Sozialdemokrat ein Kommunist und jeder Werktätige ein Ermerbsloser.) Aber von der Hauptsache redet sie nicht, daß Hitler Leute sucht, die mit der Flugmaffe aus= gebildet find.

Es redet aber der ,, ofalanzeiger", und zwar in folgenden Tönen:

"

Man brauchte nicht davon Notiz zu nehmen. Aber die Sache hat ihre ernstere Seite. Ist zwischen der Weltbühne" und threr Etats tritit" und diesen Links Schlagzeilen noch ein großer Unterschied? Dort mie hier werden feine ,, Geheimnisse" ver­raten, aber das Herausposaunen einer nicht vorhandenen Nazi- ,, Luftflotte", eines in Bildung begriffenen Flieger­forps" ist in unserer heutigen Lage dicht am Landes= verrat. Die Form ist maßgebend und daß wir alle den Schwindel in Genf bei den Abrüstungsverhandlungen vorgesetzt be= ommen werden."

-

Das ist eine dreiste Beschimpfung aller Kri Miker, die sich mit dem gefährlichen Unfug der Militärspielerei in Hitlers Jungfriegstruppe beschäftigen! Hitler hat nicht Flieger gesucht, sondern Personen, die mit der Flug­waffe ausgebildet sind! Ebensogut könnte er ausgebildete MG.- Schüßen oder Minenwerfer suchen!

Es handelt sich um keine Erfindung der Kritifer, um feine Aufbauschung, es handelt sich darum, daß ein öffent= licher Befehl Hitlers in seinem militärischen Ver­ordnungsblatt öffentliche Kritit erfahren hat.

Die Dreiftigkeit des Lofalanzeiger aber zeigt, mie man in diesen Kreisen die Rechtsprechung des Reichsgerichts im Falle Kreiser Offieztn bewertet. Man erblickt auf der Rechten in dieser Rechtsprechung ein Mittel, um jede Pritif an verbrecherischen Bürgerkriegsrüstungen als Spionage and Landesverrat diffamieren und unterbinden zu können!

Es gibt ein sicheres Mittel, um jede ungünstige Ein­wirtung auf die Abrüstungskonferenz zu unterbinden. Es besteht darin, daß die Reichsregierung energisch gegen die Hitlersche Militärspielerei einschreitet!

Hitlers neueste Gründung.

Genosse Walter Binder schreibt uns: Seit Wochen hat es sich die deutsche Rechtspresse angelegen sein Taffen, den republikanischen Flugverband Sturmvogel durch eine Flut von Lügen aller möglichen politischen Umtriebe zu verdächtigen. Die neuesten Nachrichten aus dem faschistischen Hauptquartier Hitlers zeigen mit Deutlichkeit, daß es sich hier offenbar um eine Ent­laftungstampagne handelt, um die Aufmerksamkeit von denjenigen Stellen abzulenten, die von Woche zu Woche eine zunehmende Attivität entfalten, eine Aktivität, melche sich zielbewußt gegen Staat und seine Ordnung richtet.

Der verhinderte Schmussolini.

Adolf 1.

AN

verkünde:

ICH

AMERIKA !

Zwischen Lipp' und Mikrophon

Schwebt der Mächte Hand, mein Sohn!

Die Beseitigung der Luftwaffe.

Groener über Deutschland auf der Abrüstungskonferenz.

serven noch die Bereitstellung von Reservematerial. Bei den Nach­barstaaten Deutschlands werden die Grenzen durch neuzeitliche Befestigungen mit ungeheurem Geldaufwand gesperrt. Deutsch­ land aber mußte an seiner Westgrenze eine entmilitarisierte Zone beiderseits des Rheins einrichten und darf in weiten Gebieten an der Ost. und Südgrenze feine Befestigungen anlegen. Alle deut schen Landfestungen mit Ausnahme von Königsberg find entwaffnet oder geschleift.

Reichswehrminister Dr. Groener gewährte dem Vertreter eines| rufswehrmacht erlaubt weder das Ansammeln militärischer Re­amerikanischen Korrespondenzbüros ein Interview, in dem er sagte: Die immer wieder vorgebrachte Behauptung von dem mili­tärischen Wert der deutschen Wehrverbände ist eine Legende. Der militärische Wert könnte nur auf der forgfältigen militärischen Schulung und auf der Lebung im Waffengebrauch beruhen. Beide Boraus fegungen fehlen bei den deutschen Wehrverbänden, während sie bei ben gleichwertigen Organisationen fremder Länder, z. B. bei den polnischen Wehrverbänden, vorhanden sind. Es gibt in Deutsch­ land feine militärische Jugendausbildung mie bei den Nachbarstaaten Deutschlands , bei denen sie zum Teil obliga­torisch ist. Es fehlt den deutschen Wehrverbänden an Waffen jeder Art. Die aus dem Krieg stammenden Bestände sind unter Aufsicht der Interalliierten Militär- Kontrollkommission nichtet morden, Die Neuanfertigung von Kriegsmaffen darf nur Herr Htler befiehlt allen mit der Flugwaffe aus. in wenigen von den früheren Gegnern genau vorgeschriebenen gebilbeten Mitgliedern der NSDAP , die in der Lage Fabrifen erfolgen und nur für die 3mede der Reichsmehr. Die und gewillt find, fich für die Bildung der nationalsozialistischen gesamte übrige Rüftungsindustrie Deutschlands mußte zerstört oder Fliegertorps zur Verfügung zu stellen", sich zur Siammrolle anzu auf friedliche Verwendungszwede umgestellt werden. Waffenbesitz mclben! Herrn Hitlers Adjutant ist der Bour- le- Merite- Flieger in der Zivilbevölkerung ist schon aus rein innerpolitischen Gründen Goering , der schon vor Jahren versucht hat, eine ,, nationale", geseglich verboten und mit dratonischen Strafen fies nationalsozialistische, Flugsport"-Bewegung ins Leben zu rufen. be droht. Die Reichswehr selbst verfügt nach den Bestimmungen Während damals die Sache nicht flappie, hat sich jetzt der ehemalige von Versailles nur über eine Garnitur an Baffen und Ausrüstung. Geschäftsführer der Deutschen Verkehrsfliegerschule Braunschweig, Es wäre also unmöglich, im Kriegsfalle die Wehrverbände aus Bes Herr Dr. Ziegler, der Sache angenommen und vor einigen ständen der Reichswehr zu bewaffnen; und ebenso unmöglich ist Monaten einen Nationalen Deutschen Luftfahrtveres, diese privaten Organisationen zu inner politischen band" gegründet. Dieser nationale" Luftfahriverband, dem also 3weden zu mobilisieren und sie etwa als Reserve der Der bereits vorhandene Deutsche Luftfahrtverband nicht national Bolizei und der Wehr macht einzusehen. genug erscheint, veröffentlicht seine Nachrichten bezeichnendermeise in der Hafenkreuzpresse und befindet sich offenbar in der glücklichen Bage, über reichliche Geldmittel zu verfügen. Denn mährend andere Luftfahrtvereine meist erst nach Jahren eifrigsten Werbens und Arbeitens in der Lage find, eigene Motorflugzeuge anzuschaffen, fonnte dieser Verband bei seinen Neugründungen in München , Darmstadt usw. gleich mit eigenen Flugzeugen beginnen.

Die von einem Montagsblatt gebrachte Meldung vom Anfauf von 25 modernen Flugzeugen aus den Kreisen der S2. mag in dieser Form unrichtig sein. Jedenfalls unterliegt es feinem Zweifel, daß die Nazis seit längerer Zeit auf dem Gebiete des Flugwesens cine in höchstem Maße beunruhigende Aftivität entfalten.

Bei den letzten politischen Aufgeboten der NSDAP. in Braun­ schweig und Hessen traten Hafenfreuz- Flugzeuge in Funktion, deren Eigentumsverhältnisse und Finanzierungsquellen einer näheren Untersuchung wert sind.

Wenn es fich hier mur um eine propagandistische oder sportliche Angelegenheit handelte, so tönnte man leicht darüber hinweggehen. Wer jedoch die durch das Borheimer Dokument entlarvte Bürger­friegsgesinnung der Hitlergarden fennt, der wird der hier am Himmel auftauchenden Bedrohung der öffentlichen Ordnung ernst. hafte Beachtung widmen! Schon der von Hitler benugte Ausdrud Flugwaffe" befagt genug, was gemeint ist. Eine Privatluft­flotte in den Händen einer finanziell starten Gruppe von unver­hüllten Staatsfeinden, die heute bereits unbehelligt die Frechheit wagen dürfen, von ihrer Flugmaffe" zu reden und sie zu organisieren, das stellt eine unerträgliche Provokation der republi­fanischen Bevölkerungskreise dar.

Nazis mit Gasbomben. Gegen den Film 3m Westen nichts Neues".

d

Jhehoe, 14. Dezember.( Eigenbericht.) In Brunsbütteltoog demonstrierten vor einigen Tagen National sozialisten mit Gasbomben gegen die Aufführung des Remarque Films 3m Westen nichts Neues". Die Bomben, die Zinnober, Harz und chlorsaures Rali enthielten, find von S.­Führern, die im Auto von Meldorf und Eddelat nach Brunsbüttel­toog gefommen waren, geworfen worden. Ehe sie ihren Auftrag ausführten, hatten die Nazis im Hotel eine Zusammenkunft, in deren Verlauf sie auch Wurfversuche veranstalteten.

Dasselbe Mißverhältnis der militärischen Stärke besteht auch in der Seerüstung. Während das Deplacement für die jetzt viel. genannten Ersatzbauten veralteten Linienschiffe auf 10 000 Tonnen beschränkt wurde, gelten für die capital ships der anderen See­mächte 35 000 Tonnen als Höchstdeplacement. Gegenüber den Wa shington- Kreuzern mit 10 000 Tonnen Waisernerdrängung und 21- Bentimeter- Beschützen, Mürfen die leichten deutschen Kreuzer mur 6000 Tonnen Größe und 15-3entimeter- Beschüße haben. 1- Boote. Flugzeugträger und jede Marineflugrüftung find Deutschland ver. boten. Die Gesamttonnage der Kriegsflotte Englands übersteigt 1 Million Tonnen, Japan hat eine Flotte von 800 000, Frankreich eine solche von etwa 650 000 Zonnen. Die deutsche Gesamttonnage aber beziffert sich auf nur 125 000 Tonnen. Frankreich baut in jedem Jahre 50 000 Tonnen neue Kriegsschiffe, in drei Jahren also mehr, als das Gesamtdeplacement der deutschen Flotte beträgt. Aus diesem Unterschied an Recht und Macht und aus den feier­lichen Verpflichtungen der Siegermächte, dem deutschen Beispiel in der Abrüstung zu folgen, ergeben sich die Grundsätze der deutschen Abrüftungspolitif. Sie laffen sich in die furzen Worte zufammenfaffen: Gleichberechtigung, Gleichheit in den Methoden der Abrüffung und gleiche Sicherheit für alle Bölferbunds­mitglieder.

Jede Vermischung mit den parteipolitisch und weltanschau lich untereinander in scharfem Gegensatz stehenden Wehrverbänden würde die staatlichen Machtmittel innerlich schwächen und sie zer­sehen. Gerade daraus ergibt sich mein rücksichtsloser Kampf gegen Es gibt feife Gleichberechtigung, solange in der internationalen Ab­jede parteipolitische Beeinflussung der Reichswehr ; und gerade desrüstung zwischen Siegermächten und besiegten Staaten unterschieden halb unterhält die Reichswehr feine Beziehungen wird. Es gibt feine Lösung der Sicherheitsfrage, solange Deutsch­zu irgendeinem Wehrverband. land den Gefahren der Offensivrüstung seiner Nachbarn ausgesetzt ist. .Sicherheit durch Abrüstung" und nicht Erft Sicherheit, dann Abrüftung" heißt die Parole für die Abrüftungskonferenz von 1932 und für die Gesundung der Welt in wirtschaftlicher, politi­scher und moralischer Hinsicht.

Der Verwendungszwed von Zivil- und Kriegsflug­zeugen ist grundverschieden und demgemäß weichen auch die technischen Eigenschaften beider Flugzeugarten meit voneinander ab. Der Kampf eines umgebauten Handelsflugzeuges mit einem Kriegsflugzeug fände unter denselben Bedingungen staff wie ein Kampf zwischen einem bewaffneten Handelsdampfer und einem modernen Kreuzer.

Wer aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen würde, bedarf feiner Begründung. Aber selbst, wenn die theoretische Möglichkeit bestände, Zivilflugzeuge in Kriegsflugzeuge umzubauen, mas be deutete dann die geringe Anzahl derartig umgebauter deutscher Flugzeuge gegen die französische Militärluftflotte, die nach den Worten des franzöſiſchen Luftfahrtminiſters über 2800 Flugzeuge ohne Reservebestände umfaßt? Deutschland hat in Genf den Weg gezeigt, um alle Gefahren, die aus der Luftwaffe kommen fönnen,

zu bannen. Die von ihm beantragte

gänzliche Abschaffung der Militärluftfahrt und das Berbot des Bombenabmurfs aus Flug. zeugen aller Art für alle Mächte wären die wirtsamsten Mittel, um die Offensivkraft der neuzeitlichsten Kriegsmaffe zu brechen, die Bevölkerung vor den Gefahren des Luftkrieges zu schüßen und die befürchtete Verwendung der Binilflugzeuge als Bombenträger zu verhindern. Leider ist dieser Antrag von der Vor­bereitenden Abrüstungsfommission nicht angenommen worden.

Undentbar ist eine Völkerbundsstreitmacht, die lediglich das Bollzugsorgan der militärisch stärksten Staaten darstellt. Seine Realisierung würde die kleinen Staaten und die Völker, die mie Deutschland schon abgerüstet haben, mehrlos der Machtpolitit der hochgerüsteten Staaten ausliefern. Das Gebot der Stunde heißt Abrüstung und nicht Sabotage der Abrüstung durch auf werfen von Problemen, deren Lösung entweder undurchführbar oder erst in ferner Zukunft möglich ist.

Jenseits der deutschen Grenzen find die Heere auf dem Brinzip der allgemeinen Wehrpflicht aufgebaut. Hinter den attinen Friedensheeren der Nachbarn Deutschlands , die fast eine Mil­

Verbot der Roten Fahne" aufgehoben. Lion Mann start sind, stehen

Das vom Polizeipräsidenten bis zum 17. b. M. ausgesprochene Berbot des Erscheinens der Roten Fahne" ist verkürzt morben unb fie barf non heute ab wieder erscheinen,

nahezu 10 Millionen ausgebildeter Reserven, für die Bewaff­nung und Ausrüstung in den Arsenalen bereifliegt.

Pleite bis zum Nordkap.

3wei norwegische Banten stellen Zahlungen ein. Oslo , 14. Dezember.

Die Norste Creditbank, Oslo , und die Bergens

Brivatbant, Bergen und Oslo , stellen mit dem morgigen Tage ihre Zahlungen ein. Auf Antrag beider Banken hat das Kabinett entsprechend der einschlägigen Bestimmung des Bant­gesetzes beschloffen, die sich aus den Zahlungseinstellungen er gebenden üblichen Folgen für drei Monate zu verschieben, um sa den Banten Zeit zur Beendigung der Berhandlungen zu gewähren, die zur Reorganisation beider Banken eingeleitet worden sind.

Spaniens Kurs unverändert.

Azana bleibt Ministerpräsident.

Madrid , 14. Dezember.

Die Regierung Azana ist nach dem Amtsantritt des Staats­präfibenten 3a mora zurüdgetreten. Die Verhandlungen mit den Frattionsführern zur Neubildung des Kabinetts ergaben, daß die Mehrzahl der Parteien für& artsehung der republikani. en koalitionsregierung ist. Damit ergab sich die Fortdauer der Ministerpräsidentschaft Azanas, von selbst. Er wurde mit der Reubildung der Regierung beauftragt.

Weihnachtsfrieden für Devisenkurse. Wie die Reichsbank mit teilt, findet am Donnerstag, dem 24. d. M.( Weihnachtsabend), cine Notierung von Devisenturfen nicht statt.

Joschijama, der Bariser Botschafter Japans , wird als Außen

Die Deutschland aufgezwungene Behrorganisation der Kleinen Be minister heimberufen.