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ein Fehlschluß. Der zweite Teil ordnet eine Preissentung an, die zu einer Senkung der Lebenshaltungskosten um etwa Proz. führen kann, weiter ist durch eine insfenfung aud)

eine Belebung der Wirtschaft möglich. Die Notverordnung legt die Lohnhöhe unabänderlich bis April 1932 fest.

Unsere Stellung zu der letzten Notverordnung ist eine wesent­lich andere als zu den bisherigen. Sie bringt manche Vergünsti­gungen. Durch ihre Ablehnung hätten wir unseren Gegnern billiges Agitationsmaterial in die hand gegeben. Für den Fall einer Reichstagsmehrheit gegen die Notverordnung hatte Brüning bereits die Zustimmung des Reichspräsidenten zur Auflösung des Reichstages erhalten. Aber eine Neuwahl würde heute feines­wegs eine Besserung bringen, eher eine nationalsozialistische Regie­rung, zu der wir zwar in schärfter Oppoſition ſtehen könnten, unter

der wir aber unsere Bewegungsfreiheit überhaupt verlieren würden. Die Folgen für die Preußenwahlen und die im März statt­findenden Reichspräsidentenwahlen würden nicht aus= bleiben, ja, man darf bezweifeln, ob es dann überhaupt noch zu Wahlen kommen würde. Und wenn die Partei durch die Tole= rierungspolitik geschwächt wird, so ist eine geschwächte Sozialdemo­tratie immer noch besser als eine von einer nationalsozialistischen Regierung verbotene Sozialdemokratische Partei  . Weiter aber hätte eine 2stflösung des Reichstags Devisenflucht, Zurückziehung der Kredite und letzten Endes Inflation bedeutet, die ungleichh schwerer von der Arbeiterschaft zu ertragen wäre als die jetzige Netverordnung. Wenn die Fraktion auf Einberufung des Reichs­togs verzichtet, so tut sie das, indem sie gleichzeitig dringend auf die Durchführung der Preissenkung besteht und die Partei wird dabei um so erfolgreicher sein, je mehr die einzelnen Parteigenoffen geschlossen hinter der Partei stehen. Einigkeit ist das dringende Gebot der Stunde.( Starker Beifall.)

Hitler  , der Popanz der Schwerindustrie.

In Reinickendorf   sprach Franz Künstler. Er ging im ersten Teil seines anderthalbstündigen Referats auf die Ursachen der heutigen wirtschaftlichen Not ein. Die Aufgabe, die der deutschen   Arbeiterschaft aus den augenblicklichen Verhältnissen erwächst, ist keine spezifisch deutsche, sondern eine internationale von allergrößtem Ausmaße. Es kommt alles darauf an, die Faschisten zu schlagen, denn ein Sieg der Hitlerleute würde Deutschland   in den Bürgerkrieg stoßen und Europa   in eine Kelle von Krisen verwickeln. Der Zustrom zu Hitler   ist nur aus der Verzweiflung zu er­flären, die die Wirtschaftsnot erzeugt hat. Die europäischen   Völker haben infolge des Krieges einen großen Teil ihrer ausländischen Absatzgebiete verloren und doch sind sie auf den Außenmarkt ange­miesen. Die Forderung nach nationaler Selbsthilfe, nach 2 utar­tie, die die Hugenberg und manche Wirtschaftsführer" erheben, ist unter Berücksichtigung der weltwirtschaftlichen Verflochtenheit geradezu unsinnig. In 193

Im Zusammenhang damit wird von den Reaktionären die Forderung der Arbeitsdienstpflicht erhoben. Ihre Ein­führung würde manchem die Augen öffnen, der heute den Reaktio­nären. nachläuft. Das Bolf muß begreifen, daß Hitler nichts weiter ift als der Popanz der Schwerindustrie. Die faiserlichen Prinzen merden dem ehemaligen Anstreicher Hitler   nur so lange die Hand drücken, als er für die Pläne der Reaktion zu gebrauchen ist. ( Zustimmung.) Das Ziel der Nazis ist die 3erschlagung der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften. Aber die Sozialdemo­fraten und die freigewerkschaftlichen Arbeiter werden in der Stunde der Not ihre Fäuste zu gebrauchen wissen. Sie werden mit den Exzellenzen und Heimkriegern gehörig abrechnen, wenn man sie dazu zwingt. Dann wird vielleicht der Zeitpunff gelommen sein, mo mir vieles forrigieren können, was wir 1918 versäumt haben. ( Stürmischer Beifall.) Kommt es aber zu einer solchen Ausein andersetzung, so muß die deutsche Arbeiterklasse politisch und moralisch einwandfrei dastehen.

Aus dieser moralischen Verantwortlichkeit heraus ist auch die Haltung der Reichstagsfraktion zu der neuen Notverordnung zu verstehen. Künstler erinnerte daran, daß die erste Notverordnung Brünings von der Sozialdemokratie abgelehnt wurde, und daß die Mehrheit des deutschen   Volkes in der darauffolgenden Reichstags= wahl gegen die Sozialdemokratie entschieden hat. Die bisherige Tallik der Fraktion hat sich im Hinblick auf Harzburg   und Braun­ schweig   als richtig erwiesen. Man darf auch die Erfahrungen der italienischen Parteigenossen nicht vernachlässigen. Der Berliner  Bezirksvorstand einschließlich der Kreisleiter hat er klärt, daß die Notverordnung hinsichtlich ihrer Eingriffe in das Tarifrecht und in die Sozialversicherung untragbar sei. Und auch der Genosse els hat sich diese Auffassung zu eigen gemacht und sich mit Brüning in dieser Frage ins Benehmen gesezt. Möge kommen, was da wolle, über alles geht die Einheit und Ge­schlossenheit der Partei. Wir alle sind eine Schicksals. gemeinschaft, die auf Gedeih und Verderb miteinander ver­bunden ist. Die Ausführungen Künstlers wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen.

Die ungerechte Bürgersteuer. Aus Leserkreisen wird uns geschrieben:

Bei der Zustellung der Steuerkarten, die dieser Tage er­folgte, wird es wohl überall lange Gefichter gegeben haben, als man sich nämlich die vierte Seite der Karte ansah und die hohe Summe der zu zahlenden Bürgersteuer entdeckte. Diese Steuer wird nämlich nach dem Einkommen von 1930 erhoben. Im Jahre 1930 arbeiteten noch sehr viele Frauen von kleinen Beamten, Angestellten und von Arbeitern mit, auch steckte der Lohn- und Gehaltsabbau noch in den Anfängen. Weil diese Frauen aber verheiratet sind, wurden die meisten von ihnen abgebaut; abgebaut wurden auch Lohn und Gehalt. Nicht einmal, nein zwei- und dreimal. Nach dem Ausfall des Verdienstes der Ehefrau und des Lohn- und Ge­haltsabbaues wird die Bürgersteuer von vielen als unerträglich und ungerecht empfunden.

Schweres Einffurzunglück in Thorn. Beim Einsturz einer neu erbauten Mauer des städtischen Schlachthauses wurden sechs Ar beiter verschüttet. Obwohl es gelang, sämtliche Verschütteten noch lebend aus den Trümmern zu bergen, erlagen zwei von ihnen später ihren Verlegungen.

Der Verband deutscher   Geschichtslehrer, Ortsgruppe Berlin  , veranstaltet heute, 20 Uhr, in der Aula des Gymnasiums zum Grauen Kloster in der Klosterstraße einen Ausspracheabend über den Geschichtsunterricht im neuen Staat. Bortragender ist der Reichstagsabgeordnete Genoffe, Oito Landsberg.

Ueber den landwirtschaftlichen Bolificedungsschuh in der neuen Notnerordnung spricht Ministerialrat Dr. Quafiomiti hente, Mitt mad, den 16. Dezember, abends 7 1hr, für alle deutschen   Sender. Die Stimme zum Tag" fällt aus.

Sciuen 65. Geburtstag begeht heute, am 16. Dezember, Genosse Hermann Müller   von der 31. 2bteilung. Seit 1898 ist Ge­noffe Müller Parteimitglied, von 1908 bis 1917 war er Rasierer und Sekretär im 6. Berliner   Reichstagswahlkreis und von 1919 bis 1925 Berliner   Stadtverordneter. Dem treuen, bewährten Genossen gelten unsere besten Wünsche,

Revolte der Hitler  - Burschen

SA.  - Leute prügeln sich blutig-- Interessantes aus dem Sturm 24

Herrn Hitler, schwelt es bedenklich. Die SA.  - Leute fizzen ebenso un­In der Berliner   8000 Mann starken SA., der Privatarmee des tätig wie taten durstig in ihren Unterkünften; aufgepeitscht durch die hemmungslose Sprache ihrer Führer- aber die große Aktion will nicht kommen. Andere Dinge spielen hinein: der Bongenapparat" der NSDAP  . bläht sich immer mehr auf, während die SA.  - Leute viermal in der Woche mit knurrendem vernehmlich wird über diese Unterschiede gemurrt. Unter den Magen zu ihren militärischen Uebungen antreten müssen. Laut und Rebellen im Sturm 24, der in der Gegend der Gneisenaustraße zu Hause ist, gab Harzburg   den Ausschlag. Verschiedene sahen, wie alle Phrasen von der Verbundenheit zwischen Mann und EA.- Leute vom Sturm 24 waren mit nach Harzburg   gefahren und Führer eitel Lug und Trug sind. Während sich die Führung wie Feudalherren gebärdete, behandelte man die Leute wie Musch foten. Die Wirkung blieb nicht aus.

kehrte, ließ er dem ideologischen Bruch den organisatorischen folgen: Als der Truppführer Friz Günther aus Harzburg   zurück­mit 64 Gleichgesinnten verließ er den Sturm 24. Anfänglich wußten haßten ,, Kommune", wie einige Tage vorher zwei Unterführer die 64 Abtrünnigen nicht recht wohin. Ein Teil wollte zur ver­der Hitler- Jugend. Andere verhandelten mit Stennes, dem man den Vorwurf losgeschlagen

zu haben. Gre, feinerzeit ein halbes Jahr zu sollen und der

"

hätte bis zum Januar 1932 warten

erdrückende Teil der Berliner SA. wäre Stennes gefolgt, da man das Bonzenregime" satt habe. An der Person Otto Straßers, den man für einen verkappten Bolschemisten erklärte, scheiterten die Verhandlungen. Der Führer Günther gründete deshalb die Ver­einigung ,, Kameradschaftliche Soziale Hilfe". Man mietete sich einen 2aden, richtete ihn als Heim ein und schuf so eine neue Ron­furrenz zur offiziellen SA. Hitlerscher Richtung.

dabei ist ein gewisser Werner Richter aus der Gneisenaustraße 27, Nun beginnt ein ganzer Roman zu spielen. Der Hauptakteur das ist derselbe Richter, der am 7. September 1930 auf Reichs­bannerleute schoß, als diese von einer Sportpalastfundgebung heim-|

Bank von England   brennt.

Großfeuer in London  .

London  , 15. Dezember.

Auf dem Umbau der Bank von England   cut­stand kurz vor Schluß der Arbeitszeit ein Großfeuer. Das Feuer brach in dem Maschinenhause eines Krans Umbau des Bankgebäudes aufgestellt ist. Das Gerüst aus und ergriff sofort das ganze Gerüst, das für den stand kurz darauf lichterloh in Flammen. Tausende von stand kurz darauf lichterloh in Flammen. Tausende von Menschen stauten sich vor dem Bankgebäude. Bald waren fie in schwere Rauchschtvaden gehüllt, die vom Winde in die benachbarten Straßen herübergetrieben wurden. Brennende Balken und Gerüstteile stürzten herunter, so dan zeitweilig große Gefahr für ein lebergreifen des Brandes auf das Bankgebäude, in dem die Bankgeschäfte gegenwärtig abgewickelt werden, bestand. Nachdem die Feuerwehr ungeheure Wassermengen in die Flammen geschüttet hatte, gelang es ihr endlich, den Brand ein

zudämmen.

Der Tragödie letzter Aft. Freitod  

nach dem Selbstmord der Ehefrau.

Am Sonntag hatte sich in 2dlershof die 30 Jahre alte Ehefrau Gertrud Gerlach mit ihrem fiebenjährigen Töchterchen durch Erschießen getötet. Der Ehemann, Hans Gerlach, wurde, da er einen schweren Nervenzusammenbruch erlitt, ins Krankenhaus gebracht, aus dem er am Dienstagmittag heimlich entwich. Er suchte dann seine Wohnung auf und erschoß sich.

Im Hause Abtstraße 8 in Adlershof   bewohnt der 30 Jahre alte Kaufmann Hans Gerlach zusammen mit seiner gleichaltrigen Ehefrau Gertrud und dem 7 Jahre alten Töchterchen eine Wohnung im hohen Erdgeschoß. Gegen 3 Uhr hörten Nachbarn und die darüber wohnenden Leute aus der Gerlachschen Wohnung laute Schreie. Plöglich fielen mehrere Schüsse. Erschrocken riefen sie durch den Fernsprecher sofort die Polizei des 235. Reviers an. Beamte eilten in die Wohnung und verschafften sich gewaltsam Zutritt. Sie fanden den Ehemann völlig verstört mit einer Waffe in der Hand umherlaufen. Sie entwaffneten ihn. Bei der

Durchsuchung der Räume entdeckten sie eine furchtbare Tragödie Frau Gerlach und ihr Töchterchen lagen mit durchschossenen Schläfen im Wohnzimmer. Die Tat mußte erst vor wenigen Augenblicken geschehen sein. Gerlach wurde einem kurzen Verhör unterzogen. Er behauptete, daß er mit seiner Frau einen geringfügigen Streit gehabt habe. In einem hysterischen Anfall hätte sie die Waffe, die in einem Nachttisch verwahrt war, geholt. Zunächst erschoß sie ihr Töchterchen und tötete sich dann selbst durch einen Schuß. Als er Durch das Hinzukommen der Beamten aber ist er daran gehindert die Folgen des Streites jah, wollte er sich selbst das Leben nehmen. worden. Die polizeilichen Nachforschungen ergaben, daß Gerlachs Angaben richtig waren.

Am Dienstag verließ er, wie gesagt, das Krankenhaus, nahm eine Tage und fuhr nach seiner Wohnung in Adlershof  . Als er Wohnung zu säubern, da Trauerbesuch von außerhalb erwartet dort eintraf, war eine Nachbarin gerade damit beschäftigt, die wurde. Die Frau hatte die Schlüssel. Gerlach ließ sich von ihr seinen Schreibtischschlüssel geben, offnete ein Fach und zog Briefe seiner Frau heraus, setzte sich an den Schreibtisch und las fie durch. Als jetzt die Nachbarin das Zimmer verlassen hatte, grijs Geriad) zu seinem in einer Ede stehenden Jagdgewehr. feyzte den Lauf unterm Kinn an und schoß sich eine Kugel durch den Kopf.

Auf der Chauffee tödlich verunglückt.

Auf der Chauffee zwischen Mahlsdorf   und Dahlwig- Hoppe gorien wurde gestern der 30 Jahre alte Postaushelfer Willi Schreiber aus der Hirschgartenstraße 113 in Mahlsdorf   mit feinem Fahrrad von einem nach Berlin   fahrenden Lastauto über­fahren. Sch. erfitt so schwere Verlegungen, daß er menige Minuten später star b. Die Leiche wurde nach der Dahlmizer Halle ge

fehrten. Dann spielt ein Bankdiebstahl bei der ganzen Sache daß war eine Bank, die man von einem Treppenabsatz des Hauses eine Rolle. Unter der Bank ist kein Geldinstitut zu verstehen, sondern Gneisenaustraße 27 entwendet hatte. Da Günther die Diebe kannie und auch noch von anderen kriminellen Dingen wußte, die man drehen" wollte, beschloß man, Günther in seinem für die Renegaten geschaffenen Heim zu überfallen. Der Ueberfall erfolgte und in darüber für die Bewohner der Gneisenaustraße- Gegend heraus­einem Flugblatt, das die Kameradschaftliche Eoziale Hilfe" gegeben hat, heißt es:

,, Bon Richter wird nun ein ganz gemeiner Terror gegen uns ausgeübt. Am 29. November 1931, um 18 Uhr, stürzte Werner Richter mit einer Horde in unserem Bezirk verrufenen Menschen mit Koppeln und Eichenstöcken in unfere chrenamt­liche Geschäftsstelle und schlugen auf unsere anwesenden Kame­radinnen und Kameraden ein, wobei eine Dame und drei Herren verlegt wurden. Während der Zeit, wo wir im Krankenhaus waren, stürmte dieses Gesindel noch einmal unsere Geschäftsstelle, brach die Schränke auf und stahl unsere Fahnen und die mit vieler Mühe aus eigenen Mitteln angeschafften Einrichtungsgegenstände. Welch schmugigen Charakter sie haben, ist daraus zu ersehen, daß sie sich an mehrlofen Frauen vergreifen und sogar die Uniformen gestohlen haben..."

Der Krach ist also in vollem Gange. Bei dem ersten Ueberfall wurde Günther tranfenhausfähig geschlagen, noch heute ist fein Hinterkopf mit großen Pflastern betlebt. Günther spielte eine gewisse Rolle in der nationalsozialistischen Bewegung, er mar ehe­maliger Roßbacher und wurde von seiner Partei auch als Propaganda redner verwandt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß er einen größeren Kreis rebellierender SA.  - Leute um sich fammelt, obwohl seine Vereinigung hierfür ein nur wenig geeignetes Beden ist. In der Perspektive gesehen, dürfte die Hitler  - Partei alle Keime einer Oftober niederlage", wie sie die Kommu­nisten 1923 erlitten, schon mit sich herumschleppen. Die Rebellion im Sturm 24 ist ein Symptom hierfür.

bracht. Wie aus Dahlwitz mitgeteilt wird, soll das Unglück durch die Schuld des Chauffeurs verursacht worden sein, der nad) ärzt­lichem Befund angetrunken war. Die weiteren polizeilichen Ermittelungen find eingeleitet.

Brand in der Hauptstadt von Siam.

Bangfof, 15. Dezember. Die Stadt ist heute von einem Brand heimgesucht worden, der chinesischen Geschäftsviertel find 500 fe fte Häuser, darunter der folgenschwerste ihrer ganzen bisherigen Geschichte ist. In dem das Gebäude der Bank Don Kanton, zerstört morden. 2000 Personen find obdachlos. Der Materialschaden wird auf 10 Millionen Mark geschätzt.

Wohltätigkeitskonzert der Schupo.

Wintergarten unter seinem neuen Dirigenten, Generalmufit­Das Sinfonieorchester der Schupo spielte im direktor Böhlfe von der Staatsoper Wiesbaden  , vor einem Auditorium von Kleinrentnern und Unterstützungsberechtigten. Es gab ein ausgezeichnetes, für die Hörer vielleicht etwas zu schwer gewähltes Programm. Zunächst die Sinfonie E- Moll Aus der neuen Welt  " von Dvorak  , die musikalisch so phantastische Suite aus ,, Die Rose der Infantin" von Schrecker und die Euryanthe  " Ouvertüre von Weber. Alles mit geschickter Einfühlung prächtig gespielt. Die Streicher so zart und fein, wie man es nicht immer zu hören bekommt. Dazu das schöne Alt Sigrid Onegins in zwei Liedern von Richard Strauß   und in einer Mozart- Arie. genug zu Beifallsstürmen des dankbaren und von Freude und Soviel gutes in ein paar Mittagsstunden gebannt, bot Anlaß Glück nicht gerade verwöhnten Publikums.

Müllerstraße wird in Ordnung gebracht.

Die Müllerstraße zwischen der Airikanischen Straße und ( Berlängerung nach Tegel  ) zum Teil gar nicht, zum Teil nur pro­der Kongostraße ist wegen des Weiterbaues der Nordsüdbahn visorisch gepflastert worden. Da der Weiterbau jedoch infolge si­nanzieller Schwierigkeiten in absehbarer Zeit nicht fortgeführt Wiederherstellung der Müllerstraße erfolgen. Die Kosten hierfür werden kann, soll jetzt endlich auf Drängen des Bezirksamts die muß die Nordjüdbahn A.-G. aufbringen. Der Fahrdamm soll eine Hartgußasphaltdecke erhalten. Besondere Schwierigkeiten bereiten bei den Arbeiten die im Straßentörper liegenden ungeheuer großen toten Wasserrohre, die zur Umleitung des Hauptstranges um den

geplanten Untergrundbahnförper erforderlich waren. Bauunternehmer Dübner zahlt!

Vor der Zivilkammer in Potsdam   fand eine vorläufige Ver­gleichsverhandlung zwischen dem Magistrat Potsdam   und dem Bauunternehmer Dübner aus Michendorf   statt. Be­kanntlich hatte der Magistrat, nachdem die Bestechhungsangelegenheit beim Tiefbauamt bekannt wurde, einen Arrest von 80 000 M. Magistrat Pfändungen bei ihm vornehmen würde. In der Ber­bei Dübner eingebracht. Dübner hatte mum zu ermarten, daß der handlung am Dienstag tam es zum Vergleich, in dem Dübner dem Magistrat Potsdain 50 000 m. von seinen Forderungen, die Dübner an den Kreis 3auch- Belzig   für ausgeführte Arbeiten hat, über­schreiben ließ. Die Vergleichsverhandlungen ruhen nun 2 Monate, Irgendein Schuldbeweis soll bei dieser Vergleichsverhandlung nicht und der Magistrat wird von einer Pfändung bei Dübner absehen.

erklärt werden.

Wetteraussichten für Berlin  : Allmähliche Beruhigung des Wetters, anfangs noch leichte Schauerneigung, sinkende Tempe raturen. nordwestlichen Winde, in der nordöstlichen Reichshälfte noch strich­Für Deutschland: Im ganzen Reiche Abflauen der weise Schauer, überall fühler.

Freie Arbeiter- Stenographen- Rereinigung Groß- Berlin. Anfängerkurse in Reichsturafchrift( Einheitsfurafdrift) beginnen mieber in der Woche pom 11. bis 16. Januar. Die Teilnehmergebühren betragen einschließlich Lehrmaterial 10 m., für Erwerbslofe 5 m. Weitere Auskunft, auch über Fortschrittsturse, erteilt Artur Theifen, Berlin- Tegel  , Brunomstr. 47 I.

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