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Cosi fan tutte.

Staatsoper.

Gleich zu Anfang, menn nach der wunderbar getönten Duper­türe der Borhang auffliegt und das Terzett der verliebten und ver lobten Jünglinge mit Alfonso, dem misanthropischen und zweifel­füchtigen Hagestolz, in seltener Prägnanz herrlicher Beschwingtheit und Geschlossenheit der musikalischen Diftion einseßt, wird man von dem großen Atem dieser Aufführung gepackt. Man wird in all den Erwartungen, die sich an den glücklichen Beginn knüpfen, bis zum Ende nicht getäuscht, man hört nicht auf, sich zu freuen, so fange Otto Klemperer   die Hand über das Orchester hält: denn der ist ein Mozart- Rapellmeister von Gottes Gnaden. Unzählige funkelnde, feinziselierte Einzelheiten verschmelzen zu einem Gesamt eindruck musikalischer Vollkommenheit, das unnachahmlich diskrete Orchester steht in schönem Verhältnis zu den klingenden Stimmen, die Ensemblesäge sind mit einer Meisterschaft der Differenzierung und Charakterisierung behandelt, die ihresgleichen sucht, die musika lischen Formen endlich sind aufs deutlichste ausgearbeitet und doch wieder musikantisch überspielt. Aus all der Heiterfeit, Helligkeit und tänzerischen Grazie der Mufit entsteht jener feinste geistige Rausch, den nur Mozart und nur dann vermittelt, wenn er, wie gestern, mozartisch erflingt.

Die Sänger waren alle vorzüglich. Räte Heidersbach und Elfriede Marherr als wantelmütige Schwestern, Ros­waenge und Domgraf- Faßbender als liebe und rache

bodAm

Kollatz in die Enge getrieben

Wie er bei der ersten Vernehmung das Verbrechen schilderte

Auf den Angeklagten und Berteidigerbänken herrscht heute| Sekunden ausgemacht haben. Rechtsanwalt Dr. Triebel: morgen eine recht fleinlaute Stimmung. Die& riminalbeamten| Ich lege auf diese Bekundung ganz besonderen Wert und bitte, es follen vernommen werden und über die Aussagen der Angeklagten zu Protokoll zu bringen. Beisiger: Sie sprachen von Rollen­von Kollah. Beder und Hauschke vor der Polizei befunden. Damals verteilen. Sprach Kollag von einer Berabredung, das Lokal zu überfallen? 3euge: Nein. Rechtsanwalt Dr. Joachim haben sie aber unter dem ersten Eindruck ihrer Festnahme wenigstens relativ die Wahrheit gefagt. Sie halfen sich die Dinge noch nicht als Nebenfläger: Hat Rollag etwa gesagt, Beder sei in ten Laden Sie hatten sich die Dinge noch nicht hineingeschickt worden, um nachzusehen, ob da nicht Kameraden genügend für den Gerichtsgebrauch zurechtgelegt. versteckt worden sind? 3euge: Nein, das hat er nicht gesagt. Rechtsanwalt Dr. Joachim; Haben Sie Kollaz bei der Ver nehmung unter Drud genommen? 3euge: Durchaus nicht, lassen Sie das Kollazz selbst bestätigen. Rollaz: Ja, ich bin richtig höflich behandelt worden. Erst in Berlin   auf dem Polizeipräsidium ist mir gedroht worden.

Als erster tritt vor den Zeugentisch der Kriminal. tommissar Herz. Als im Berliner   Polizeipräsidium von der Münchener   Polizeidirektion die Mitteilung über Kollaz Verhaftung eintraf, wurde der Zeuge gemeinsam mit dem Kriminalassistenten Weichert von dem Untersuchungsrichter Beckmann nach München   be­ordert. Kollag war froh, von preußischen Beamten vernommen zu werden; der bayerische   Dialeft war für ihn schwer verständlich. Es folgt nun die ausführliche Aussage des Kriminalkommissars über die erste Bernehmung des Angeflagten Rollag, deren Inhalt bereits aus der Verhandlung bekannt ist und die fich in wesentlichen Zeilen mit dem deckt, was Rollag jegt ausgesagt hat. Auch in der ersten Vernehmung hat er die Dinge im großen und ganzen so geschildert, daß der Ueberfall von den Schneiderschen Gästen und von Reichsbanerleuten ausgegangen sei. Es gab aber auch in der ersten Aussage gewisse Einzelheiten, die besonders her

Heimwehr vor Gericht vorgehoben werden müſſen. So hat er 3. B. gefagt,

932140

Alba

daß kurz vor dem Schneiderschen Cotal Beder, Hauschke und inn er untereinander die Rollen verteilt haben. Beder follte sich in den Schneiderschen Laden hineinbegeben, Beder, erzählte Kollah, hat dann aus unmittelbarer Nähe auf Schneider den Schuß gegen feinen Bauch abgefeuert. Als draußen Graf den Stod ergriff, den der Bater Schneider fallen gelassen hat, und mit diefem auf Schmidt einschlug, schoß Hauschke auf Graf; er habe das selbst gesehen, außerdem habe ihm Hauschke das später er­zählt, auch die Handbewegung vorgemacht und hinzugefügt, es fei ein komplizierter Kopfschuß gewefen..she Borsigender: Hat der Angeklagte Kollag seine Aussagen ganz freiwillig gemacht? 3euge: Ja.

Richter:" Nun erzählen Sie uns mal, wie das damals mit dem Putsch war."

Angeklagter: Putsch?- Putsch? hat denn hier jemand' putscht?"

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glühende Kavaliere, Lotte Schöne als fupplerisches Kammer­täzchen und Eugen Fuchs als Philofoph" Alfonso sie boten mehr als das übliche Nebeneinander durchschnittlicher und guter Einzelleistungen. Das war ein wunderschönes Zusammenfingen im Musikalischen, ein erstaunliches Zusammenspielen im Szenischen, das war im ganzen eine prachtvolle Einheit von Musik und Bes wegung. Sie ist Guftap Gründgens zu danken, der mit Theo Otto  , der für die Gesamtausstattung verantwortlich war -die Neuinszenierung besorgte. Stilsicher entworfene Bilder waren ein prächtiger Hintergrund für das Spiel, das so individuell und so typisch, so charakteristisch und so maskenhaft ist, als Da Ponte  , als die Opera buffa es erlaubt und verlangt. Da ist ein Auseinandergehen und sich wiederfinden, ein Gruppenbilden in immer anderen Formen, immer neuen Rombinationen und Ba­riationen, ein Ausspielen des Bühnenraums, eine Freude an bra matischer Bewegung mi an farbig und plastisch föstlich abgestimmten stehenden Szenen, das ist eine Opernregie, die ihren Meister lobt.

Für Sängerinnen und Sänger, für Klemperer und Gründgens  ist es eigentlich das höchste Lob, daß man sie in der Vereinzelung gar nicht bemerft: so sehr wird das Werk lebendig. Ein Wert, über das viel Dummes und Moralisches gesagt und geschrieben wurde: unwahrscheinliches Mastenspiel, unwirklich aber weise, un psychologisch und doch wahr, eine zuderfüße Komödie nicht ohne bitteren Kern, oberflächlich und voll tiefen Sinns zugleich, echtestes Rotoko und zeitlos wie alles Allzumenschliche; jedenfalls aber durch eine Musik geadelt, die wie alles Göttliche auf leichten Füßen geht und in überreicher Fülle hat, wonach sich alle Menschen sehnen:

Schörheit

Roch einmal: hier wird, wie felten ist dies, Mozart ganz leben­dig; allen, die ihn lieben und wer liebte ihn nicht. wird diese A. W. Aufführung viel Freude bringen.

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Sarlheinz Martin, der Leiter der Volksbühne, wurde gestern Marfin, der am Bahnhof Alleganderplatz von einem Auto angefahren. Er mußte in feine Wohnung gebracht werden. Außer Schürfmunden am Kopfe wurde eine Gehirnerschütterung festgestellt. Er wird vor der Hand tas Bett hüten müssen.

Der Kampf um den Glaspalast. Entgegen den nachdrücklichen Einwendungen der Künstlerschaft soll bei dem Wiederaufbau des Glaspalastes nunmehr endgültig von der Ausschreibung eines Wett bemerbs abgesehen werden. Die Künstlerschaft hatte deshalb für Donnerstag eine Protestversammlung einberufen, die aber von der Polizeidirektion unter Hinweis auf die Notperordnung verboten murde. In einer von 21 Künstlervereinigungen unterschriebenen Entschließung legt bie tunstlerichaft Münchens   und ganz Bayern   ſchärfte erwahrung ein gegen bie vom bayerischen Kultusministerium angewandte Methode. Die Künstlerschaft per langt, daß die Pläne zu dem neuen Gebäude von dem Ergebnis eines Wettbewerbes unter den bayerischen Künstlern abhängig ge­

macht merbe.

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Gorkis   Muffer als Drama. Der bekannte Roman Marim Gortis ,, Die Mutter", ber zuerst im Vorwärts" erschien und später auch verfilmt wurde, ist jetzt von Günter Weisenborn   und Bert Brecht   dramatisiert worden. Das Stüd, das von dem Leipziger Das Stid, das von dem Leipziger Romödienhaus zur Uraufführung angenommen war, wird wahr scheinlich im Wallner- Therater herauskommen.

Im Großen Schauspielhaus finden am 25., 26 und 27. Desember Nach mittagsaufführungen von Soffmanns Erzählungen Reinhardt Inszenierung statt. Beginn 8 Uhr. Boltstümliche Breise.

Die Sing- Akademie bringt unter Leitung von Profeffor Georg Schu  mann Sonntag, 20. Dezember, und Dienstag, 22. Dezember, Bas Weihnachtsoratorium in der Philharmonie zur Aufführung.

Borf. zu Kollatz: Was haben Sie uns denn hier erzählt? Kolla: Was ich gesagt habe, halte ich aufrecht. Erst als der Kriminalkommissar mir vorgehalten hat, daß ich sowieso in Kufstein  gefagt habe, ich hätte auf Schneider geschossen, während es ja in Wirklichkeit bereits feststehe, daß es Becker gewesen war, da habe ich beschlossen, die Schuld auf Becker zu schieben, da ich diesen ja in Sicherheit wähnte.

Kriminalfommiffar Herz: Das ffimmt nicht, erst nach der Ber­nehmung habe ich Kollah diesen Vorhalt gemacht. Borf: Hat Kollag Ihnen erzählt, daß ihm der Schuß beim Stolpern an der Stufe des Ladens losgegangen fei? 3euge: Nein. Er hat den ganzen Weg von München   bis Berlin   immerzu erflärt, überhaupt keine Waffe bei sich gehabt zu haben.

Rechtsanwalt Dr. Triebel: Herr Zeuge, Sie hatten aber das Protokoll der Bernehmung in Kufstein   bereits getannt. Beuge: Es war ja gar tein Bernehmungsprotokoll, bloß ein

Bericht.

Als ich Kollah nach der Vernehmung vorhielt, wiefo er in Sufftein gefagt habe, er häffe in Notwehr geschoffen, da war er erstaunt darüber, daß so was überhaupt drin ftand. Ich meinte ihm gegenüber, das wird wohl auf den Tiroler Dialett zurückzuführen sein, den er nicht verstanden haben mag. Rechts anwalt Dr. Triebel: Hat Kollag die Sache so dargestellt, daß der Schuß auf Graf unmittelbar dem Schuß auf Schneider gefolgt ist? 3euge: Ja. Das Interyall sollte nicht mehr als einige

predser bedthst

Bittoria und ihr Husar."

Primus Palast.

Sogar Michael Bohnen   wird bemüht. Er spielt und fingt mit pathostofer Würde den amerikanischen Konsul, der großmütig feine Frau aufgibt, als der im Kriege totgefagte Rittmeister Koltan wieder auf der Bildfläche erscheint. Aber auch Bohnen fann nicht über die angekitschte Romantil des Librettos hinwegtäuschen, und auch die kultivierte und einfallsreiche Musik Baul Abrahams, die bei der Bühnenoperette den Erfolg errang, wird im Film gegen­über der Handlung zurückgestellt. Was auf der Bühne durch die Gedrängtheit der Szenenführung noch erträglich ist, zeigt hier im Film seine Fadenscheinigkeit.

Rechtsanwalt Dr. Joachim bittet, den Zeugen auch über die Flucht zu befragen. Kriminalkommissar Herz schildert die bereits bekannten Vorgänge, wie Kollag seine beiden Befehle erhalten hat, Hauschte nach Feldberg zu begleiten, wie er den Brief aus Inns­brud mit der Unterschrift Gruß und Kuß Dein Julius" bekam und eine Angabe einer genauen Fluchtroute usw. usw. Diese er­neute detaillierte Darstellung der Mörderfluchtzentrale der NSDAP  . ruft Rollag auf den Plan.

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Er erklärt, ich habe den Kriminalkommiffar fofort darauf aufmerksam gemacht, daß weder die Partei noch die SA­Führung sich mit Flucht und solchen Sachen überhaupt einläßt. Das Ganze war rein privat.

Von den Befehlen habe ich ihm nur erzählt, um einen Grund auf­meisen zu fönnen, weshalb ich überhaupt getürmt bin, pbgleich ich nicht geschoffen habe. Der 3euge: Auch das stimmt nicht. In den Atten ist ja die Stelle niedergelegt, er hat alles haarklein erzählt. Er hat auch das Protokoll genehmigt und unterschrieben. Aller­dings hat er nicht mit Bestimmtheit behauptet, sondern nur gesagt, daß nach seiner Ansicht, die SA.- Führung ihn und seinen Kame­raben zur Flucht verholfen habe. Da Rollag dies nach wie vor bestreitet, wird dem Zeugen das polizeiliche Protokoll zur Ver­fügung gestellt, damit er die betreffende Stelle heraussuche. Es steht darin wie folgt zu lesen:

Hauschke und ich haben 90 Mark erhalten. Von wem das Geld flammt, kann ich nicht sagen. Denn das ist Sache der Führer. Wir haben genügend wohlhabende Persönlichkeiten in der S. und in der Partei, die nicht mit Einfah ihrer Person kämpfen können, jedoch ihre Gelder zur Verfügung stellen. Bei solch einer Gelegenheit ist es eine Kleinigkeit, durch eine Sammlung 100 Mark zusammenzubekommen. Das geschieht durch eine

Bertrauensperson.

Ich möchte hier noch etwas erflären, sagt der Kriminalkom­missar. Ich hatte den Eindruck, daß Kollag uns die Wahrheit ge= fagt hat. Ich habe in der Zeitung gelesen, daß er hier vor Gericht erklärt hat, auch selbst geschossen zu haben. Meiner Ansicht hat er diese Aussage nur gemacht, um eine gewiffe Berwirrung in die Sache hineinzubringen. Borf.: Das brauchen Sie uns gar nicht zu sagen, bas haben wir schon fehr lange gemerft. Natürlich gilt das nur für meine Person. Ich will dem Urteil in feiner Weise vorgreifen, es wird auch selbstverständ­lich auf Grund der gesamten Verhandlung gefällt werden. Ich bin ein viel zu erfahrener Richter, um hier etwas zu sagen, was ich nicht verantworten fam.

Rechtsanwalt Dr. Joachim will noch wissen, ob ein SA. Taschenbuch eriſtiere, ob jemand die Adresse des Hauptmanns von Maltig in Innsbrud herauslesen könne. Rechtsanwalt Dr. Trie bel erflärt, es gebe tein G.- Taschenbuch, sondern ein Jahrbuch der NSDAP.  , im übrigen sei die Adresse des Innsbrucker SA­Führers in nicht weniger als 20 verschiedenen Nummern des, Böl­fischen Beobachters" abgedruckt gewesen.

06:02 ton

fluffung der Jugend, also die Erziehung. Dasselbe gilt für die bäuerlichen Verhältnisse, wo die Erziehung nicht nur auf Fleiß und Geschicklichkeit ausgeht, sondern auch Gewöhnung der jungen Gene­ration an Ehrfurcht und Hilfsbereitschaft erstreit. Das Motiv der altersversicherung bestimmt also auch den Inhalt der Pädagogik. Auf der anderen Seite gibt es Völker, bei denen das Motiv der Alterssicherung übersteigert ist. So bestehen bei manchen Austral­negern strenge Speiseverbote für jüngere Menschen, und die alten Männer hatten auch die jungen Frauen. Bei diesen Australnegern beobachtete man ein höchst entwideltes Erziehungssystem. Auſtralnegern

Ein weiteres Motiv der Erziehung fieht 3iertmann in der Neigung des Erwachsenen, durch die Jugend das zu verwirklichen, was er selbst für wertvoll hält. Wie der Einzelne, verhält sich auch die Gruppe. Die Werte, die in der Gruppe herrschen, werden Mittel im Machtkampf der Gruppe, die üblichen pädagogischen Buffoduettém 2nlaß für pädagogische Bemühungen. Die Erziehung ist ein Theorien sind feine wissenschaftlichen Aussagen, sondern Kampf­mittel und Missionsinstrumente. elegibbo

W.

Einen Teil der Schuld trägt der Regisseur Richard Oswald  , der die Filmszene wie ein Bühnenbild behandelt. Die Buffoduette wirken meistens zapplig und zerfahren, da sie unter einem Ueber­maß an Bewegung leiden. Andererseits benimmt sich das feriöse Liebespaar zu steif. Friedel Schuster  , deren Stimme übrigens sehr gut herauskommt, tann noch nicht tragende Rollen spielen. Es fehlt den Bewegungen an Gelöftheit und dem Gesicht an Aus. Das 30.Geburtstagsfest des Rundfunks

drud. Und auch Petrovich begnügt sich mit beherrschter Hal­tung. Grett Theimer, Else Elster  , Verebes und Stettner fönnen Marconi  , der Schöpfer des Rundfunks, feierte dieser Tage fingen. den 30. Geburtstag dieser Erfindung, indem er von London   aus Die oft überladene Deforation wirft zu bühnenmäßig und ist den Buchstaben ,, S" nach Amerika   sandte. Ueber die Geburtsstunde als Hintergrund des Geschehens zu zerrissen.

Empirische Pädagogik.

F. Sch.

Die Erziehungswissenschaft beschäftigt sich fast nur mit der Frage, mie erzogen werden foIL Die Untersuchung der Frage, Watchlich erzogen wird, bleibt vernachlässigt. In ber Be wie fellschaft für empirische Philosophie" begründete ministerialrat Baul 3iertmann in einem Vortrag über empirische Pädagogik demgegenüber die Forderung nach einer fchlichten Tatsachenforschung auf dem Gebiete der Erziehung. Die empirische Bädagogit will das pädagogische Verhalten in feiner Tatsächlichkeit erforschen.

Welche Motive veranlassen das pädagogische Verhalten? Ziert­mann entwidelte einige aufschlußreiche Gesichtspuntte zur Lösung dieser Frage. Ein nachweisbares Motin der Erziehung ist die Sorge der Erwachsenen um ihre Alterspersicherung. Der durch sein Alter nicht mehr voll arbeitsfähige Mensche bedeutet für das Nomaden und Jägervolt eine Belastung. In primitiven Ber­hältnissen ent edigt sich die Gruppe der alten Leute. Die Erwachse des Alterns zu sichern. Ein wesentliches Mittel dazu ist die Beein­nen haben also ein ursprüngliches Intereffe daran, sich für die Zeit

erzählte Marconi  : ,, Natürlich gehen meine Gedanken jetzt zu dem Augenblick vor 30 Jahren zurück, als ich in einem bittertalten Raum auf dem Gipfel eines Hügels in Neufundland   stand und gespannt lauschte, ob ich den einfachen Buchstaben ,, S" hören könnte, der aus England übermittelt werden sollte. Seit meinen frühesten Versuchen war ich davon überzeugt, daß Radiosignale eines Tages über große Entfernungen auf der Erde gesandt werden würden, und mein erstes Broblem war, zu beweisen, baß eine elettriſche Welle über ben 21­Lantischen Ozean geschickt und auf der anderen Seite gehört werden fönnte. Am 26. November 1901 fegelte ich, von meinen beiden tech­nischen Assistenten begleitet, von Liverpool ab, um herauszy­bekommen, ob meine Radiosignale, die in einer Folge des Buch­ftabens..S" bestehen sollten und von einer zu Boldhu in England Berrichteten Station gesandt werden sollten, in Neufundland   vernehm bar jeien. Wir erreichten St. Johns   auf Neufundland   am 6. De­de zember und errichteten eine Empfangsstation auf dem Signalhügel. Am 12. Desember hörte ich, troß der furchtbaren Stürme, bie rasten, ein breimaliges schwaches Knaden, dem ausgemachten Signal ent­sprechend, deutlich in dem Hörer, den ich an mein Ohr hielt. Das tonnte nur bedeuten, daß die von Boldhu ausgesandten elektrischen Wellen, ungehemmt von der Erbkrümmung, die 2700 Kilometer geglaubt hatte." über den Atlantischen Ozean   zurückgelegt hatten, genau wie ich stets