einzeln 8 Pfennige." Unterbeffen haben die umstehenden Fratton mitgerechnet und überlegt, mun pacen fie aus: Wat woll'n Se Denn mit die Räda for'n Sechsa und det andere deure Ding ooch noch, da frièjt man ja bei Epa' nen janzen Wagen for 25 Pfennje. Es antworten die Männer:„ Aber Frau, was nugt mir denn ein Wagen für 25 Pfennige, der tippt doch dauernd aus den Schienen, weil die Kupplung unbeweglich ist. So einfach ist das alles nicht, wie Sie sich das denken." Und während die Männer mit den Frauen noch aufgeregt disputieren, fommt der berühmte Dritte und schnappt die beiden Wagen weg. In der Kiepe lagen noch ein Paar Eisenbahnschienen, die gangen für 5 Pf. meg. Am gesuchtesten find. Spiele. Spiele helfen die Zeit vertreiben, denn Arbelt gibt es ja. nicht. Frl. Knoop bringt einen ganzen Stapel alter Spiele zur Ansicht herbei: es sind alle möglichen Sorten Spiele, gut erhalten, ohne Fettflecke und mit Würfeln und Figuren. Für jedes Spiel merden 10 Pf. verlangt. Zwischen die Spiele ist eine Kinder bruckerei geraten. Eine Frau hat den flachen Pappfarton für irgendein Spiel gehalten und achtlos beiseitegelegt. Ein Mann aber hatte erfannt, daß es sich um eine Druckerei handelte, er greift sofort zu, flappt den Deckel auf, überfilegt die Gummitypen, alles da, gibt Frl. Knoop einen Groschen und als hätte er einen Schatz auss gegraben, eilt er die Treppen hinunter. Jezt habe ich was für meinen Jungen", freut er sich wie ein Sdyneefönig. Ein anderer Mann strebt ebenfalls dem Ausgange zu. Er schleppt sich mit einem ⚫ Pferdestall. ,, Was hat denn der gekostet, Herr Nachbar?" ,, 75 Pfennige." ,, Bißchen teuer." ,, Nein, sehen Sie mal, er hat doch einen schönen Heuboden, die Türen und Krippen sind auch in Ordnung, nein, zu teuer ist er nicht, den werde ich noch etwas anstreichen, dann ist er wieder frisch und mein Junge hat etwas zum Spielen. Neues Spielzeug fann man ja doch nicht kaufen".
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Werkzeug billiger als Spielzeug.
Der Mann hat vollkommen recht: neues Spielzeug ist fündhaft tearer. Wer sich ein Spiel faufen will, muß zwei Marfstücke auf den Tisch legen, kaum daß er ein paar Groschen wieder zurücdfriegt. Daß Kinderauto mit 45 m. im Preise beginnen, haben wir schon angedeutet und ein anständiger Kaufmannsladen ist unter 8 M. auch nicht zu haben. Natürlich gibt es billige Kaufmannsläden für 1,95 Mart, die find dann aber auch danach. Mit den Puppen 1,95 Mart, die find dann aber auch danach. Mit den Puppen ift es nicht beffer. Da foftet so ein Balg mit Gelenten, vielleicht 30 Zentimeter groß, 3,75 m. Ein fables Hemd hat diese Puppe an, sonst nichts. Für einen mittelmäßigen Puppenwagen werden 15 bis 20 m. verlangt, eine durchschnittliche Laterna magica foftet 12 M., eine Ritterburg, die auf dem Tisch auch zu finden ist, 10 R., Dampfmaschinen 20, Eisenbahnen 8, Rollwagen 6 und bei einem großen Bauernhof hat man den Preis von 48 auf 35 m. ermäßigt. Diesem ebenso dringenden wie Lobenswerten Beispiel sind auch die Hersteller der verschiebenen Bautästen gefolgt: fie haben ihre Breife burchmeg um 10 Prozent ermäßigt. Trotzdem toftet ein Baufasten immer noch schweres Geld. Es ist beinahe grotest, daß ein Gebrauchsgegenstand meist billiger als das ihn nachgebildete Spielzeug ist. Den schlagendsten Beweis hat jeder bei der Puppenfüche: eine von den alten sollte 35 M. foften, aber eine neue Laubentoch nasahine toftet nur 12 M.
Erfreulich find alle diejenigen Arten von Spielzeug, die an knüpfend an den Arbeitsschulunterricht einen behutsamen Uebergang zum Werkzeug darstellen. Sie nehmen von Jahr zu Jahr einen inramer größeren Raum unter den Spielwaren ein. Da gibt es für die Jungen chemische Experimentierfästen mit Reagensgläfern, Retorten und Töpfen aus Olas und Ton. Alle wohlgefüllt mit weißen, gelben, blauen und roten Chemikalien. Vier Mart tostet ber billigste Chemietaften. Die elettrotechnischen Bastelfästen, mit denen sich Kinder Klingel ober Lichtleitungen bauen können, tosten eimas über das Doppelte, etwa 8,50 M. Reizend find die fleinen Webstühle für die Mädchen: auf die einfachste Art ist alles da für Kette und Schuß, gearbeitet wird mit Bollfäden, und je bunter die Wolle, desto besser. Sechs Mart toftet so ein Webstuhl. In der gleichen Art gibt es für die Mädchen noch Stridmaschinen.
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Ganz berechtigt haben sich Erwerbslase die teuren Breise für Spielwaren zunuze gemacht und beizelten Puppenstuben, Pferde ställe und Kaufmannstäden gebaut. Jetzt stehen sie abends auf dem Weihnachtsmarkt und preifen fachmännisch ihre Ware an: Alles nerzapft, junge Frau, nirgends geleimt, das hält." Eine ganz hübsche Puppenstube toftet so einen Taler.
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Familie Soviet
Roman Don Cife sbus
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Ihr Nachbar aber schien jegt in fein eigentliches Fahr waffer zu fommen und jezte Intereffe und Zustimmung vor aus. Er sprach vom Rapital" von Karl Mare, aus dem er einiges zitierte, von Engels und Bebel, von Liebknecht und Rosa Luxemburg . Er erzählte von großen Wirtschafts problemen, deren Lösung gerade jetzt, nach dem Krieg, in Angriff genommen werden müsse.
10 Das Siedeln beginnt!
10000 Baufacharbeiter erhalten auf ein Vierteljahr Arbeit
Die Borarbelten für die beabsichtigte Stadtrandfiedlung| halten. Auer Wahrscheinlichkeit nach wird sich das fogar verbieten, find soweit gediehen, daß jetzt am U- Bahnhof Flug- meil für das Schwein das Kraftfutter zu teuer und für die Ziege hafen das erste Musterhaus zu sehen ist. teme genügende Grünfläche vorhanden ist. Deshalb ist der Stallraum des Hauses so eingerichtet, daß er beim Wegfall der Viehhaltung zu Wohnraum umgebaut werden fann.
5,61 Meter tief. In dieser Art werden an breizehn Stellen Das hübsche Haus ist ein massiver Bau, 8,23 Meter breit und am Rande Berlins 1800 5äufer errichtet werden. Man hofft, nach Neujahr mit den ersten Bauten beginnen zu können. Damit hat man also dem Maffivbau gegenüber dem Holzbau den Voraug gegeben. Abgesehen von wärmetechnischen Erwägungen und der Ueberlegung, daß Holz bem Ungeziefer willkommene Brufstätten Gründen zu begrüßen. Es wird möglich sein, durch die Errichtung liefert, ist der Massivbau vor allem aus arbeitsmartpolitischen ber 1800 Häufer 10 000 Berliner Bauarbeitern auf ein Bierteljahr Befchäftigung zu geben. Das bedeutet eine fühlbare Entlastung für den Arbeitsmarkt im Baugewerbe. Obwohl wir keinen Groft haben, waren am 15. Dezember nicht meniger als 33 480 Bauarbeiter in Berlin arbeitslos, das sind 80 Proz. aller Borhandenen.
Das Musterhaus enthält in seinem mittleren Teil eine geräumige Wohnküche, die 20% Quadratmeter groß ist. Anstoßend befinden sich zwei Schlaftammern für 4 Betten, daneben ein Stall für ein Schwein und eine Ziege, dazu ein Abschlag für Hühner. Bon einer Untertellerung hat man der hohen Roften wegen absehen müssen, der Boden hat eine Betonsohle, eine folierschicht und darauf Lagerhölzer. Wände, Schrägen und Decken ziegelgebedt; der große Boden gibt genug Raum für Stroh und find mit Kolosmatten isoliert. Das Dach ist ebenfalls massiv und Futtermittel. Neben der Kochmaschine geht der Rohrkasten des Schornsteins nach oben. Durch einen Schieber fann die Maschine auf Sommer oder Winterheizung gestellt werden, der Rohrkasten erfüllt also gewissermaßen die Funktion des beliebten Heizrohrs. nur mit ungleich größerer Wirkung; auch der Bodenraum wird mitgeheizt. Wenn übrigens für ein Schwein und eine Ziege Stallraum geschaffen wurde, dann soll das nicht heißen, daß jeder umgesiedelte Arbeitslose nun gezwungen ist, sich Schwein und Ziege zu
Teil I der Gtlaret- Auflage erledigt.
Kehraus zum KBB, Kempler.
Am gestrigen Sonnabend wurde im Sflarel- Prozeß im mejentlichen die Beweisaufnahme zum ersten Teil der Monstre Auflage beendet, und am Montag wird mit der Erörterung des zweiten Zeils, des Stadtbanffomplexes, mit der Bernehmung der Angeklagten Stlaret, der beiden Buchhalter Lehmann und Tuch und der Stadtbankdirektoren Schmitt und Hoffmann
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Das Musterhaus ift fein Botemfinfches Dorfhaus, sondern, wie Kommerzienrat Haberland von der den Bau ausführenden Berfinifchen Bau- Gesellschaft betonte, genau falfuliert und
foffet schlüffelfertig efra 2500 Mart.
Die Finanzierung der Gesamtfiedlung erfolgt bekanntlich aus den in baugewerblicher Handarbeit von Facharbeitern errichtet, denen verbliebenen auszinssteuermitteln. Die Häuser werden felbstverständlich Tariflöhne gezahlt werden. Die Mithilfe der umzufiebelnden Arbeitslofen beschränkt sich auf Gartenbearbeitung, Wegebau, Errichtung des Zaunes und des Brunnens und andere kleine Arbeiten mehr. Jedes Haus tommt auf eine Barzelle von etwa 800 Quadratmeter. Die Barzellen werden errichtet in Marien felde , Briz, Budow, Rudow , Köpenid, Heiligen see, Blankenfelde , Spandau und Biesborf. Jeweils vier Giedler werden sich in einen Brunnen teilen müssen. Auf Gas-, Wasser- und Kanalisationsanschluß muß verzichtet werden; wenn Cleftrizität mittels Freileitung befchafft werden fann, foll dies ermögilcht werden. Kabelverlegungen find jedoch unmöglich. Im großen und ganzen wird also die Betroleumlampe wieder zu Ehren die Kochmaschine zur Heizung des Hauses täglich 7 Britetis. fonmmen. Soweit sich bisher ein Ueberblick geminnen ließ, braucht
lichen Organisation der Berliner Bauarbeiter, der Baugewer Das Haus ist übrigens unter Mitwirkung der freigewerkschaftfchaft Berlin , errichtet. Auf einer Pressebesichtigung des Musterhauses nahm auch deren Borsitzender, Genosse Ebert, das Bort. Er betonte, daß nur bei handwerklicher Facharbeit die Häuser eine lange Lebensdauer erhalten und er zerstörte außerdem an Hand eines eindrucksvollen Zahlenmaterials das Märchen von den riesigen Bauarbeiterlöhnen. Wir werden darauf noch zurüdkommen
Sffaret's etwas nicht in Drdnung sei, daß die Anzüge, die Stadtrat Reimann bestellt habe, tatsächlich von den Stlarets in einem betannten Schneider Atelier zu teuren Preisen bestellt worden feien, und daß es deshalb amedmäßig sei, wenn er die Anzüge bezahle. Stadtrat Reimann erflärte, ofs der Borfigende dieselbe Frage aufgriff:„ Derjenige, der mich darauf aufmerksam machte, das war der Direktor Brolat."
Die nächste Verhandlung findet am Montag um 9 Uhr statt.
zu diesen Beschuldigungen begonnen, die in Betrug, schwerer Ur- Vorsicht beim Kündigen von Mietverträgen! fundenfälschung und Beamtenbestechung gipfein. Zu dem bisher erörterten Teil der Antlage hat man insgesamt 35 Verhandlungstage gebraucht, die fich auf eine Dauer von über neun Wochen erfiredten. Die Vernehmung der Angeklagten zum Teil II dürfte mindestens drei Wochen dauern.
In der gestrigen Verhandlung wurden zunächst Entlastungs. zeugen vernommen, die über die Gute der von den Statets ge lieferten Waren Aussagen machten. Es ergab fich dabei ber Berbacht, daß die Zahl 70 in den Geschäftsbüchern nicht den Vermert nicht mahnen" bedeutet habe, sondern daß diese Kunden ihre Rechnungen persönlich an Leo und Willi Sklaret bezahlt hätten. Bei Erörterungen darüber bekam Leo Sflaret plöglich einen feiner üblichen Butanfälle, schrie, brüllte und erflärte, daß er etwas Derartiges, mie ihm hier vorgeworfen werde, nicht getan habe. Er mußte den Gerichtssaal auf einige Zeit verlassen und betam auf dem Korridor einen Beinkrampf. Bei der Bernehmung des Stadtrates Reimann fragte ein Vertreter der Staatsanwalt fchaft, wer derjenige gewesen sei, der ihn furz vor der Verhaftung her Stlarets darauf aufmerksam gemacht habe, daß mit den
Germaine fchlang hastig ihr Effen hinunter. Lange fonnte das so nicht weitergehen. Daß fie auch so wenig von diesen Problemen verstand! Das mußte sie schleunigst nachholen, wenn sie wieder zu Hause war! Aber mit mem follie fie in ihrer Heimatstadt über solche Fragen diskutieren tönnen! Da gab es weit und breit feinen solchen Menschen, mie diefer seltsame Genoffe wohl einer war.
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Von der Seite sah sie die hohe, flare Stirn, den feinen Anjaz der Nase irgend etwas erinnerte sie plöglich an Walter ja, es war wohl dieser feine Uebergang zwischen der breiten, gewölbten Stirn und der fchmalen Rase. Er mar nur viel älter als Walter und sicherlich auch einige Jahre älter als sie selbst.
Sie sah etwas verwirrt auf ihren Teller, als er sich ihr zumandte. Hoffentlich fragte er sie nicht wieder!
Aber da fam es schon: Sie haben auch vollkommen redht, immer wieder zu verlangen, daß tüchtige, erfahrene werden", sagte er im Anschluß an irgend etwas.
Der Reichsbund deutscher Mieter macht darauf aufmertjam, daß bei der Kündigung von Miet- und Pachtverträgen eine gewiffe Borsicht geboten ist. Die Mieter müssen darauf achten, daß jede Kündigung, die nur den Mietpreis selbst betreffen soll, rechtlich dennoch als echte kündigung des gesamten ertrages anzusehen, was den Zwang zur Räumung zue Folge hätte. Deshalb ist es empfehlenswert, vor der Kündigung foldher Berträge mit dem Bermieter oder Verpachter eine Einigung herbeizuführen, wenn auf die Weiterbenuhung der Räume über den 1. April 1932 Wert gelegt wird.
übernimmt von der Deutschen Welle am Montag, dem 21. Dezember, Der Preiskommissar spricht im Randfunt. Die Funkstunde Dr. Gördeler über Fragen der Preisbildung. Der Vortrag von in der Zeit von 19% bis 20 Uhr den Vortrag von Reichstommiffar Reichsminister Treviranus über Reisen im Winter, der für diese Zeit vorgesehen war, wird auf Dienstag, den 22. Dezember, 19.35 hr, verlegt.
bar von vorhin. Unschlüssig fah fie ihn an. Was für ein freies, offenes Gesicht dieser Mensch hatte- nein, sie hatte teine Lust mehr, diese Komödie fortzusehen.
Ich habe Sie angeschwindelt vorhin"", fagte sie etwas verlegen. Ich bin ja gar feine Genoffin. Ich habe auch vieles von dem, was Sie erzählten, nicht verstanden. Erstaunt und befremdet sah er ihr in die Augen. Anscheinend erwartete er noch irgendeine Erklärung.
,, Es war der einzige Blaz, der im Speisesaal noch frei war, neben Ihnen", sagte sie entschuldigend. Da sagten Sie plötzlich Genoffin zu mir. Uebrigens dürfen Sie bitte nicht denken, daß mich das Thema nicht intereffiert hätte. Ich verstehe nur leider zu wenig von Politik und Wirtschaft, aber wenn ich wieder daheim bin, werde ich das nachholen, das habe ich mir schon vorgenommen."
Ein helles Lächeln glitt über sein Gesicht, und dann lachte er laut und herzlich.
Denn die Ethil des Sozialismus ist heute zurückgetreten Frauen beim Häuser und Wohnungsbau hinzugezogen allerdings eine unerwartete Eröffnung, die Sie mir da ge hinter den großen Aufgaben der Bragis, das Weltanschauliche drängt nach bem prattischen Beweis nicht wahr, so ist es doch? Fragend sah er sie an.
Germaine errötete etwas. Die Sache schien doch schwie riger zu werden, als sie gedacht hatte. Die Hälfte von dem, was er gefagt hatte, war ihr total unverständlich geblieben, Ja", sagte sie mutig, in der heutigen Zeit gibt es temen Raum mehr für Religions- und Weltanschauungsfämpfe wir leben nicht mehr im Dreißigjährigen Krieg. Heute geht es um ganz anderes."
Sie atmete erleichtert auf, als ihr Nachbar sofort ruhig fortfuhr. Scheinbar benahm sie sich gar nicht so übel in ihrer neuen Rolle.
Für mich ist der Sozialismus der an der Spize umgebogene Rapitalismus, und, nicht wahr, es ist viel leichter, eine Stange in der Mitte umzubiegen, als gerade on der ägersten Spike."
Germaine wurde es schwül- was tonute man darauf bloß antworten? Erlöst und dankbar nahm fie die Schüffel entgegen, die ihr der Herr an ihrer linten Seite eben reichte. Sie fommen gar nicht zum Essen ", sagte fie ablentend, ..hier, nehmen Sie doch, bitte!"
Aber ihr Nachbar nahm nur flüchtig und gedankenfos einiges auf seinen Teller. Es interessierte mich viel mehr, mit einem Menschen, der Interesse für diese Fragen hat, zit sprechen. Diese Dinge beschäftigen mich ungemein." Und schon sprach er wieder von irgendwelchen Wirtschaftsaufgaben des Sozialismus.
Run gabs nichts mehr, als eilige Flucht. Sie stand auf. ..Entschuldigen Sie, bitte, ich hätte mich sehr gern noch länger mit Ihnen unterhalten, aber ich muß rasch noch etwas wegen meiner Fahrkarte erledigen!"
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Draußen blieb sie erst einen Augenblick stehen, bevor sie sich ihrer Kabine zuwandte. fich ihrer Kabine zuwandte. Diese Reise schien ja schön anzufangen, aber immerhin, es war noch gut abgegangen. Nachdenklich öffnete sie die Kabinentür. Eine der Damen lag bereits zu Bett.
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,, Hoffentlich befomunen wir feinen Sturm heute Nacht der Dampfer schwanft ja fürchterlich! Waren Sie schon auf Ded?"- Germaine verneinte. Aber ich werde noch eine halbe Stunde hinaufgehen", sagte sie mit plöglichem Entschluß und ang fich den Mantel an. Das muß ja jezt herrlich fein oben! Wieviele Jahre habe ich bas meer nicht mehr gesehen!" Jo, es gab Sturm. Der Wind pfiff und heulte, und der Dampfer schwanfte heftig. Seetrant werden fonnte man zwar dabet noch nicht, aber immerhin, es war zu spüren, baß die See hoch ging. Aber schön mar es, diefen scharfen, herben Salzgeruch einzuatmen. Germaine beugte fich weit über die Reling und beobachtete die Wellen, die an die Schiffswand prellten und schäumend zurückschlugen.
,, Es ist herrlich hier draußen! Es geht Ihnen wohl wie mir, Genoffin, man mag gar nicht in die enge Kabine gehen!" Germaine fuhr entsegt zusammen. Das war ihr Nach
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Befreit und fröhlich stimmter Germaine ein. Das war macht haben!" sagte er dann. Wir hatten nämlich die Tafe! für uns bestellt, und so mußte ich natürlich annehmen, daß Sie wirklich Genoffin seien. Ich persönlich bin seit über zwei Jahrzehnten in der Bewegung tätig, ich habe schon als kleiner Junge Flugblätter verteilt für die Partei, und ich fönnte mich niemals feelisch von ihr lösen. Allerdings entscheidet nicht das Mitgliedsbuch, sondern das, was ein Mensch an sich gearbeitet hat, was er geistig und seelisch wert ist, darauf fommt es an. übelgenommen haben es hätte mir wirklich leid getan", Ich bin froh, daß Sie mir die kleine Komödie nicht sagte Germaine. Und ich würde gern mehr über diese Fragen hören." lichen Aufgeschlossenheit diesem Fremden gegenüber. Aber Sie war von einer ihr selbst verwunderThe Hotte das Empfinden, ganz offen und ehrlich sein zut tönnen, ohne mißnerstanden zu werden, und sie gab diesem Gefühl Raum
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als bie Lichter gelöscht wurden, gingen fie hinein in den Sie wanderten nebeneinander auf dem Oberbed. Dann, einen Salon. Als um Mitternacht auch hier der Steward den Raum schließen wollte, wanderten sie noch einmal hinaus. Es war fo viel zu erzählen, es gab fo viel zu sagen. Sie Sprachen nur über fachliche Themen, über Politik und Wirtschaft, über Religion, über Musik, über Erziehungsfragen, aber das alles hatte eine warme, persönliche Färbung, eine Tönung, wie sie nur zwischen Menschen besteht, die sich seit Jahren tennen. ( Fortsetzung folgt.)