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daß sich die Vorstellung, daß das Pfund feinen natürlichen Bert erreicht habe, als eine Illusion erwiesen hat.

Bon den Zielen der englischen Wirtschaftspolitik steht vor allem eins fest: es wird das Gleichgewicht zwischen den englischen Zahlungen an das Ausland und den aus= ländischen Zahlungen an England( Ausgleich der Zahlungsbilanz) angestrebt. Gegenwärtig ist die Zahlungsbilanz für England passiv, d. h. England hat mehr ans Ausland zu zahlen, als es selbst vom Ausland bekommt. Um den Ausgleich zu erreichen, ver­sucht man in England, die Ausfuhr zu steigern, dem wieder die Zusammenschrumpfung des gesamten Welthandels und die Gegenmaßnahmen anderer Länder entgegenwirken, und durch die Einführung von außerordentlich hohen Zöllen die Einfuhr zu drosseln, was nicht nur die Verstärkung der Gegenmaß­nahmen und die weitere Zusammenschrumpfung des Welthandels. sondern auch die Verschärfung der Steigerung der inländischen Preise zur Folge hat.

Mit der Berschärfung der inländischen Preissteigerung ist aber die Gefahr verbunden, daß die Zentralnotenbank die Kontrolle über die durch den steigenden Bedarf an Zahlungsmitteln erzwungene Zunahme des Notenumlaufs verliert. Wird nämlich eine starke Verteuerung der Lebenshaltung eintreten, so werden nach einiger Zeit auch die staatlichen Ausgaben steigen müssen, ohne die Sicherheit, daß sich die Einnahmen im gleichen Maße erhöhen Lassen. Im Zusammenhang mit dem beschleunigten Prozeß der Preissteigerung würde hier eine ernsthafte Inflationsgefahr entstehen.

Daher ist die 3 meite 3ieließung der englischen Wirt­schaftspolitik, in der Ausgabe der Kredite für die englische Wirt­schaft möglichst streng zu verfahren und dadurch der inflationistischen Gefahr entgegenzuwirken, auch wenn durch die Verknappung der Kredite die Belebung der englischen Industrie gehemmt mird.

Drittens will man jetzt in England den Uebergang vom Freihandel zur Schutzzollpolitik dazu benutzen, um die englischen Dominions durch bevorzugte Behandlung an das Mutter fand wirtschaftlich stärker zu binden und von ihnen die bevorzugte Behandlung der englischen Waren zu erlangen. Man will ver= suchen, im gesamten Britischen Reich, d. h. in England init seinen Kolonien und Dominions, eine Währungsein heit zu schaffen, damit mindestens innerhalb dieses Teils des Weltmarktes der Warenverkehr auf sichere Grundlagen gestellt mird, indem z. B. die Warenpreise im englischen oder australischen Pfund und im kanadischen Dollar jezt wird in Kanada infolge der Entwertung des Pfundes im Verhältnis zum kanadischen Dollar für die englischen Waren schon ein Dumping" zoll erhoben! ständig im gleichen Verhältnis bleiben. Ueber die Schwierigkeiten dieses Versuches ist man sich aber vollkommen flar, und die ,, Empire: Konferenz" zwischen England und seinen Dominions ist erst für den Sommer in Aussicht genommen. In der Zwischenzeit sollen die Grundlagen für die wirtschaftliche Zusammenfassung des Bri­ tischen Reiches auf dem Wege von Beratungen und Verhandlungen vorbereitet werden. Die Parole bleibt also: prüfen, beraten, Georg Decker .

abwarten.

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Wenig verringerte Gewinne bei Aschinger.

Die Aschinger A.-G., Berlin , verzeichnet für das am 31. Dezember 1930 abgelaufene Geschäftsjahr einen Brutto: gewinn aller Betriebe von 3,18( im Vorjahr 4,50) Millionen. Es erforderten allgemeine Betriebsuntoften( Kosten der Zentralver waltung) 1,32( 1,70), Gespann- und Kraftwagenunkosten 0,56( 0,55), Binjen 0,46( 0,60) Millionen, zu Abschreibungen und Rüdstellungen foll ein Betrag von 0,60( 1,40, darunter Disagio 0,3) Millionen ver mandt werden, so daß ein Reingewinn von 349 487 ( 395 011) Mark verbleibt, der unter dem des Vorjahres nur wenig zurückbleibt.

P300 b

Die Borsig- Verluste.

Was ist mit der Pumpenvereinigung?- Das Schicksal des Tegeler Werks.

In­

Weshalb die Zahlungsunfähigkeit der Borsig- Werte eintrat, ist eine noch ungeklärte Frage. Die Borsig- Verwaltung hat in erster Linie einen Sonderverlust der Tochtergesellschaft Borsig- hall Verein Deutscher Pumpenfabriken, sodann Berlufte bei Forderun­gen und Währungsverluste verantwortlich gemacht. zwischen hört man, daß mindestens bei den Russenaufträgen, die fast 40 Proz. der gesamten Produktion des Tegeler Werfes ausgemacht haben, Wöhrungsverluste nicht eingetreten sind. Die übrigen Wäh­rungsverlufte fönnen nicht übermäßig gewesen sein, da ja dann nur ein verhältnismäßig fleiner Bruchteil auf englische Pfunde gelautet haben kann. Die Verluste bei ausstehenden Forderungen müßten baldmöglichst geklärt werden.

Aber mit der in erster Linie genannten Verlustquelle Borsig Hall Vereinigte deutsche Pumpenfabriken muß irgend etwas nicht stimmen. 1929/30 dürfte diese Gesellschaft einen Umjazz von annähernd 2 Millionen gehabt haben, 1930/31 soll der Umsatz Millionen Mark überstiegen haben. Die Geschäfte müßten also verhältnismäßig gut gehen. Aus den laufenden Geschäften ist ein Verlust kaum möglich, infolgeteifen müßte man auf unregel mäßigkeiten in der Geschäftsführung der Pumpenvereinigung schließen; und das wäre sehr leicht denkbar.

Die Bumpenvereinigung ist ein Konzern für sich, der offenbor eine ebenso fostspielige Expansions: wie Verwaltungspolitik getrie­eine ebenso fostspielige Expansions: wie Verwaltungspolitik getrie: ben hat. Die Borsigs haben erst das Werk Hall in Fürstenwalde, dann die Berliner Firmen Brodniß und Sendel und die Neue Pumpenbaugesellschaft m. b. H. in diesen Konzern eingebracht, später außerdem die Bumpenabteilung der Schichauwerft in Elbing und die Bumpenabteilung der Deutschen Werke A.-G. in Kiel . Offen­bar hat der Erwerb dieser Unternehmungen erhebliche Summen gefoſtet und noch mehr dürfte in die Verkaufsabteilungen hinein­gesteckt worden sein, die dieser auf ein Monopol bedachte Konzern allmählich ausgebaut hat.

Generaldirektor der Bumpenvereinigung, die inzwischen auch die Zahlungen eingestellt hat, war ein Herr Behrend. General­direktor Behrend hat es mit den Verwaltungskosten alles weniger als genau genommen. Er hat in der Linkstraße zu Berlin in der Nähe des Potsdamer Plazes ein Verwaltungsgebäude im Werte von über Millionen Mark erworben und vollständig umbauen laffen, obwohl der Umsatz der Pumpenvereinigung damals faum 2 Millionen Mark betragen hat. Das Vertrauen der beiden Borsigs in Behrend war offenbar sehr groß. Man hat die Gesellschaft sehr menig fontrolliert, wozu vielleicht auch persönliche Sympathie bei: getragen hat. Von Herrn Ernst von Borsig ist bekannt, daß er die Pflege von Kakteen und Orchideen ebenso liebte wie die Pflege der Wertsgemeinschaft, die er an die Stelle des in Deutschland geltenden Arbeitsrechts setzen wollte. Als Generaldirektor Behrend das Haus Linkstraße umbaute, war sein erstes die Errichtung eines Katteengartens im Anschluß an sein vornehm eingerichtetes Büro. Generaldirektor Behrend war auch ein ausgesprochener Feind von Tarifgehältern. Ganz wie sein Chef Borsig.

Die Frage ist natürlich offen, wie hoch die Verluste bei dieser Bumpenvereinigung sein mögen. Man liest in der Berliner Bresse von einer Summe von 1 Million Mark. Dem wird aber hinzugefügt, daß dieser Verlust schon erheblich früher entstanden fei. Die Summe ist auch so gering, daß die Zahlungsunfähigkeit der Borsig- Werke, die auch im laufenden Jahre einen Umsatz von 36 his 40 millionen Mart hatten, durch diese Million nicht her. beigeführt worden sein kann. Man gewinnt daher den Eindrud, als ob die Verluste bei der Pumpenvereinigung Borsig- Hall vor­geschoben worden sind, um andere und interessantere Verlust­quellen zu decken. Es wird deshalb nötig sein, daß eine grund­

liche Revision über die wirtlichen Berlustquellen durchgeführt wird, an der auch das Reich bzw. das Reichswirtschafts­ministerium ein großes Intereffe hat, nachdem die Reichs­subvention von 1,2 Millionen nur zum fleinsten Teil bisher in Warenlieferungen abgedeckt worden ist und es wahrscheinlich ist, daß das Reichswirtschaftsministerium auch in der letzten Zeit be­stimmte Beihilfen geleistet hat.

Tegel vorläufig meitergeführt, wenn auch in be Im übrigen wird der große Borsig- Betrieb in Berlin . schränktem Umfange. Die letzten fälligen Löhne sind gezahlt des Staates erleichtert wurden. morden; man hört, daß die Lohnzahlungen durch eine Hilfsstellung Unternehmens sind nähere Mitteilungen erst kurz vor oder nach leber die finanzielle Lage des Weihnachten zu erwarten.

Ein Waggonfartell aufgelöst.

Von den beiden Waggonfartellen in Deutschland hat die Mit­gliederversammlung der gliederversammlung der Deumi, Deutsche Waggonbau­Industrie, die Auflösung des Verbandes beschlossen. Dieses Kartell, dessen Zweck die verbandsmäßige Regelung der freien Waggongeschäfte außerhalb der Reichsbahnaufträge war, hat also

nur eine fürze Lebensdauer von noch nicht einmal drei Jahren gehabt. Die Auflösung dieses Kartells tommt nicht überraschend, da seit Monaten infolge der anhaltenden Krisenverschärfung das frei Baggongeschäft, das sich aus Aufträgen der Kommunen vrd der Industrie zusammensetzt, völlig tot ist

Von der Auflösung der Deumi wird das Reichsbahnkartell der Baggonindustrie, die Deutsche Wagenbauvereinigung, nicht betroffen. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, stehen die Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Vertrages mit der Reichsbahn unmittelbar bevor.

Friede bei der Emelfa.

Die Differenzen im Emelfa- Filmtonzern, die zu einem Solidaritätsstreit der Belegschaft mit dem leitenden Direktor Schach geführt hatten, weil die von dem französischen Groß­attionär Kohan geführte Aktionärsgruppe vertraglich gesicherte Be­triebskredite nicht zur Verfügung stellen wollte, sind beigelegt. In mehrtägigen Verhandlungen zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden, den Vertretern der französischen Gruppe, dem Generaldirektor Schach und dem Produktionsleiter Grube wurden die Schwierigkeiten be­seitigt. Der ursprünglich eingeräumte Produktionskredit von 1,5 Millionen Mark zur Herstellung von acht Filmen in den Münchener Aleliers wird in vollem Umfang aufrecht­erhalten, die Direktoren Schach und Grube bletben auf ihren Posten. Diese Abmachungen werden auch durch Veränderungen im Aufsichtsrat sichergestellt, so daß Herr Kohan wohl ausscheiden wird.

Traurige Konkursbilanz bei Bankhaus Marcus n. Co. Eine böse Weihnachtsüberraschung für die Gläubiger hatte am Freitag der Konkursvermalter des zusammengebrochenen Bant­hauses Marcus u. Co., als er den Status der Firma vorlegte. Es stellte sich heraus, daß insgesamt nur 202 500 m. Attiven gegen 4,75 millionen Mart Passiven vorhanden waren. Die Quote würde demnach also nur 4 Proz. betragen. Die Passiven gliedern sich in 3,88 Millionen Mark für nicht ausgelieferte Wert­papiere, 520.000 m. Einlageschulden und 450 000 mr. sonstige Ver­pflichtungen. Aus dem Bericht des Konkursvermalters ist. be­ein Wertpapaierposten von 150 000 Dollar und 5000 Dollar Bar­sonders interessant, daß bei der New- Yorker Chase National Bank guthaben vorhanden war, die auf einen Großkunden von Marcus übertragen werden sollten. Dieser Schiebung fam aber der Kon­fursnermalter durch rechtzeitige Sperrung der Konten zuvor.

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Großhandelspreise finten weiter. Die vom Statistischen Reichs­amt für den 16. Dezember berechnete Richtziffer der Großhandels­preise ist mit 103,6 gegenüber der Vorwoche um 1 Proz. gesunken.

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