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Nr. 601 48 Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts Donerstag, 24 Desember 1931

Weltchaos der Handelspolitik.

Eine Denkschrift des Reichswirtschaftsministeriums.

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Die in diesem Jahre vom Reichswirtschaftsministerium wieder| Mitte 1931 auch das noch brauchbare Alte auf sehr weiten Gebieten herausgegebene ll ebersicht über den Stand der wirt zusammen. Die Denkschrift des Reichswirtschaftsministeriums fagt: chaftspolitischen Beziehungen Deutschlands   im Konnte so nicht ein einziger der verschiedenen Pläne zur Durch Jayre 1931" und für die handelspolitischen Abkommen speziell führung gelangen, die auf eine engere wirtschaftliche Zusammen. zum 15. Dezember 1931( Kontinent und Uebersee- Verlagsgesell arbeit zwischen den Staaten abzielten, jo zeigte sich im Gegenteil schaft, Berlin   W. 9) enthüllt ein erschütterndes Bild von seit der Mitte des Jahres 1931 ein geradezu erschrecken der dramatischen Entwicklung, die die wirtschafts- und des Anwachsen der protektionistischen Maß handelspolitischen Beziehungen der Völker im Laufe des Jahres nahmen in den verschiedenen Ländern. Die weitere. Berschärfung 1931 erfahren hat. Alle Versuche, die seit dem Ausbruch der der Weltwirtschaftskrise und die dadurch herbeigeführte Ent Weltwirtschaftsfrise auf handelspolitischem Gebiet handelspolitischem Gebiet zu blößung der meisten Notenbanten der Welt von den deren Bekämpfung mit bestem Willen unter der Leitung des ihnen zur Verfügung stehenden Devisen und Goldreserven hatten Völkerbundes und zwischen einzelnen Staatengruppen unternom zur Folge, daß eine große Anzahl von Staaten sich veranlaßt sah, men worden sind, find gescheitert. Die regulären handelss einschneidende Vorkehrungen zum Schuße ihrer eigenen Wirtschaft, vertraglichen Beziehungen zwischen den einzelnen Bölkern sind auf zur Verringerung der ausländischen Einfuhr und zur Erhaltung zur Verringerung der ausländischen Einfuhr und zur Erhaltung großen Gebieten der europäischen   und der Weltwirtschaft gestört des Devisenbestandes zu treffen. In fast allen diesen Ländern hat oder eingeschräntt. In fatastrophaler Weise hat sich die eine starke Propaganda für die Bevorzugung inländischer Erschütterung der Währungssysteme auf handelspolitischem Gebiet Erzeugnisse und zur Abwehr ausländischer Waren eingesetzt." ausgewirft.

Alle neuen Versuche gescheitert.

Aus dem Jahre 1930 waren die Versuche einzelner wirtschaft­lich einigermaßen aufeinander abgestimmter Staatengruppen in das Jahr 1931 hinübergerettet worden, durch eine gebietliche Berständigung untereinander die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen zu verstärten und nach außen wirkungsvoller zur Gel­tung zu bringen. Hier wurden 1931 feine Fortschritte mehr gemacht. Die nordwestliche Ländergruppe( Holland  , Däne­mari, Norwegen  , Schweden   und Belgien  ) hat die wirtschaftliche Annäherung zwar vollzogen, prattisch kam sie aber nicht zur Aus­wirkung. Die nordöstliche Gruppe( Finnland   und die drei Rand­staaten) hat die begonnenen Verhandlungen nicht fortgesetzt. Bei der südöstlichen Gruppe( Bulgarien  , Jugoslawien  , Rumänien  und Ungarn  ) beschränkte sich die Zusammenschlußarbeit auf Kon­ferenzen; das praktische Ergebnis aber war gleich Null.

Viel hat die Welt von dem Genfer   Handelsabkommen vom März 1930 erwartet, das den allgemeinen 3ollfrieden, d. h. die Abschaffung von Einfuhrverboten und die Nichterhöhung bestehender Zölle bringen sollte. Im März 1931 scheiterte der letzte Bersuch zur Berwirklichung des Zollfriedens, der Plan mußte endgültig aufgegeben werden.

Es wurde dann noch unter der geistigen Leitung der Labour Regierung in England der 301lfriede wenigstens teil weise durchzuführen versucht. Großbritannien   und Holland   und eine Anzahl Festlandstaaten, darunter auch Deutsch  land, sollten in zweiseitigen Berhandlungen zur Senkung der 3oll. tarife und sonstigen Erleichterungen in den gegenseitigen Wirt jchaftsbeziehungen tommen. Bon England wurden der deutschen  , französischen, belgischen, schweizerischen, italienischen, österreichischen und polnischen Regierung Anregungen zur Herabjegung von Zoll­fätzen überreicht; die Berhandlungen famen aber ins Stoden, aus dem Plan wurde nichts.

Die in der deutschen   Handelspolitik scharf umfämpfte, ebenfalls auf der Völkerbundskonferenz 1930 angeregte Gewährung von Vorzugszöllen für die Getreide ausführenden Länder Südosteuropas   führte zwar mit Rumänien   und mit Ungarn   im Juni und Juli 1931 zu fertigen Verträgen. Der Bölkerbund hat diese Berträge auch anerkannt, aber mehrere Meistbegünstigungsstaaten, die diesen Sonderverträgen zustimmen mußten, haben ihre Genehmigung versagt, so daß die Infraftsetzung der Verträge unterbleiben mußte. Der diplomatisch mit großem Ungeschid inszenierte Plan der deutsch   öfter reichischen 3ollunion ist ebenfalls 3ufammen gebrochen.

Das brauchbare Alte weitgehend zerstört. Bunde jo nichts Neues geschaffen, um mit handelspolitischen Mitteln der Weltwirtschaftskrise zu begegnen, so stürzte eta seit

Der fächsische Autotrust.

Gründungsverhandlungen im Landtagsausschuß.

Vor dem Ausschuß des Sächsischen Landtages, der sich mit der Frage der Zusammenfassung der sächsischen Automobil fabriken befaßt, stand die Gründung eines neuen einheitlichen Unternehmens mit all den Einzelheiten der Finanzierungs- und Kapitalfragen zur Debatte.

Es handelt sich bei diesem Projekt, über das wir bereits be= richtet haben, um die Zusammenfassung der vier bekannten Auto­mobilunternehmungen Horch, DK W., Audi und Wanderer. Nach der übereinstimmenden Meinung aller Sachverständigen ist kaum eines von diesen vier Werken bei der Verschärfung, die die Krise angenommen hat, für sich allein lebensfähig. Um die Be­triebe mit ihren rund 8000 qualifizierten Arbeitern zu erhalten, kommt nur ein Zusammenschluß in einem Einheits­unternehmen in Betracht. Die Sächsische Staatsbank  , die bei der Durchführung dieses Projektes die Leitung übernommen hat, hat aber feinen Zweifel daran gelassen, daß Borbedingung einer fünftigen wirtschaftlichen Betriebsarbeit eine scharfe Sanie­rung von der Kapitalsseite her ist.

Dieser Standpunkt tommt auch in dem Bericht der Revisions­und Treuhandgesellschaft zum Ausdrud, die für das neue Unter­nehmen eine Kapitalhöhe von 12 Millionen ohne Wanderer und von 13,15 Millionen einschließlich Wanderer vor­sieht. Hiervon sollen nur 6,6 Millionen den bisherigen vier Stamm gesellschaften als Gegenwert zugeteilt werden, während der Reit von einem Banfenfonsortium unter Führung der Sächsischen Staats­bant aufgebracht wird. Es müßten also nach diesem Projekt sehr scharfe Kapitalszusammenschneidungen erfolgen, denn zur Zeit be­steht das Kapital von DKW.   aus 10 Millionen, von Audi aus 2,60 Millionen und von Wanderer aus 15,7 Millionen, während Horch bereits anfangs dieses Jahres sein 5- Millionen- Kapital auf ein Rehntel zusammengestrichen hat.

Die Ersparnisse durch den Zusammenschluß werden auf rund 1,25 Millionen, das ist auf den Untostenetat übertragen, auf 5 Pro­zent geschätzt. Der Umsatz der vier Werte stellte sich im Jahre 1931 auf rund 62 Millionen, und man erwartet, für das nächste Jahr sogar eine leichte Steigerung.

Die Frage einer sorgfältigen Rentabilitätsprüfung ist bei diesem neuen Projekt u jo notwendiger, als auch in diesem Fall die

Alle diese Dinge find so frisch in Erinnerung, daß ihre Aufzählung genügt. Die Aufzählung aber zeigt, wie furcht­bar die Zerstörungen sind, die in dem wirtschaftlichen Verkehr zwischen den Bölkern in dieser entsetzlichsten aller Wirtschaftskrisen eingetreten sind.

England gab den Freihandel auf. Jetzt werden Wertzölle von 50 und 100 Prozent von England erhoben.

Holland  , Frankreich  , Belgien  , Dänemark  , Italien  , Desterreich, Bulgarien  , Polen  , Litauen  , Estland   und Finnland   haben viele 3ölle erheblich erhöht oder allgemeine Finanzzu fchläge bei sämtlichen Tarifen erhoben.

die Methode der Einfuhrtontingentierung und der Neben der Politik der Zollerhöhung und der Finanzzölle hat Einfuhrverbote in Frankreich  , Spanien  , der Schweiz  , Deſter. die Methode der Einfuhrtontingentierung und der reich, Tschechoslowakei  , Jugoslawien  , Polen  , Dänemark   und ande­ren europäischen   Staaten weitgehend Anwendung gefunden.

In den überseeischen Ländern und in den Kolonien des briti­ schen   Imperiums ist es nicht anders.

In nicht weniger als 17 europäischen und 9 überseeischen Ländern besteht eine 3 wangsbewirtschaftung der De­visen. Sie beschränkt sich aber nicht nur auf Erfassung und rationelle Zuteilung von Devisen für Einfuhr- und gegen schädliche Kapitalverkehrszwede, wie das noch in Deutschland   der Fall ist, sondern ein großer Teil dieser Länder benutzt die Devisenbewirt­schaftung zu einer Drosselung der Einfuhr, was durch eine unterschiedliche Zuteilung bei den einzelnen Einfuhrwaren sehr leicht möglich ist.

Die deutsche Handelsbilanz gefährdet?

Das Reichswirtschaftsministerium tommt angesichts dieser Ent­wicklung für die deutsche Handelsbilanz zu einer pessimisti jchen Voraussage. Im Jahre 1931 mar die deutsche Handels­bilanz noch sehr günstig. Durch starte Senkung der Einfuhr und einem sehr viel geringeren Rückgang der Ausfuhr stieg der Aus: fuhrüberschuß des Jahres 1930 von 1,6 Milliarden im Jahre 1931 auf schäzungsweise 3 Milliarden Mark. In Zukunft aber ist nach der Auffassung des Reichswirtschaftsministeriums mit Sicherheit eine Verbesserung dieses Ausfuhrüberschusses nicht mehr zu er­warten, sondern eher das Gegenteil. Die Preissenfung bei Roh stoffen und Lebensmitteln des Weltmarktes habe sich sicher ihrem Tiefpunkt start genähert. In der deutschen   Ausfuhr aber werde die Preisstellung durch die massenhaften proteftionistischen Maß nahmen ebenso sicher ungünstig beeinflußt werden, wobei wahr. scheinlich ein bestimmter Teil der deutschen   Ausfuhr überhaupt megfallen werde. Auf der anderen Seite fönne Deutschland   die Einfuhr von Rohstoffen und Lebensmitteln nicht unbeschränkt ver­ringern, so daß unausweichlich eine Verschlechterung der Handelsbilanz eintreten müsse.

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öffentliche Hand- der sächsische Staat durch llebernahme der selbstschuldnerischen Bürgschaft für die 6 Millionen Banten fredite sich mit einem außerordentlich starken Risiko für die fest­gefahrene Privatwirtschaft belastet.

Um die gefunden Nordwolle: Werke. Gläubigerausschuß beabsichtigt zwei Neugründungen.

Wie wir bereits mehrfach berichtet haben, stieß im Gläubiger­ausschuß des zusammengebrochenen Nordmolle- Konzerns der Vor­schlag der deutschen   Gläubiger, eine Anzahl gesunder Betriebe in einem neuen Unternehmen zusammenzufassen. auf den scharfen Widerstand der von dem Zusammenbruch betroffe nen englischen und holländischen Bankiers. Diese vertraten den Standpunkt, daß ein Herausnehmen der wertvollsten Objekte aus der Konfursmasse gegen Hergabe von Aftien des neu gegründeten Unternehmens bei der gegenwärtigen Lage ein zu unsicheres Geschäft sei.

Jetzt hat man sich nach monatelangem Hin und Her darauf geeinigt daß das große Leipziger   Wert Tittel u. Krüger und das Wert Bahrenfeld   in einer neuen selbständigen Gesellschaft zusammengefaßt werden. Auch die Weiterführung des Werkes Mühlhausen   unter Einbeziehung der Eisenacher Fabrit ift gesichert. Das ehemals so blühende Unternehmen in Delmen  horft soll ſtillgelegt werden, doch dürfte hierüber das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Man kann nach alledem annehmen, daß es sich hier zunächst um eine vorläufige Entscheidung handelt, und daß zum mindesten Delmenhorst   früher oder später einer dieser neuen Gesellschaften angegliedert wird. Damit ist zu­nächst wenigstens eine Teilentscheidung über das Weiterbestehen dieser an sich durchaus gesunden Betriebe gefallen, was im Interesse der annähernd 4000 Mann starken Belegschafften zu begrüßen ist.

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Der Kampf um die Goldklausel.

Eine Frage an den Reichsverband der deutschen Industrie  

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wird dem

Der Verband deutscher Waren und Kaufhäuser und sein Geschäftsführer Georg Bernhard   haben sich mit der Herbeiführung des Kartellgerichtsurteils gegen die Fakturierung mit Goldklausel ein Verdienst erworben. Der Reichsverband der deutschen Industrie   kämpft für die Goldklausel; er fämpft in einer schlechten Position. Es sei sofort gesagt, daß seine Täuschungs­manöver in der Deffentlichkeit nicht verfangen werden. Aus Fabrikantenkreisen" lies Reichsverband WTB. Handelsdienst eine höchst demagogische Note zur Verbreitung an die Hand gegeben Erst kürzlich, heißt es darin, habe eine bedeutende Maschinenfabrik vor den Toren Berlins  ( ge= meint ist Borsig) wegen Währungsverlusten die Zahlungen ein­stellen und Massenkündigungen vornehmen müssen. Erste Dem= agogie: Kein Mensch verwehrt deutschen   Unternehmungen bei Auslands lieferungen die Fakturierung in Gold oder Devisen; bei dem Streit um die Goldklausel geht es um Inlands faftu­rierungen rierungen Der Einzelhandel glaube, so heißt es weiter, mit der Ablehnung der Goldklausel sich des Rückgriffs auf die Vermögens­substanz der Fabrikanten sichern zu können; wenn die Industrie nicht das in den Fabrikaten stedende Betriebskapital vollwertig zu­rüdbelomme, feien Massenentlaffungen unvermeidlich, wodurch der Einzelhandel schließlich sein eigenes Geschäft verderbe. 3 meite verständlich in einem gewissen Sinne auch die Substanz des Einzel­Demagogie: Die Ablehnung der Göldflaufel schützt felbst­handels; mo aber bedeutet diese Ablehnung einen Rüdgriff des Einzelhandels auf die Substanz der Fabrikanten? Es wird ja nur die Gleichheit der Risiken hergestellt. Außerdem sind Entlassungen im Handel, wenn dieser allein Währungsverlufte tragen würde, weniger gefährlich als Entlassungen in der Industrie?

Aber entscheidend: Der Reichsverband der deut­fchen Industrie soll einmal ehrlich antworten, bb er sich nur einen Augenblick für die Goldklausel einsehen würde, menn nicht nur gelieferte Waren und Forderungen, sondern durch Gesetz auch alle Lohn- und Gehaltszahlungen, alle Steuern, Tarife, Frachten, Sozialbeiträge, Schulden, mit einem Wort, sämtliche Posten einer Unternehmungsrechnung mit einer Goldtlaufel oder einer Sicherung mit gleicher Wirkung versehen würden? Wir fordern den Reichsverband der deutschen Industrie   auf, diese Frage eindeutig zu beantworten. Was er vor der eindeutigen Beant­wortung dieser flaren Frage an Argumenten verzapft, erklären wir schon jetzt als neue Demagogie.

Stabile Görlitzer   Waggon A.-G.

Günftiger Abschluß im Krisenjahr.

( i( Bumag), eine der solidesten und miderstandsfähigsten Unter­Die Waggon und Maschinenbau  - 2. G. in Gör ( iz nehmungen der deutschen   Waggonindustrie, fann auch für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 1930/31 einen trotz der zugespitzten Lage günstigen Abschluß vorlegen.

Der Betriebsgewinn ist überraschend wenig von 7,9 auf rund 6,9 millionen zurückgegangen, während die Umsätze sich immer­hin von 22,8 auf 18,2 Millionen Mark verringert haben. Dieser geringe Rüdgang des Betriebsüberschusses ist auf die fräftige Senkung der Generalunkosten zurückzuführen, die ins­gesamt auf 5,4 gegen 6,2 Millionen im Vorjahr gefallen sind. Trozz des verhältnismäßig niedrigen Anlagewertes sind die Abschrei bungen auf die Werksanlagen im Hinblick auf die ungeklärten Berhältnisse un 0,96 auf 1,04 Millionen Mart heraufgesetzt worden, womit die gesamte Beteiligung der Görlizer Waggon an der stillgelegten Schiffswerft lebigau abgeschrieben ist. Auch die Finanzlage der Gesellschaft ist durchaus günstig. Die Außenstände einschließlich 700 000 mart Bankguthaben sind mit rund 3,6 Millio­nen Mark doppelt so hoch mie die furzfristigen Schulden, so daß auch hier für das Unternehmen bei einem Anhalten der schlechten Beschäftigungslage teine Ueberraschungen zu befürchten sind.

Der Ausblid auf die Zukuift, den die Verwaltung in ihrem Geschäftsbericht gibt, ist sehr peffimistisch gehalten. Man rech­net damit, daß Mitte nächsten Jahres spätestens die gesamte deutsche  Waggonindustrie ihre Betriebe schließen muß, wenn die Reichsbahn sich entgegen ihrem bisherigen Standpunft nicht enta schließt, dem Waggonbau für 1932 noch neue Aufträge zu erteilen. -Da die Waggonbetriebe schon im Spätsommer diefes Jahres von Aufträgen gänzlich leergefegt moren und dieser Industriezweig bei dem großen Beschaffungsprogramm der Reichsbahn nur wenig berücksichtigt worden ist, ist die Ansicht der Berwaltung feineswegs zu schwarzseherisch, vielmehr muß man schon nach Ab­lauf des Winters mit einer ganzen Reihe Betriebsstillegungen in der Waggonindustrie rechnen.

Berlustabschluß bei Carl Flohr  .

Die Carl Flohr A.-G., Berlin  , die in der Fabrikation von Aufzügen und im Fahrtreppenbau führend ist, hat in dem am 30. September beendeten Geschäftsjahr 1930/31 cinen Berlust von rund 225 400 Mark erlitten, während im vorhergehenden Jahr noch ein Reingewinn von rund 33 200 Morf erzielt wurde. Der Umjag litt sehr stark unter dem Mangel an Neubauten und dem gänzlichen Fehlen von Warenhausneubauten und Untergrund- Bahn­hofsbauten. Der Kranbau wurde im wesentlichen nur durch russische Aufträge aufrechterhalten. Der gesamte Auftragseingang hat nur 60 Proz. des Standes vom vorhergehen? den Jahre erreicht. Das bisher noch gut gehaltene Auslands­geschäft ist jetzt auch infolge der allgemeinen Währungs. unsicherheit start ins Stoden geraten. Trotz dieser schlechten Beschäftigung ist die Unterbilanz nicht auf Betriebsverluste zurück­zuführen, sondern auf die Wertverminderung der Vorräte und die notwendigen Rückstellungen für zweifelhafte und ausgefallene Forderungen.

Starter Schuhegport im November. Der Außenhandel der deutschen   Schuhindustrie weist im Monat November wiederum liegt mit rund 23 620 Paar gegen 70 533 Baar   um 66,5 Proz. unter eine sehr starke Attivität auf. Die Einfuhr von Schuhen

dem November vorigen Jahres und um 33,5 Proz. unter dem Oktober mit einer Einfuhr von 35 751 Paar. Demgegenüber ist die Aus­Borstädtische kleinsiedlung. In einem Runderlaß hat der fuhr mit 410 725 Paar gegen den November 1930 um 38 Broz. preußische Wohlfahrtsminister auf Grund der Reichs und gegen den Vormonat um 9,5 Pro3. gestiegen. Der Ausfuhr. richtlinien für die vorstädtische Kleinfictlung angeordnet, daß nur überschuß stellt sich bei einer Einfuhr von 300 000 Mart und solche Pächter bei der Vergebung der Kleingärten berüdsichtigt einem Export von 2,6 Millionen Marf auf 2,3 Millionen im No werden sollen, die einem dem Reichsverband der Kleinvember und in der Zeit vom Januar bis November auf insgesamt gartenvereine Deutschlands   angeschlossenen Verein angehören.| 24,7 millionen..