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Die Kehrseite der Festtage.

Lohnausfall zwischen Weihnachten und Neujahr.

Für die Gehaltsempfänger find Feiertage eine angenehme Ab­mechselung. 3mar sind die Ausgaben zu Weihnachten weit größer als sonst, doch wird nicht obendrein noch das Einkommen geringer. Das war auch für den Arbeiter fo, folange er im Bochen Iohn stand. Die Industrie hat jedoch längst

mit dem Wochenlohn aufgeräumt.

Sie zahlt Stundenlohn, Tagelohn, Stüdlpha bam. Affordlohn. Natürlich nur für die tatsächliche Arbeitszeit. Der Kalender der Industrie fennt teine bezahlten Feiertage außer den tariflichen Urlaubstagen.

Solange die Arbeitszeit ungeregelt war, ihre Dauer sich nach Sonnenaufgang und Sonnenuntergang richtete, gab es als Aus. gleich eine große Anzahl von Feiertagen inmitten der Woche, die mir heute nicht mehr fennen und die auch bei der modernen Be­triebsweise unmöglich wären. Sie sind denn auch mit der Ver­Pürzung der Arbeitszeit und der Einführung von Sommerferien überflüssig geworden.

Bei den feststehenden, auf Sonn- und Montag fallenden Oster­und Pfingstfesttagen läßt sich der Ausfall eines Arbeitstages noch verschmerzen. Schlimmer aber steht es

um die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr.

Hier fallen nicht nur die eigentlichen Festtage als Arbeitstage aus, fondern zugleich eine mehr oder minder große Zahl von Werktagen. Denn vielfach hat sich der Brauch herausgebildet, in diese Zeit die Betriebsinventur zu verlegen und die Arbeiterschaft bis zu zwei Wochen und darüber hinaus feiern zu lassen.

Der fluge Spießer wird uns entgegenhalten, daß der Arbeiter boch ein ganzes Jahr Zeit habe, um sich auf diesen Fall einzu richten. Er müsse mur sparen, dann fomme er über diese Notzeit leicht hinweg. In Zeiten, in denen der Arbeiter das ganze Jahr hindurch bei ausreichendem Lohn voll beschäftigt ist, wird er auch Meine Rüdlagen für unvorhergesehene Fälle machen. Aber auch dann bleiben diese Inventurfeierschichten eine große Rüd fichtslosigkeit.

Wie steht es aber jetzt bei den Hunderttausenden von Kurz­arbeitern, die schon monatelang, teilweise sogar jahrelang nur noch von der Hand in den Mund leben und nicht einen Pfennig zurüd legen fonnten. Der Belegschaft der Firma Julius Pintsch A. G., um nur ein Beispiel anzuführen, murde schon einige Zeit

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Der Einwand bezüglich ber Attorbarbett ft nicht mehr ftichhaltig. In diesem Jahre ist die Attordarbeit bis auf einige menige Fälle ausgeschaltet worden. Und wenn im Jahre 1930 die burchschnittliche Jahresarbeitsmöglichkeit schon nur 27 Wochen be trug, dann sant fie 1931 im Hochbau auf 15 Wochen und übersteigt im Tiefbau- meil Notstandsarbeit nicht

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13 Wochen. Wenn man nun für 1932 annimmt, daß sich vor

vor dem Weihnachtsfest durch Anschlag am scharzen Brett befanni- der Hand nur die gleichen Arbeitsmöglichkeiten ergeben wie 1931, gegeben, daß der Betrieb

in der Zeit vom 21. Dezember bis zum 7. Januar gefchloffen bleibt. Greifen mir millfürlich aus der Belegschaft dieses Betriebes einen Mechaniker heraus, der schon eine Zeitlang nur noch vier Tage in der Woche gearbeitet und einen Nettoverdienst pon faum 32 Mt. in der Woche erzielt hat, dann kann sich jeder ein Bild davon machen, wie es um die Weihnachtsfreude der Familie dieses Mechanifers bestellt ist. In dieser Familie würde fein Spürhund einen Spargroschen aufstöbern, so daß dieje Men­fchen, wenn nicht schon während der Weihnachtsfeiertage, so doch bestimmt nach denselben buchstäblich Hungerpfoten saugen müssen. Und wie erhebend" muß die Stimmung der bei der gleichen Firma beschäftigten Arbeiterin N. sein, die wochenlang mit et ma 15 M 1. in der Lohntüte nach Hause ging und sich in den Feiertagen das Hirn darüber zermartert, wie sie am 1. Januar ihre 20 Mr. Zimmermiete auftringen foll.

Zehntausende von Arbeitern und Arbeiterinnen gibt es allein in Berlin , für die unter diesen Umständen das Weihnachtsfest teine Freude, sondern eine Geißel ist. Spätestens vom 24. Dezember mittags und mindestens bis zum 4. Januar halten die meieftn Fabritbetriebe ihre Pforten geschlossen.

Bei der Inventur zwischen Weihnachten und Neujahr wird nur ein verschwindend geringer Teil der Belegschaft verwendet, zumal in dieser Zeit, in der die Läger nicht so vollgestopft sind als in Zeiten guter Konjunktur. Dabei werden die noch in Arbeit wenn auch mur in Kurzarbeit stehenden Arbeiter von den Arbeitslosen noch beneidet.

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Auf eine Kalenderreform, durch die der erste Weihnachtsfefttag und der Neujahrstag auf die Sonntage verlegt werden, werden die jetzt für die Festtage geradezu bestraften Arbeiter nicht warten tönnen. Der Arbeiterschaft tann aber der gegen­wärtige Zustand unmöglich länger zugemmutet werden. Ein Aus. meg ließe sich in der Weise finden, daß die Zahl der Ferientage verlängert und ein Teil der bezahlten Ferien­tage in diese Zeit verlegt wird. Jedenfalls fann dieser aus Rüd­fichts- und Gedankenlosigkeit erwachsende Mißstand, der der großen Maffe der Arbeiterschaft samt ihren Familien die Festtage vergällt, fie ihnen zu Hungertagen macht, nicht verewigt werden.

Verbandsbeirat des Gesamt- Verbandesen. Der Berbanbsbeirat forbert Deshalb die Mitgliedschaften in

Bur neuen Rotverordnung.

Am 21. und 22. Dezember 1931 tagte in Berlin die 3. Beirats. figung des Gesamtverbandes im Berliner Gewerkschaftshaus. Der Bersizende Schumann gab zunächst bekannt, daß der nächste Ber­bandstag in Hamburg vom 28. August bis 3. September 1932 abgehalten wird. Borher sollen die verschiedenen Reichsabteilungs­tonferenzen ebenfalls in Hamburg tagen.

Um 1. Januar 1932 treten die Reichsgewerkschaft Deutscher Kommunalbeamten mit zirfa 10 000 Mitgliedern und der Verband der Friseurgehilfen mit 4000 Mitgliedern dem Gesamtverband bei. Schumann gab dann ein ausführliches Bild über

Entwidlung und Tätigkeit des Verbandes

im letzten Jahr. Trotz der Wirtschaftskrise ist die Zahl der Mit­glieder nur um etwa 5. Proz., d. h von 673 375 im 4. Quartal 1930 auf 639 985 Ende des 3. Quartals 1931 zurückgegangen. Legt man allerdings die Beitragsleistungen zugrunde, so ist der Rückgang er. heblicher und beträgt etwa 13,2 Proz.

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Laufe des Jahres von

im

Lande auf, bei der Durchführung der Preissenkungsaktion tatkräftig

mitzuwirken.

Einen bedenklichen Mangel der neuen Notverordnung erblickt die Konferenz darin, daß obwohl ganz bestimmte Borschläge der Gewerkschaften hierfür vorliegen weder ein Arbeitsbeschaffungs picgramm noch sonstige Maßnahmen vorgesehen sind, die zu einer fofortigen Verminderung der Arbeitslosigkeit führen tönnten.

Im Hinblick auf die gespannte wirtschaftliche und politische Lage ruft der Verbandsbeirat die Mitglieder zu verstärkter Aktivität auf. unermüdliche Werbearbeit für unseren Verband ist jetzt erst recht das Gebot der Stunde."

Unterſtühungs- und Sahungsfragen."

Hierüber( prach Schumann, ber insbesondere eine Neurege­hung bei der Invalidenunterstügung, dem Unterstüßungsfonds(§ 49 der Statuten), der Fafulta" und Rentfa" begründete. Es wurde auch eine erhebliche Herabseßung der Gehälter aller Verbands­angestellten vorgenommen.

Die mehrstündige Diskussion, in der zahlreiche Kollegen aus allen Teilen des Reichs zu Worte famen, stand auf außerordent licher Höhe. Es wurde durchaus anerkannt, daß Borstand und Seiten, und daß alle Veranlassung vorliegt,

10 Broz. auf über 15 Broz gesteigert. Auch der Stand der Finan Reichsabteilungen ihr möglichstes getan haben in diesen schwierigen

zen fann unter den obwaltenden Umständen als befriedigend an gefehen werden, da den Einnahmen vom 4. Quartal 1930 mit 7,6 Millionen immer noch eine Einnahme von 6,4 Millionen im 3. Quartal 1931 gegenübersteht. Es ist also ein Absinten der Beis träge um 16,8 Proz. festzustellen. An Unterstützungen wurden im 3. Quartal 1931 über 2 Millionen Mart ausgezahlt. Der Verband wird auch in diesem Jahr zusammen mit den Ortsverwaltungen wieder eine Weihnachtsunterstützung den Arbeitslofen gewähren. Die Ausgaben für die Presse sind erheblich gesenkt

morden

Werbeaktion und Jugendbewegung.

Bom 1. Oftober bis Ende des Jahres 1931 murde eine Werbe­altion eingeleitet, die gute Erfolge aufzuweisen hat. Insgesamt wurden über 12 000 neu gewonnene Mitglieder gezählt. In den größeren Orten sind die Jugendlichen in besonderen Settin nen zusammengefaßt worden. Es ist die Anstellung eines Jugend­leiters geplant. Besonders im Handelsgewerbe und in den Gärtnereibetrieben bleibt noch ein größeres Agitationsgebiet

Ueber die Verbandspresse referierte Dittmer. Er ver wies auf die Notwendigkeit, die Verbandspresse noch einheit licher zu gestalten. Das Hauptorgan, die Gewertschaft". erscheint daher vom 1. Januar 1932 ab nur noch in vier Ausgaben. Menn irgendmöglich, soll bis zum Verbandstag eine weitere Ber einheitlichung durchgeführt werden. Neben dem Berbandsorgan und der Beamtengewerkschaft" erscheinen noch sechs fachtech nische Organe, die gesondert herausgegeben werden.

Der Tariffekretär Paul Schulz berichtete dann über die Lohn- und Tarifpolitif" des Verbandes und im Anschluß daran Orlopp über

die Nolverordnungen und ihre Auswirkungen. Hierzu wurde folgende Entschließung angenommen:

,, Die neue Lohn- und Gehaltssenfung, namentlich aber die neuerliche Sonderbelastung der Arbeitnehmer der öffentlichen Be triebe durch die vierte Notverordnung, sowie die Verschlechterung der Sozialversicherung, bedeuten einen furchtbaren Drud auf die Lebens­haltung der gesamten Arbeiterschaft. Volkswirtschaftlich betrachtet fann der neue Lohn- und Gehaltsabbau nun als eine absolut ver­fehlte Maßnahme gewertet werden. Die Verantwortung für die Auswirkungen der Lohn- und Gehaltsfenfung muß in vollem Um­fange die Reichsregierung übernehmen, die diese Maßnahme- ent gegen allen Warnungen und Protesten der Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei durchgeführt hat.

Die Konferenz beauftragt den Berbandsvorstand, alles zu

tun um

die unerträglichen Härten des Cohnabbaus und der für die Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe geutenden Ausnahmebestimmungen unwirksam zu machen. Bon der Reichs­regierung wird verlangt, daß sie die in der Notverordnung verfügte reissenfung schnellstens und in einer für den Arbeiterhaus­halt wirklich fühlbaren Beise durchführt. Der Gesamtverband er

dem Berband die Treue zu halten.

Die Abwehraktion gegen den Tarifeingriff in der vorlegten Rot­verordnung hat für die Arbeiter in den öffentlichen Betrieben immer­hin Teilerfolge gebracht. Aber auch die neue Notverordnung mit ihren Ausnahmebestimmungen gegen die Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe muß durch weitere Berhandlungen wesentlich umgestaltet werden. Für die Preisfentungspolitit soll der Kamp! auf der ganzen Linie aufgenommen werden.

Mit einem zusammenfassenden Schlußwort des Vorsitzenden Müntner wurde die Beiratssigung geschlossen.

Der Lohn der Bauarbeiter. Die Auswirkungen der lehten Notverordnung. Es ist gelungen, bei den im Rahmen der Stadtrandfied Iung zu errichtenden 1800 Kleinhäusern den Maffivbau durch­zusetzen. Dadurch erhalten rund 10 000 Bauarbeiter ein Bierteljahr Arbeit. Bei diesem Projekt spielten eine erheb fiche Rolle die Bauarbeiterlöhne. Bei Aufstellung der Stal fulation ergab sich, daß die Wochenverdienste der Bauarbeiter von 150 Mart und darüber ein Märchen sind So fonnte die Bau. gemertfchaft Berlin nachweisen, daß die Lohnfäge bestimmt nicht das große Uebel am Baumarkt find, mehr schon der überhöhte Zinsfuß, Geländepreise, Aufschließungskosten, Transporttarife und dergleichen mehr. So ergaben 1914 die Bauarbeiterlöhne folgendes Bild:

Maurer

.

Brutto

Stunden Arbeitswochen lohn lohn Abzüge Rettolohn im Jahr 0,84 44,94 2,28 42,66 40-45 Bauhilfsarbeiter.. 0,57 30,49 1,68 28,81 40-45 Tiefbauarbeiter. 0,42 22,47 0,90 21,57 40-48 bis 0,45

Diesen Löhnen liegt eine Wochenarbeitszeit von 53% Stunden augrunde. Für den Tiefbau bestand übrigens in der Borkriegszeit tein Tarifvertrag. Tiefbauarbeiter waren fast restlos Ausländer, mie Polen , Tschechen und Italiener , die durchschnittlich 60 Stunden pro Woche arbeiteten.

Betonmischmaschinen, Aufzügen, Baggern usw., weiter durch die Durch die Inbetriebnahme von arbeitsparenden Maschinen, wie veränderte Bauweise mit geringeren Baumaffen ist eine fürzere Ar­und im Winter 42 Stunden wöchentlich. Unter zugrundelegung beitszeit möglich geworden. Sie beträgt im Sommer 46% Stunden dieser Arbeitszeit ergibt sich nach der vierten Notverordnung ab 1. Januar 1932 folgender Stand der Berliner Bauarbeiterlöhne: Stunden Brutto Arzüge, Retts- och Arbeitsl.. Steuern wohenlohn Unterſtügg 1,25 52,50 7,75 44,75 16,58 43,68 6,55 37,13 14,85 32,76 4,28 28,48 12,15

lohn

lohn

Maurer Bauhilfsarbeiter. 1,04 Tiefbauarbeiter 0,78

°

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dann vermag ein Maurer in 15 Wochen 671,25 Mark zu verdienen. Dazu erhält er 35 Wochen lang 580,30 Mart Unterstügung. Unter Berücksichtigung der 14tägigen Karenzzeit beim Unterstützungsbezug ergibt sich für einen Maurer schließlich ein Gesamtjahreseinfommen von 1251,55 mart. Im Jahre 1914 aber verdiente ein Maurer in 40 Wochen 1706,40 mart Beim Bauhilfsarbeiter beträgt die Gegenüberstellung von 1914 und 1932 bann 1076,70 Mart zu 1152,40 Marf. Und wenn die Tiefbauarbeiter 1914 auf ein Jahreseinkommen von 862,80 Mart tamen, dann 1932 nur noch auf 819,79 Mart.

Man ersieht aus diesen Ziffern, wie stark das Preisniveau ge= fenft werden muß, um den Reallohn und damit die Lebenshaltung der Arbeiterschaft nicht noch weiter zu beeinträchtigen.

Die Gehälter der Bankangestellten.

Um 12 Proz. gefürzt.

Am Dienstag ist im Reichsarbeitsministerium unter Vorsitz des Regierungsrats Dr. Heitmann über die Neufestsezung der Gehälter der Bantangestellten ab 1. Januar auf Grund der Notperordnung verhandelt worden. Da die Vertreter des Reichsverbandes der Bankleitungen den Abschluß einer Vereinbarung ablehnten, und be­tonten, sich streng an die Notverordnung zu halten, fiel dem Schlichter die endgültige Entscheidung zu.

Der Sonderschlichter Dr. Heitmann hat nun am Mittwoch den Parteien seine Entscheidung zunächst mündlich mitgeteilt. Danach tritt für die Banfangestellten, die im Jahre 1927 auf Grund der Empfehlung des Reichsverbandes der Banfleitungen ein halbes Mo­natsgehalt als Sonderzahlung erhalten haben, ab 1. Januar ein Abzug von der jegigen Tarifftaffel in Höhe von 12 Proz. ein. Für jezigen Tarifstaffeln um 14 Pro3. ein. Das Gehalt mird auf dieser die übrigen Angestellten tritt ab 1. Januar ein Abzug von den neuen Basis wie bisher 13mal im Jahre weitergezahlt. Mantel­und Gehaltstarif werden bis zum 31. Juli 1932 verlängert und tönnen zu diesem Termin mit einmonatiger Frist gekündigt werden.

Emil Girbig tritt in den Ruhestand.

Emil Girbig , der frühere langjährige erste Borsitzende des Zentralverbandes der Glasarbeiter, tritt am Jahresschluß in den Ruhestand. Sein Nume hat sowohl in der deutschen wie in

der internationalen Gewerkschaftsbewegung einen guten Klang. der Glashütte mitarbeiten. Er wurde dann Glasmacher und trat Birbig, geboren am 11. Juni 1866, mußte schon als Kind in früh in der Arbeiterbewegung hervor. 1897 würde er zum Ver­bandsvorsitzenden der damals noch sehr fleinen Glasarbeiterorgani­fation gewählt. Girbig hatte Erfolg. Seine Organisation wuchs trotz der schwersten Hemmnisse und Widerstände. Er verdankte diesen Erfolg seiner starken rednerischen Begabung, seiner schorsen Feder und vor allem feinem menschlichen Mitgefühl. Unter feiner Leitung wurden die Glasarbeiter Deutschlands zu einer großen Familie, die 1926 völlig einig und geschlossen zum Keramischen Bund und damit zum Verland der Fabrifarbeiter überging. Birbig wurde Zentralbranchenleiter der Gruppe Glas im Bund

Auch für den internationalen Zusammenschluß der Glasarbeiter feste fich Girbig energisch ein. 1908 wurde er zum internationalen Sefretär gewählt. Als dann infolge der Kriegswirren das Gefre­tariat nach Paris verlegt wurde, trug man Girbig die Präsident­schaft an, die er bis jetzt noch inne hat. Auch politisch betätigte sich Girbig. Er war Mitglied der Nationalversammlung und später Mitglied des Reichstages. Diesem gehörte er bis 1924 und dann vom Frühjahr 1928 bis September 1930 an.

gewidmet. Er hat für alle Bedrückten und Leibenden zu sorgen

Birbig hat seine ganze große Arbeitstraft der Arbeiterschaft

versucht. Der Dank dafür sei ausgedrückt in dem Wunsch, daß ihm noch recht viele Jahre in bester Gesundheit beschieden sein mögen.

Die Gemeindearbeiterlöhne.

Gie geraten meist unter den Stand von 1927. Der Gesamtverband hat eine Erhebung darüber angestellt, wie würde. Dieser Erhebung wurden fich die Notverordnung auf die Gemeindearbeiter auswirken Dieser Erhebung wurden die augenblidlichen Tariflöhne der Gemeindearbeiter in neunzehn Groß städten des Reichs zugrunde gelegt. Dabei ergab sich, daß in fünf Städten durch den zehnprozentigen Abbau die Löhne vom Jahresanfang 1927 nicht unterschritten merden. In Dierzehn Städten dagegen fämen die Löhne unter den Stand vom 10. Januar 1927 zu liegen und zwar um 1 bis 12 Pf. je Stunde..

Bestimmungen aus den früheren Notverordnungen über die An­Hinzu kommt noch, daß in der neuesten Nptverordnung die gleichung der Löhne der Gemeinde- und Staatsarbeiter an die der Reichsarbeiter nicht beseitigt worden sind.

Der Lohnabbau.

In der Geeschiffahrt und der Kaliindustrie.

Der norddeutsche Schlichter Dr. Stenzel hat für die deutsche Seeschiffahrt einschließlich des Fracht- und Passagierverkehrs einen Schiedsspruch gefällt, nach dem die Heuern ab 1. Januar 1932 um 10 Broz herabgefeßt werden. Nur auf der Irlandfahrt tritt eine Ermäßigung um 7,5 Pro 3. ein. Das Abkommen gilt zunächst bis zum 30. April 1932.

Der Sonderschlichter Ministerialrat Dr. Claffen hat für die deutsche Kaliindustrie folgende Entscheidung gefällt: Die in der Lohntafel vom 1. Februar 1929 festgesetzten Lohnsäge werden ab 1. Januar 1932 um 15 Pro3. gefürzt. Die Kürzung um 15 Proz. erftredt sich nicht auf die Leistungsprämien und Zulagen, ferner nicht auf die in dem Arbeitsabkommen vorgesehenen festen Sonderzuschläge.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin

Seute, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Gesundbrunnen : Jugendheim Rote Schule, Gotenburger Str. 2. Wir fahren nach dem Werbellinfee. Reu- Bichtenberg: Jugendheim Gunterstr. 44. Wir gehen auf Beth nachtsfahrt. Oftende: Wir gehen auf Fahrt.

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Berantwortlich für Bolifi: Bictor Schiff: Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gemertidaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Gilowski; fofales und Conftiges: Krik Kerstädt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Verlag: Vorwärts- Berlag Gm b. S.. Berlin . Prud; Borwärts- Budbruderet und Berlagsanstalt Baul Einger u. Co. Berlin G. 68, Zinbenffraße& Siezzu 2 Beilagen.