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Agrarierzug zum Hafenkreuz.

Die Radikalisierung der Landwirtschaftskammer.

Durch nichts fonnte der geistige Zustand, der jetzt bei den Land-| fammergesezes bis zur zweiten Lesung vorgedrungen war, durch die wirtschaftskammern herrscht, besser gekennzeichnet werden als durch bürgerlichen Parteien vereitelt worden, weil sie durch die Aufnahme die Forderung der ost preußischen Landwirtschafts- der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer eine Politisierung befürchteten. fammer, Hindenburg möge zurücktreten, um für neue Männer Dieſe völlig falsche Haltung der bürgerlichen Parteien hat sich freie Bahn zu schaffen. Da hierdurch die Kammer eine politische jegt bitter gerächt. Die befürchtete Politisierung der Landwirtschafts­Forderung aufgestellt und die ihr gesetzlich zustehenden Befugnisse fammern ist dennoch eingetreten. Die Hinzuziehung der landwirt in völliger Verkennung ihrer Arbeitsaufgaben überschritten hat, schaftlichen Arbeitnehmer hätte neues Blut in den verfalkten Kammer­wurde sie, was selbstverständlich ist, vom preußischen Staatsmini- apparat gepumpt und hätte zu einer Bereicherung der Selbstver­sterium aufgelöst. Das, was in Königsberg passiert ist, fann morgen waltungsarbeit geführt. Durch die jetzt erfolgte Politisierung ist in jeder anderen Landwirtschaftstammer auch geschehen, da die in nichts anderes erreicht, als daß der Jargon der nationalsozialistischen den letzten Wochen vorgenommenen Wahlen in den meisten Land Goffe in die Landwirtschaftskammern Einzug gehalten hat. Ob eine mirtschaftskammerbezirken ein startes Anwachsen der Nazistimmen Reform der Landwirtschaftskammern jetzt noch durchzuführen ist, ergeben haben. Die folgende Zusammenstellung ergibt einen Ueber muß zweifelhaft bleiben. Nicht zweifelhaft ist es dagegen, daß die blid über die letzten Wahlen: Selbstverwaltung der Landwirtschaft sich selber ihr Grab gräbt, wenn die Politisierung der Landwirtschaftskammern weiter fort­schreitet! Halten die Landwirtschaftstammern es für ihre Aufgabe, politische Standale zu inszenieren, so wird es nicht zu umgehen sein, fie im Interesse der Landwirtschaft selber durch andere Einrichtungen zu ersetzen.

Kreisver

Bau

National- Land eine( dem sozialisten bund Landbund

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naheftehend) eine

Ostpreußen ...... 16

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Oberschlesien

Brandenburg ... 34

Provinz Sachsen 39

Anhalt

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Thüringen.

28 36

Schlesw- Holstein

Oldenburg

Reg. Bez Kaffel..

19

13 17

11

75

29 gemeinsame Liste

23 gem. Liste

-

25 gem. Liste

13 gem. Liste .41

-

5

Wiesbad. 3 Westfalen........ 6 Rheinprovinz ... 10 40 gemeinsame Liste

-

-

Verschiedene

4 Polen

4 Deutschnat.

1 Bürgerliche Einheitsliste

2 Kleinbauern

4 Kreisbauern=

bund Flensbg. 1 Bürg. Liste 1 Gartenbau

11 Tangen- Anh

2 Bauernschaft

Bei den preußischen Landwirtschaftskammern wird in zwei Ab­teilungen alle drei Jahre gewählt, also jede Abteilung für sechs Jahre. Das jetzige Wahlergebnis ist daher nicht für die Zusammensetzung der Landwirtschaftskammer bestimmend, weil bei der Wahl im Jahre 1927 noch feine politischen Listen aufgestellt waren, sondern nach wirtschaftspolitischen Grundsäßen gewählt wurde. Da aber von den schon 1927 gewählten Kammermitgliedern manche zu der Nazifraktion übergetreten sind, ist in einigen Kammern eine Mehrheit der nationalsozialistischen Mitglieder zustande gekommen. In den nichtpreußischen Landwirtschaftskammern, in denen die ge­femte Kammer auf einmal gewählt wird, ist ebenfalls, wie z. B. in Anhalt, eine absolute Nazimajorität entstanden.

Mordplan gegen Japanbotschafter. Eine phantaffische Attentatsgeschichte in Moskau . Tschechischer Diplomat ausgewiesen.

Mostau, 26 Dezember.

Die Telegraphenagentur der Sowjetunion berittet über einen seltsamen all angeblicher Agitation für ein Attentat gegen den japanischen Botschafter in Moskau durch ein Mit glied einer ausländischen Gesandtschaft.

In dem Bericht der amtlichen Telegraphenagentur heißt es, der Angestellte G. des Verkehrstommiffariats habe an das Kollegium der staatlichen politischen Verwaltung eine Eingabe ge­richtet, in der er mitteilte, seit drei Jahren sei er mit einem Mitglied einer ausländischen Gesandtschaft in Moskau bekannt. Er habe diese Bekanntschaft ursprünglich auf dem Boden gemeinsamen Interesses für Antiquitäten unterhalten. Dann aber habe das Mitglied der ausländischen Gesandtschaft von G. Angaben über den Zu­ft and der Eisenbahnen der Sowjetunion verlangt, unter anderem über den Bau neuer Eisenbahnstrecken. Anfang Dezember hätten die Unterhaltungen sich ausschließlich um die Frage der Ge­schehnisse in der Mandschurei zu drehen begonnen. In einer dieser Unterredungen sei ihm, G., die Andeutung gemacht worden, daß, wenn in Moskau ein 2ttentat auf den japanischen Botschafter in der Sowjetunion erfolgte, dadurch der Krieg zwischen der Somjetunion und Japan hervorgerufen würde." Da er( G.) vorerst auf diese Andeutung nicht reagierte, habe das Mitglied der ausländischen Gesandtschaft nach einigen Tagen das Gespräch über den Konflikt im Fernen Osten wieder aufgenommen Die Berufsvertretung der Landwirtschaft ist also und hierauf G. zu einem Attentat zu überreden ge= Döllig politisiert, und zwar nach der radikalen Richtung hin. sucht, indem es ausführte, das Attentat auf den japanischen Bot­Eine Auffrischung der ganzen Landwirtschaftskammerverwaltungen schafter wäre eine große Tat und G. fönne diese ruhig auf sich ist zwar, wie alle einfichtigen Kenner dieser Selbstverwaltungsförper nehmen. Bei den nächsten Zusammenfünften habe das Mitglied fordern, schon seit langem überfällig. Die führenden Männer der der ausländischen Gesandtschaft eindringlich erläutert, daß dieses Landwirtschaftskammern sind in der Regel überaltert und unfähig, Attentat unbedingt ausgeführt werden müsse und zwedentsprechende fortschrittliche Maßnahmen herbeizuführen, um daß es rein demonstrativer Natur sein würde". Er habe die Landwirtschaft aus ihrer schweren Lage herauszubringen. Viele weiter erklärt, es handle sich nicht darum, den Botschafter un= schon zum Selbstzwed gewordene Berwaltungsapparate der Land- bedingt zu ermorden, vielmehr würden zwei Kugeln aus einem wirtschaftskammern arbeiten auf völlig nebensächlichen Gebieten.| verrosteten Revolver in die Scheiben des Botschafterautomobils in Dazu kommt, daß die meisten Landwirtschaftskammern Stüßpunkte den Straßen Mostaus genügen". Angesichts der Beharrlichkeit, die des Großgrundbesizes find, während die große Masse der landwirt schaftlichen Klein und Mittelbetriebe ungefördert bleibt.

das Mitglied der ausländischen Gesandtschaft in dieser Frage an den Tag legte, habe G. begriffen, was für ein abenteuer= Eine Reform der Landwirtschaftskammern und licher Anschlag gegen die Sowjetunion angezettelt werden die Erweiterung des Kreises der Wahlberechtigten durch hinzu solle und für welche sonderbare Rolle eines Kriegsprovofateurs ziehung der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer, ihn sein Bekannter benutzen wolle. In Anbetracht dessen so ar= wie sie schon seit Jahren von der Sozialdemokratie gefordert wird, flärt G. habe er beschlossen, der staatlichen politischen Ver­ist aber, nachdem bereits der Entwurf des neuen Landwirtschafts-| maltung von den Vorgängen Kenntnis zu geben.

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Das Boltskommissariat für äußere Angelegenheiten habe nac Empfang der Mitteilung und nach Prüfung gewiffer in der Eingabe des G. enthaltenen Angaben an den Leiter der betreffenden Gesandt schaft die Forderung gerichtet, daß sein in der Eingabe genannter Mitarbeiter binnen kürzester Frist aus der Sowjetunion ab▾ berufen werde, sofern er die diplomatische Immunität genieße und daher nicht vor ein Gericht der Sowjetunion gestellt werden fönne. Der Forderung des Außenkommissariats nach Ab­reise des Mitarbeiters der betreffenden Gesandtschaft sei bereits stattgegeben worden. Tokio , 26. Dezember.

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Die Moskauer Meldungen über den Versuch eines Sekretärs der tschechoslowakischen Vertretung denn um einen sol­chen soll es sich handeln ein Attentat auf den japanischen Bot­schafter zu veranlassen, und dadurch einen Konflikt zwischen Japan und der Sowjetunion hervorzurufen, hat in hiesigen diplomatischen Kreisen ungewöhnliches Aufsehen erregt. Allgemein wird nunmehr eine weitere Verbesserung der russisch - japanischen Be­ziehungen erwarte:

Autonomisten werden amnestiert.

Der Genat nimmt Amnestiegesetz an.

Straßburg , 26. Dezember.

Der französische Senat hat seinen Widerstand gegen das seit 1929 unerledigt gebliebene Amnestiegesez aufgegeben, durch das auch die juristischen Folgen des Tendenzurteils im Colmarer Prozeß ( Mai 1928) gegen die Führer der elsaß - lothringischen Heimat­bewegung aufgehoben werden. Das im Juni 1929 von Poincaré eingebrachte Gefeß hat im Laufe der Jahre wesentliche Wandlungen durchgemacht. Es sollte sich seinerzeit lediglich auf Elsaß- Lothringen beziehen, und inzwischen ist aber der Kreis der zu Amnestierenden die verschiedensten Delitte, u. a. auch für Defertierte. Vor der immer mehr erweitert worden und erfaßt in der jezigen Form Abstimmung begründeten der Berichterstatter und der Justizminister Bérard die Notwendigkeit der Amnestie für Elsaß- Lothringen . Da­bei betonte dieser vor allem, daß das Gesetz nicht etwa die Berechti gung des Autonomismus anerkennen solle. Dieser sei vielmehr nach wie vor unvereinbar mit der französischen Tradition. Ein starker Staat fönne sich jedoch erlauben, gegenüber einzelnen Berirrten" nachsichtig zu sein.

Kammer Annahme finden muß, liegt darin, daß sie durch das Col­Die praktische Bedeutung des Gesetzes, das nunmehr noch in der marer Urteil zu lebenslänglichem Berlust der bürgerlichen Ehren­Bekanntlich hatte erst fürzlich wieder der Staatsrat die Wahl rechte verurteilten Autonomisten wieder wählbar werden. Dr. Ridlins und des Lehrerführers Rossé in den oberelsässischen Generalrat für ungültig erflärt. Auch die zum zweitenmal erfolgte Lothringer Zeitung in den Straßburger Gemeinderat war vom Ver Wahl des Chefredakteurs Schall der autonomistischen Elsaß­waltungsgericht annulliert worden. Der Staatsrat hat in diesem entschieden. Falle über die eingelegte Anfechtung dieses Beschlusses noch nicht

Ueberfall auf Geldbriefträger.

Saarbrüden, 26. Dezember.

furz nach 8 Uhr ein Geldbriefträger auf einem Feldweg Im Stadtteil Malstatt Burbach wurde heute morgen von zwei Italienern überfallen und seiner Geldtasche mit etwa und dem Briefträger entspann sich ein Kampf, in dessen Verlauf 2300 Franken und zwei Wertbriefen beraubt. Zwischen den Räubern dem Beamten die Tasche mit einem Messer abgeschnitten wurde. Die Räuber flüchteten und wurden von dem Briefträger sowie einigen anderen Männern, die aufmerksam geworden waren, ver­folgt. Es gelang, einen zu fassen, während der andere entkam. Der Festgenommene ist ein italienischer Flüchtling.

Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff: Wirtschaft: G. Alingelhöfer: Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Frig Karstadt ; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m b. S.. Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Einger u. Co., Berlin GW 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.

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