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Totenstille im Berg.

Die Berglente beantworten die Stopfzeißen nicht mehr Berlin   hat noch viel Raum.

Breslau  , 5. Januar.  ( Eigenbericht.)

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Die mit größter Anspannung erfolgenden Ver. gungsarbeiten auf der 774- Meter- Sohle der Carsten Zentrums Grube in dem Beuthener Borort Karf- wo 14 Bergleute eingeschlossen sind ge­stalten sich außerordentlich schwierig. Das Gebirge be­findet sich nach wie vor in leise merkbarer Bewegung. Da die zu Bruch gegangene Vorschichtstrecke etwa 1000 Meter lang ist, läßt sich kaum feststellen, an welcher Stelle die Bergleute von dem Unheil betroffen wurden. Der am Montagabend geborgene Fördermann berichtete, daß er noch kurz nach dem Unglücksfall mit den 14 vermißten Kameraden in Verbindung gestanden habe. Wahrschein lich sind die Verschütteten erst durch den zweiten Gebirgs schlag, der um 20.30 Uhr einsette und über Tage in ganz Beuthen   als Erderschütterung wahrgenommen wurde, begraben worden. Seit dieser Zeit sind die Klopf zeichen der Rettungsmannschaften von den Eingeschlosse. nen nicht mehr beantwortet worden. Es ist da. her kaum damit zu rechnen, daß auch nur ein einziger unter den Verschütteten lebend geborgen werden kann. Boraussichtlich dürften die Rettungsarbeiten vor Anfang der nächsten Woche nicht zum Abschluß kommen.

Kloh war nicht vorsichtig genug. Neuer Zwischenfall im Calmette- Prozeß.

Lübed, 5. Januar..

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Die sprunghafte Entwicklung der Reichshauptstadt. Vom Nest zur Weltstadt.

hafie Entwidiung genommen. Die Reichshauptstadt ist im 13. Jahr Berlin   hat nicht erst nach dem Kriege eine wiederholt sprung­hundert entstanden. Berlin   mird zuerst 1244, das auf dem West­ufer der Spree gelegene Cölln 1237 erwähnt. Das Gebiet Ber­ lins   hat sich in sechs Jahrhunderten von 73 Heftar auf 88 351 Heftar wenigen Tausend auf 4,3 Millionen gestiegen. vergrößert. Berlins   Bevölkerung ist in diesem Zeitraum von

Berlin   zählte Anfang des 14. Jahrhunderts 73 Hektar Fläche. 1825 aber maren es schon 1400 hektar mit 220 000 Einwohnern, 1881 umfaßte die Hauptstadt 6061 hektar mit 1138 000 Gin wohnern und 1915 waren es 6572 Heftar mit 1879 000 Ein­wohnern.

Während des Dreißigjährigen Krieges war die Einwohner­schaft Berlins   von 12 000 auf 6000 zusammengeschrumpft. London  hatte in dieser Zeit mehr als 150 000 und Paris   im Jahre 1637 415 000 Einwohner. Den ersten großen Eprung in feiner Entwid lung machte Berlin   1709, als es mit Cölln, Friedrichswerder, Siebenjährigen Kriege hat sich Berlins   Bevölkerung in kurzer Zeit Friedrichstadt   und Dorotheenstadt vereinigt wurde. Nach dem es aber immer noch hinter London  , das damals 1,4 millionen, und verdoppelt. Mit seinen 220 000 Einwohnern im Jahre 1825 blieb Baris, das 4 Million Einwohner zählte, meit zurüd. In den Jahren 1861 bis 1881 verdoppelte Berlin   abermals seine Einwohner­zahl als Nachwirkung der Kriege gegen. Dänemark  , Desterreich und Frankreich  . Das Jahr 1920 brachte dann die große Eingemein dung, wodurch das Gebiet Berlins   eine fast 15fache Erweiterung erhielt und die Einwohnerzahl sich erneut verdoppelte.

gent  , Köpenid um 47,4 Prozent, Bantom um 37,2 Prozent, Trep Prozent, Tempelhof   um 78,7 Prozent, Reinickendorf   um 67,5 Pro tom um 35,7 Prozent, Weißensee um 33,7 Prozent, Spandau   um 32,9 Prozent, Steglig um 31,8 Prozent, Wilmersdorf   um 27,7 Pro­zent, Lichtenberg   um 26,4 Prozent, Neukölln um 13,7 Prozent, Charlottenburg   um 5,7 Prozent und Schöneberg   um 3,8 Prozent steigern fönnen. Die ehemals fleinen Bezirke rückten in die Gruppe der mittleren Bezirke und die früheren mittleren Bezirke näherten jich den großen Bezirken, während diese in ihrer Entwicklung zu= rückblieben. Der im Jahre 1919 größte Bezirk( Kreuzberg  ) zählte damals elfmal mehr Einwohner als der kleinste Bezirk( 3ehlen­dorf). 1931 dagegen zählte Kreuzberg   nur noch sechsmal mehr Ein­wohner als Zehlendorf  . 1920 gab es noch 7 Bezirke mit einer Einwohnerzahl unter 100 000, heute dagegen nur nach 3 Bezirke. Eine allmähliche Angleichung der Bezirke ist unverkennbar. größere Anteil der Steigerung entfällt auf die Jahre nach 1925. Das umfassende Siedlungsprogramm des neuen Berlin  finden. brauchte einige Zeit, um den Weg zu seiner Verwirklichung zu

Bevölkerung drängt nach außen.

Der

Auch in Zukunft dürfte die Tendenz des Wachsens der Außen­bezirke mit dem gleichzeitigen Rückgang der Innenbezirke wirksam bleiben. Die Bevölkerung selbst drängt nach außen: dazu kommt, daß die neuere offene Bauweise, die nur in den Außenbezirken durchgeführt werden kann, gesünder ist und daher einen stärkeren Anreiz für die Bevölkerung bietet als der alte Mietfasernenstil. Für die weitere städtebauliche Entwidlung Berlins   ausschlaggebend lungsfläche nod) zur Verfügung haben als die Innenbezirke. Be­bauungsfähige Flächen sind nach dem Stande vom 1. April 1931 vorhanden im Bezirk:

Profeffor Hans Much  - Hamburg   erstattete in der heutigen Steigen der Bevölkerungsziffer bei gleichbleibender aber ist die Tatsache, daß die Außenbezirte eine weit größere Gieb­

Verhandlung des Tuberkulose  - Prozesses ein Gutachten über die Frage, ob Professor Kloß schon vor dem Unglück aus Zahl und Art der Erkrankungen im Kinderhospital einen Zusammenhang der Erkrankungen mit der BCG  - Fütterung hätte erkennen müssen.

Schon im März 1930, so erklärte Professor Much  , sei im Säuglingshofpital auch unter den Aerzten davon gesprochen worden, daß einer Wärterin die Entlassung angedroht worden sein soll, fo­bald sie weiterhin von Calmette  - Schädigungen sprechen würde. Professor Klotz sei derart in den Gedanken der Unschädlichkeit des BCG. verrannt gewesen, daß er alle Krankheitsfälle im Kinder­hospital nicht mit der gebotenen Vorsicht beobachtet hätte.

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Stadtarzt Dr. Sch min de Neufölin erklärte in seinem Gut achten, die Durchführung des Calmette- Verfahrens in Lübec jei mangelhaft gewesen. Besonders wurde von ihm die fehlende 3usammenarbeit zwischen den Professoren Dende und Klotz bemängelt.

Nach der Mittagspause erstattete Prof. Dr. Kleinschmidt fein Gutachten. Er führte einleitend aus, daß die sozialhygienischen Maßnahmen in Kampfe gegen die Tuberkulose bei den Säuglingen durchaus nicht genügten und daß es verständlich sei, wenn man auch die Schuhimpfung anwandte. Der Sachverständige mandte fich dann den einzelnen Krankheitsfällen in der Zeit bis zum 26. April zu und kam zu dem Schluß, daß die falschen Diagnosen durch eine Reihe besonderer Umstände zustande gekommen seien. Nach dem Gutachten von Profeffor Kleinschmidt kommt es zu einem er­regten 3wischenfall, als Profeffor Kleinschmidt auf die Frage des Staatsanwalts, ob man nicht wenigstens die Eltern hätte benachrichtigen sollen, antwortete, daß die Benachrichtigung aller Eltern ungefähr gleichbedeutend mit der Benachrichtigung der Deffentlichkeit gewesen wäre. Aus dem Zuhörerraum springt die Mutter eines gestorbenen Kindes auf und ruft erregt dem Gut achter zu, daß er menschlicher sprechen möchte. Die gleiche Anforderung ergeht von einem anderen Zuhörer an Professor Kleinschmidt.

Die Berhandlung wird dann auf Mittwoch vertagt.

Grundfläche.

Die Entwicklung, die seitdem Berlin   genommen hat, ist eben­falls nicht ohne Interesse und sehr lehrreich. Im Oftober 1919, also furz vor der Eingemeindung, zählte das spätere Groß- Berliner  Gebiet 87 810 Hektar mit 3 804 000 Einwohnern. Seit diesem Zeit­punft hat sich die Gebietsfläche Berlins   nur unwesentlich ver­größert( auf 88 351 Heftar bis zum 1. April 1931), die Einwohner­zahl dagegen stieg stetig bis zum Jahre 1930( auf 4 345 500). Bon da ab ist ein ziemlich stetiger Rüdgang der Einmohnerzahl zu be obachten. Am 1. November 1931 3ählte Berlin   4 288 900 Gin­mohner. Die Erklärung für dieje rückläufige Entwicklung Berlins  liegt auf der Hand. Berlin   selbst hat sich sehr bemüht, den zu. strom von außerhalb in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit ein= zu dämmen.

Die Innenbezirke enivölfern sich. Innerhalb Berlins   selbst war aber die Entwicklung der Ein­wohnerzahl sehr verschieden. Die Innenbezirke haben, besonders feit dem Jahre 1925, an Einwohnern erheblich verloren, während die Außenbezirke rapide gemach sen sind. Auch noch nach dem 1. Januar 1930, feitdem die Gesamteinwohnerzahl zurüdgegangen ist, stieg die Einwohnerziffer in den Außenbezirken weiter, mit Ausnahme von Charlottenburg   und Schöneberg  . Die Einwohnerzahl der 6 3nnen bezirke hat sich seit 1919 von 1907 500 auf 1903 500 um 0,2 Prozent verringert, die der Außen bezirfe aber von 1896 500 auf 2385 400 um 25,8 Prozent er höht darunter find Bezirfe mit einer faum vorausgeahnten Ent widiung. Zehlendorf   hat seine Einwohnerzahl feit 1919 um 86,3

Achtung, Abteilungsleiter!

Die Funktionärkarten für das Jahr 1932 können im Bezirksekretariat, Zimmer 5, Lindenstraße 3, 2. Hof, 2 Tr., abgeholt werden. Funktionäraus­weise erhalten: Bezirksvorstand, der Kreisvor­

StadtratHeuer Mitarbeiter Goerdelers. stand, der Abteilungsvorstand, die Bezirksführer

Der Preisfommiffar Dr. Goerdeler hat den sozialdemokrati­schen Stadtrat Dr. Heuer zur Mitarbeit in dem Spezialreferat für Martenartikel und gebundene Preise berufen. Dr. Heuer wird diese Tätigkeit neben feinem Referat im Magistrat ausüben.

Ein mißrafener Sohn.

Aus Wildererleidenschaft zum Erpresser geworden. Ein Berliner   Großindustrieller wäre beinahe das Opfer eines gefährlichen Erpreffers geworden. Bei dem märkischen Städtchen Lieberose   hatte der Fabri­tant schon seit Jahren eine Gemeindejagd gepachtet. Auf dem Gelände ließ er sich ein Wochenendhaus errichten, in dem er sich zeitweise aufhielt. Es war bekannt, daß in dem Revier des In duftriellen häufig gewildert wurde. Im Sommer entschloß sich der Fabrikant, zur Bewirtschaftung des Haushaltes ein Mädchen zu nehmen. Als er sich eines Tages außerhalb seiner Jagd befand, murde in seinem Hause eingebrochen. Unbekannte Diebe hatten neben mehreren Gewehren. Ferngläsern usw. noch viele andere wertvolle Dinge mitgenommen. Der Berdacht der Täter­schaft richtete sich nach und nach gegen den Sohn des damaligen

u, die Hauskassierer, die Bezirks- u. Stadtverord­neten, die Reichs- u. Landtagsabgeordneten des Bezirksverb. Berlin  , die Bezirksamtsmitglieder.

Wer macht's nach?

Wir erhalten folgende 3 ufchrift:

Als alter Parteigenosse und Leser des Borwärts" bin ich erfreut, 2 Genoffen in unsere eiserne Front eintragen laffen zu tönnen. Da dieselben noch nicht Abonnenten des Borwärts" find, bitte ich denselben vom 1. ab die Zeitung zustellen zu laffen. N. ift lange Zeit ohne Beschäftigung und daher fällt ihm die Ausgabe schwer. Ich werde daher das Abonnementsgeld aus meinen be­scheidenen Mitteln für ihn bezahlen, ebenso für St., der mit mir im Hause wohnt. 3ch möchte wünschen und hoffen, da unjere mit gliederzahl in diefer schweren Zeit bedeutend gestärkt wer­den muß, daß recht viele Parteigenoffen sich meinem Vorhaben anschließen. Mit Parteigruß gez. Th. m."

Wir geben die Zuschrift, die für sich selbst spricht, gern wieder. Sie zeugt von echter Solidarität und parteigenössischem Empfinden.

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Sektar

Lichtenberg... 3752,98 Reinidendorf.

B

Zehlendorf Köpenick Spandau  Tempelhof Neukölln  

. Bankow Weißenfee Treptow.

.

3 430,65

2 926,44

4

2 683,71

2 371,41

2 203,08

.2108,74

1786,52

1 721,07

B

1 482,02

Steglit Charlottenburg Wilmersdorf.

.

Sektar .1 407,13 .1308,46

B

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Prenzlauer Berg  Wedding  . Schöneberg  

9

795,19

464,76

A

455,04

326,73

.

309,21

Friedrichshain  Tiergarien Mitte

.

207,31

167,67

67,27

Kreuzberg

Biele Außenbezirfe haben erst einen Bruchteil der ihnen zur Bebauung zur Verfügung stehenden Flächen bebaut. Ihre Ein­wohnerzahl fann noch um ein Vielfaches steigen, während die Innenbezirfe nur noch geringe Flächen zur Bebauung befizen. Aber auch diese kleine Fläche der Innenbezirke wird faum zur Be­bauung von Wohnhäusern in Anspruch genommen werden, weil hier nur sehr bescheidene Wald- und Freiflächen vorhanden find. In den Außenbezirken mit ihren großen bebauungsfähigen Terrains sind dagegen Frei und Waldflächen in weitem Ausmaß, deren Erhaltung gesichert ist.

Diese Tatsachen sind für den Kommunalpolitifer nach verschie denen Richtungen hin bedeutsam. Sowohl bei der zu betreibenden Verkehrspolitit, wie auch bei der Frage der zweckmäßigen Organisation der Verwaltung dürfen sie nicht außer acht gelaffen werden.

Der Schuß auf die Tante.

Max Peters.

Vor dem Hause Invalidenstraße 132 spielte sich am Dienstagnachmittag ein aufregender Borfall ab. Ein jüngerer Mann gab nach einem heftigen Wortwechsel auf eine ältere Frau aus einer belgischen Armeepistole einen Schuß ab, ohne glücklicher­meise zu treffen. Der Schüße wurde von Passanten festgehalten, und entwaffnet, bevor er weiteres Unheil anrichten fonnte. 23ie sich später auf dem Polizeirevier herausstellte, war der Revolver­held ein 23 Jahre alter Kaufmann Walter St. aus Bochum  . Das Opfer war seine eigene Tante, an der er sich rächen wollte, weil fie fich geweigert hatte, ihn noch weiter mit Geld zu unterstützen.

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Wintergarten.

Gemeindevorstehers, einem 22 Jahre alten Alfred Sch., von dem Schändung eines jüdischen Friedhofs. und Billy, gewachſen offenbar auf Reuköllner Boden, vereinen

man wußte, daß er auf den Jagdpächter eine unheimliche Wut hatte. Alfred Sch., der die elterliche Wirtschaft führte, stand auch in den Berdacht, sich als Wilderer zu betätigen.

Während der Weihnachtsfeiertage erhielt der Berliner   Indu strielle einen Brief, in dem er von einem Unbekannten aufgefordert wurde, an einer näherbezeichneten Stelle in einem ver schlossenen Rupert 15 000 Mart zu hinterlegen. Bald darauf fam ein zweiter Brief, in dem dem Fabrikanten ge droht wurde, daß, falls er nicht der Forderung nachfäme, er fo­wohl als auch seine Freunde, die zu ihm zur Jagd kämen, erschossen würden. Der Industrielle übergab den Brief der Kriminalpolizei. Beamte legten sich auf die Lauer. Als die in dem Brief an gegebene Zeit heranrüdte, erschien ein Mann, um das Kuvert mit den 15 000 Mark von der Stelle abzuholen. Es war der Sohn des ehemaligen Gemeindevorstehers. Er wurde verhaftet und legie ein Geständnis ab. Daraus ergab sich, daß der Einbruch im Sommter auf seine Veranlassung verübt worden war. Als er da mals erfuhr, daß der Industrielle eine Haushälterin fuchte, bewog er ein ihm befanntes Mädchen dazu, den Poften anzunehmen. Unter einem Borwand loďte er sie dann eines Tages aus dem Hause und ließ während der Zeit einige Freunde einbrechen. Alfred Ech. geftand auch, in dem Jagdrevier des Industriellen gemilbert zu haben; er wird nunmehr dem Untersuchungsrichter vorgeführt

werden.

Natürlich durch Nationalsozialisten.

Hamburg  . 3. Januar.  ( Eigenbericht)

In der Nacht zum Dienstag wurden auf einem jüdischen Friedhof in Hamburg   zmei junge Leute dabei festgenommen, als fie mehrere Grabsteine gewaltfam umriffen und eine Anzahl weiterer jüdischer Grabmäler beschädigten. Wie fich bei näherer Untersuchung herausstellte, handelt es sich bei den beiden Festgenommenen um Mitglieder der National o3ialistischen Partei. Es ist in diesem Falle also endlich einmal gelungen, bemeisträftig festzustellen, daß Nationalsozialisten sich als Friedhofsschänder betätigen.

Erschoffener Einbrecher.

In Hemelingen   bei Bremen   brangen des Nachts mehrere Ein­brecher in die Wohnung eines Lehrers ein, wurden jehoch über. rascht. Die Einbrecher nahmen gegen den Lehrer eine drohende haltung ein. In der Not gab der Angegriffene einen Schuß aus feinem Jagdgemehr ab. Einer der Einbrecher, ein vielfach vor bestrafter Willi Müller aus Hemelingen  , wurde tödlich verlegt.

Als allerletzte Programmnummer hat man sich die größte und schönste aufgehoben: 20 ungarische zigeunerinnen mufi­zieren, und sie lassen ihre Geigen und Celli und Flöten und Cymbalos herjagen und brausen mie schöne wilde Teufelinnen. Allen voran nebst obligatem Klavier fingen wie die Engel und dann wieder ein­die Dirigentin Lili Gynes. Nur, wenn man sich diese verdammt schönen Mädels der Reihe nach anjielyt, fommen einem berechtigte Zweifel, ob das wirklich alles ganz echte Zigeunerinnen sind. Zu gabe um Zugabe mußten sie spenden. Den unerhört sinnlichen Bauber eines Straußschen Walzers bringen sie geradezu betörend zum Ausdruck. Ganz große Klasse ist auch Herr Lepomme am Steif und Schlappfeil. Im Gegensatz zu einer vor einigen Mo­naten gesehenen ähnlichen Nummer macht dieser jugendliche Artist von sich selber gar nichts her, vollführt aber Kunststücke, bei denen Doltigieren drei junge sympathische Trapezfünftler 3 emgannos einem die Haare zu Berge stehen. Ungewöhnlich fühn und glanzvoll hoch oben unterm Sternenhimmel. Bei völlig verdunkeltem Saal fliegen sie, Meteoren gleich, von Trapez zu Trapez und nur ihre radiumleuchtenden Kostüme zeigen den gefährlichen Weg. Peters großes Können als Faßspringer mit derbem Humor. Die drei Bredwin Exzentriter haben einen Kompagnon, den die zwei ausgezeichneten Handstandfünstler als fnochenlofes Gummi­männchen schnöde behandeln: er wird gefnetet, gebrüdt, gebudt, ge­pufft, zerfnauischt, zertrampelt und zermanfcht und ist immer wieder Lachen. Wolf und Hoppe, zwei Herren aus Wien  , diesseits als teffes Stehaufmännchen obenauf. Das Publikum brüllt vor nicht unbekannt, reden eine Biertelfiunde lang aufgelegten Blödsinn, über den man aber, ohne nachzudenken, aus vollem Halfe lacht. add und Mona Lee, ein elegantes amerikanisches Tänzerpaar, tanzen moderne Länge: englischen Walzer, Tango und Fox mit effektvoller Atrobatif. Starletts Schimpansen: ein aus. gezeichnet floppender Dreffuratt. Ganz faffungslos fist man por bem absolut rätschaften Zauberaft von Borose und Dtulta: ein Herr aus dem Bublifum wird mit der Artistin in ein Kabinett gesperrt. Sernac fomnit der Herr ohne Jadeit heraus, bas die an den Händen gefeffelte Dame trägt, ohne daß befagter Herr erklären fann, wie ihm geschehen. Alles in allem ein groß­artiges Neujahrsprogramm.

TP

jetzt

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Mbund wirkt wie

es beugt

gurgeln Erkältungen vor!