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Beilage

Mittwoch, 6. Januar 1932

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hoqestisdrá aslanolism Der Abend подат

aadad

Wer diktiert?

Spalausgabe des Vorwärts

Durchschnitt durch das Sowjetsystem Von Arthur Rundt  

Ein indisches Sprichwort lehrt:

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,, Es gibt fünf große Uebel in der Welt: Feuer Wasser Sturm Räuber Gesezemacher."

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Diese Abneigung gegen den Gesezemacher will keine Anarchie. Sie wünscht vielmehr eine Gesellschaft, die mit einem Minimum an Befehlen und Verboten ihr Auslangen findet, eine Gesellschaft, deren Ordnung und Balance dadurch garantiert ist, daß in ihr der einzelne zur Fähigkeit erzogen ist, felbst zu entscheiden, was er zu tun hat, was er zu unterlassen hat.

Die bolfchemistische Ordnung will dem Individuum die Last des Entscheidens abnehmen, die in der bürgerlichen Welt ,, Frei­heit" heißt; der Bolichemismus fann daher den Wunsch des indischen Spruchs nach einem Minimum an Gesetzen nicht erfüllen. In der Sowjetwelt, die das entscheidungsfähige Individuum

3um Maffemenschen umbaut,

gewinnt der Gesezemacher notwendigerweise an Wichtigkeit: der dem Einzelbürger genommene Aizent gleitet auf ihn hinüber.

So braucht der Bolschewismus mehr Kommandorufe und stär­fere Sicherungen dafür, daß sie befolgt werden.

Sie nennen ihr System Diktatur des Proletariats  ". Wer dieses Kennwort zum erstenmal hörte und dann das Leben im Lande sähe, der dürfte durchaus im Ernst fragen, ob in dieser Wortfolge ,, Diktatur des Proletariats  " das Proletariat" Subjeft ist oder Objekt, ob das Proletariat diftiert oder ob dem Prole­tariat diftiert wird, oder Syntag beiseite!-:

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Wer diffiert wem?

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Wenn das Proletariat diftiert, wieso dann statt der Jubel rufe über die neu gewonnene Macht wieso dann an dunklen Straßeneden und zwischen den vier Wänden ungezählter feiner Wohnungen fo viele proletarische Seufzer?

Wen die halsbrecherische Frage nicht losläßt, mer hartnädig Klarheit sucht, der kann zu feinem anderen Resultat gelangen als zu dem: daß nun, da das Proletariat diftiert, eine Spaltung eingetreten ist, daß nun ein Teil des Proletariats dem anderen Diktiert.

Als zur Zeit des Klassenkampfes die herrschende Bourgeoisie

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einen Schimmer von Opposition aufsteigen lassen, wird äußerste Härte egekutiert.

Das amerikanische   Rezept, durch Werbung Staatsgefühl zu erziehen, ist dem Sowjetregime fremd. Werben um Aner= fennung ihrer Autorität fennen die Sowjets nur nach außen hin, dem Fremden gegenüber.

Hier durchkreuzen sich feindselige Propaganda mit der höflich einladenden Geste: tommet zu uns, sehet unsere Arbeit an und schreibet eure gute Meinung in die Bücher, die mir zu diesem Zwed überall auflegen

Treu seinem Grundsatz von der Belanglosigkeit des Indi­viduums hat das System den Mechanismus feiner Zentralgemalt jo organisiert,

daß den Aktionen der Regierung nur selten der Wille eines einzelnen anzumerken ist.

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Hierfür zeugen die Worte eines bei der Sowjetregierung aftreditierten Diplomaten: Politische Schwankungen, innerpolitische ebenso wie solche, die nach außen wirken, bleiben für uns hier in Moskau   ihrem Ursprung nach fast immer unerklärbar. In anderen Hauptstädten ist das Spiel der Kräfte, sei es, daß Personen oder Parteien hinter ihnen stehen, den fremden Legationen wenigstens zum Teil sichtbar, sie vermögen die Entschließungen der fremden Macht ihrem Ursprung nach zu deuten und daher öfter voraus­zusagen als wir. Hier in Moskaut tappt der Diplomat, was Kennt­nis und Beobachtung dieser treibenden Kräfte anlangt, immer im Dunkeln."

Das am stärksten hervorstechende Merkmal des Systems, das hinter so dichtem Schleier wirft, ist seine beispiellose Behe Der Zarismus war mächtig, aber die Kraft, die er als Zentral­

menz.

gemalt ausstrahlte, war gering. Das neue Regime, das der ,, stummen Monstrosität" des Zarismus gefolgt ist, erreicht den legien Bürger im entferntesten Winkel des Landes. Der 3ar übte einen nur mechanischen Druck auf die äußere Muskulatur des Bolfs= förpers, das neue System verabreicht diesem Körper intravenöse Injektionen, deren Wirksamkeit bis in die letzten Verästelungen spürbar ist. essay

Die erste dieser Injektionen mor, gleich zu Beginn, der be freiende Ruf ,, Nieder mit dem Krieg!", ihr folgte die zweite, nicht minder aufrüttelnd, die Kernparole des Systems, Es ist nicht mehr alles Eigentum, was bisher Eigentum. mar!"

Solcher Alarm tönte bis zur Peripherie des Reiches, wurde, auch wo die neue Idee nicht Freude auslöste, eraft perzipiert und stellte einen Kontakt aller zum Kreml   her, den das ungeistige Monstrum von ehedem nie zu schaffen vermocht hatte.

Wir im Westen haben in der Bergangenheit Rußland immer im Lichte einzelner Erscheinungen gesehen, der russischen   Dichter, der geräuschvollen revolutionären Jugend nder auch ihres Todfeindes, der zaristischen Macht. Sie alle, Turgenjew  , Tolstoi  , die lang= haarigen Studenten, Graf Witte, der am westwärts gerichteten Fenster sprach, der scheu blickende 3ar- fie alle waren nicht Rußland  , waren immer nur ein winziges Teilchen, präsentierten nur eine dünne Schicht.

Das ist, über alle grundsägliche Opposition, über alle Wider­stände gegen einzelnes hinweg, die unleugbare Leistung des Bol schemismus: daß er die Gesamtheit des Reichs und seiner Be­mohner erfaßt hat, daß in ihm zum erstenmal Rußland   als Ganzes den Schauplatz der Weltgeschichte betritt.

Aus Arthur Rundt  : ,, Der Mensch wird umgebaut"( Verlag Ernst Rowohlt  - Berlin  ).

Viktor Adlers Lebenswerk

dem Proletariat den Stiefel ins Genic ſehte, da gab's noch die Anlässlich einer Biographie im Zeichen des Klaſſen. Möglichkeit zupadender Abwehr im Zeichen des Klassen= tampfes. Da gab's noch gefunden Haß der Unterdrückten gegen die Diktierenden. Wenn aber jetzt zu denen, denen diftiert wird, einer fommt und das Papier vorweist, das ihn zur Erefution be: fugt, so steht nicht mehr einer der Herrschenden einem Getretenen gegenüber, jondern ein Genoffe dem Genossen. Und meil es so ist, weil zwischen der befehlenden Minderheit und den Bes herrschten nicht mehr der Abgrund eines Klassenunterschieds flafft, fann blante Logik nicht bestreiten, daß es im neuen Rußland  jeder fyntaktischen Analyse gewachsen cine ,, Diftatur des Prole. tariats" gibt.

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Das ist immer der Ursprung der Berwirrung: daß die Theo retiker des Bolschewismus vor einer fleinen verstehenden Hörer­schaft die Notwendigkeit des 3mangs dozieren, für das bolsche mistische Regime sogar das Recht auf ein Mehr an 3wang be­haupten, während die politische Pragis den Tatbestand der Un freiheit tridhaft bemäntelt.

Die Arbeiter eines industriellen Betriebs, die Genoffen eines Agrarkollektivs oder das Plenum einer Körperschaft sollen einen Beschluß faffen. Der Beschluß wird nicht diftiert, diejenigen, die beschließen sollen, werden befragt.

Der Borjizende trägt der Versammlung den Antrag vor, stellt dann zuerst die Frage ,, Wer ist dagegen?" und fügt sofort die Auf­forderung an

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,, Wer dagegen ist, der hebe die Hand!".

Ein paar Mitglieder der Parteizelle nehmer an der Versamm Sung teil, also ist Borsicht geboten. Also hebt keiner die Hand. Also stellt der Vorsitzende Einstimmigkeit des Beschlusses fest und meldet, die Schnelligkeit, mit der der Beschluß zustande kam, zeuge von der Begeisterung für das, was zu beschließen war. Oder:

Eine Anleihe ist aufgelegt. Es ist genau bestimmt, wieviel ein jeder nach Maßgabe seiner Bezüge zu zeichnen habe: einen Wochen­John oder zwei oder drei.

Die Zeichnungsliste zirkuliert. Mancher Genosse zeichnet weniger, als verlangt wird, mandher läßt die Liste ohne Eintragung vorübergehen.

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Die Zeichnungen zur Anleihe finden das wird deutlich be­tont- ,, auf Basis der Freiwilligkeit" statt. Aber dann erscheint am Anschlagbrett

ein Blatt mit den Namen derer, die ,, noch nicht" ge­mit den zeichnet haben, und daneben werden

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Ziffern die Namen der anderen bekanntgegeben, deren Zeichnung ungenügend ist.

Am Anschlagbrett lesen es alle, auch die Mitglieder der Partei zelle, die freilich schon vorher informiert sind. Der öffentliche Anschlag entspricht bald nicht mehr den Tat­fachen, die Zahl der Säumigen wird immer fleiner bis alle auf Basis der Freiwilligkeit der Zeichnungspflicht Genüge geleistet haben, jeder in dem Maße, in dem es der Staat von ihm er­

mariet.

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Chance des Systems ist die Lenkbarkeit des Russen und die dem Bolf eigene Fähigkeit, von dem, der es lenkt, widerspruchslos un­endliches Leid zu ertragen.

Auch das amerikanische   Gehirn ist lenkbar. Aber es ist im Gegensatz zum ruffischen eigenmotorig: es verlangt nur, daß ihm die Richtung kommandiert werde, dann feßt es sich aus eigener Kraft in Bewegung. Die unterschiedliche Lenkbarkeit des ruffifchen Gehirns verlangt Angabe der Richtung und dann noch Antrieb, Ueberwindung einer immanenten Trägheit.

Das gegenwärtige System nutzt die ruffische Lentbarkeit und die Leidfähigkeit des Volkes zu grausamer Unterdrückung und Abtötung jedes ihm unfreundlichen Gedankens, so bescheiden er auftreten mag. Bo 3weifel und Mißtrauen im Staatsbürger auch nur

Altösterreich war in der industriellen Entwidlung gegenüber dem Deutschen Reiche   zurück geblieben. Dem entsprach auch das etwas spätere Einfegen der modernen Arbeiterbewegung. Der Laffallesche Algemeine Deutsche Arbeiterverein hatte auf alföfferreichischem Boden eine einzige Ortsgruppe: in der Weberstadt Asch, unmittelbar an der nordbayerischen Grenze. In den sechziger Jahren aber begann auch in Desterreich eine stürmische Entwicklung der Sozialdemokratie. Unter ihren ersten Agitatoren waren mehrere Reichsdeutsche; zwei von ihnen, Johann Most   und Heinrich Oberminder, murden nach der gewaltigen Wahlrechtsdemonstration des November 1869 wegen Hodperrates sehr hart verurteilt, aber nach einigen Jahren infolge eines Systemwechsels begnadigt. Kurz vor jener ersten Wiener   Demonstration feit 1848 hatte Wilhelm Lieb­necht vor tausenden Wiener   Arbeitern gesprochen.

Gewisse Versuche der Regierung, die Arbeiter durch etwas Sozialpolitik und gemilderte Behördenpraris ins Fahrwasser des feudalen Konservatismus zu ziehen, mißlangen und wurden bald durch eine scharfe Berfolgungsära abgelöst, die Bismards Sozialistengesetz zu fopieren suchte. Die Organisationen wurden aufgelöst, die Preffe unterdrückt und in Brag ein Ausnahmegericht eingefeßt, dem die Sozialisten von weither in Ketten zugeführt wurden, um zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt zu roerden. In jener Zeit war es, als eines Tages zwei junge Stu­denten in Wien   auf der Parteizentrale erschienen und einen Geld­betrag zugunsten der Inhaftierten" ablieferten. Die öffentliche Quittung darüber sollte nach ihrem Begehren nur durch zwei Zeilen eines Revolutionsgedichtes von Freiligrath erfolgen.

Diese zwei Studenten waren der Mediziner Bittor Adler und der Philologe Engelbert Bernerstorfer, Jugend freunde schon vom Gymnasium her und nun Deutschnationale mit startem Gefühlssozialismus. Adler war der Sohn eines reichen Prager Juden, der aus der Hand des Papstes an einem Ostertag im Petersdom das Christentum angenommen hatte Bernerstorfer das Rind einer armen Wiener   Familie.

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Damals ging gerade der Stern Georg Schönerers auf, der gegen den großbürgerlichen Liberalismus eine stark soziale und nationalistische Partei der kleinen Leute schuf. An der Ausarbeitung des Linzer Programnis dieser rasch wachsenden Partei hatte Viktor Adler   großen Anteil. Aber als Schönerer den Antisemitis mus zum Vorspann wählte, schied Adler alsbald aus.

- Von Richard Bernstein  Brüder wieder zu vereinigen. Was 1875 auf dem Gothaer Kongres in Deutschland   gelungen war, das sollte auch in Desterreich geschaffen werden. Zur Borbereitung dieser Tat gründete Adler das Wochen blatt Gleichheit". Durch ihre fühne Sprach, ihre ebenso scharfe als wizige und wuchtige Polemik und ein tiefes sozialpolitisches Wissen erlangte die Gleichheit" eine Bedeutung, die weit über ihre Berbreitung hinausging. Die gegen den ,, bürgerlichen Doftor" erst fehr mißtrauischen Radifalen sahen, daß er gar nicht so gemäßigt mar die Gemäßigten aber waren auch gute Sozialisten und freuten sich der scharfen Klinge, die er schlug.

Die Staatsgemalt merkte bald, was das für ein Blatt war und nun hagelte es Konfistationen, bis das Blatt schließlich eingestellt", das heißt unterdrückt wurde. Viktor Adler   und sein Mit­arbeiter Ludmig Bretschneider murden vor jenes Ausnahmegericht gestellt, das wegen einiger anarchistischen Attentate errichtet worden war. Die vier Monate, die er dann brummen mußte, dienten ihm wie allerhand Freiheitsstrafen vor und nachher zum Studium und zur Arbeit.

Inzwischen hatte der Parteitag von Hainfeld   an der Jahreswende 1888/89 die Einigung gebracht. Mächtig ging es vorwärts. Die vom internationalen Kongreß in Paris   1889 bes schlossene Maifeier wurde nirgends so großartig begangen als in Defterreich, wo sie im Zeichen des Wahlrechtstampfes stand. Nach dieser imposanten Kraftäußerung des Proletariats, dessen Führer den historischen Tag im Arrest verbringen mußte, fiel der Aus­❘nahmezustand, und nam war die Bahn frei für die Agitation wie für die Organisation, für den Kampf ums Wahlrecht wie für Lohn­fämpfe, für die Gewerkschaften und für die Konsumgenossenschaften. An die Stelle der Gleichheit" trat die Arbeiter- Zeitung  ", die seit 1895 täglich erscheint. In Friedrich Austerlitz  , dem vor wenigen Monaten Dahingegangenen, fand Adler eine unerschöpfliche Arbeitskraft, die dem Parteiführer gestattete, sich auf die Mitarbeit an der Zeitung zu beschränken.

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Die Wellen des proletarischen Kampfes gingen auf und nieder. 1897 wurde ein Wahlkörper des Allgemeinen Wahlrechts angeflidt, 1907 fonnte endlich zum erstenmal unterm gleichen Wahlrecht gewählt werden. Das Kriegsende brachte die demokratische Re­publik, deren erster Außenminister, schon sterbenstrant,

Bittor Adler war. Am Vortage der Verfassungsproflamation, am 11. November 1918, mußte er von seiner Familie, seiner Partei und von Deutschland   Abschied nehmen, dem seine letzte Frage galt.

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Der Tod seines Vaters gab ihm völlige Freiheit, die bereits aufgenommenen Verbindungen zur Arbeiterpartei zu erwei­tern. Noch schloß er sich ihr nicht an. Man hatte gerade die Ge­Das Werden und Wirken dieses Unvergeßlichen stellt das Buch werbeinspektion geschaffen; zwar wurde Adlers Wunsch, selbst ,, Viktor Adler  " von Mag Ermers( Berlag Dr. Epstein­Gewerbeinspektor zu werden, durch die Bürokratie vereitelt, aber der junge Arzt trat eine große Studienreise nach Deutschland  , Wien  ) in das Bild der österreichischen Arbeiterbewegung hinein. Eine England und der Schweiz   an, deren Ergebnis ein vielbeachtetes Fülle bedeutsamer und fesselnder Erscheinungen läßt Ermers vor­Buch über die Fabritinspektion, ihre Aufgaben, ihren überziehen. Die Persönlichkeit seines Helden wird dem Leser durch Stand und Ausbau war. Durch eine Empfehlung Leo Franfels, Text und Bilder nahegebracht. Die ganze Hingabe an die selbst­des in Wien   lebenden ungarischen Revolutionärs und Kriegsministers gestellte Aufgabe wird uns flar, die Adler im Hainfelder Programm der Pariser Kommune 1871, bei Friedrich Engels   eingeführt, mit den Worten unterschrieben hat: Das Proletariat mit dem Be­legte dieser Besuch in London   den Grund zu der engsten Freund- wußtsein seiner Lage zu erfüllen, es physisch und geistig fampffähig schaft zwischen beiden, dem vertrauten Mitarbeiter von Karl Marr zu machen für die Befreiung der Menschheit von der kapitalistischen  Ausbeutung, ist die Aufgabe der Sozialdemokratie. Auch der meister­und dem jungen Wiener   Sozialisten. hafte Tattiler Biftor Adler erscheint vor uns wieder, der jeder doftrinären Festlegung abhold und ganz erfüllt war von dem Streben, alle Kraft auf das Mögliche zu konzentrieren, ohne jemals das große Ziel zu vergeffen oder zu verdunkeln.

Die Berfolgungsära hatte die österreichische Arbeiterbewegung zwar nicht gebrochen, aber sie gespalten. Den Gemäßigten", die auf legalem Boden für das Wahlrecht und für Arbeiterschuß weiter fämpfen wollten, standen die Radikalen" gegenüber, die Wählerei und Barlamenteln" als Selbstbetrug ansahen und von denen immer mehr dazu neigten, nicht nur die verbotene Orga­nisation durch Geheimbünde, die unterbrüdten Zeitungen durch Geheimdrudereien zu ersetzen, sondern auch Terroratte und Attentate als erlaubt anzusehen. Leidenschaftlicher Haß vergiftete die Be­wegung. Da faßte Bittor Adler den Entschluß, die feindlichen

In diesem ernsten Buch war fein Raum für den unbeschreib­lichen, stets scharf treffenden, dabei aber nie um seiner selbst millen geübten Wig, der in kleinerem Kreise Adlers Sprechen oft geradezu beherrschte. Diese ständige Geistesübung mar der Ausgleich für das unermüdliche Studieren dieses Mannes, der zugleich ein klassischer Psychiater, ein ständiger Grübler und der schneidigste Fechter mar