besonderer Erfolg Hitlers fein soll. In Deutschland ist die Ueberzeugung allgemein, daß die Streichung sämtlicher Kriegsschulden zum erstell«nd nächsten gehört, das zur Losung der Weltwirtschaftskrise nötig ist. und ebenso ist hier die Ueberzeugung allgemein, daß die NichtWiederaufnahme der Reparationszahlungen im �nteresjfe nicht nur Deutsch lands , sondern aller Beteiligten liegt. Die deutsche Regierung geht nach Lausanne in der Äbsicht, für die deutsche These um allgemeine Ane-rkennuag zu werben— das kann für Frankreich kein Grund sein, sich den Verhandlungen zu entziehen und die Konferenz auffliegen zu lassen. Vielmehr muß trotz aller Gegensätze der Auffassungen versucht werden, einen allgemeinen Konsens herbeizuführen und da- mit neue politische Erschütterungen zu vermeiden, die weder die deutsche noch die französische Wirtschaft ertragen kann. Scharfe Gegenerklärung Flandins. Paris . S. Januar. Finanzmioister Aland in äußerte sich der Presse gegenüber zur Erklärung des Reichskanzlers wie folgt: wenn die Erklärungen, die man dem Sanzler in die Schuhe schiebt, richtig sind. wonach die deulsche Regierung die Forderungen des Zoong.Plancs und des verfailler Vertrages nicht weiter erfüllen will, so würde da, bedeuten, daß Deutschland mit dem Poung-Plan und dem Verfailler vertrag eiu Code machen wird. Es bleibt deshalb die Vestätiguog dieser Nachricht abzuwarten. Wenn sich die Erklärungeu bestätigen, so würde keiue französische Regierong die Kündigung der freiwillig unterzeichneten Verträge annehmen können, wenn der Lausanner Konferenz solche Er- klärungen der Nichtzahlung vorausgehen würden, so würde die Konferenz nberslüsfig, Kürzlich hat die deutsche Propaganda besonders im Ausland die Behauptung verbreitet, daß Frankreich von Deutschland bereits Summen erhalten hätte, die die Beträge der in den zerstörten Gebieten angerichteten Schäden über st eigen. Diese Ziffern sind gestern(Freitag) von der„Agence Havas" richtiggestellt worden. Niemand bestreitet den Ernst der Weltkrise und die Not» wendigkeit ihrer Bekämpfung. Die französische Regierung arbeitet gerade daran, wenn sie im Geiste der Versöhnlichkeit eine Formel ausarbeitet, die die Gläubiger und Schuldner einigen und die Krise erleichtern könnte. Man hat schon oft gesagt, daß die augenblickliche Krise wenigstens ihrer finanziellen Bedeutung nach eine Kreditlrise, d. h.«ine Vertrauenskrise fei. Durch Vertragsverletzungen würde man sie unüberwindbar machen. Vertragsverletzungen könnten nur dazu dienen, die Kapctalhamsterei zu vermehren und das Mißtrauen zu verstärken. Man kann nicht gleichzeitig die Rechte Frankreichs gering achten und seine Mitarbeit in Anspruch nehmen. * Diese ganze aufgeregte Gegenerklärung des srnnzöfischen Finanzministers. ebenso wie die zum Teil hysterischen Aeußerungen der Pariser Abendpresse beziehen sich wohlgemertt auf den von der Reuter-Agentur verbreiteten Bericht über die Unterredung Brüning . Rumbald. Als authentische Aeußerung des Reichskanzlers ist nur das WTB.-Interview aufzufassen, das zu. mindest in der Form viel nuancierter ist und das erst am späten Abend in Paris bekannt wurde. Nach dem Reuter-Bericht soll der Reichskanzler dem englischen Botschafter erklärt haben. Deutschland könnte weder jetzt noch i» Zukunft irgendwelche Reparationen zahlen, wenn das wirtschastllch« Leben der Welt wieder belebt werden solle. Die deutsche Abordnung müsse auf der Lausanner Konferenz dringend für die vollständig« Streichung der Reparationen eintreten. Der Reurer-Bericht fährt fort: Die Ansichten Brünings und s«ner Kabinettstollegen icher die Reparationen seien wiederHoll dm aus» ländischen Diplomaten gegenüber erläutert ukorden. Auch die Presse Hab« das der Oeffentlichkest gegenüber getan. Man weife in den zuständigen Streifen in Berlin darauf hin, daß das geborgte Geld, mit dem Deutschland bisher seine Reparationen bezahlt hätte, da es nicht für produktive Zwecke verwendet worden sei, tot sei. Das deutsche wirtschaftlich« Lebe» stehe jetzt am Rande des vollständigen Zusammenbruchs. Dieser würde sicher- Uch ganz unvermeidlich werden, wenn versucht würde, wieder die Reparationslasten Deutschlaich auszuerlegen. Wenn Deutschland dagegen von dieser Last befreit würde, so werd« es in der Lage sein, seine privaten Schulden zur gegebenen Zeit zu bezahlen. - Aber es könne unmöglich dies« und die Reparationen zu» sammen zahlen. Llttgeheurer Eindruck in Belgien . Brüssel . S. Januar. Di« Erklärung des Reichskanzlers Brüning , daß Deutschland keine Tribute mehr zahlen könne, Hot hier ungeheuren Ein» druck gemacht. Die Zeitungen veröffentlichen die Erklärung in großen Schlagzellen.„Mngtieme©iecle" bemerkt dazu, die Mittel. Deutschland wieder zum Zahlen zu bringen, seien jetzt für die Alliierten das größte Problem, selbst, wenn solche Mittel vor- Händen wären. Auch Lloyd George für Generalstreichung. London . 9. Januar.(Eigenbericht.) Lloyd George , der am Donnerstag von einer Erholungs» fahrt nach Ceylon nach London zurückgekehrt ist, äußerte sich gegen» über einem Vertreter des„Daily Herald* über die Frag« der Reparationen und interallicrten Kriegsschulden: »Macht reinen Tisch mit Sriegsschuldeu und Reparationen". so sagte der liberale Führer, der jetzt zwar nur an der Spitze eines vier Köpfe starken Grüppchens des Parlaments steht, der aber trotzdem in England ein politischer Faktor erster Ordnung ist. „Kriegsschulden und Reparationen müssen, da sie miteinander ver- knüpft sind, zusammen verschwinden". Aber über die Erreichung dieses Zieles ist Lloyd George nicht übermäßig optimistisch. Er befürchtet, daß die Ereignisse des Jahres 1932 eine Erledigung dieser Fragen verhindern werden. Er denkt besonders an die bevor- stehenden Wahlen in Amerita und- in Frankreich :„Wenn die Demokraten in Amerika die PolUik der Schuldenstretchuvg proklamieren, so werden die Republikaner sie bekämpfen, und wenn die Republikaner diese Politik ausnehmen, so wählen die Demokraten den eutgegcagejetzteu populären Kurs. Wenn beide die Schulden» streichung befürworten, dann tritt Herr Hearst, der Zeitungs» könig, auf den Plan, um sie zu bekämpfen. Aehnlich liegen die Ding« in Frankreich *
Japanische Regierung bleibt. Der Mikado hat es abgelehnt, den Rücktritt der iapamschen Regierung, der im Zusammenhang mit dem Slttentat auf den Kaiser folgte, anzunehmen. Die Minister werden bis auf den Innenminister, der als Sündenbock für das nicht verhinderte Attentat gehen muß. im Amte bleiben.
Reichspräsidenten . Aus dreizehn Jahren deutscher Geschichte. In wenigen Wochen vollenden sich sieben Jahre, seit der erste Reichspräsident FriedrichEbert starb. Zum ersten- und bisher einzigemnal hatte ein Mann aus der Ar- b e i t e r k l a s s e an der Spitze des deutschen Staates ge- standen, und et hatte vieles gutgemacht, was Kaiser und Könige verdorben hatten. Als Eberl kam, war Deutschland in Gefahr, noch einmal das Schicksal des Dreißigjährigen Krieges zu erleiden, der die Bevölkerung auf ein Viertel des Standes vor Kriegsbeginn reduziert, den Rest in unbeschreib- lichem Elend zurückgelassen, den Kulturfortschritt um Jahr- hunderte zurückgeworfen hatte. Diese Gefahr erkannt und gebannt zu haben, ist das geschichtliche Verdienst Eberts und seiner Mitarbeiter. „Nationalsozialisten* hat es aber auch schon zu Eberts Zeiten gegeben, wenn sie sich damals auch meist noch anders nannten. Haß und Hohn umzischten ihn, Meuchelmord schlich um sein Haus und schlug zwei seiner Mit- arbeiter; während er gegen die idiotische Verleumdung kämpfte, er habe im Kriege.Landesverrat* begangen, raffte ihn eine tückische Krankheit hinweg. Neben dem Vorwurf des„Landesverrats* blieb ihm auch der des„K l a s s e n v e r r a t s" nicht erspart, und dieser Vorwurf hat ihn am meisten geschmerzt. Man erschrickt bei- nahe, wenn man bemerkt, wie wenig die K o m m u n i st e n gegen den kaiserlichen Feldmarschall v. H i n d e n b u r g als Reichspräsidenten zu sagen hatten, wenn man sich erinnert, mit welchen Schmähungen sie einst Ebert überhäuften. Man erschrickt, weil man da auf einmal einen Rest von echter Pöbelgesinnung entdeckt, die den Klassengenosfen b e s p e i t, aber den Respekt vor dem„Höheren* nicht los wird. «- Ebert starb am 28. Februar 1926. Zum erstenmal trat die Bestimmung der Verfassung in Kraft, daß der Reichs- Präsident direkt durch das Volt gewählt wird, lieber den Wert einer solchen V o l k s w a h l kann man als Demokrat im Zweifel sein. Mit Recht tadelt man an unserem Reichs- tagswahlrecht, daß die Wahlkreise zu groß sind und daß darum die Wähler ihre Kandidaten gar nicht recht kennenlernen. Bei der Volkswahl des Reichspräsidenten ist aber ganz Deutschland ein einziger Wahlkreis, und die Kandidaten sind für die Masse der Wähler kaum durch das Femrohr sichtbar Zum ersten Wahlgang hatte die vereinigte Rechte— Deutschnationale. Volkspartei und Wirtschaftspartei— den Duisburger Oberbürgermeister Iarres vorgeschickt, der als„der beste deutsche Mann" plakatiert wurde. Er erhielt am 29. März 19 416 665 Stimmen, während es der Sozial- demokrat Otto Braun — zweifellos der einzige wirklich Berufene unter den Bewerbem— nun auf 7 802 496 Stimmen brachte. Marx vom Zentrum, T h ä l m a n n von der KPD -, Hellpach , der Demokrat. Held, der Bayer, und schließlich gar der.wöMsche" Ludendorff blieben weit hinten. Die Rechte hatte kaum noch sichtbare Reserven. Die Weimarer Koalition war ihr, wenn sie im zweiten Wahlgang vereint schlug, um rund drei Millionen über- legen. In dieser Situation sprang Hindenburg ein. In- dem man den greisen Marschall als den Retter prüfen- tierte, machte man die Unpolitischen, die Richtwähler, mobil. Am 26. April schlug der Reichsblock-Kandidat Hindenburg mit 14 666 766 gegen 13 761615 Stimmen den Dolksblock- Kandidaten Marx. Die Kommunisten gaben, indem sie ihre Eelbstkandidatur Thälmann aufrechterhielten und rund zwei Millionen Stimmen vom Bolksblock abzogen, für Hindenburg den Ausschlag. Die Nationalsozialisten nennen sich heute„die Partei der 16 Millionen*. Dafür, daß sie das sind, haben sie den Be- weis bisher noch nicht erbracht. Sie könnten es aber sein— wie die Hindenburg -Wahl zeigt— ohne der Linken auch nur eine einzige Stimme genommen zu haben. Hindenburg hat es leichter gehabt als Ebert. Nicht nur, weil die Kommunisten ihn viel besser behandelten, was ihm
Briands Entschluß endgültig. Er nimmt einstweilen keinen Posten mehr an. Paris , S. Januar.(Eigenbericht.) Die Haoasmsldung, baß Briand dem Ministerpräsidenten sein Demissionsgesuch überreicht habe, ist in der übermittelten Form nicht ganz zutreffend. Wie der Korrespondent des„S o z. Pressedienstes* in Paris dazu erfährt, haben außer Briand auch die übrigen Minister nach dem Tode Maginots dem Minister- Präsidenten ihre Portefeuilles zur Verfügung ge- stellt, um die Umbildung der Regierung zu erleichtern. Aller- ding» hat Briand hinzugefügt, daß es ihm auf Grund seines Gesundheitszustandes ratsam erscheine, in der neuen Regierung nicht wieder das Amt des Außenministers zu übernehmen, son- dern sich längere Zeit auszuruhen. Laval hat ihm das auszureden versucht und ihn schließlich aufgefordert, der Regierung seine Dienste in einer noch zu bestimmenden Form weiter zur Verfügung zu stellen. Dazu erfährt der Korrespondent des„Soz. Pressedienstes" von einer Briand persönlich nahestehenden Seite, daß der Eltsschluß de« Außenminister», sein Amt ulederzolegen. unerschütterlich ist und daß Briand trotz aller Ehrentitel, die man ihm verleihen möchte, sich für die nächste Zeit vollkommen aus dem polstischen Leben zurückziehen wird. Di« Gründe für den Rücktrittsentschwß Briands sind tatsächlich In seinem stark geschwächten Gesundheitszustand zu suchen. Der Minister leidet seÜ langem an Schlaflosigkeit. Er verbringt fast jede Nacht lesend nn Lehnskchl. Rur selten schläft er in den Morgenstunder. auf kurze Zeit ein. Es wäre jedenfalls volltommen verfehlt, diesen Entschluß auf irgendwelche Rivalitäten zwischen Laval und Briand zurück- führen zu wollen. Di« Aufforderung Laoals an Briand , sein Amt
wahrscheinlich recht gleichgültig gewesen sei» wftD, sondern weil immerhin die schwierigste Arbeit getan, der Grund ge- legt war, auf dem man weiterbauen konnte. Und er hat weitergebaut. Mit Erstaunen bemerkten es feine Gegner. mit wachsendem Befremden seine Anhänger, daß mit dem Wechsel in der Reichspräsidentschast her erwartete schroffe Kurswechsel nicht eingetreten war. Der„Retter* erwies sich als wirtlicher Retter, indem er das Rettungswerk Eberts fortsetzte. Hier zeigte sich wieder einmal ganz deutlich, wie stark die Zwangsläufigkeiten der Weltgeschichte sind: sie hießen den konservativen General in vielem den- selben Weg weitergehen, den der Sozialdemokrat und ehe- malige Sattlergeselle vor ihm gegangen war. Nach dem Wahlsieg Hindenburgs hatten viele geglaubt, daß die Republik in schwerste Gefahr geraten, die Möglich- teit scharfer außenpolitischer Konflikte in die nächste Nähe gerückt sei. Diese Befürchtungen erwiesen sich als unbe- gründet. Hindenburg nahm den Eid aus die republikanische Berfassung, den er vor seinem Amtsantritt leistete und den jeder seiner Nachfolger leisten muß, ernst. Tatsachensinn und Gewissenhaftigkeit hinderten ihn an außenpolitischen Abenteuern. Hindenburgs Wahlmacher, die von Staatsstreich und großen„nationalen Taten* geträumt hatten, waren namen- los enttäuscht. Sie müssen heute zugeben, daß von ihren großen Versprechungen nichts eingetroffen ist— und das ist ihnen viel schwerer als uns einzugestehen, daß sich unsere Befürchtungen als unbegründet erwiesen haben. Herr v. Hindenburg ist bestimmt kein Sozialdemokrat und wird bestimmt auch keiner mehr werden. Er ist Zweifel- los für uns ein politischer Gegner— aber ist es nicht ein Glück, heutzutage von einem politischen Gegner sagen zu können, daß er ein durch und durch anständiger Mann ist und daß man seiner Rechtschaffenheit unbedingt traut? * Sieben Jahre werden bald vorüber sein, seit Ebert starb und Hindenburg gewählt wurde. Run soll die zweite Volks- wähl kommen, soll der dritte Reichspräsident gewählt wer- den. Die Zahlen von 1926 lassen vermuten, daß es auch dies- mal inderHandderKommunisten liegen wird, einen Sieg der Rechten herbeizuführen, und ihr bisheriges Ver- halten rechtfertigt in keiner Weise die Hoffnung, daß sie das nicht tun werden. Die Komimmiften werden sich auch diesmal nicht dazu verstehen, auf einen eigenen Splitterkandidaten zu verzichten und mit den Sozialdemokraten für ein und denselben Kan- didaten einzutreten. Die Gefahr, daß auch diesmal ein Kan- didat der Rechten durch das Ziel geht, wird auf diese Weise beträchtlich gesteigert. Diesmal aber bedeutet Sieg eines Rechtskandidaten tatsächlich höchste Staatsstreichgefahr. höchste Bürgerkriegsgefahr, höchste Gefahr für Deutschland , in Zustände zu versinken, von denen es— trotz aller vor« haitdenen Rot— zu Eberts und Hindenburgs Zeiten ver- schont geblieben ist. Die Kommunisten sind durch ihre Taktik bereit, einem nationalsozialistischen Staatsstreichpräsidenten den Oberbefehl über die bewaffnete Macht in die Hand zu geben. Und diese Leute schreien Zetermordio, wenn wir Sozialdemokraten überlegen, ob nicht eine Verlängerung der Präsidentschaft Hindenburgs einem solchen Fall vorzuziehen sei! Die Sozialdemokratie hat in der Frage der Reichs- Präsidentschaft noch nichts beschlossen. Allerdings ist sie nicht so töricht gswesen, durch ein vorschnelles Rein die Herren der„nationalen Opposition* aus den Röten zu befteien, mit denen sie sich jetzt herumquälen. Der Anblick, den diese Nationalhelden mit den ununterdrückbaren Kuhhandelskom- plexen gewähren, ist wahrhast grotesk und wohl geeignet, manchen ihrer Anhänger die Augen zu öffnen. Die Sozialdemokratie will und wird nicht dulden, daß das Schicksal der Ration zum Gegenstand eines schmutzigen Handelsgeschäfts gemacht wird. Im übrigen sind die Dinge im Fluß. Niemand kann sagen, welche außen- und innen- politische Situation die sozialdemokratische Reichstagsfraktion bei ihrem nächsten Zusammentritt vorfinden wird, niemand kann sagen, wie sie entscheiden wird.
beizubehalten, ist, wie versichert werden muß, durchaus ernst ge- meint gewesen und der Ministerpräsident bedauert es seinerseits, daß Briand seinen Entschluß aufrechterhält. Der Ministerpräsident hat am Sonnabeickmachmittag mit den Vorverhandlungen zur Kabinettsumbildung be- gönnen. Er hatte am Vormittag und Nachmittag Unterredungen mit Tardieu. Di« Sonnabendabendzeitungen veröffentlichen zahlreiche Er» klärungen von Parlamentariern aller Richtungen über dl« Mög- lichkeit einer Äonzentrationsr«gierung. Di« Mit- glieder der Rechte- und Mittelparteien treten für die national- Einigkeit ein, die befragten radikalen Abgeordneten lehnen diese Forniel zwar nicht grundsätzlich ab. halten si« aber im Lugenblick für undurchführbar. Laval wird Außenminister/ Tardieu Kriegsminister Paris . S. Januar. Di« Agentur Havas verbreitet ein« Betrachtung über die Aussichten für die Neubildung der Regierung, in der erklärt wird, Laval habe die Absicht, in einer öffentlichen Erklärung nach Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten und noch vor Be» ginn der Verhandlungen mit den Fraktionsführern die Notwendig» fest einer Einigung der Parteien lzeroorzuheben. Im übrigen habe sich TarSieu Laval gegenüber b« r« i t« r k l ä rt, so- wphl das Kriegsminifterium zu übernehmen als auch im Landwirtschastsministerium zu bleiben, während es wahrschetullch sei. daß Laval selbst das Außeumiulslerlum über- nehmen werde, und als Anwärter für das Innenministerium Senator Barthou . Senator Peyronnet und der jetzige Unterstaats- sekretär im Innenministerium Cathala in Frag« kämen.