Gustav Hoch. ſeinem

Schon wieder Harzburger Keile! 30 filarem 20. Geburtslos

Nazis überfallen Deutschnationale

HM

Kreuzburg( Oberschlesien ), 9. Januar. ( Eigenbericht.) Die Harzburger Front ist in Kreuzburg auseinander gefallen. Kurz vor Weihnachten kam der Assistenzarzt Dr. Schulze Beer nachts angetrunken mit einer Horde von acht bis neun Nazis in das Ring- Café von 3dzikowski, wo unter anderem auch die Redakteure Mnich und( Studienrat) Menz und der Ange­stellte Hanke, sämtlich von den deutsch nationalen, reuz burger Nachrichten", saßen und pöbelten diese drei Herren ohne jeden Grund an:

„ Feiglinge, deutsche Schweinehunde, Sch... ferle und dergleichen mehr. Hanke murde sofort tätlich angegriffen und„ verrollt." Schulze- Beer beschimpfte weiter den Dr. Menz. Inzwischen ent­mischte Hante und holte ein paar Kommunisten zu Hilfe, melche sich nunmehr auf die Nazis stürzten und diese ver. prügelten. Das Lotal murde zum Teil demoliert.

Inzwischen hatte der Wirt die Polizei gerufen, die die Bande entfernte. Auf dem Marktplatz Fortsegung der Prügelei. Als die Razis fahen, daß sie den fürzeren zogen, stürmten fie in das SA Heim bei dem nationalsozialistischen Stadtverordneten Roschara und holten dort den jüngsten Sohn, Herbert Roscara, aus

Der Brester Prozeß am Ende.

Urteil steht bevor.

Warschau , 9. Jamuar.( Eigenbericht.)

diese rufen Kommunisten zu Hilfe.

dem Bett. Sie hatten ihn in Berdacht, daß er zu den kom munisten hatte, von welchen fie eben Brügel bezogen hatten. Deshalb mißhandelten sie jetzt den wehrlosen. jun., und zwar alles nach Kommando des Schulze- Beer.

Der alte Sufchara kam, durch den Radau geweckt, hinzu und wollte seinem Sohn zu Hilfe kommen. Er bekam einige Ohrfeigen und wurde mißhandelt, wobei ihm ein Finger brach.

Folgen dieser schönen Tat:

1. Offizialstrafverfahren gegen Schulze- Beer und Genoffen megen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs und gefährlicher Körperverlegung.

2. Strafverfahren wegen Beleidigung auf Antrag Menz, Mnich und Hante gegen dieselben.

3. Strafverfahren megen Ueberfalls, Beleidigung, Körperver. legung von feiten Koshara gegen dieselben.

Heute tritt Genosse Gustav hoch in die Reihe der Siebzigjährigen ein. Das gibt uns willkommenen Anlaß, der großen Verdienste zu gedenfen, die dieser unermüdliche Arbeiter der Partei sich um die politische und gewerkschaftliche Geltung der Arbeiterklasse, vor allem aber um ihren sozialpolitischen Unterbau erworben hat.

Gustap. Hoch stammt aus Westpreußen . In Danzig besuchte er die Realschule bis 1880. Dann trat er in ein Warengroßgeschäft als Lehrling ein, aber schon 1883 faß er wieder auf dem Gymnasium in dem hinterpommerschen Stolp, machte dort im Jahre 1885 sein Abiturienteneramen und widmete sich dem Studium an verschiedenen Universitäten. 1890 übernahm er die Redaktion der Frankfurter Volksstimme, die er bis 1894. leitete. Daneben und später hauptsächlich führte er bis 1916 die Redaktion der„ Dach­feinem Ausscheiden aus der Boltsstimme" in Frankfurt wurde er beder Zeitung", des Organs des Verbandes der Dachdecker. Nach Arbeiterfefr etär in Hanan. In diesem Amte, das ihn ganz eng mit den fleinen sozialen Nöten und Sorgen der Arbeiter in Berührung brachte, entwickelte sich die besondere Liebe für die Feinheiten der sozialpolitischen Gesetzgebung, in der Hoch sich zu. einem der berufensten Sachfenner entwidelte. Schon 1898 sandten ihn die Hanauer Genossen in den Reichstag , dem er( einschließlich

4. Fristlose Kündigung gegen Dr. Schulze Beer von feiten der der Nationalversammlung) fast 30 Jahre lang angehörte. Erst Provinzial- heit und Pflegeanstalt Bethanien.

5. Rindigung des SA.- Heims der NSDAP. durch den Haus­eigentümer A. 3. Kofchara( fen.).

1928 trat er wegen vorgerückten Alters von der Kandidatur zurüd. In diefer langen parlamentarischen Tätigkeit, die noch ergänzt wurde durch tommunales Wirfen, hat hoch sich mit einer bes fonderen Hingabe den fozialpolitischen Fragen gewidmet, die in dem Ausbau des deutschen Sozialversicherungswertes ihm reichlich Gelegenheit dazu gaben. Unzählige Auffäge hat er über diese | einer besonders scharfen Kritif unterzog, wurde vom Borsigenden Dinge veröffentlicht. Bekannt und geachtet sind seine Kommentare das Wort entzogen. zur Reichsversicherungsordnung und zum Arbeitslosenversicherungs­gefeß. freudigen Schaffens in der sozialistischen Front. Bir wünschen dem neuen Siebzigjährigen noch viele Jahre

Dr. Pragier schilderte. noch einmal, mie die Anklageschrift zustande gefonmmen ist: Nachdem die Bilsudski- Regierung wochen In dem Hochyverratsprozeß gegen die feinerzeit in Brest einge- fang in allen Landelsteilen Bolens Nachforschungen angestellt hatte, Abgeordneten den Brozeß machen zu können, und diese Bemühungen ob nicht noch irgend etwas aufzutreiben wäre, um diesem oder jenem erfolglos geblieben wären, hat man sich die„ Verbrechen ein­fach aus den Fingern gesogen und eine Anflage wegen angeblicher Umsturzbestrebungen erfunden.

terferten und dort schwer mißhandelten Führer der polnischen Oppo. fitionsparteien haben die meisten Angeklagten in mehr oder weniger umfangreichen Reden von dem Recht des letzten Wortes Ge- bet brauch gemacht. Man erwartet das Urteil schon in der Nacht zum Sonntag oder am Sonntagvormittag.

In den letzten zwei Tagen haben die Angeklagten Dr. Ciolkosz, Master, Baginsti, Mitos, Kiernit und Puter gesprodjen. Der ge wesene Ministerpräsident Witos ( Bauernpartei) unterstrich be. fonders, daß die Belastungszeugen in diesem Prozeß lediglich nur aus Furcht und unter Druck von oben ungünstige Aussagen gemacht hätten.

Gegen den Polizeikommissar Munka , der als Belastungszeuge objektive Aussagen zu machen magte, ist schon ein Disziplinar. verfahren eingeleitet.

Ferner sagte Mitos, das heutige Polen sei eine moralische Ruine. Statt Bildung werde Dressur in Anwendung gebracht. Es gäbe für einen Staat teine größere Gefahr, als seelenlose Sllaven zu Bürgern zu haben. Das einzige, was noch geblieben sei, sei das Gericht. Dem Angeklagten Butet, der die Verhältnisse in Polen

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Mit den Gemäßigten soll verhandelt werden.

Bombay , 9. Januar. ( Eigenbericht.)

Arbeiterwahlfieg in Uruguay .

Berdreifachung der Mandate.

In der südamerikanischen Republik Uruguay hatte die So zialistische Partei bisher einen Bertreter im Repräsentantenhaus. Als Ergebnis der Neuwahl am 30. November v. 3. wird sie drei haben.

Die drei sozialistischen Abgeordneten sind Dr. Emilio Fru. goni, der wiedergewählt wurde, ferner Liber Troitino und Dr. Manuel Seoane. Dr. Frugoni, Professor, Dichter, Redner und Journalist, ist auch Geschäftsführer des Parteiblattes

"

Auch die Kommunisten haben ihre Vertretung von eins auf drei erhöhen tönnen.

Es verlautet, daß der indische Bizetönig die gel Sol "( Die Sonne"). mäßigten Führer der indischen Nationalpartei zu einer Ron. ferenz nach Delhi gebeten hat. Im Berlauf der Be­fprechungen fol auch die Frage der aftentlassung von Gandhi und der anderen verhafteten Führer der Kongreßpartei angeschnitten werden.

Ein allgemeines Umzugs- und Versammlungsverbot in 3oppof ist wegen des Naziüberfalls auf den Berein der Sowjetfreunde" ergangen. Bom allgemeinen Uniformverbot find politische Führertagungen ausgenommen.

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