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Nr. 15 49. Jahrgang

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Gonntag, 10. Januar 1932

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Billigten?

Die erste Hälfte der großen Inventurschlacht ist geschlagen. Der Massen hat es nicht ermangelt, die, wie alljährlich, so auch diesmal, drängend und suchend um die Ausstelltische standen. Da haben an jenem be­rühmten ersten Montagmorgen im Januar pünktlich, als gelte es die Küh' zu melken, die Bauerfrauen vor den noch verschlossenen Toren der Warenhäuser gestanden, wie immer waren sie gekommen. Als dann Mittag vorüber roar, saßen die Frauen aus der Gegend von Müncheberg  , Storkoro und Wustermark   abgekämpft in den Erfrischungsräumen. Da es ihnen zu heiß geworden roar, banden sie die Kopftücher ab, hernach packten sie ihr selbstgebackenes Brot aus. Dazu tranken sie Schokolade. Und alles war ein Fest. Dazwischen die Stadtleuf, die auch an keinem solcher Tage fehlen und wenn sie nachher nur zu erzählen haben: Gott, war das eine Fülle und geschubst haben mich die Menschen!" Aber es ist auch gekauft worden. Bei den billigen Stoffen, da mußten einmal die Hausdiener kommen und helfen, die Ellen zu schwingen, weil die Verkäufer genug mit dem Auf­schreiben zu tun hatten und nicht auch noch abmessen konnten. Bei den Hüten war es lebensgefährlich: da hatte ein Warenhaus eine ganze Anzahl sehr nobler Hüte radikal im Preise herabgesetzt. Die Folge mar, daß um 11 Uhr alle Hüte meg waren, nachdem man um 9 Uhr die Menschen ins Haus gelassen hatte. Leider hat dieses erste lichte Feuer nicht allzu lange angehalten; die Geldtaschen der Leute sind leer.

Bolle wanft nicht, aber der Geide geht es schlecht. I stuhl. Damentonfektion, bitte!" Bir landen vorerst in Wäsche

Da es auf unserem Breitengrad nicht üblich ist, nad end einherzulaufen, muß sich jeder etwas anziehen. Stoff hierzu gibt es gegenwärtig schon für einige Groschen den Mieter. Vier Groschen dürften den Tiefstand bedeuten, mit bunten Muſtern bedruckte Kunstseide ist das, dann hebt es langsam an: mit sieben Groschen find wir beim imitierten Waschsamt. Uebrigens liegen die An fangspreise für richtigen Waschsamt ebenfalls unter einer Mart. Natürlich geht niemand mit Kleidern aus Waschsamt oder Boll­mujjeline zum Ball, was nicht ausschließt, daß Wollmusfeline für fünfzehn Groschen der Meter hübsche Muster haben kann. Denn mer andererseits Sonntags ins Grüne fährt, wird sich dazu kaum Seide anziehen; da genügt Wollmusseline. Wobei es allerdings von Bichigkeit ist, daß die Kleider nett gemacht sind. Oder eins weiter: Kunstseidenpoile. Der Meter früher 4,50 Mart, heute 1,95 Mart. Hier wird die Mode zur Geißel des Geschäfts, der Boile ist seit dem letzten Sommer nicht schlechter geworden, nur die Muster haben wir uns ein wenig über gesehen. Die piffeinen Stoffe sind im Preise gestürzt, daß man zweimal aufs Etikett fehen muß. Da kostete zum Beispiel eine Seidenart, Crepe georgette, bisher 26 Mart der Meter, heute 9 Mart. Die Seid'e scheint von der Krise schwer getroffen zu sein.

Unterdessen liegen nebenan die Wollstoffe dick und progig da, als wollten die Ballen sagen: uns fann feena! Aber die Ballen brummen nur, wenn sie dumpf auf den Ladentisch plumpsen. Eigen­artig, wer einen guten Mantelstoff haben will, muß immer noch zehn oder zwölf Mart aus der Tasche ziehen. Kleiderstoffe kosten auch ihre 4, 5 und 6 Mart, obwohl es farbige Wollstoffe schon für fnapp 3 Mart den Meter gibt.

Süte, Schirme, Hemden, Betien.

Im Vorbeigehen an einem utgeschäft: ein Velourhut foftet immer noc) 25 Mark und ein Borsalino 26 Mart. Dagegen haben im Norden Berlins   Hutgeschäfte in Hausfluren Verkaufs­stände eingerichtet. Hut für Hut, Stüd für Stüd 95 Pfennige. Es ist ein Auflauf von Männern dabei, daß man glaubt, da hätten fie jemanden stalpiert, wenn man hinkommt, werden jedoch nur Hüte verkauft. Also für jeden Geschmad etwas, von 26 Mart bis 95 Pfennig. Etwas anderes unterwegs: die Gardinen scheint die Krise auch kräftig geschüttelt zu haben. Stores, Filetarbeit, sind heute für 2,75 Mart pro Meter zu haben. Tischdecken, Handfilet und somit doch kein Mumpih, bei denen einem noch vor einem halben Jahr unwillkürlich die Augenlider herunterklappten, wenn man die Preise sah, die fosten jetzt 30 bis 40 Mart. Schirme dürften sich im Preise gehalten haben, die Lage ist da ähnlich wie bei den Hüten: der gute seidene Schirm kostet eben seine 20 Mart, obwohl es baumwollene Schirme schon für 5 Mart gibt. Nun wieder hinein ins Warenhaus. Schnell zum Fahr­

lager. Mal sehen, was es da gibt: Frottiertücher für 50 Pf., für 1,25 Mark und 2,50 Mart. Selbstverständlich tann man sich mit einem Handtuch für 50 Pf. abtrocknen, nur ist das Handtuch für 2,50 Mart breiter, länger, ohne Fransen, auch dichter, und es ist molliger und angenehmer, sich mit einem 2,50- Mart- Handtuch abzurubbeln. Ein Unterschied ist ja schließlich dabei. Es gibt auch Oberhemdenstoff für ungefähr 60 Pfennige, hinauf bis etwa 4 Mark. Wenn Männer so etwas sehen, beginnen sie sofort zu rechnen: Donnerwetter, drei Meter Stoff soll man brauchen, habe ich gehört, da müßte man nehmen den Meter zu 2 Mart; macht 6 Mart. Frau Kutschkow tann das nähen, da hätte man ja Maßhemden. Das ist ganz gut gerechnet, aber doch eine Milchmädchenrechnung. Denn wenn man alles zusammen rechnet, liefern die Fabriken ein befferes heind für diesen Preis. Man muß immer bedenten, daß der ohnanteil bei einem Hemd das enigste, ist. Heimarbeite rinnen gibt man für einen Mantel mit Futter sage und schreibe 1,75 Mart. Was wird es da wohl für Hemden geben? Konimt die Bettwäsche an die Reihe. Da standen zwei junge Eheleute, die meinten, ach hätten sie doch noch etwas gewartet init der Heirat, jetzt friegen fie fast alles ja billiger. Es scheint so. Heute gibt es Dimitri- Bettwäsche Garnituren( 1 Dedbett, 2 Kopffiffen) für 7,50 und 9 Mart.

Mäntel bis Möbel.

Jetzt aber zur Konfettion. Da stehen immer noch hinter bedeuten: 250 Mart haben sie gekostet und jetzt sind diese Spigen Glas sorgsam gehütet Kleider, die für uns ein kleines Vermögen fleider so um 100 Mart billiger. Wir gehen vorüber und sehen nach, was die Stangen machen. Da sind Damenmäntel. Das Stück für 29 Mart. Ein dunkler Wollstoff, ein Rollkragen aus Belz oben dran, innen mit leichter Seide gefüttert. Man muß staunen. Jeweils eine Stange weiter, steigen die Mäntelpreise um 10 Mart: alfo 39, 49, 59, bis 89 Mart. Für die Männer gibt es Joppen für 16 Mart und Hosen für 7,50 Mart. In den Kniderboder- Hosen scheint übrigens eine Inflation ausgebrochen zu sein. So viel Hoſen gibt es. Eins weiter zu den Blusen. Da gibt es jetzt leicht seidene Blusen für 5 und 6 Mart, das hätte man früher vergeblich ge­fucht. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch seidene Blusen für 20 Mart.

Wenn man dann so langsam fürbaß geht, sieht man Teppiche. Diefen Teppichen ist es beinahe gegangen wie den Gardinen. Für 50 Mark friegt man heute einen achtbaren 2 × 3- Meter- Teppid). Es ist überhaupt das Auffallende, daß fast alle Gegenstände, die zu dem Begriff Wohnungseinrichtung gehören, ihre Preise nicht haben halten tönnen. Besonders Möbel. Möbel maren, che die Krise mit voller Bucht einsetzte, teuer wie die Sünde. Dann ging es langsam bergab. Zwischendurch während der Bantenfrije im Juli tam noch einmal ein kurzer Aufstieg durch die Flucht in die

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Sachwerte. Jetzt kostet ein gediegenes Speisezimmer, Nußbaum poliert mit 2- MeterBüfett und Auszugtisch komplett 800 Mart. Es gibt noch billigere" rujt jemand dazwischen. Denn welcher Arbeiter, der 40 Mark wöchentlich nach Hause bringt, kann sich denn noch das Geld zur Einrichtung zusammensparen? Das fönnen Voll­arbeiter nicht einmal. Da wir gerade dabei sind: Wirtschaftsartikel. Es gibt ganz erheblich im Preise gesunkene Emaille und Zintsachen, 3. B.: Brotkörbe für 1,90 Mart, Mülleimer für 1,95 Mart, Zink­waschtöpfe für 2,40 Mark und Zintwannen für 3 Mart. So geht es herauf bis zu den Kochmaschinen, die früher 157 Mart tosteten, find heute für 135 Mart zu haben.

Höchstpreise im Winkel.

Zum Schluß das liebe Effen. Das hat mit Barenhaus nur noch wenig zu tun, es gift für jedes Geschäft. Es fiel auf, daß ein 2- Pfund- Eimer echter Marmela de immer noch 1,70 Mart loftet. Geht es den. Marmeladenfabriken noch so gut, daß sie ihre Preise halten können? Dazu etmas Bermandtes: das Bacobst Gutes Backobst toftet immer noch 90 Pfennig pro Bfund. Gewiß gibt es auch Backobst für 50 Pfennig, genau so wie man getrocknete Apri­fofen für 60 Pfennig das Pfund erhält. Aber gute, helle, fleischige Aprikosen fosten immer noch 1,20 Mart. Gute Backpflaumen ja auch noch 90 Pfennig. Das sind gewissermaßen Preise, die im Ver­borgenen blühen. Ueber Fleisch und Brot wird das Bacobst und werden auch die Räucher waren ganz vergessen. Vor allem mit Räucherheringen ist das eine merkwürdige Sache: die haben noch nach Jahren dieselben 35 Pfennig toften. schon vor Jahren 35 Pfennig gekostet und werden anscheinend auch Heringe gefangen werden oder gar keiner, da mag die Sonne scheinen oder es regnet: ein anständiger Räucherhering fostet 35 Pfennig. Noch wichtiger für den Abendbrottisch ist Käse. Aber der Käse hält es mit der Milch. So wie die Milch eine Woche 25 und die nächste Woche 26 Pfennig pro Liter tostet, also teuer ist, foſtet Briefäse 9 Groschen pro Pfund. Andere Käsesorten mir meinen nur die erschwinglicheren und gangbareren fogar 1,20 Mart. Schließlich kosten die ,, Eden" eines bekannten Früh­stücstäses immer noch 45 Pfennig.

*

Da lönnen viel

Als Ergebnis eines Bormittagsspazierganges war aufge­fallen: die Blusen aus leichter Seide für 5 Mart, die Mäntel mit Pelz und Seidenfutter für etwa 30 Mart, die Dimiti- Wäsche- Garni­turen für 9 Mart und dann Kunstseide. Es gibt heute Kunstseide, 1 Meter zu 4 Mart, die fann nur noch der Fachmann von echter Seide unterscheiden. Davon 4 Meter macht 16 Mart, und 14 Mark an Macherlohn und Zutaten dazu, ergibt ein Kleid für 30 Mart, das ist aber hoho, wie die Berliner   sagen. Dann gehen lauter fleine Fürstinnen zu Ostern in Wannsee   oder Grünau   spazieren, die ihren Glanz dem deutschen   Chemietrust verdanken.

Davon spricht Berlin  

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