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Die Gflaref Freunde.

Hoffmann: Rosenthal   war der ungekrönte König von Berlin"

3m Stlaret- Prozeß, in dem heute Rechtsanwalt Bahn durch den Referendar Teshte als Verteidiger Hoffmanns vertreten wurde, trat gleich zu Beginn wiederum der Gegensatz zwischen Ceo Stlaret und dem Stadtbankdirektor Hoffmann zutage.

Leo Stlaret behauptete wieder, daß von den Stadtbankdirektoren niemand an den Stlaret- Kredit herangelassen wurde, und daß man alles zudeckte, was Hoffmann jedoch bestritt. Von der Ver­teidigung Leo Stlarets wurde Hoffmann gebeten, doch endlich aus der Reserve herauszutreten und rückhaltlos die Hintergründe auf­zudecken, damit die Wahrheit heraustomme. Hoffmann: Ich tenne feine weiteren Hintergründe, als daß mir jetzt die Stellung von Moriz Rosenthal   tomisch vorkommt. Eigenartig fand ich es auch, daß ich beim Kämmerer Dr. Lange über den Stlaret. Kredit Vortrag halten mußte, und daß auch Rosenthal dabei mar, so daß man mich vielleicht ganz unbewußt dirigiert hat." Bor sigender: Welche Beziehungen bestanden eigentlich zwischen dem Kämmerer und Rosenthal?" Hoffmann: Ich weiß, daß sie sehr intime Freunde waren." Borsigender: Glauben Sie, daß Rosenthal den Kämmerer bezüglich des Sklaret- kredits bearbeitet hat?" Hoffmann( zögernd): Das ist eine Frage, die ich nicht zu beantworten wage."- Borsigender:" Glauben Sie, daß Rosenthal über die geschäftlichen Beziehungen hinaus noch Vorteile gehabt hat?" Hoffmann: Das weiß ich nicht." Bor

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Pater Innerkofler  

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der Borsigende des Hilfsbundes für Südtirol  , ist heute früh in Berlin   eingetroffen. Er spricht heute abend in den Spichern­fälen in einer vom Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold veran­stalteten Bersammlung über den Berrat an Südtirol  .

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Musik der Woche

Kammermusik Orchester: und Solistenabende

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Als Auftakt: ein Trio- Abend der Herren Havemann und Mayer Mahr  , die sich wieder der Mitwirkung Adolf Steiners( Cello) versichert hatten. Ein durchschnittliches Pro gramm( Beethoven  , Brahms  , Schubert), reichlich durchschnittlich ge­spielt, mehr Nebeneinanderhermusizieren als ausgeglichenes Bus fammenspiel, ohne viel Delikatesse der Tongebung, ohne allzu viel Differenzierungskunst und Stilgefühl. Schubert insbesondere büßte feinen Glanz ein, seine Süßigkeit die verträumte Traurigkeit, die zarte Grazie, die unnachahmliche österreichische Anmut, all bas ging in waderem, nicht gerade verständnisvollem Mufizieren unter. Fabien Sevity ist ein junger Amerikaner, der sich an der Spize des Philharmonischen Orchesters präsentierte. Ein ge­wandter Dirigent, der den Apparat beherrscht und das Orchester fest in der Hand hat, ohne übrigens über einen gewiffen Schematis­mus, über äußerliche Effekte und effektvolle Außerlichkeiten weit hinauszukommen oder gar eine persönliche Klangphantafte( Ber­fönlichkeit überhaupt) zu entwickeln. Nach Blochs concerto grosso, Deebussys Nocturnes und Strawinskys Feuervogel, bei denen er einer Vorliebe für hartnäckig festgehaltene zu langsame Tempi hul digte, erwies die 1. Symphonie von Brahms   die( zumindest vor­läufig) engen Grenzen seines Könnens, Grenzen, die die geistige Welt der Symphonie bestimmt noch nicht einschließen.

Glanz und Höhepunkt der Woche: Hubermann in der aus­verkauften Singafademie. Er spielt an zwei einander folgenden Abenden das gleiche Programm und löst so mit Glüd das schwie. rige Problem, einen akustisch nachteiligen allzu großen Raum zu vermeiden, ohne auf das große Bublifum zu verzichten. Unter seinen Händen erflang bie G- Dur- Sonate von Brahms   in einer merkwürdigen und einmaligen Synthefe von Formbewußtsein und Ausdrudstraft, voll dunkler Leidenschaft und reifer Weisheit.

Als Solist eines Prümer Konzerts mit dem Philharmonischen Orchester spielte Michael Drustin das Klavierkonzert von Straminsky, wurde dem eigentümlichen Stil dieses eigentümlichen Werkes in hohem Maß gerecht und erwies sich als Meister all seiner Schwierigkeiten; was nicht wenig bedeutet. Poldi Mildner  ,

Carow als Garnisonschrecken.

Diesmal tommt uns Erich Carom am Weinbergsweg als Schrecken der Garnison  . Aber seine wahrhaft harmlose und be= stimmt nicht als Uniformpropaganda wirkende Militärhumoreske geht nicht auf die Vorbilder der neueren Ufaproduktion, sondern auf viel, viel ältere Vorbilder zurüd. Sachen dieser Art hat es schon vor dreißig und vierzig Jahren gegeben: darauf tommt es indeffen hier nicht an, sondern einzig auf die wahrhaft großartige schauspielerische Leistung Erich Caroms. Wie er hier ein Mon­firum von einem Knallhorn und burlest bis zum letzten und doch mit feinsten menschlichen Schattierungen und bei aller Clownerie ( bis auf zwei oder drei Mißgriffe im Ton) immer lebenswahr hin­legt, wie er diesem idiotischen Offiziersburschen bei aller kadaver­gehorsamen Servilität doch eine herrlich grätige Auffäffigkeit ein­Derleibt: das ist ganz wunderbar. Von neuem erfennt man, ein wie eminenter Darsteller dieser Erich Carom ist.

Aus dem übrigen Programm verdient das Trio Enno und Kathleen Sylt und Heinz v. Plaquet. Leon ein dides Lob: brei ausgezeichnete Tänzer, wie man fie, mindestens im Berliner   Nor­den, nicht alle Tage zu sehen bekommt. Ein hübscher Einfall Caroms war es, einmal zmei nicht nur gestellte, sondern wirklich echte of

die erst sechzehnjährige Pianistin, absolvierte ein von Bach bis Liszt reichendes reichhaltiges Programm, richtiger: fie lebte, ja, fie tobte sich aus, ihr Spiel ist voll jähen Elans und impulsivster Subjektivität; sie wird lernen müssen, objektiver zu werden, ihr Temperament zu zügeln, das Werf mehr zu achten: Immerhin, sie wird es lernen, sie hat Talent und Energie genug, sich den steilen Weg zu schlackenloser Meisterschaft emporzufämpfen. Jedenfalls ist sie eine Ausnahmerscheinung unter den jungen Pianisten, die meist durch unverbindliche Blätte enttäuschen und ermüden; so auch Kurt Lichdi, der nicht unbegabt ist, dem aber weder Chopins H- Moll- Sonate, noch Bartofs Suite, noch gar die fleinen Stücke von Rameau   vollkommen gelangen. Ein Ungefähr der Wiedergabe aber, wie es einem in zahllosen Solistenkonzerten begnet, ist heute überflüssiger als je. Es ist nun mal eine nicht aufzuhaltende Ent­wicklung: das Intereffe an Solistentonzerten geht rapide zurück- wie es in einer Zeit der Massenbewegungen und Klaffenkämpfe, in einer Zeit, in der es nicht auf feinziselierte Individualität, sondern auf das Typische( den einzelnen als Funktion der Masse) ankommt, nicht weiter verwunderlich ist.

Es ist heute gar nicht mehr so wichtig, wie sich Musik aller Beiten und 3onen in der Persönlichkeit eines reproduzierenden Künstlers spiegelt, wichtig ist, daß überhaupt Mufit gemacht wird, Musif, die den Menschen unserer Zeit etwas zu sagen hat. Ist das aber richtig, dann muß von der öden Programmschablone ab­Persönlichkeit und Auffassung des Solisten in den Mittelpunkt zu gegangen werden, die nur den subjektiven Sinn haben fann, rüden dann muß das Material ganz anders, nach objektipen Gesichtspunkten nämlich, gruppiert werden, wie es viel zu felten geschieht. Sei es, daß dann nur Werte eines Meisters oder Stücke eines Stils zur Aufführung kommen, sei es, daß die Werke um eine Jbee, einen Afsoziationenfompler, ein Thema" gruppiert merben. Gerade die jungen Künstler follten es sich nicht leisten, heute wie vor fünfzig Jahren artistische Programme zu spielen, als hätte sich die Welt seither nicht geändert; sie graben sich damit nur das eigene Grab und bereiten sich selbst ihren Untergang. Arnold Walter.

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Kilometer zu erweitern. Zur Berteidigung gegen feindliche Flug zeugangriffe tann dieser Scheinwerfer wie eine riesige Laterna magica benutzt werden Eine Art Gitter wird davor angebracht und dadurch auf den Himmel ein großes Quadrat geworfen, das in 16 fleinere Vierede geteilt ist. Wenn ein Flugzeug in diese so bezeichnete Fläche eintritt, dann können seine Geschwindigkeit, Höhe und Richtung sofort bestimmt werden. Man will diesen Schein­werfer auch dazu verwenden, um am Himmel riesige Reflame= Anzeigen auf große Entfernungen hin zu projizieren.

Wieviel Briefmarken gibt es?

Anläßlich der Herausgabe der neuen 6- wie der 12- Pfennig­Marten in roter und grüner Farbe durch die Deutsche Reichspost mag es vielleicht interessant sein, einmal nachzuforschen, wieviel Briefmarken es überhaupt auf der ganzen Welt gibt. Natürlich nicht wieviel einzelne Briefmarken, denn deren 3iffer geht in die Dugende von Milliarden, sondern wieviel Briefmarkenforten. Seit dem Jahre 1840, in dem die ersten Briefmarken in England her austamen, find bis auf den heutigen Tag 56 913 verschiedene Sorten von Briefmarken hergestellt worden. Hiervon entfallen auf Europa  17 200, auf Amerita 13 500, auf Afrifa 12 150, auf Afien 10 500 und auf Australien   3557 Sorten. Die meisten Briefmarken hat bisher Nicaragua   ausgegeben, nämlich 1183 verschiedene Sorten; an zweiter Stelle folgt Ungarn   mit 1036, an dritter Stelle Co­ lumbien   mit 1020 Briefmarkenforten.

laffen. Und wenn sie nun anstatt vier Lieder nur zwei auf ihren Klampfen gespielt hätten, so wäre der Intermezzocharafter der Sache noch besser gewahrt worden. Fredy Sieg   bringt neue handfeste Komit, Willi Lilie ist als Schauspieler in dem Carom­Stück weit beffer denn als Conférencier. Keine recht glückliche Hand hat Carom mit seinen Singspielen. Er sollte auch hier dar­auf verzichten, eine mondäne Note in sein Programm bringen zu wollen, sondern echte, rechte Boltssachen spielen: unter Umständen sogar einmal mit so etwas wie einem sozialen oder gar leis poli­tischen Anflang: met Dingen, denen am Beinbergsweg überängst- haald fonnte weiter nachweisen, daß die Möglichkeit besteht, das lich aus dem Wege gegangen wird.

sigender: Glauben Sie, daß Rosenthal Ihnen wider besseres Wissen Auskünfte über die Bonität der Sflarets gab?"-off-| mann: Das ist schwer zu sagen. Wenn ich mir die Dinge jegt überlege, so paßt mir nicht in den Kram, daß Rosenthal im Kredit­ausschuß nicht auf die Bedenten von Stadtrat Jursch reagiert hat. Er war doch ein sehr intelligenter Mann und mußte dessen War­nung verstehen."-Borfizender: Intelligent hat doch nichts mit Moral zu tun." Leo Sttaret: Als Rommerzienrat Bam berg starb, hat mir Hoffmann gefagt: Sprechen Sie mit Mag, daß Rosenthal in den Kreditausschuß hereinkommt." Hoffmann: Das stimmt nicht." Willi Stlaret: Doch, das stimmt, was Leo sagt. zu mir hat Hoffmann ja gefagt: Jegt heißt es Ohren fteif halten, mir brauchen Rosenthal für den Kredit."- Soff- fänger auf der Straße aufzulesen und sie bei sich auftreten zu mann: Das stimmt ja nicht. Rosenthal war doch der ungefrönte König von Berlin  . Was er wollte, fonnte er ja selbst erreichen. Wir hatten ja gar feinen Einfluß, dazu waren wir ja viel zu klein." Auf Veranlassung des Vorsitzenden äußerte sich dann auch der An­geflarte Schmitt zu der Rolle, die Rosenthal bei den Krediten für die Stlarets gespielt habe. Rosenthal sei allerdings mit dem Kämmerer befreundet gewesen und hätte auch dessen Wahl gefördert. Von den Geschäftsbeziehungen zwischen Rosenthal und den Stlarefs hätte er, Schmitt, nichts gewußt, ebenso wenig von der Freundschaft zwischen Rosenthal und Mar Stlaret. Diese vorsichtige Formu lierung veranlaßte Hoffmann, aufzuspringen und zu rufen:" Sagen Eie doch, was los war. Ich soll immer alles ausbaden." Schmitt räumte dann ein, daß im Hause von Rosenthal die Po­titif von Berlin   gemacht wurde. Leo Sklaret hielt ihm vor, daß er ganz genau über die Freundschaft zwischen Rosenthal und Mag informiert gewesen sei und oft genug mit beiden bis 5 Uhr früh im Kafadu" gewesen wäre. Auf Befragen des Bor­fizenden erklärte dann Lehmann. daß Rosenthal nach seiner Schägung bei den Geschäften 60 000 Mark im Jahre verdient habe, einen Betrag, den die Staatsanwaltschaft noch für zu niedrig hielt. In diesem Zusammenhange äußerte fich Schmitt zu der Freundschaftlichen Methoden. Anders verhielt es sich bisher mit dem schaft mit Mag Sflaret und betonte, daß er im Jahre 1927 einmal eingeladen gewesen sei, daß Mar dann dreimal bei ihm in der Wohnung war und daß er ferner als Gast von Mag Sflare? auf dem Presseball und in der Oper gewesen sei. Aus der Betreuung der Jagd in Waren seien ihm. Schmitt, nicht unerhebliche Rechtsanwalt Glogauer behauptete dem­geenüber, daß Mar Sklaret an dem betreffenden Tage gar nicht in Waren gewesen sei.

Untoften erwachsen.

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Der Selbstmord des Anwaltssohnes. Geistesstörung   die Ursache.

Der Selbstmord des 22 jährigen Sohnes des Berliner Rechtsanwalts Bahn hat in weiten Kreisen Mitgefühl hervor gerufen. Die Berzweiflungstat des jungen Studenten ist felbft den nächsten Angehörigen völlig ülerraschend gekommen.

Ein Bäcker- Tonfilm.

H. B.

Was gehen doch bei der Herstellung des Brotes für geheimnis. volle Prozesse vor sich! Und wie wenig werben fie uns bewußt, obwohl wir jeden Tag uns ihrer im fertigen Brote erfreuen. Die Wissenschaft hat den Bädereiprozeß restlos aufgeklärt, und die Technik hat davon profitiert Die Herstellung der Hefe, früher Sache jedes einzelnen Bäckers, erfolgt schon seit langem nach wissen Sauerteig, der den Bädern immer noch zu schaffen machte, um ihn immer in gleicher Güte herzustellen und ihn auch über die Beit des Nachtbadverbotes in gutem Zustand zu erhalten. Die Treks Aktiengesellschaft in Kulmbach   hat ein neues Fabrikat her. gestellt, ein Fertigfauer, das dem Bäder ermöglichen soll, in fürzerer Zeit als bisher das Brot zu liefern und ihn unabhängig machen soll von der nacht- und feiertagstörenden Pflege des

Sauernigs.

Der Film, wie kein anderes Mittel geeignet, um technische Bro­zeffe verständlich zu machen, muß dazu dienen, um für das neue Produkt unterhaltliche Propaganda zu treiben. Der unter Leitung von Dr. Ulrich Westerlamp von der Ufa mit viel Liebe und Fleiß hergestellte Film wurde gestern in der Kamera den Inter. effenten vorgeführt. Er soll am Sonntagvormittag im Gloria- Palast einer größeren Deffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Er ver­dient in hohem Maße, abgesehen von einigen technischen Längen, auch das Interesse aller derer, die gern wiffen möchten, welche bio­logischen Prozesse bei der Brotherstellung vor sich gehen.

Bis zur Stunde weiß noch niemand, welche eigentlichen Gründe ben jungen Mann dazu getrieben haben, selbst Hand an sich zu Es entzieht sich natürlich der Kenntnis des Laien, mie meit legen Hans Walter Bahn hat auch keine Aufzeichnungen hinter die Hoffnungen, die an das neue Verfahren gefnüpft werden, be­laffen, biz irgendeinen Aufschluß über die Gründe zur Tat geben. rechtigt sind. Soviel scheint jedoch festzustehen, daß es eine Stüße In einer Tasche des jugendlichen Selbstmorders wurde nur ein für die Aufrechterhaltung des Nachtbackverbots abgeben wird. Das Settel gefunden, in dem er lediglich bittet, seiner Angehörigen einst von den Bädergehilfen erstrebte Berbot, dessen sich heute auch von seinem Schritt Mitteilung zu machen. Wie wir noch erfahren, die Meister gern erfreuen, wird teine Stüße mehr finden in dem litt der junge Bahn an einer Störung der Schilddrüsen- Borwande, daß eine gute Sauerteigbereitung die Nachtarbeit funktion, die offenbar in legter Zeit bösartigen Charakter an erforderlich macht. genommen hatte Man glaubt daher, daß diese Schilddrüsen­ertranfung zu einer vorübergehenden geistigen Trübung führte und Daß der junge Student in diefem franthaften Zustand zur Waffe griff.

Landtagswahlen in Anhalt noch vor Ablauf der Wahlperiode. Das anhaltische Staatsministerium teilt mit, daß es bie Landtags: wahlen noch vor Ende der am 20. Mai ablaufenden Wahlperiode Dornehmen werde.

Das ftärffte Licht der Welt.

I.

Ein Scheinwerfer, deffen Leuchtkraft mit drei Milliarden Kerzenstärfe beziffert wird und das stärkste Licht der Welt ausstrahlt, ist von dem englischen Flieger Major Jad Savage ton­struiert worden. Die neue Lichtquelle ist so gewaltig, daß sie einen Lichtstrahl bis in eine Höhe von 5 Kilometer sendet, und man hofft, die Ausdehnung dieser Lichtquelle über ein Gebiet von faft 8000

Die Beschaffenheit des Erdkernes. Im Geodätischen Institut in Botsdam hat der Abteilungsleiter Prof. Dr. Saald seine Unter­uchungen über die physikalische Beschaffenheit des Erdinnern jegt fortsegen können. Sie erbrachten zunächst den Beweis, daß jeder rotierende Körper einen rotationsmagnetischen Effekt zeigen muß. Borhandensein des Erdmagnetismus auf die Beschaffenheit der Materie im Erdfern zurückzuführen. Die in 2900 Kilometer Tiefe befindliche Unftetigteitsfläche muß eine Grenzfläche viel tiefer­gehender Natur sein, als man bisher annahm. Nach Haalds Schluß­folgerungen besteht wahrscheinlich nicht der Erdfern aus Niceleisen, sondern umschließt die Metallschicht den Erdkern, während der Kern selbst aus Materie in einem nicht bekannten Zustande besteht.

Zunahme der Rundfunkteilnehmer. Nach den Mitteilungen der Reichs- Rundfunk- Gesellschaft   betrug die Zahl der Rundfunkteil­nehmer in Deutschland   am 1. Januar 1932 3 980 852, was eine Er­höhung um 471 343 gegenüber dem 1. Januar 1931 bedeutet. Am 1. Ottober 1931 maren 3 731 948 Teilnehmer vorhanden, der Zu­gang im legten Vierteljahr beträgt mithin 248 904 Teilnehmer. Grund genug, die Rundfunkgebühren zu senken.

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Arbeitsgemeinschaften des Zentralinstituts. Die Mufitabteilung des Sentralinstitute richtet zwei Arbeitsgemeinschaften über das Thema: challplatten und Mujitpflege" ein. Die eine Arbeitsgruppe mit dem Thema: Die Verwendung der Schallplatte im Schulmusitunter­richt", Leiter: Siegfried Günther, wendet sich an Schulmusiklehrer, die zweite mit dem Thema: Die Verwendung der Schallplatte im Private mufifunterricht", Leiter Prof. Kurt Schubert  , an Privatmusiklehrer. Teil­nehmergebühr 3 M. Anmeldungen bis Dienstag, 9. Februar, an das Sentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Potsdamer Str. 120.

Eine neue Niltalsperre geplant. Das ägyptische Kabinett ge­nehmigte den Entwurf einer Niltalsperre bei dem Berg Auli, füd­lich von Khartum  . Das Wert wird ungefähr 4 500 000 fund Sterling art

Die Mayalultur in Yucatan   und Guatemala   behandelt beute int Ibero- Amerikanischen Institut( Breite Str. 37) Prof. Franz Termer­Würzburg in seinem Vortrage. Eintritt frei.

Die Mutter"( nach Gortis gleichnamigem Roman) von Brecht, Musik von Hanns Eisler  , gelangt als eine Veranstaltung der Aufricht- Produktion und der Gruppe junger Schauspieler" Sonnabend, 8.15 Uhr, im Ko­mödienhaus zur Uraufführung.

Jarmila Novotna  , die vorübergehend am Auftreten behindert war, fingt bon beute ab woteber bie Antonia in Soffmanns Etsab­Iungen" im Großen Schauspielhause.

Amtliche Museumsführungen. Sonntag, 9.30 Uhr, Diplomingenieur Martin über das Neujahrsfest in Babylon   im Vorderafiatischen Dufeum 10 Uhr Dr. Bange über die Sammlung James Simen im Deutschen   Museum. 10.30 Uhr Dr. Waldschmidt über neuerworbene graeco- buddhistische Plastiken im Bölferkundemuseum I.

Die Zeitschrift Kunst und Künstler( Rebatteur Carl Scheffler, Ber­lag Bruno Caffirer Berlin) erscheint von jest ab in beränderter Form. Die Hefte behandeln außer Kunst auch benachbarte Gebiete und Wirt­fchaftsfragen. Das Format wird verkleinert und der Preis gesenkt.

Bassermann und Moissi   im Rundfunt. Das Interview der Woche helben, des in ber kommenden Woche zur Aufführung gelangenden Schau­bringt Alexander Moisst, den Autor, und Albert Baffermann, ben Titel­fpiels Der Gefangene" an das Mikrophon der Funtſtunde. Die unterhaltung findet Freitag, 6.35 bis 6.55 Uhr, statt.