Einzelbild herunterladen
 

jeden Artikel, der in der nationalsozialistischen Presse erscheint, die 1 Verantwortung tragen fann, um das zu wissen, genügt auch der Verstand eines Rechtsanwalts. Ich habe dafür zu sorgen, daß die große Linie der Partei eingehalten wird. Ich habe zu prüfen, ob das geschieht. Ich habe selbstverständlich eine bestimmte Auffassung über die Dinge und habe diese Auffassung zu vertreten. Auch wenn ein Führer vor mich tritt und gegen irgendeinen anderen Führer Vorwürfe erhebt, so hat das mit meiner Auffassung nichts zu tun. Ich kann nur sagen, daß in jenem Artifel ein Schreiben heran­

gezogen wird,

von deffen Eriffenz ich keine Ahnung gehabt habe.

Es wird aus dem Stenogramm der Verhandlung vor dem Land­gericht III festgestellt, daß Hitler auf die Frage des Borsigenden, ob er auf jener Standartenführersitzung die Aeußerung über Stennes gemacht habe, gesagt habe, es sei ihm nicht in Erinnerung. Doch sei es möglich, daß er ähnlichen Befürchtungen Ausdruck gegeben habe.

Die Bernehmung des Angeklagten Hitler   ist beendet. Er darf sich aus dem Gerichtssaal entfernen. Trog der vorhergegangenen Mahnung des Borfizenden an die Zuhörer, in feiner Weise sich in die Verhandlung einzumischen, erhebt sich jetzt fast die gesamte Zuhörerschaft und grüßt in der üblichen Weise den sich aus dem Saal entfernenden Hitler.

Der Vorsitzende ruft das Publikum zur Ordnung. Der Zu­hörerraum leert sich. Die Verhandlung gegen Hitler   nimmt ihren Fortgang.

Frick bekennt.

Die Erpressung an Hindenburg  .

Dr. Salaban, der Falschmünzer

Hochstapler oder Jurist?- Ein seltsames Doppelleben

Das Dunkel um die Persönlichkeit des seltsamen Dr.| seriösen Geschäftsmannes zu beschaffen. Zweifellos hat er sein Salaban, der gestern mit seiner Frau wegen Falsch. Handwerkzeug", das ziemlich umfangreich ist, den Prägestod, münzerei verhaftet wurde, hat sich noch nicht gelüftet. die Presse usw., beim Einzug in die Villa mit den Möbeln in Man weiß noch nicht genau, wer Salaban eigentlich ist, Kisten verpadt unauffällig hineingebracht. nur seine Autorschaft an zwei juristischen Werken, dem Handbuch für internationales Recht und dem Europabuch für Rechtsanwälte und Notare"( 1926) steht unzweifelhaft fest.

""

Es wird aber bestritten, daß man es bei ihm mit einem Ge: lehrten von internationalem Ruf" zu tun hat, und es wird auch betont, daß sein Handbuch für Anwälte neben einzelnen guten Ab. schnitten auch viel unzuverlässiges Material enthalte und sich in der Braris deshab als unbrauchbar herausgestellt habe. Wissenschaft licher Wert komme diesem Werk überhaupt nicht zu, es handele sich vielmehr einfach um eine geschickte Zusammenstellung von Statistiken und juristischen Arbeiten aus den verschiedensten Ländern, die Salaban durch Vermittlung der diplomatischen Vertretungen zahlreicher Staaten bekommen habe. Sin Europa bud;" jei ein geschickt zusammengestelltes Nachschlagewer?, für das ihm allerdings Beiträge von berufener Seite geliefert worden seien. Schon 1926 hatte sich Salaban bemüht, Mitglied der deutschen  Gruppe der International Law Association  " zu werden, deren Borfizender Reichsgerichtspräsident a. D. Dr. Simons ist. Man hatte aber schon damals gewisse Bedenken, den angeblichen Im Völkischen Beobachter" veröffentlicht Dr. Fric unter der österreichischen Anwalt in Deutschland   aufzunehmen, weil man leberschrift ,, Um die Reichspräsidentenwahl" eine Erklärung, m seinen Angaben über seine Anwaltstätigkeit in Desterreich aus ver­der er es als eine Fälschung bezeichnet, daß er in seinen Bersamm- schiedenen Gründen feinen rechten Glauben schenkte. Man legte lungsreden in Kempten  , Lindau   und Wangen   der Kandidatur ihm daher nahe, weil er doch Desterreicher sei, das Aufnahmegesuch Hindenburgs ein glattes Rein" entgegengesetzt habe. bei der österreichischen Gruppe der internationalen Körperschaft zu Er habe sich vielmehr nicht so sehr gegen diese Kandidatur, mie stellen, was Salaban allerdings wohlweislich unterließ. Er wandte gegen die Fortdauer der Zentrumsbiktatur des Reichsfanglers fich vielmehr direkt nach London   an die Zentrale und erreichte dort Brüning gewandt und gesagt, den Nationalsozialisten fiele es nicht tatsächlich, daß man ihn aufnahm, so daß seine Angabe, er sei Mit­ein, die Hand zu einer Verlängerung dieser Diktatur zu bieten. Sie glied der International Law Association  , 31­würden, wie schon bisher, jede Gelegenheit ergreifen, um dieser treffend ist. Allerdings wird man jezt erst einmal nachforschen, ob Diktatur so rasch wie möglich ein Ende zu bereiten. Wenn wider er überhaupt eine abgeschlossene juristische Ausbildung genossen hat Erwarten der Sturz des Kabinetts Brüning nicht schon früher er. und ob er tatsächlich in Desterreich Anwalt war. folgen sollte, so sei der Tag der Reichspräsidentenwahl der äußerste 3eitpunkt, um dem System Brüning durch Aufstellung einer nationalsozialistischen Sonderkandidatur

-

-

-

Er

Die juristischen Bücher haben ihm entgegen der ersten An­nahme feine laufenden Einnahmen gebracht. erhielt eine Abfindungssumme vom Verleger in Höhe von mehreren tausend Mart, die er bald verbrauchte. Sein luguriöses Leben testete aber derartige Gelder, daß er sich nach weiteren Einnahme­nach den polizeilichen Ermitt­quellen umsehen mußte. Da ihm lungen feine anderen zur Verfügung standen, so muß er alle Ausgaben von seinem Falschgeld gededt haben. Wie er es fertig­brachte, derartige Mengen ohne Helfershelfer in Umlauf zu bringen, ist zunächst rätselhaft. Niedrig geschäßt müßte er danach täglich etwa 50 bis 55 Stüd falscher Zweimarkstücke ausgegeben haben. Der angebliche Unbekannte", von dem er gesprochen hatte, soll nur bei der Herstellung des Geldes geholfen haben, nicht aber beim Vertrieb.

Die Polizei steht auf dem Standpunkt, daß Dr. Salaban die Herstellung und den Vertrieb des Falschgeldes allein nur mit Unter­stüßung seiner Frau durchgeführt hat. Spuren in dem Keller, in dem

die sechs Zentner schwere Prägepresse gefunden wurde, deuten darauf hin, daß Salaban die Maschine allein bebient hat. In seiner umfangreichen Bibliothek sind zwei Bücher gefunden worden, aus denen er hauptsächlich seine Kenntnisse geschöpft hat. Der geheimnisvolle Helfer, der abends, wenn die Angestellten das Haus verlassen hatten, gekommen ist, soll nach Ansicht der Polizei auch nicht existieren. Es wird vielmehr vermutet, daß dieser Mann eine Erfindung Salabans iſt, um die Schuld von sich zu wälzen.

Der große Unbekannte.

Nach langem Zögern gab er seinen Chauffeur als 3eugen für die Existenz dieses Mannes an. Der Chauffeur befundete aber, daß er am Sonntag mit einem Unbekannten, der in der Villa Salabans zum Mittagessen eingeladen war, einen Aus­flug nach Lübben   machte. Dieser Unbekannte, der mit Salabans bis spät in die Nacht in einem Weinlokal am Kurfürstendamm  saß, ist an der Kreuzung der Grunewald  - und Jenaer Straße aus­etwa 48 Jahre alt, mittelgroß und gut gekleidet gewesen sein. Der Chauffeur hat diesen Mann an jenem Tage zum ersten Male ge= sehen. Bei der Polizei sind von Bekannten des Dr. Salaban, bereits Angaben gemacht morden, denen eifrigft nachgegangen wird. Man hofft auf diese Weise, das mysteriöse Leben des Verhafteten

die letzte Stüge zu entziehen. Diese Stellungnahme sei für jeden daß sie stündlich mit einer Aufdeckung ihres Verbrechens rechnen gestiegen. Es scheint, als ob dieser Mann hier wohnte. Er soll

Nationalsozialisten eine glatte Selbstverständlichkeit.

So weit Herr Frid. Wir haben ihn gleichfalls verstanden. Seine Reden waren fein ,, glattes Nein", sondern ein bedingtes Ja. Nämlich, wenn Hindenburg Brüning entläßt und ein Reichspräsi­dent im nationalistischen Parteiinteresse zu werden verspricht, dann wollen sie ihn wiederwählen. Sonst nicht!

Die Helden vom Hakenkreuz. Nazis sprengen Golfmann- Bersammlung.

Göffingen, 16. Januar.( Eigenbericht.) Am Freitagabend veranstalteten die Sozialdemokratie und die sozialistischen   Studenten im Stadtpark- Saal, dem größten Saal der Stadt, eine Maifenversammlung, Die lange vor Beginn überfüllt mar und in der Reichstagsabgeordneter Sol11m ann über das Thema Der Kampf um Deutschlands Butunft" sprach.

Bon Beginn an ergingen fich die in starker Anzahl anwesenden Rationalsozialisten in den gemeinsten Berleum Dungen   und Beschimpfungen gegen den Referenten. In det Aussprache putschte der Nazi Rechtsanmalt Muß seine Mannen, die aus der ganzen Umgegend zusammengetrommelt waren, auf. Der Erfolg: Die Nazis stimmten das Horst- Wessel­Lied an und drängten nach dem Ausgang. Dabei traten und schlugen sie auf die Republikaner   ein, die sich natür. lid) mehrten. Es gab einen Tumult. Stühle und Fensterscheiben gingen in Trümmer. Die Nazis, deren Führer sich schon vorher aus dem Staube gemacht hatten, flohen zum Teil durch die Fenster. Die Polizei schloß die Versammlung, räumte die anliegenden Straßen und trieb die Nazis auseinander. Unzweifelhaft hatten diese es auf die Sprengung der Versammlung abgesehen.

Schäfer: Offenbach   flagt. Hakenkreuz- Lügenflut gegen den Enthüller des Bogheimer

Dokumentes.

Darmstadt  , 16. Januar.  ( Eigenbericht.) Das Darmstädter   Naziblatt, in dem die Gauleitung Heffen der RSDAP  . dieser Tage mitgeteilt hat, daß gegen den Enthüller des Bogheimer Dokuments, den hessischen Abgeordneten Karl Wilhelm Schäfer aus Offenbach   Strafanzeige wegen Unter­

schlagung von 150 M. Parteigeldern und wegen intellektueller Ur­fundenfälschung durch unrechtmäßige Führung des Doktortikels er­stattet worden sei, muß am Freitag einer Erklärung Schäfers Raum gehen, in der festgestellt wird, daß Schäfer wegen dieser Beröffent­lichung Strafantrag wegen Verleumdung gestellt habe. Er habe 100 M. von einem Offenbacher   Cafétier erhalten, die er diesem nach seinem Austritt aus der Nazipartei wieder zurückgezahlt habe. Ferner habe er noch 150 m. Parteigelder von einem Porzellanmarenhändler erhalten, von denen er 127,44 M. rechtmäßig zur Bezahlung der Telephongebühren für die Kreisge schäftsstelle der Nazipartei Offenbach verwendet habe. Der Rest

Der Betrieb in der Münzvilla. Trotzdem das Verhalten der Eheleute Salaban deutlich zeigte, mußten, waren sie bei der Verhaftung völlig überrascht. Frau Salaban glaubte, daß ihr Mann entkommen sei, während er das gleiche von seiner Frau annahm. Erst als die Durchsuchung in ihrer Villa in der Potsdamer Str. 61 in Lichterfelde   erfolgte, sahen fie sich für einen furzen Augenblid. Obgleich sie bei dieser Begegnung erkannten, daß sie ihr Spiel verloren hatten, versuchten sie dennoch, zu retten, was zu retten war. Auch bei den erneuten Ber: hören hat sich Salaban nicht widersprochen. Er behauptete, daß er die Billa   gemietet habe, um ungestört Falschgeld her zustellen. Sein Plan, hier arbeiten zu können, ist tatsächlich bis zu einem gewissen Grade in Erfüllung gegangen. Reiner der Nachbarn hat von der Tätigkeit etwas geahnt oder gemerkt. Trotzdem sind die Angaben Galabans falsch. Denn er muß schon, bevor er die Billa   bezog, an anderer Stelle entsprechende Ar. beiten vorgenommen haben. Wie erinnerlich betrieb er in der Ritterstraße im Süden Berlins   eine chemische Export­firma. Von hier aus ist Dr. Salaban wahrscheinlich auf den Ges danken gekommen, Falschgeld herzustellen, noch zumal es ihm ein leichtes mar, die notwendigen Metalle usw. unter der Maste eines

Frühling im Januar?

Es soll noch wärmer werden.

Das für die Jahreszeit abnorm milde winterwetter. dürfte nach den vorliegenden Wettermeldungen weiter an­dauern; es scheint fogar, daß durch einen warmen Cuffstrom, der aus dem Westen langsam heranzieht, das Thermometer noch um einige Grad steigen wird.

Berlin   hatte heute früh um 8 Uhr 4 Grad und um 12 1hr mittags 7 Grad Wärme. Im Westen des Reiches lagen die Temperaturen noch erheblich höher, bereits in den Morgenstunden wurden durchschnittlich 8 Grad Wärme gemessen. Geradezu früh

lingshaftes Wetter wird aus England gemeldet, wo heute früh schon allgemein 8 Grad Wärme herrschten. Die heitere und sehr milde Wetterzone erstreckt sich fast über ganz Europa  . Für den morgigen Sonntag ist bei Bemölkungszunahme voraussichtlich mit auffrischenden Winden bei gleichzeitigem Tem peraturanstieg zu rechnen. Niederschläge sind kaum oder nur in ganz geringem Maße zu erwarten.

Tragödie am Weidenweg.

Geliebte mit dem Beil niedergeschlagen.- Selbstmord des Zäters.

Im Hause Weidenweg 29 spielte sich heute mittag eine blufige Tragödie ab, deren Motive bis zur Stunde noch nicht einwandfrei geklärt werden konnten.

=

zu flären.

Galaban fein unbeschriebenes Blatt.

Dr. Cornell Salaban ist bereits im Jahre 1928, wie die weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei und des Falschgeld­dezernates überraschend ergeben haben, mit den Hamburger Behörden wegen Betruges in Konflikt geraten. Damals nannte er sich Hans Galaban und behauptete, polnischer Staatsangehöriger zu fein, bei seiner Bernehmung im Präsidium dagegen erklärte er, Desterreicher zu sein. Da vermutet wird, daß Dr. Cornell Salaban vielleicht noch mehr zu perbergen hat, werden alle Personen, die über seine Person An­gaben machen zu fönnen glauben, gebeten, diese dem Falschgeld­dezernat Dr. Liebermann mitzuteilen.

Mittwoch zum Donnerstag im Lazarett des Untersuchungs­gefängnisses Moabit   einen Selbstmordversuch begangen.

Er brachte sich mit einem Draht, den er aus einem Päckchen Toilettepapier entnommen hatte, eine ziemlich tiefe Brust= wunde unterhalb der linken Brustwarze bei. Als Grund für diese Berzweiflungstat gab er an, daß er sich in seiner feelischen Depression angesichts der bevorstehenden Hauptverhandlung gegen ihn eingebildet habe, er würde in diesem Prozeß zum Tode verurteilt werden, und daß er deshalb lieber freiwillig aus dem Leben habe scheiden wollen. Die Verlegung hat sich aber als nicht lebensgefährlich herausgestellt und man hofft, die Verhandlung gegen ihn und Schreiber, wenn nicht noch nachträglich Komplikationen eintreten, in etwa drei Wochen, also in der ersten Februarhälfte, durchführen zu können.

Großfeuer in einer Tierhandlung. Klapperschlangen gefährden die Wehrleute.

Hamburg  , 16. Januar. In der vergangenen Nacht wurde die Feuerwehr zur Bekämp­fung eines Brandes nach dem Lager einer hiesigen Tierhandlung alarmiert. Bein Eintreffen der Wehr stand eine größe Anzahl Biele Tiere waren von Tierfäfigen in Flammen. bereits tot.

Die Löscharbeiten mußten eine Zeitlang unterbrochen werden, da von allen Seifen plötzlich Schlangen auftauchten, die Angriffsstellung gegen die Feuerwehrleute einnahmen. Es handelte fich zum großen Teil um die äußerst gefährlichen klapper­schlangen. Erst nachdem diese Tiere, die sich aus den von dem Feuer ergriffenen Terrarien befreit hatten, getötet worden waren, fonnten die Löscharbeiten beendet werden. Der Schaden iff bedeutend. Die Tierhandlung unterhielt einen größeren Tierversand an 300­worden sei. Die ist wahr­

von 22,56 m. habe nicht einmal zur Deckung der von ihm aus seiner Dreher unter lauten Hilferufen blutüberströmt auf die Treppe, wo Kurz nach 11 Uhr stürzte die 59 Jahre alte Witwe Ida Tasche verauslagten Frachtspesen für Flugblätter gereicht, worüber er Belege befize. Er habe also feine Gelder untersla. fie zusammenbrach. Hausbewohner eilten zur Hilfe und erfuhren gen, sondern im Gegenteil noch Forderungen an die Nazipartei. von der Schwerverletzten, daß sie von ihrem Freund nach einem Sein Doktordiplom, das nicht gefälscht, sondern von einer Univerfitat Leute alarmierten sofort die Polizei. Als die Beamten in die Woh fcheinlich durch eine Petroleumlampe entstanden, die zur Erwärmung nung einbrangen, fanden sie den Täter erhängt auf. Obgleich unter einem Schlangenbehälter angebracht war. zwischen der Tat und dem Eindringen der Polizei in die Wohnung mir menige Minuten vergangen waren, blieben die Bemühungen der alarmierten Feuerwehr, den Selbstmörder ins Leben zurückzu­rufen, ohne Erfolg. Die schmerverlegte Frau wurde ins Kranken­haus gebracht, wo sie bedenklich daniederliegt. Die Personalien des Toten konnten bisher noch nicht ermittelt werden.

ausgestellt sei, habe er der Darmstädter   Gauleitung seinerzeit vor= gelegt. Schließlich dementiert Schäfer die Behauptung von seinem Uebertritt zur Sozialdemokratie.

Riesenflutwelle infolge Dammbruchs.

Hochwasserkatastrophe in UGA.- 30 000 Obdachlose. Swan Cafe( Mississippi), 16. Januar. Dar Deich am Cate Grassy und dem Tallahatchiefluß ist infolge des Hochwassers geborsten. Eine über drei Meter hohe Wassermasse ergoß sich über das Beden von Tippo. Das Wasser drang in etma tausend Häufer ein, deren Bewohner schliefen und nichts von der Gefahr ahnten, in der sie sich befanden. Man befürchtet, daß viele Personen ertrunken sind. Das Rote Kreuz schätzt, daß 30 000 Perfonen obdachlos sind. Die meisten Familien mußten die Nacht auf den Dächern verbringen.

Selbstmordverfuch des Banfiers Marcus.

Berhandlung gegen ihn auf drei Wochen vertagt. Wie erst jetzt bekannt wird, hat der Inhaber des zusammen gebrochenen Bankhauses Marcus u. Co., der Banfier Max Marcus, der sich zusammen mit seinem Sozius Schreiber am Montag vor Gericht verantworten sollte, in der Nacht vom

9000 Mart unterschlagen.

Bei einer Raffenrevision wurde bei einer Möbel­firma im Süden Berlins   entdeckt, daß falsche Buchungen vor­genommen worden waren. Infolgedessen hat das Geschäft einen Berlust von 9000 m. erlitten. Der Verdacht lenfte sich auf den 29 Jahre alten Erich P., der in dem Geschäft eine Vertrauens stellung besaß. P. hatte ausstehende Forderungen zu tassieren, tätigte Berkäufe und war auch im Lager beschäftigt. Diese Gelegenheiten benuzte der Mann, um Geschäfte auf eigene Rechnung zu machen. Er nahm falsche Buchungen vor und unterschlug im Laufe der Zeit zirka 9000 m. Bei seiner Verhaftung erklärte er, aus Not gehandelt zu haben. P. war längere Zeit arbeitslos und wurde dann von einem Verwandten, der Mitinhaber der Firma ist, aufgenommen.