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Rätselraten um Salaban.
Deftortitel aus Czernowih?- Kriminalpolizei untersucht weiter.
Das Geheimnis um den entlaroten Falschmünzer Cornell Salaban fonnte trotz aller Bemühungen der Kriminalpolizei noch nicht weiter gelüftet werden, da Salaban in äußerst geschickter Weise versucht, die Nachforschungen in jeder Richtung zu erschweren. Die polizeilichen Ermittlungen laufen natürlich weiter, und zwar insbefondere nach der Richtung, daß man über den angeblichen Helfershelfer Salabans Aufklärung schaffen will. Neue Momente haben sich dabei bisher nicht ergeben.
Bei seinem Verhör durch den Vernehmungsrichter in Moabit erklärte Salaban auf einmal im Gegensatz zu seiner ersten Erklärung, daß er den Doktortitel vor dem Kriege auf der Universität Czernowig erworben habe. Er behauptet meiter, daß er 17 Semester in Czernomig, Wien , Leipzig , Breslau und Göttingen Jura studiert habe. Diese Angaben werden sich sämtlich sehr schmer oder überhaupt nicht nachprüfen lassen und es bleibt mir die Möglichkeit, daß Salaban vielleicht doch noch ein Geständnis ablegt und die Führung des mutmaßlich falschen Doftor fitels zugibt. Bisher sieht es aber nicht so aus, daß S. sich zu solchem Geständnis bequemen wird. Die Aften sind von Moabit dem zuständigen Vernehmungsrichter in Charlottenburg überwiesen worden. Das Material mird wahrscheinlich schon morgen der Staatsanwaltschaft zugeleitet werden und die Kriminalpolizei mird von der Staatsanwaltschaft meitere Weisungen zur Fortführung der Ermittelmgen erhalten. Bisher ist es noch nicht gelungen,
den mysteriösen Freund des Dr. Salaban
ausfindig zu machen. Es scheint, daß der Gesuchte doch mehr mit der Falschmünzerangelegenheit zu tun hat, als es zuerst den Anschein hatte. Sehr interessant ist die Mitteilung, daß Salaban vor Jahren megen eines anderen Bergehens der Schutz des Paragraphen 51 von einem deutschen Gericht zugebilligt wurde. Wie wir erfahren, geht das Ziel der Verteidigung offenbar wieder darauf hinaus, daß Galaban megen geistiger Unzurechnungsfähigkeit nicht verantwortlich gemacht werden könne. Sollte die Verteidigung mit dem Antrage durchkommen und die Sachverständigen die zu rechnungsfähigkeit gleichfalls, verneinen, müßte. die Strafverfolgung eingestellt werden und Salaban als lästiger Ausländer über die
Grenze abgeschoben werden.
Galaban als ,, Rechtsanwalt". Eine furze Rolle in Wien , Berhaftung und Freispruch.
Die abenteuerliche Geschichte des Falschmünzers Sa laban erfährt durch die folgenden Darlegungen, die uns von gul unterrichteter Seite übermittelt werden, eine teilweise Klärung.
Mitte November vorigen Jahres erregte es in Bien großes Aufsehen, daß die beiden angesehenen Schriftsteller Karl Sütter und Dr. Noah L. Pohorilles wegen Betrugsverdacht verhaftet wurden. Die beiden annoncierten in zahlreichen, hauptsächlich reichsdeutschen Zeitungen, daß sie Interessenten gegen Entgelt Doktor. diplome zweier ausländischer Hochschulen, der Université phitotechnique in Brüssel und der Université nouvelle in Paris , verschaffen fönnen. Das Geschäft schien sehr einträglich zu sein, es meldeten fich Hunderte von Interessenten, und die beiden Schrift steller" lebten in Saus und Braus Einer dieser neugebackenen ,, Doktoren" war auch Dr. Kornelius Salaban. Der jett
Die Staatsanwälte im Calmette- Prozeß
Professor Altstaedt am schwersten belastet
Cübed, 18. Januar.
Am heutigen Verhandlungstage im Lübeder Tuberfulofeprozeß begannen die Plädoyers, der Staatsanwälte. Oberstaatsanwalt Dr. Cinau wies darauf hin, daß er in einem Prozeß fpreche, der weit über die Grenzen Lübeds hinaus das Interesse der Deffentlichkeit errege.
,, Ich möchte meine Ausführungen", so betonte Dr. Linau ,,, nicht beginnen, ohne das tiefste Mitgefühl zu befunden für die Eltern der Kinder, die durch dieses Unglüd betroffen morden find. Von unvermischbarem Eindrud wird mir für mein ganzes Leben der Augenblick der Eröffnung sein, als der Berichterstatter die Namen der Kinder vorlas, die gestorben sind oder an ihrer Gesundheit Schaden genommen haben. Der Prozeß hat bis heute 70 000 mort gekostet. Das führe ich an, um die Bedeutung des Schrittes zu fennzeichnen, den Dr. Altstaedt unternahm, als er ohne jede praktische Erfahrung, lediglich auf die Literatur geſtüßt, feinem Borgesetzten vorschlug, das Calmette- Berjahren in Lübed einzuführen.
Dienstanweisung, nach der sich Dr. Altstaedt zu richten hatte, charafterisierte der Staatsanwalt als etwas nebelhaft. Habe er aber nach einem unzureichenden Gesez gehandelt, so sei er auch als Täter in vollem Umfange anzusehen. Sein Vorgesagter, Senator Mehrlein, habe sich auf seinen Rat verlaffen müssen. Altstaedt sei aber ein Theoretifer gemesen und sei es immer noch. Bei der Ueberzeugung von der Unschädlichkeit des BCG. habe sich Dr. Altstaedt auf die Liferatur und auf die Stimmen des Aus landes verlassen, sowie auf den Rat der Lübecker Aerzte, die selbst feinerlei praktische Erfahrungen besaßen. Der Satatsanwalt zitierte im Verlauf feines Plädoyers eine große Reihe von mar nenden Stimmen gegen die Anwendung des Calmette- Berfahrens, die schon 1929 vorlagen. Es sei eine ganz eigenartige Argumentation, wenn Dr. Altstaedt im Prozeß gesagt habe, das jeien nur menige Stimmen gewesen, die fein namhaftes Gewicht hätten. Mit Recht habe Prof. Klotz betont, ein Gegner, ob er Gewicht habe oder nicht, jei ausschlaggebender als Hunderte, die dafür seien. Eine verhängnisvolle Rolle habe Geheimrat
Der Oberstaatsanwalt tom dann auf die strafrechtliche. Seite Dr. Bielefeldt, der frühere Borfizende der Landesversiche= des Prozesses zu sprechen und erinnerte daran, daß
die Anklage gegen Prof. Deyde und Dr. Altstaedt auch auf fahrläffige Tötung bzw. fahrläffige Körperverlegung ausgedehnt worden sei.
rungsanstalt der Hansestädte, gespielt. Er habe dem Angeklagten Dr. Altstaedt nicht nur den ersten Anstoß zur Einführung des Verfahrens gegeben, sondern sogar an Prof. Calmette geschrieben, man beabsichtige BCG. in Lübec obligatorisch zu vermenden. Dr. Bielefeldt sei der böse Geist Dr. Altstaedts ge
Welches seien die Motive gewesen, das Calmette- Verfahren einzuführen? Dr. Altstaedt, so fährt der Staatsanwalt fort, habe darauf feine Antwort gegeben.
Es handele sich hier nicht um das allgemeine Verhalten des Anwesen. geklagten, sondern lediglich darum, zu prüfen, ob sie sich auch strafrechtlich schuldig gemacht hätten. Es mag sein, daß der Vorsitzende des Gesundheitsamtes, Senator Mehrlein, richtiger gehandelt hätte, menn er seinerzeit beim Reichsgesundheitsamt nähere Erfundigungen eingezogen hätte. Man darf jedoch nicht vergessen, daß er den Tod und die Körperverlegung so vieler Kinder nie und nimmer vorausfehen konnte, nachdem eine Autorität wie Brof. Dende ihm gesagt habe, daß eine Gefahr mit der Impfung nicht verbunden sei. Dieser Prozeß ist nicht berufen, eine Entscheidung darüber zu bringen, ob das Calmette- Berfahren schädlich oder unschädlich sein kann, sondern hier ist nur über Schuld oder
Nichtschuld der Angeklagten zu befinden.
Nach einer, furzen Bause begann dann Staatsanwalt Freiherr v. Beust mit seinem Plädoyer gegen Dr. Altstaedt. Der Staatsanwalt wies zunächst auf die Reformbedürftig keit der Bestimmungen der Strafprozeßordnung hin und sagte, es müsse in Zukunft möglich sein, einen Prozeß von folchem Ausmaß auf ein vernünftiges Maß zu beschränken. Die
Achtung SPD. - Betriebsvertrauensleute! Mittwoch, 20. Januar, 19% Uhr, Sophiensäle, Sophienstr. 17-18 Fortsetzung der
Funktionär- Konferenz
aller SPD. - Betriebs- u. Gewerkschaftsfunktionäre Tagesordnung: 1. Wahl der 3 Verireter für den erweiterten Bezirksvorstand. 2. ,, Die eiserne Front marschiert." Referent: Emil Barth . Ohne Funktionärausweis der Partei kein Zutritt.
Sollte nicht doch der Ehrgeiz entscheidend mitgesprochen haben? Man möchte das fast annehmen. Die Barmung des Reichsgefund.
heitsamtes sei dem Angeklagten bekannt gewesen. Er habe aber nicht die abwartende Haltung eingenommen, die man von dort her empfohlen habe. Zusammenfassend betonte der Staatsanwalt, daß folgende vier Punkte außerordentlich belastend für den Angeklagten Dr. Altstaedt seien: 1. hätten andere Sachverständige gefragt werden müssen, z. B. Professor Brausmiz, der bereits Calmette- Impfungen beobachtet hatte; 2. von ausschlaggebender Bedeutung sei die Nichteinrichtung eines Speziallaboratoriums gewesen, das Calmette in seinem Buch ausdrücklich gefordert hatte; 3. die Unterlassung von Tierversuchen sei ebenfalls nicht zu verant worten. Sie hätten schon vor Beginn der Impfung gemacht werden müssen. Der Angeklagte war hierfür zuständig. 4. Die UnterJassung der Klinischen Beobachtung. Es hätte in allen Fällen eine Benachrichtigung an alle Aerzte erfolgen müssen. Das Verschulden
des Angeflagten ist, wenn man ihm alle unglückseligen Opfer zur Last legt, ungeheuer schwer. Es ist ein Versagen, von nie dagewesener Art. Eine hohe Strafe ist am Blaze. Dr. Altstaedt hat menschlich furchtbar und ungeheuer unter dem Unglüc
gelitten. Als Mensch steht der Angeklagte unangefochten da. Er hat
in gutem Glauben gehandelt und das Beste gewollt. Die größte Tragil wird für den Angeklagten aber darin liegen, daß auch eine Strafe und deren epentuelle Berbüßung ein Bergessen für ihn nicht bringen wird. Sein Name wird in der Geschichte der Medizin mit dem Blut der Toten von Lubed belastet sein.
Bereits im Jahre 1916 waz Hans Galaban in Bien als Stubent licher sei als ein Dolch oder ein Messer. Gegen lezteren| ober schließlich war das alte Preußen doch nur noch Herr des
der Philosophie polizeilich gemeldet, übersiedelte jedoch noch im félben Jahre nach Lemberg . Dann hörte man längere Zeit nichts von ihm. Erst im Jahre 1927 tauchte er wieder in Wien auf. Diesmal unter dem Namen ,, Dr. Wetterstein". Es liegt die Bermutung nahe, daß er sich auf diesen Namen lautende Dokumente beschafft hatte. Er gab sich stets als Rechtsanwalt aus, betätigte fich hauptsächlich als Winkeladvokat, trat aber auch mehrere Male im Gerichtssaal als Strafperteidiger auf und mar überdies bei dem Vorsitzenden des Fünfhäuser- Bezirksgerichts sehr beliebt. erst spät auf das Treiben diefes falschen Rechtsanwalts aufmerksam. Als ,, Dr. Wetterstein" eines Tages nach einem glänzend gehaltenen Plädoyer, das den Freispruch seines Klienten zur Folge hatte, stolz erhobenen Hauptes den Gerichtssaal verlassen wollte, wurde er von zmei Gerichtsbeamten ersucht, feine Anwaltslegitimation vorzuweisen. Nach einigen Ausflüchten gestand schließlich her falsche Rechtsanwalt den Schwindel ein. Er wurde verhaftet und unter Antlage gestellt, jedoch als unzurechnungsfähig erklärt und freigesprochen. Salaban wandte sich von Wien nach Hamburg , wo er, mie mitgeteilt, ebenfalls mit der Kri minalpolizei Bekanntschaft machte. Doch wieder fam ihm der 51er zu Hilfe. Endlich übersiedelte er 1929 nad Berlin , wo er sich den Doktortitel zulegte und dann mit Feuereifer die Herausgabe eines Juristenweltadreßbuches, ursprünglich Europarent" genannt, be trieb. Als dieses Geschäft schließlich verebbte, warf er sich auf die viel einträglichere Falschmünzerei.
fönne sich der Ueberfallene noch mehren, der Schlag mit den Ringmessern treffe ihn aber vollkommen unerwartet. Wäre die Verlegung in diesem Falle nur eine Kleinigkeit höher gewesen, so hätten Mutter und Sohn ein Auge eingebüßt. Der Angeklagte nahm das Urteil an. Der merkwürdige Jumelier, der einen solchen Schmud" verkauft, jei aber der Aufmerksamkeit der Polizei empfohlen. Ein derartiger Ring gehört nicht in ein Juweliergeschäft, sondern in einen Waffenladen.
Merkwürdigerweise wurde die Wiener Anwaltskammer Reichsgründungsfeier der Universität.
Der Fingerring als Waffe.
Heimtückisch geführte Schläge verletzten Mutter und Sohn.
Im Schaufenster eines Juwelierladens in der City fann man einen Ring sehen mit einem Preisschild, auf dem zu lesen steht: Waffenring, 18 M. Ein schneller Zug an einem Scharnier und zwei haarscharfe spitze Messerchen erheben sich unheilverkündend. Also eine heimtüdische, niederträchtige Waffe.
Solch einen Ring hatte sich der bereits einmal wegen Körperverlegung vorbestrafte M. angeschafft. Es machte ihm Spaß, seinen Freunden und Bekannten damit Schrecken einzujagen. Die Wirtin des Lokals, in dem M. verkehrte, bekam stets eine heillose Angst, wenn er scherzend mit dem spizen Ringmesser auf sie zukam. Aus dem Spiel wurde eines Tages fürchterlicher Ernst. M. war angetrunken, bekam Streit mit einem Gast. Der Sohn der Wirtin ging dazwischen, M. wurde rabiat, wollte sich nicht aus dem Lokal hinausweisen lassen, geriet ins Handgemenge mit dem jungen Menschen und versezte ihm einen Schlag ins Geficht; der Getroffene fchrie vor Schmerz auf. Die Wirtin eilte ihrem Sohn zu Hilfe, aber schon hatte auch sie einen Schlag weg, und auch fie schrie vor Schmerz auf. Mutter und Sohn hatten in fast unmittelbarer Nähe des Auges neben der Nase zwei tiefe Ein schnitte mit den Ringmessern erhalten Der Bursche schlug noch von draußen die Glasscheibe ein und zerschmetterte durch Flaschenwürfe einen Teil der Einrichtung.
Bor Gericht erklärte er, er habe den Ring von einem Un befannten getauft. Wegen gefährlicher Körperverlegung und Gach beschädigung erhielt er ein Jahr Gefängnis. Der Richter führte mit Recht aus, daß folch ein heimtüdifcher Ring gemeingefähr.
Problem der Berflechtung von Preußen und dem Reich.
In der neuen Aula der Universität fand gestern mie alljährlich eine Feier zur Erinnerung an die Reichsgründung statt. Professor Dr. Friz Hartung hielt die Festrede über das Problem der Berflechtung des preußischen Staates und des Deutschen Reiches als eine der Fragen, die bei der Reichsgründung nicht gelöst worden waren.
Der preußische Staat hatte damit, daß er das Deutsche Reich schuf, seine Selbständigkeit nicht aufgegeben. Bismard hatte bewußt das feste Gefüge Preußens als eine starke Stüge des neuen Reiches benugt. Es erhielt eine bevorzugte Stellung, nahm jedoch auch besondere Verpflichtungen auf sich, mit denen eine Aufgabe von Macht und Unabhängigkeit verbunden war. Der Widerstand Altpreußens und des im Osten Preußens beheimateten Konservativismus gegen alle Bestrebungen zur Stärkung der Einheit Deutschlands war deshalb von vornherein festgelegt. Mit vollem Bewußtsein stüßte sich
Landtages und fonnte die Einführung von Reformen nur noch eine furze Zeit verhindern. Die Niederlage des Reiches nach außen war gleichzeitig eine Niederlage des alten Preußen nach innen. Doch immer noch steht als eine drin gende Aufgabe die. Regelung des Verhältnisses zwischen Reich und Preußen vor uns. Aber die Reichsreform fann mur dann gelingen, wenn sie sich nicht nur auf das Technische erstrect, sondern menn fie einen Ausgleich findet zwischen den historisch gewordenen Kräften und den Erfordernissen unserer Zeit.
Selbstmord einer Bierzehnjährigen.
Der verhängnisvolle„ blaue Brief".
Als gestern in den späten Abendffunden die Frau des Kaufmanns Badhaus in ihre Wohnung Wilhelmsaue 125 in Wilmersdorf heimkehrte, fand sie zu ihrem Schreden ihre 14 Jahre alte Tochter Lifelotte in der völlig mit Gas era füllten& üche leblos auf. Die Wiederbelebungsversuche der alarmierten Feuerwehr blieben leider ohne Erfolg. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergeben haben, ist die Bierzehnjährige aus gefränftem Ehrgefühl in den Tod gegangen. Mädchens hatten gestern vormittag von der Schule einen Brief über mangelhafte Leistungen erhalten. Die Borwürfe der Mutter hat sich Liselotte B. offenbar so zu Herzen genommen, daß fie freiwillig aus dem Leben schied.
Die Eltern des
Baris, 18. Januar. ( Eigenbericht.) Die Zahl der Todesopfer der Eisenbahnfatastrophe von St. Just hat sich auf elf erhöht. Eine in bewußtlofem Zuftande mit schweren Verlegungen in das Krankenhaus eingelieferte Frau ist am Montagmittag gestorben. Unter den Trümmern der entgleisten Wagen sind weitere Leichen nicht gefunden worden. Die Zahl der Verlegten beträgt neun. Die Ursache der Entgleifung konnte bisher noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden.
deshalb Bismarck in seinen Bereinheitlichungsbestrebungen auf die 112odesopfer der Eisenbahnkatastrophe nach Einheit drängenden. Kräfte und stellte sich damit in Gegenjas zu den preußischen Reaktionären. Die Verwaltungsreform von 1872 mar geradezu eine Wiederaufnahme achtundpierziger Gedanten. Auch alle außenpolitischen Unternehmungen dienten immer der Stärkung des Reiches Nach Bis marcs Entlassung, als Wilhelm II. den Anspruch erhob, die Linie der Politik zu bestimmen, segte eine politische Ziellosigkeit ein. Nach Anlage, Erziehung und Bildung war Wilhelm unfähig dazu. In romantischen Träumen drückten sich seine politischen Gedanken aus. In diesen Jahren kamen die preußisch- partitularistischen Gedanken auch wieder stärker zum Ausdruck. Während der Caprivi- Krise wurde offenbar, daß die Divergenz zwischen Reich und Preußen ein Schaden für das Reich war. Auch während des Krieges hielt der ständige Kampf zwischen den preußischen Konservativen und dem Reiche an,
Her zur Eisernen Front!
Die nächste Reichsbannerkundgebung findet heute Dienstag, 20 Uhr, in Kliems Festsälen statt. Es sprechen der Berliner Gauvorsitzende des Reichsbanners, Reichstagsabgeordneter Stelling, der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Künstler, der staatsparteiliche Abgeordnete Major a. D. Ha uff und Redakteur Zimmermann( Zentrum) über das Thema„ Her zur Eisernen Front! Inkostenbeitrag 20 Pi. Erwerbslosen steht der Eintritt gegen Ausweis einer republikanischen Organisation frei
Kurzwellen- und moderne Röhrentechnik. Der Technische Reichsausschuß des Arbeiter Radio- Bundes hat in Berfolg seiner allgemeinen Aufklärungsarbeit den Ingenieur Kerge r= Hamburg zu einem Lichtbild und Filmportrag über„ Kurzwellen- und moderne Röhrentechnik" für Dienstag, den 19. Januar, 19.30 Uhr, gewonnen. Der Vortrag findet im Vortragsfaal. des Parteivorstandes, Lindenjtr. 3, II, linfs, statt. Außerdem läuft ein technischer Trickfilm: Rundfunkstörungen und ihre Beseitigung." le technisch interessierten Parteigenossen find hierzu eingeladen. Eintritt frei.
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