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Qerhari Merrmmin IMo/far: �OlßtttVSiCllß
(Schluß) Wieder tut sich die Tür auf, und nun geschieht, was er unter- bewußt und unsingestanden gefürchtet hat: zwei Frauen und ein Mann in schwarzer Kleidung die Angehörtgen des des Toten seines Toten...Er sagt das kühle, amtlich« WortAngehörige" leise vor sich hin, hält sich daran, nur nicht zergliedern dies Wort, nur nicht zerteilen und auflösen und lebendig machen in Wörter wie Mutter und Schwester und Vater.. Sie scheinen sehr gefaßt, die Angehörigen. Die schwarzen Schleier geben den beiden Frauen, der jungen und der alten, etwas Unpersönliches, das ist gut so; und den Vater hat er selbst schon früh verloren; das Erleben dieses Mannes ist ihm fremder als das der Frauen. Sie legen Krän,ze nieder vor dem Sarg, dann halten� sie das Taschenluch vor die armen, zuckenden Münder und starren lange auf den Kranz. Einer nach dem andern von den Woche- haltenden tritt zu ihnen und drückt ihnen die Hand Da, wie die zitternden, mageren, verarbeiteten Finger der Wen achtmal um- spannt werden von Händen, die fest und wiederum weich und jung sind, wie die ihres Sohnes waren achtmal, acht Jungen» leben, und dieser eine, dieser ihre ist tot da bricht der Schmerz aus den Lippen in einem leisen, langen, hohen Wimmern, achtmal... Auch er muß diese Hand drücken auch er. Er tut es. Sie soll ihn nicht schwach finden, diese Stund«, die ihm im Gesicht dieser Frau, welche aus einer Angehörigen eben zur Mutter wurde die ihm in diesem schmerzwirren Gesicht da» Gesicht seiner Tat zeigt. Er tut sogar mehr als die andern, er spricht Worte der Teilnahme. Ein Teil dieser Teilnahme ist Selbsterhaltungstrieb,»in Teil ist letzter Mut eines Gerichteten, ein Teil aber ist auch echt. Er selbst hat ja das Recht, Teilnahme zu zeigen, er, der Mensch, aber die Sive« ist ohne Teilnahme, sie ist jenseits des Menschen. Er sagt sich das, während er spricht, das macht sein« Wort« wirr, st« klingen noch ergriffener. Und mit einmal, wie er zurücktritt an seinen Platz, ist ein Bild da vor seinen Augen, ein sinnlose», ein furchtbare« Bild: diese Mutter, die so ganz anders aussieht als di« seine, so viel kleiner, diese Schwester, die so viel größer und älter ist als die seine, sie werden trotzdem zu seiner Mutter und zu seiner Schwester, und er zu ihrem Sohn und ihrem Bruder, der ihnen genommen wird durch Mord--- jählings ist es da, das Wissen, daß auch jener im Sarg ein Mensch war, ein Mensch mit Schwester und Mutter und Not und Freuden,«in Ganzes,»in Großes,«in Lebendiges, so wie eine Idee«in Große» ist, ein Ganze»,«in Lebendiges; da ist kein» von beiden größer oder kleiner, da ist der Mensch so wesentlich, wie die Idee es ist, dir kleinst« Mensch wie die größte Ldee... E» wirft ihn fast um. Ihm wird schwindlig, in seinem fiebern- den Kopf jagen sich Gefühl und Erkenntnis in wirrem Kreis-- er muß sich mit der linken Hand aus den Sarg stützen, aber der kranke Arm vermag ihn nicht zu halten, der Schmerz läßt ihn auswiminern, er zieht die Hand zurück, als wäre sie aus dem Sarg heraus gestochen worden nun hat er keinen Hall mehr, will sinken, da wird er schon aufgefangen... * dt fühlt kühles Wasser du im auf dem heißen Gesicht. Er Hort Worte wie von weither:Schnell einen Arzt... ach. nicht doch, eine kleine Ohnmacht, er wird bald wieder zu sich kommen... aber sich doch, der Arm ist ja ganz geschwollen... ich hol««in Tchfi.. Jwei geleiten ihn hinaus, er hält die Augen geschlossen, aber er fühlt erschauernd, erschreckend, daß der eine hallend« Arm der einer Frau ist.. er sitzt im Wagen, der männlich« Arm vorläßt ihn, der weibliche bleibt...«r wägt die Augen während der ganzen, kurzen Fahrt nicht auf zutun, auch di« paar Schritte eine Treppe hinauf nicht, er weiß zu gut, daß es die Schwester sein muß. die Schwester des des anderen, die ihn geleitet. Als-er im Zimmer des Arztes sitzt, macht er mit dem gesunden Arm ein« bittende Bewegung: sie soll hinausgehen, diese Schwester. Erst als die Tür sich Himer ihr schließt, blickt er auf, läßt sich gehorsam die Jack», das Hemd herunt«rzich'n, der Heindärmel übrigen» muß auf- geschnitten werden, so dick ist der Arm. Der Arzt wäscht die Wunde. E« schmerzt bestialisch. Der Arzt Ist jung, schnell, sicher im Griff, knapp im Wort.Woher rührt die Verletzung?" Riesengroß steht der Selbsterhaltungstrieb in ihm auf, tritt all die rüttelnden Gefühl« von vorhin zu Boden. Aber er findet nicht gleich die Ausrede, schweigt mit zusammengebisienen Zähnen. Wenn Sie es mir nicht sagen wollen, will fih es Zhiwn sagen. E« ist eine Schußverletzung." Nun nickt er und sagt lässig:Ich Hab- sie mir selbst verseheM- lich beigebracht." ..So...? Sieht nicht so aus... Na. jedenfalls muß die Kugel heraus. Sie müssen ins Krankenhaus." Der Arzt greift zum Telephon. Er hebt abwehrend di« Hand:Nein. Ich will nicht ins Krankenhaus." Müssen Sie aber. Ich kann di« Behandlung nicht ambulant durchführen." Dann dann bitte, Herr Doktor dann lassen Sie mich geh'n..." Ulmwglich, ganz unmöglich!" Er steht jäh auf.Sie können mich nicht zurückhalten, Herr Doktor. Ich werde gehen." Mann", ruft der Arzt,Mann, bleiben Sie! Schließlich wollen Sie doch leben, nicht wahr?" Leben, ja, leben plötzlich ist das Erlebnis von vorhin wieder da... Leben will er, ja, aber welches Leben... das Leben eines, der getötet hat, das gejagte, das gehetzte, das schuldige Leben, da» jenseits der Grenze wenn es gut, da» in der Zelle, wenn es schlecht geht... Ich mochte Ihnen einen Rat geben", sagt der Arzt, tritt ans Fenster, sieht nicht zu ihm hin.Wie Sie sehen, rufe ich nicht an. Vielleicht kann ich Ihnen Helsen  , wenn Sie mir reinen Wein»in» schenken über die Natur der Verletzung. Sie werden oerstehen, daß ich da» wissen muß." Cr schweigt. Der Arzt bleibt am Fenster, trommelt leise an die Scheiben, wendet sich plötzlich um.Ich mochte Sie über einen Irrtum aufklären, in dem Sie sich augenscheinlich befinden. Mir als Arzt ist durch das Gesetz Schweigepflicht auferlegt Ich darf niemandem, auch der Behörde nicht, mitteilen, was Sie mir hier erzählen. Es sei denn, daß ich einen Mord dadurch aufdecken ad«r verhindern kann." Einen Mord, aha, einen Myrd....Lassen Sie mich gehen, Herr Doktor." In diesem Fast", ergänzt der Arzt freundlich,darf ich. Aber ich muß nicht! Nim...?" Ich habe Ihnen ja gesagt, daß ich mich selbst angeschossen hate." Der Arzt schüttelt den Kops.Ich bin kein Richter und kein Priestor, ich habe Sie weder zu verhören, noch Ihnen ins Gewissen zu reden. Damit Sie aber sehen, daß ich im Bild« bin, sage ich Ihnen, daß der Schuß nicht aus der Näh« abgegeben worden sein
kann. Aus dem Umstand, daß Sie Mitglied einer politischen Organi­sation sind und daß Sie die Einlieserung in ein öffentliches Kranken­haus scheuen, schließe ich, daß sie in eine Schießerei verwickelt waren. Da es aber um Ihr Leben geht, rat« ich Ihnen sehr, das Geständnis und di« Strafe dem Tods vorzuziehen." Ich Hab« nichts zu gestehen." Der Arzt besinnt sich lange.Gut. Ich habe als Arzt die Pflicht, Ihnen zu helfen. Ich kann Sie nicht so ohne weiteres laufen lassen. Ich werde die Kugel selbst herausschneiden und die wettere Behandlung übernehmen, allerdings nur unter Assistenz eines befreundeten Arzte», der an die Schweigepflicht gebunden ist wie ich. Ist es recht so?... Na schön. In einer halben Stunde wird mein Kolleg« hier sein. Setzen Sie sich solange ins Warte- zimmer." Er verneigt sich und geht. Aber er ist fest entschlossen, wegzu- lauf«» wenn er nur erst im'Wartezimmer ist. Im Wartezimmer aber steht er der Schwester der Schwester seines Opfers gegenüber... Sie tritt rasch und leise auf ihn zu, faßt sein« Hand, zieht chn zu einem Stuhl sonderbar, er kann diesem sanften, guten Ziehen nicht widerstehen, er folgt ihr gehorsam wie ein Kind.... Nun sitzt er neben ihr, die Augen gesenkt, ein Gefangener der Güte. Sie spricht nicht lange von ihm und seiner Wunde. Dazu sind ihre einfachen Gedanken noch zu sehr im Schicksal ihres Bruders versponnen.Sie haben ihn gekannt?" fragt sie. Nein." Aber Sie waren doch waren doch ein ein Gesinnungs­freund von ihm...?? N nein..." Ja wie kamen Sie denn dann zu den anderen, die am Sarg« standtn...?" Ach nur nur so..." Si« dringt nicht weiter in ihn.Wissen Sie, ich stlaube, wenn der, der ihn getötet hat, chn gekannt hätte er hätte es nicht getan..." Ja", sagt er tastend,die Stadt ist zu groß, man kennt sich nicht, da» ist an allem schuld.. Sie sieht chn an. mtt raschem, nicht ganz oerstehendem Blick. Auch er streift sie schüchtern mtt den Augen, von unten herauf... mein Gott, sie ist noch jung, und doch sieht er in diesem Gesicht die armen, alten Züge ihrer Mutter, in ihrer großen, rauhen Hand die
zittrigen Finger, die«r vorhin drückte, die ihn üb«? de» Sarg warfen... Aber darum", sagt sie aus ihrem einfachen, aller Berallgemewe» rung fremden Frauengemüt heraus,darum darf man doch nicht einen wildfremden Menschen einfach niederschießen... er hat doch nichts wetter getan, als seine Uederzeugung vertrete»... er war ein so guter Junge..." Seine Freunde werden ihn rächen", sagt er lauernd, und hofft auf ihr inbrünstige» Ja, da» würde chn frei und si« zur Feindin machen.. Aber sie schüttelt den Kopf.Das wünsch« ich nicht. Sie sollen aufhören mit Schießen..." Also oerzeihen Sie ihm wohl gar, dem dem Täte?...?" Nein. Er soll gefaßt werden, und er soll seine Strafe bekom- wen. Er soll nicht frei herumlausen, denn er hat meinen Bruder erschossen Aber" sie stockt eine Weile, sie kann nicht so rasch formulieren, was sie meintaber er soll im Gefängnis darüber nachdenken, was er getan hat, und wenn er herauskommt, soll er keinen Menschen mehr töten." Di« einfältige Wahrheit der Wort« stürzt ihn tn ein wirres Gemisch aus Schmerz und Wut. Er will gellend auflachen und kann es nicht. Denn er hat sie wieder angesehen, und da ist in diesem reizlosen, üblichen Gesicht nicht nur das Gesicht ihrer Mutter ge- wesKi, sondern auch die Züge seiner Mutter unb seiner Schwester und vieler Mütter und Schwestern, ganz groß ist dies Gesicht gewor- den zum Anilitz aller, die Opfer sind... und in einer jähen Vision sieht er auch sich ganz groß, ein Niese, der in der einen Hand den strahlenden Glanz seiner Idee hält und in der anderen ein arm- seliges Bündel Mensch und das armselig« Bündel in seiner Linken wiegt ebenso schwer, wiegt schwerer sogar als der schlimmst« Glanz in seiner Rechten... Es gibt kein« Idee, wiederhott ein« große Stimme die Worte aus der Halle, di« größer wäre als d« Mensch. und immer wieder und vor jeder Tat mußt du sie gegeneinander ab- wiegen und dich entscheiden auf» gewisienhastest«: Mensch oder Idee... alle« andere Tun ist leichtfertig und entsetzlich sinnlos und trägt keine Frucht... Dke Tür zum Sprechzimmer wird geöffnet... das weckt ihn... Mein Kollege ist augenblicklich nicht abkömmlich", sagt der Arzi. Sie müssen sich noch ein««nig gedulden, ich werd» ein«« anderen anrussn!" Er starrt dem Arzt in» Gesicht. Starrt dann lang« zu der schwarzverschleierten Frau hinüber. Wie sagt« sie doch...? Er soll seine Strafe erleiden und dann nicht mehr töten... Er richtet sich aus. die schmerzende Schwere im linken Arm schwindet, ihm ist ganz leicht.Lassen Sie, Herr Doktor", sagt er deutlich und laut und ruhig,lassen Si«. Ich gehe in» Krankenhaus."
3iert Strennecke: Dm' WllVf
Unter uns gesagt: ich war es satt, dauernd den Redakteuren auf der Seele zu liegen! Mein Gott, dachte ich, dies» armen Menschen in der steigenden Hochflut von Manuskripten, sK müssen sich ja ganz unglücklich vorkommen. Rein, so ging es nicht weiter! Versuch« es einmal auf eigene Faust! Da es mir am nötigen Kleingeld sehtte, so Hals über Kopf eine eigene Zettung herauszugeben, suchte ich die nächste Buchhand- lung auf und erstand für mein letztes Geld«In Päckchen   Postkarten. Schöne, glatte Postkarten, wie geschaffen für mein wagehalsiges Projekt! In den nächsten 24 Stunden war ich für meine nah« und nächste Umgebung getarntappt. Erst am Spätnachmittag des zweiten Tages klopfte es ungestüm gegen die Tür. Brodelnde Stimmen erfüllten da» Treppenhaus. Ich öffnete und scch mich zu meiner größten Ueberraschung einem slrammeb Schupobeamten gegenüber- gesttllt. Dahinter reckten dl« Hausbewohner neugierig die Hälse. Auf meine keineswegs befangen« Frage, was dieser eminente Aus- zug zu bedeuten hätte, bekam ich zur Antwort, daß man sich nur nach meinem Wohlsein erkundigen wollte: man könnte doch nie wissen,-» und e« passierten setzt so viel Selbstmorde!-- Nein, wie besorgt, backte ich, und drückte dem treuen Wächter meines Lebens die letzt« Zigarette in die Hand. Dann machte ich mich fertig, um ins Geschäft zu steigen. Eine ganz groß« Sache sollte es werden: Direkter Verkauf meiner dichterischen Erzeugnisse an die Verbraucher! Fein säuberlich, mit allen Kniffen der Kalligraphie geschrieben, prangten auf jeder einzelnen Kart« die Verse, von denen ich annahm, daß sie auch das härtest« Herz rühren mußten! Und noch dazu vom Dichter eigen- händig signiert! Der Erfolg konnte nicht ausbleiben, sozusagen im Handumdrehen würde ich der brennenden Sorge ums täglich- Brot enthoben sein!---- In die Häuser damit zu gehen, nein, das würde ein ein- gearbeiteter Stob tüchtiger Provisionsreffender deller verstehen: ich wollte di« Menschen dort aufsuchen, wo sie das Geld immer etwas lockerer in der Tasche tragen: im Kaffeehaus, in den vornehmen Tanzdielen, und wenn es nicht anders ging, auch beim Tingellangel. Und also trabte ich los!--- Als ich das Cafö Noyal betrat, spielte die Kapelle gerade einen schmissigen Shimmy. Ich betrachtete das als gutes Omen und trat an den ersten Tisch. Ein dicker Mann, tief oergraben in-sein« Zeitung, wars mir über den Kneifer einen stechenden Blick zu. und ehe ich meine wohlpräparierten Worte vorbringen konnte, hatte ich meine Abfuhr schon weg. Am zweiten Tisch saß ein Liebespaar: man bemerkte mich erst, als ich sin diskrete» Räuspern vom Stapel ließ. Postkarten, ooch nein, der Herr sei Selbstversorger.   und wenn ee mal nicht langte, dann gäbe es ja immer noch CasarFlaschlens: Hab' Sonne im Herzen!--- Immerhin blieben sie freundlich, und ich verabschiedete mich mit einer eleganten Verbeugung. Nach dem näcksten brauchbaren Opfer spähend, sah ich plötzlich einen sehr distinguiert gekleideten Herrn auf mich lossteuern. Aha, er hatte den richtigen Riecher, mangelnd« Ausdrucksfähigkeit suckt« nach dem befreienden Wort; hier bitte, Liebesgedichte, qesteigsrt bis zur farbensprüheuden Erotik, Stück für Stück 50 Pfennig, kein Geld im Hinblick auf den unumgänglich eintretenden Erfolg. Aber der Herr wollte keine Gedichte: er sraate mich mir, ob ich einen Ausweis für da» Hausierergewerbe hätte. Als ich mir di« bescheiden« Frage erlaubte, wa» das für ein Dokument sei, rief er«inen befrackten Kellner und dieser gelettete mich bis zur Tür. O, ich war keineswegs entmutigt! Nun erst recht, sagt« deutlich und vernehmbar«In» innere Stimme,-» und ich betrat die Tanzbar: Zur lachenden Glückseligkeit! Versuchen wir es einmal beim zarten Geschlecht, die Frauen haben immer etwa» übrig für Lyrik und schmachtende Dickter- äugen!-- Da saß abseits, ziemlich reserviert, eine vollschlanke Dame im eleganten Abendkleid. Verbeugung. Ich faltete die Karten auseinander und brachte mein Anliegen vor. Ein Blick unter uN- endlich verschleierten Augen, und dann sagt« si» schlicht und knapp: Mensch, uff den Trichter rettste, Gedichte, wo die sauren Gurten
so preiswert sind!" Darauf wußte ich nichts zu sagen: saure Gurken und Gedichte,«in« solche Ideenverbindung war ich noch niemals eingegangen. Aber dann kam«»I Ein blasser, wie ich mir augenblicklich sagte, sehr durchgeistigter Mensch winkt« mir über mehrere Tische hinweg zu. Unter vielfachen Entschuldigungsworten nach allen Seiten, es war sehr eng in dem Lokal, stand ich endlich vor ihm. Hier bttte, ureigenstes Blut tn jachen Rhythmen verströmt!" --Wat denn, Gedichte?-- Nee, danke, ich dachte, Sie oerkauften Nacktstudien!" 'hetzt begannen die Karten in meiner Hand langsam zu glühen: ich hetzt« von Tisch zu Tisch:Bitte, bin selbst der Dichter, wenn Si« einmal lesen würden!"Nee, so'n Quatsch", sagte ein feister, wohlgenährter Mensch mtt leuchtender Glatze, indem er mir die Karten samt einem Fingerabdruck, der die hellste Freud« jedes Kriminalisten erregt hätte, zurückgab. Er wiehert« dabei wie ein abhanden gekommenes Droschkenpferd. Ich dachte an Schillers Wort, nach dem selbst Götter mtt der Dummheit vergebens kämpfen, und verlieh di« Stätte der Barbaren. Spät in der Nacht geschah das Wunder!-- Müde und am ganzen Körper wie zerschlagen vom angestrengtesten Dienst am Kunden traf ich an einer Straßenecke einen Würstchenverkäuser. Er kannte mich von früher und fragte teilnahmsvoll nach meinem Ergehen. Bei flackerndem Laternenlicht gewährte ich ihm Einblick in mein wohisortiertes Lager. Tja", meinte er tröstend,das ist wohl nicht der richtig« Weg: Sie müßten die Sack-en mal an eine Zeitung schicken, die drucken doch immer solchen Kram!"-- Sei es, daß mein Gesichteaus- druck nach diesen Worten auffallend blaß wurde, jedenfalls, er lenkte ein und bot mir für eine Karte ein PaarWarme  " an. Allerdings unter der Boraussetzung, daß er die Worte etwas ummodeln und als Reklame für sein Geschäft verwenden dürfe. Ich nickte nur. und während ich heißhungrig die Würstchen verschlang, sprach er feierlich die Wort«: Läßt dich das Schicksal geh'n im tiefsten Harme, der beste Trost sind immer ein PaarWarme  "!
Ein neues Frai'engesänrnil» in New Park ist mtt Waschbecken mit kaltem und beibem Wasser,, beauemen Betten. Tisch. Stuhl und Riege'n für Kleider m jeder Zelle ausgestattet worden. Der Körper des Menschen enthätt etwa 60 Prozent Wasser.
JCumor Siluisverirandtfchati Die Königin Viktoria   von England empfing eines Tages den Besuch einerKönigin" irgendwelcher England gehörigen Inseln. Auch ich habe englisches Blut in meinen Adern", sagte die exotische Majestät. ..Wie Ist da» möglich?" fragte Königin Biktona. Mein Großvater hat den englischen General Miller au;- gegessen."_ fCandlimg Bevor ich sie heiratete, hört« sie zu. während ich redete. Wäh- rend der Flitterwochen redete sie und ich hörte zu. Und jetzt, nach- dem wir drei Jahre verheiratet sind, reden wir beide und... die Nachbarn hören zu._ Der ominöse Name. Bon dem bekinmten Dichter und Historiker -Wolfgang Goetz, dem Verfasser desGneisenau". wird in Reclam  , Universum"«in hübsches Gsschichtchen erzählt. Er rief einen bekannten Intendanten mit den Worten an:Hier Wolfgang Goetz". Der andere, der nicht verstehen konnte, fragte mebrmals nach dem Namen, bi» der Autor schließlich rief:Goctz, Goetz, wie Götz von BerlichingeN  !" Einen Augenblick war es still, dann schimpft» der Intendant wütend los:Sie mich auch, Sic unver­schämter Flegel!"'