19010
Ein Arbeiterhaushalt.muhof
Vor und nach dem Lohn: und Preisabbau.
Bou einem Handelsarbeiter, der in einem befannten Berliner | Barenhaus beschäftigt ist, erhalten wir folgende Zuſchrift:
,, Am letzten Sonnabend hatte ich mit meiner Familie eine Woche ,, Notverordnungsleben" hinter mir. Am Sonntag rechnete mir meine Frau vor, wie sie meinen Wochenverdienst von netto 33,50 Mart, von dem ich mir nur 50 Pf. für ein Paket Tabat abgezogen hatte, ,, angelegt hat. Wir zogen dabei auch einen Vergleich mit der ersten Dezemberwoche vorigen Jahres, zu welcher Zeit ich meiner Frau noch 39 Mart auf den Tisch legen fonnte.
Seit dem 12. Dezember habe ich durch tariflichen Lohnabbau und auf Grund der letzten Notverordnung netto 5,50 Mart pro Woche eingebüßt Meine Frau notiert sich vor dem Einholen stets, was sie einkaufen will, ebenso auch was sie für die Waren ausgegeben hat, so daß wir sehr genau feststellen fonnten, inwieweit der Lohnabbau durch die Preissenkungsaffion der Regierung ausgeglichen worden ist.
Wir famen dabei zu der Feststellung, die mir übrigens schon vorher ohne diese genaue Gegenüberstellung der Ausgaben gemacht hatten, daß mein 15prozentiger Lohnabbau seit dem 12. Dezember durch den Preisabbau noch längst nicht mettgemacht worden ist. Meine Frau gab in der Woche vom 28. November bis einschließ lich 4. Dezember. für Lebensmittel 16,85 Mart aus. Sie werden vielleicht erstaunt fein über diese verhältnismäßig niedrige Summe, die damals in den Lebensmitteletat unserer dreiköpfigen Familie( wir haben einen elfjährigen Jungen) eingesezt war. Aber wir mußten damit auskommen, weil auch mein damaliger Verdienst teine größeren Ausgaben für das nadie Leben zuließ. Das Einholebuch meiner Frau weist für die erste Dezemberwoche folgende Lebens mittelpoften auf: 2 Bfund Margarine,% Pfund Butter, ½ Pfund Bratenschmalz, 2 Pfund Burst, eine Rolle Harzer Käse, 4 Pfund Tilsiter Käse,% Pfund Pflaumenmus, 4 Liter Milch, 3% Konsumbrote, 15 Pfund Kartoffeln, 2 Pfund Zuder, Pfund Kaffee. mischung, 1 Pfund Salz, 2 Pfund Ehäpfel und für fiebenmal Mittagbrot( Fleisch, Gemüse, Suppengrün usw.) 5,65 Mart. Nach demselben Speisezettel wirtschaftete meine Frau in der vorigen Woche
Für die gleichen Lebensmittel gab sie in der vorigen Woche flatt 16,85 Mart immer noch 15,55 Mart aus.
Unsere Ausgaben für Ernährung sind also noch nicht ganz 8 Proz zurüdgegangen, mein Lohn aber um 15 Broz.
An Kohlen verbrauchen mir einen Zentner pro Woche, da wir nur in der Küche Feuer unterhalten und nur des Sonntags die
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Reichsbahn und Reparationen.
Stellungnahme der Gewerkschaften.
Die Eisenbahnergewertschaften aller Richtungen haben dieser Tage zur Reparationsfrage, die sie ganz be fonders berührt, da auf der Reichsbahn eine besondere Reparationsabgabe lastet, gemeinsam Stellung genommen. Einmütig wenden Shrbe beizen. Am Bentner Kohlen, der jetzt 1,61 mart foftet, fie fich gegen eine weitere Reparationsbelastung sparen wir 18 Bf. in der Woche. Meine Wohnungsmiete ist der Reichsbahn Sie fordern, daß die Reichsbahn aus der um 2,50 Marf monatlich billiger geworden; statt 7 Mart internationalen Gesetzgebung freigegeben und an legen wir für Miete jeßt 6,40 Mart in der Woche zurüd. Für meine das Reich zurüdgegeben wird. Diese gemeinsame StellungStraßenbahnmonatstarte, die ich brauche, weil ich übernahme und ihre an die Regierung gerichteten Forderungen finden in den Organen der Verbände scharfen Ausdruc. Mittag nach Hause fahren fann, reserviert meine Frau jetzt 2 Martnahme und ihre an die Regierung gerichteten Forderungen finden
statt wie bisher 2,25 Mart. Für Waschmittel, Schuhfreme, Zahnpasta usm. legt sie 80 Pf. statt 90 Pf. auf die hohe Kante". Für Versicherungsbeiträge, die unverändert geblieben sind,
40 Bf.,
für elektrisch Licht, das froh Lohnabbau bei der Bewag, Senfung des Kohlenpreises und froh Preisfommiffar immer noch 20 Pf. pro Kilowaffffunde foftet,
75 Pf., für den Gasmann anstatt 80 Pf. 70 Pf. Ob hinsichtlich der Rücklagen unsere Bilanz am Ende des Monats nicht noch ein Loch haben wird, müssen wir erst abwarten. Jedenfalls sind unsere Ausgaben für die gleichen 3wede gegenüber der ersten Dezemberwoche von 30,75 Mart auf 28, 20 Mart, also um 2,55 Mart zurüdgegangen, das sind nach meiner Rech nung rund acht Prozent. Wie soll ich nun den Verlust der anderen sieben Prozent mettmachen? Unsere Lebenshaltung war im Dezember gewiß schon sehr bescheiden. Wir hatten aber, immerhin noch etwa acht Marf im Monat übrig" für Aufchaffungen, Schul bücher, Zeitung, Verband usw. Heute sind es aber nicht einmal mehr fünf Mart im Monat. Ich habe mein letztes Baar Schuhe an den Füßen, mein Junge den legten Anzug auf dem Leibe. Wir können uns feinen Kinobesuch, eben rein gar nichts mehr leisten.
Wo soll man bei einem solchen Leben noch die Freude zum Arbeiten hernehmen, wenn man von allem, was sich Kultur
fortschrift nennt, ausgeschloffen wird?
Ich weiß, daß an diesen erbärmlichen Zuständen die Arbeiterschaft felbft viel Schuld hat, die sich in ihrer politischen Dummheit zersplittert und nebelhaften Phantomen nachjagt, anstatt sich durch geschlossenes Zusammenstehen und Handeln die Machtstellung im Staate zu erobern, die ihr entsprechend ihrer zahlenmäßigen Stärfe zutommt. Partei und Gewerkschaften sind durch die Entwicklung der Verhältnisse leider in die Abwehrstellung gedrängt. Das darf fie aber nicht hindern, noch weit mehr, als es bisher geschehen ist, darauf zu drücken, daß wenigstens die Preise jo meit her. untergesetzt werden, wie man uns die Löhne getürzt hat. Was bis jetzt an Preisnachläffen zu verzeichnen ist, ist jeden falls völlig unzureichend. Es muß mehr geschehen!"
Troffloser Arbeitsmartt.
Die Feststellungen der freien Gewerkschaften.
zur Anfurbelung der Wirtschaft, bedarf keiner besonderen Unterfuchung.
Es erübrigt sich, im einzelnen die Stafiftit zu unterfuchen. In den Konjumgüterindustrien, wo im Späffommer und Herbst ein Stillstand der Abwärtsbewegung eintrat, teilweise sogar cine leichte Besserung des Beschäftigungsgrades, hat sich infolge der radikalen Kaufkraftdroffelung auf dem Wege der Notverordnung und der Zwangsschiedssprüche die Arbeitsmartage iprunghaft verschlechtert.
Die Bereinigung der deutschen Arbeitgeber. Was diesen Kurzarbeitern von ihrem gefürzten Lohn übrig bleibt verbände hat ein Programm veröffentlicht, wonach der bis herige Cohn abbau, der die Löhne und Gehälter durchschnifflich um 25 bis 30 Proz. gefenti hat, erst der Anfang des Lohnabbaus ist. Sechs Millionen Arbeitsloje, Banten- und Jadustriezusammenbrüche in ffeigender Progression genügen also der Boll noch nicht. Plastisch fann man die mit dem Lohnabbau einher gehende Verschlechterung des Beschäftigungsgrades aus der Statiffit der Gewerkschaften des DGB. ablesen. Während Ende Dezember 1930 insgesamt 31,8 Proz. der Mitglieder arbeitslos und 16,3 Proz. Kurzarbeiter waren, find Ende Dezember 1931 insgesamt 42,8 Proz. arbeitslos und 21,9 Proz. Kurzarbeiter. Diese Verschlechterung läßt sich besonders während der lehten sechs Monate besonders deutlich verfolgen, während der Cohnabbau fich immer stärker auszuwirken begann. Ende Juli 1931 waren 31,6 Broz. der Mitglieder arbeitslos, Ende Auguft 34,1 Proz., Ende September 35,5 Proz., Ende Oftober 37,2 Proz., Ende November 39,5 Proj., Ende Dezember 42,8 Proz. Von den Kurzarbeitern maren 58,7 Pro3. weniger als 40 Stunden die Woche beschäftigt, davon 34,1 Proz. weniger als 31 Stunden die Woche.
Die Geschichte des Kampfes um den Schuh der Arbeit.
Die Mitarbeiter des internationalen Arbeitsamtes haben ein fait 500 Geiten startes Bert herausgebracht, das einen ausge zeichneten lleberblick über die Bielgestaltigkeit der internationalen Arbeitsorganisation, über ihr Wesen und die Ergebnisse ihrer Ar beit gibt.
Nun wird fich für die nächsten Monate noch die Auswirkung des brutalen Eingriffs durch die 4. Notverordnung geltend machen. Das Programm der Bereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände für 1932 wird nicht verwirklicht werden, weil die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen des bisherigen Lohnabbaus jo tatastrophal sein werden, daß zwar nicht die Bd. oder der | Reichsfinanzminister zur Vernunft kommen werden- hier ist Hopfen und Malz verloren, aber die öffentliche Meinung und die organisierte Arbeiterschaft eine Umfehr erzwingen werden. Bis dahin ift die Lage troff los.
10 Jahre Internationales Arbeitsamt. Erfolge des Internationalen Arbeitsamtes behandelt, wird dem In den geradezu dramatisch wirkenden dritten Teil, der die Leser eindringlich flar gemacht, welche Schwierigkeiten bei einer internationalen Zusammenarbeit überwunden werden müssen, menn wirklich befriedigende Ergebnisse erzielt werden sollen. Das Amt hat nicht weniger als 415. Ratifizierungen internationaler Ueber. einfommen erzielt. Was das bedeutet, wird an einem sehr lehrreichen Beispiel erläutert: Die Bereinigten Staaten haben seit einer Reihe von Jahren ein nationales Arbeitsamt. Troß intenfiofter Arbeit fonnte es 3. B. auf dem Gebiete des Kinderschuhes mur vier der nordamerikanischen Staaten veranlassen, seinen Entwurf anzu nehmen. Im Gegensaz dazu steht der Erfolg des Internationalen Arbeitsamtes, das in 10 Jahren 21 Ratifizierungen auf dem Gebiete des Kinderschutzes erreichen konnte.
Nach den zahlreichen Veröffentlichungen auf diesem Gebiet fonnte man sich mit Recht fragen, ob ein solches Wert gerade heute notwendig fei. Auch Albert Thomas , der Direttor des Internationalen Arbeitsamtes, hat sich diese Frage gestellt und
fie bejaht.
Der Inhalt des Buches zeigt, daß diese Antwort richtig ist. Das Wert gibt jedem, der sich mit diesem Fragenfreis beschäftigt und das sollte eigentlich jeder Arbeitende tun über das ganze Gebiet erschöpfende Auskunft. Es vermittelt die geschichtlichen Grundlagen, es zeigt den Weg vom ersten Auftauchen des Gedantens eines internationalen Arbeitsschutzes bis zur Gründung des Internationalen Arbeitsamtes, der viele Mühen und die Ueberwindung mancher Schwierigkeiten erforderie.
Es ist bemerkenswert, daß außer den Bereinigten Staaten, der Türkei und Aegypten auch die Sowjetunion diefer internationalen Organisation ferngeblieben ist. Das ist erflärlich, wenn man bedenkt, unter welchen Verhältnissen die russischen Arbeiter leben müssen, damit die Somjets durch die Verkfnappung der notwen
bigsten Dinge die Ausfuhr steigern können und die Devisen zur Bezahlung ber aus dem Boden zu stampfenden industriellen Anlagen und zur Wiedergutmachung des durch ungeübte und unter ernährte Arbeiter notwendigerweise verursachten Berschleißens wertvollen Materials erzielen tönnen.
Trog aller Erfolge bleibt dem Internationalen Arbeitsamt noch ein weites Gebiet der Betätigung. Gerade die gegenwärtige Wirtschaftskrise stellt es vor eine gigantische Aufgabe, deren Lösung die Zusammenfassung aller Kräfte erfordert. Es wäre zu begrüßen, wenn dieses tiefschürfende Buch die ihm gebührende Aufmerk samkeit fände.
,, 100 fiegreiche Streifs." Aber nur auf dem kommunistischen Zeitungspapier.
Uns wird geschrieben: In der Notiz in der zweiten Beilage des Uns wird geschrieben: In der Notiz in der zweiten Beilage des ,, Borwärts" vom 15. Januar 1932 unter der Ueberschrift, Potemfin
lebt nech" möchte ich auch einen Beitrag liefern. Unter den ,, 100 siegreichen Streiks" der RGO. befindet sich auch die Firma 3öllner Werte( Chemie), Neukölln, Köllnische Allee 43/48, wo angeblich durch Streifdrohung der alte Lohn weiter gezahlt wird. In Wirklichkeit ist eine Streifbrohung überhaupt nicht ausge
Im zweiten Teil des Buches wird das Wirken des Arbeits- sprochen worden. Die gesamte Belegschaft hat am Tage des Er amtes gefchildert: Sein Eingreifen in der Frage des Achtstunden- fcheinens der ,, 100 fiegreichen Streifs" in der ,, Roten Fahne" bereits tages, in der Urlaubsregelung, der Nachtarbeit, der Gewerbe hygiene , der Verhütung von Arbeitsunfällen, der Behandlung der Frauen und Kinderarbeit usw. Das ganze weite Gebiet des Arbeitsrechtes wird lebendig beim Lesen dieses aus der Bragis für bie Braris gefchriebenen Buches.
zu den neuen herabgefeßten Lohnfäßen gearbeitet. Die schärfften RGD.- Männer haben felbst erklärt, daß ein Teilstreit bei der jezigen Wirtschaftslage überhaupt nicht in Frage fomme. Der Streitausschuß", der von der RGO. ernannt wurde, war felbft gegen einen Streit, So fehen die 100 fiegreichen Streifs aus!
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Hoher Lohndruck und Luxuspreise.
Tarife und Gefeße unbekannt.
Bom Berband der Nahrungsmittel- und Geträntearbeiter wird uns geschrieben:
Die bekannte Konditorei Hilbrich, Leipziger Straße 24, hat bisher immer auf Reputation gehalten und Herrn Hilbrich selbst fonnte man auch das soziale Verständnis gegenüber seinem Perfonal nicht absprechen. Seitdem aber dort ein Dr. Pape das Regiment führt, weiß das Personal nicht, ob es auf einem oftelbischen Gutshof tätig ist oder ob die Maßnahmen des Herrn Dr. Bape schon das Dritte Reich einleiten sollen.
Anfang Februar vorigen Jahres fürzte Bape ganz willkürlich den Lohn um 10 Prozent, obwohl ein Tarif bis zum 30. Juni bestand. Nachdem Pape durch Gerichtsurteile erkennen mußte, daß es so nicht geht, murde schnell mit einer gelblich schillernden Bereinigung ein sogenannter Torij" abgeschlossen, der die Löhne zum Teil weit unter den Stand vom Januar 1927 firzte. Dieser Tarif" murde dem Personal zur Unterschrift vorgelegt. Wer sich meigerte zu unterschreiben, wurde mit einem weiteren 20prozentigen Lohnabzug bestraft.
Die Firma beschäftigt jezt überhaupt mit Vorliebe Personal, das nur Taschengeld oder ganz geringfügigen Lohn erhält, daneben auch nach mehr Lehrlinge, als nach den gesetzlichen Bestimmungen zuläffig ist. Es bedurfte erst des Eingreifens der Handwerkstammer, um Abhilfe zu schaffen.
Troß dieses fast unentgelflich beschäftigten Personals versteht die Firma Preise zu nehmen. Für eine Tasse Kaffee muß man 60 Pf. zahlen, die Backware ist nebenan bei Kempinski oder bei Rönig um 30 bis 40 Prozent billiger, bei gleicher Qualität. Auf Vorstellung der dort beschäftigten Kellner, die Preise herabzusetzen. erflärte Bape: Wer zu uns tommt, zahlt die Firma mif; wem's zu teuer ist, soll draußen bleiben."
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Vielleicht findet Herr Dr. Goerdeler auch Zeit, fich einmal mit diesen Preisen zu beschäftigen. 2fuch heute zahlt diese Firma nicht die Löhne, die im Kaffeehausgewerbe gezahlt werden müssen. Ein Küchenmädchen erhält bei Hilbrich pro Woche bis 5 Mark weniger. Dazu kommt noch, daß dort nur zu gewissen Stunden recht viel Personal gebraucht wird, so daß eine große Anzahl verfürzt arbeitet und dann mit Wochenlöhnen von etwa 16 Mart nach Hause geht. Es wird Zeit, daß sich die Firma Hilbrich wieder auf ihre einstige Reputation besinnt.
Arbeiterratswahl bei der Mitropa .
Ein warnendes RGD.- Beispiel.
Das Organisationsverhältnis bei der Mitropa ist nicht günftig. Hunderte von Lieblingen und Protektionskindern wurden eingestellt. Die beitragsfcheuen Gewerkschaftsgegner laufen den Nazi und den Rozi nach. Der lachende Dritte ist die Direktion. Der Häuptling der RGD. war der Wagenputzer längler, der als Gemertschaftsmitglied Verbandsgelder für sich behielt und bei den organifierten Belegschaftsmitgliedern im Berdacht ftand, Nazis und Direttionsspiel zu fein. Als Mitglied des Betriebsrates murde er ein einziges Mal in die Verhandlungstommiffion gewählt. Bei dieser Gelegenheit ließ er sich sofort vom Direttor Dr. Mischte einen größeren Gelbbtrag zuſteden.
Als aber Riangler und sein Anhang während der Arbeit allerhand RGO- Mähchen fich erlaubten und die Arbeitsleistung auf der ganzen Linie ungenügend wurde, wurde er fristlos ent laffen. Jetzt lief der Revolutionär sofort zu dem gehaßten und so gemein beschimpften Betriebsrat Ruppert:
Baul, Paul, du wirst von mir tein Sterbenswörtchen mehr hören, wenn ich wieder hineintomme!" Und dann lief er zur Diref= tion und bettelte: Herr Direftor, ich verspreche Ihnen, ich werde niemals wieder zu Klogen Anlaß geben, ich höre nicht mehr auf die Kommunisten!"
Wir stehen wieder vor der Arbeiterratswahl und einige der Aermsten, nämlich der geistig armen Einfaltspinsel, haben auf Befehl Mostaus eine neue RGD. Liste aufgestellt. Diese Arbeiterverräter dürfen feine Stimme erhalten.
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Nun nicht erst lange herumgeschnuppert: wählt Liste 1, wählt Lifte Ruppert!
Kommunistischer Streifframpf.
.... überall neue Streifaftionen."
Nach der vernichtenden Niederlage, die die RPD. und ihre RGD. mit ihrer Januar- Massenstreifparole in ganz Deutschland erlitten, sind sie geradezu trampfhaft bemüht, fleine Differenzen in kleinen Betrieben zum Streit auszuwälzen und sei es auch nur ein halbstündiger Brotest streit, den die Offsetdrucker im graphischen Institut von Spamer am 18. Januar geführt haben wollen. Moskau verlangt ,, Attion" und seine Angestellten, die im Großen nichts verrichten können, fangen es im Kleinen an. Sie berichten heute wieder über Streitbewegungen in Berlin und im Reich," über„ Neue Teilstreits in Berliner Betrieben". Da sie selber spüren, daß sie weder der Berliner Arbeiterschaft, noch der RGI. in Mostau imponieren, wenn sie von einem Streif in der Schleifereiabteilung des Metallbetriebes Jaroslaw mit 16 Mann berichten, von einem Streif bei einer Berliner Metallfirma mit einer Belegschaft Don fünf Mann, einem Streit der Notstandsarbeiter in Oberhausen und der Wohlfahrtspflichtarbeiter in Schiff weiler ( im Gaargebiet), deshalb muß schon der Schwindel von dem reformistischen Streifbruch" herhalten, um den Streikschmus in der„ Roten Fahne" zu entschuldigen. schmus in der„ Roten Fahne“ zu entschuldigen.
Freie Gewerffchafts- Jugend Berlin Seute, Sonnabend, 23. Januar, finden folgende Beranstaltungen statt: Flughafen: Flughafenftr. 68( U- Bahn Boddinstraße). Uebungsabend. Hefterenturfus: 19 Uhr im Schulraum der Berliner GewerkschaftsSchule, Engelufer 24-25.
6. Klingelbäfer: Berantwortlich für Politik: Stetoz Schiff: Birtfchaft: Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Snitowsti: totales und Constiges: Frih Karstadt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag Gm b. S.. Berlin . Prud: Borwärts- Buchdruderet uad Berlagsanftalt Toul Ginger u. Co. Berfin G. 68, Lindenstraße S. Sierzu 2 Bellegen.