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Beilage

Sonnabend, 23. Januar 1932

Der Abend

Spätausgabe des Vorwärts

Die Geschichte der Woche:

Ostseesaga/ Von Gerhart Hermann Mostar

In den lezten Wochen fiderte die Nachricht von einer bis­her geheimgehaltenen kriegerischen Unternehmung in der Oft see durch..

Im Hafen von Memel liegt ein Kriegsschiff vor Anfer! Das Kriegsschiff liegt da seit Jahr und Tag. Wem gehört es zu? Also, da es im Hafen von Memet liegt, dürfte es wohl den Memelern gehören?

Mit nichten. Zwar sind die guten Memeler momentan laut Friedensvertrag autonom, aber ein Kriegsschiff haben sie sich trotz dem nicht geleistet.

Sondern das Kriegsschiff gehört einem Ostseestaat, der nicht nur momentan autonom ist, sondern der es, dito laut Friedens­vertrag, auf ewig bleiben soll. Bezeichnen wir den Staat lediglich mit seinem Anfangsbuchstaben: 2. Das Kriegsschiff ist benannt nach dem Präsidenten von 2.:,,Präsident S."

Wieso liegt das dem Staate 2. gehörige Schiff ,, Präsident S." im Hafen eines anderen Staates?... Und zwar nicht nur vorüber gehend, sondern, wie gesagt, seit Jahr und Tag? feinen eigenen Sehr einfach: weil der Staat L. nämlich Hafen befizt... Er besitzt auch feine weiteren Kriegsschiffe, aber damit man merkt, daß der Präsident S." die Flotte von 2. zu vertreten hat, führt der Kapitän den Titel ,, Admiral".

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Der Admiral würde natürlich gern auch mal aus dem Hafen herausfahren, in den Finnischen Meerbusen etwa oder gar in die Ostsee oder ganz und gar in den Atlantischen Ozean aber das geht nicht so mir nichts dir nichts, denn mit der Seetüchtigkeit des ,, Präsident S." ist es so eine Sache. Nämlich das Schiff ist schon ein betagter Herr; es war während des Krieges ein deutsches Minen­fuchboot und schon damals nicht mehr ganz neu; und weil ein immerhin nicht ganz ausgeschlossenes Absacken des Kahns für den Staat 2. mit dem Verlust der gesamten Flotte identisch wäre darun also bleibt man lieber im Hafen. Admiral und Offiziere müssen sich zähneknirschend aufs Spinnen von Seemannsgarn und allenfalls noch auf den Konsum wohlschmeckender Schnäpse beschränken.

Wie man sieht: eine kleine Idylle. Und wenn die Welt teine großen Sorgen hätte...

Aber die Welt hat große Sorgen, und der Staat 2. hat seinen ihm zukommenden Teil davon. Da sind zum Beispiel die Alkohol­schmuggler, die zwischen Finnland , Schweden und 2. ihr einträge lides Geschäft betreiben. Und eines Tages greift die brutale Wirf lichkeit ein in Gestalt eines Funkspruchs an den Präsident G.": es sei im Finnischen Meerbusen ein Schmugglerschiff gesichtet morden. Und der Präsident S." habe sofort auszufahren und das Schmugglerschiff zur Strede zu bringen, wenn es nötig sei, mit Waffengewalt.

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Die Waffengewalt, in Gestalt zweier ältlicher Kruppkanonen, wird schleunigst instand gesetzt, wenn auch einige Probeschüsse im Hafen von Memel leider nicht recht am Blaze sind. Kommandos schalen pon der Brücke durchs Sprachrohr, die Maschinen funk­tionieren zur Verblüffung der den Strand bevölkernden Memeler tatsächlich, und schlingernd und stampfend und qualmend und stin tend und mit der Kriegsflagge am Mast verläßt der Präsident S." den Hafen.

Wie es so geht: ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn, und ein altes deutsches Minensuchboot stößt im Finnischen Meer­busen auf ein modernes Schmugglerschijf. Das Schmugglerschiff verläßt sich auf seine besseren Maschinen und sucht davonzudampfen. Ein Wettlauf ist für den guten alten Präsident S." von vorn­herein aussichtslos. Also ertönt das Kommando: ,, Klar zum Gefecht!" Man versucht auch zu schießen- und, o neues Wunder, die braven alten Kruppkanonen gehen tatsächlich fos, und die Schmuggler drehen total verdattert bei...

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Das feindliche Schiff wird geentert, die Schmuggler werden gefesselt und in weiser Umsicht in einem der unteren Räume des Schiffes verstaut. Alsdann geht ein Funkspruch in die Hauptstad! von 2.: Prise genommen. Prise wird mit eigener Maschinenfraft unter Führung des Admirals in den Hafen gebracht werden." Die Zeitungen von L. bringen die Nachricht mit riesiger Ueberschrift.

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Der Präsident S." also dampft unter Führung des ersten Offiziers stolz von dannen, und die Prise soll ihm folgen. Aller­dings dauert es eine Weile, bis man sich in den modernen Maschinen auskennt, und der Präsident S." tommt außer Sicht. Macht aber nichts! Es gilt jetzt für die Admiralität zunächſt, einen Ueberblick über die gemachte Beute zu gewinnen. Das ganze Schiff wird durchsucht und richtig finden sich einige tausend Liter Flüssigkeit, dem Aussehen wie dem Geruch nach ziemlich kon­gentrierter Alkohol.

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Indes es erheben sich Stimmen, die der Ansicht sind, daß Geruch und Aussehen einer Flüssigkeit zur zweifelsfreien Feststellung ihrer alkoholischen Natur feineswegs ausreichend seien. Es müsse, als dritte Prüfungsmöglichkeit, unbedingt auch der Geschmack mit zu Rate gezogen werden.

Da es nicht angebracht erscheint, Untergebene mit einer so schwierigen und verantwortungsvollen Arbeit zu betrauen, unter­zieht sich der Admiral persönlich der gebieterisch gebotenen Pflicht. Er foſtet. Nun, Gift scheint es nicht zu sein, schädliche Folgen für die Gesundheit sind, wenigstens unmittelbar, nicht zu bemerken immerhin möchte man gern gedeckt und vor Irrtümern gefeit sein, und so wird auch das anwesende Offizierkorps um Prüfung und Zustimmung gebeten. Das Offiziertorps, in treuer Pflichterfüllung geschult und aufgewachsen, versagt sich nicht.

So weit wäre alles gut. Indes bildet es einen erschwerenden Umstand, daß die vorhandenen Flüssigkeiten nicht alle von einer Art sind. Es erscheint doch wohl unerläßlich, alle Arten wenigstens flüchtig zu überprüfen. Das geschieht.

Die Maschinen sind noch immer nicht in Gang. Doch fällt das nunmehr nicht mehr so auf. Der Maschinist macht eine Arbeits­pause und wird, als tenntnisreicher Mann aus dem Bolte, ersucht, auch seinerseits ein Urteil über die Beschaffenheit der diversen Flüssigkeiten abzugeben. Hilfreich, wie Maschinisten sind, folgt er dem Kommando, prüft gewissenhaft und gründlich, begibt sich in eine koje und schläft, fein Wunder nach der ungewohnten An­ftrengung als chemischer Sachverständiger, Tangfam, aber tief ein.

Die Nacht kommt. Es ist eine windstille. eine mondhelle, eine sanfte Nacht. Man muß wirklich sagen, daß das Rattern der Motoren diesen schönen Naturfrieden eher zerstört als gefördert hätte. Und wie selten und wie erfreulich ist es doch, in rauhen Kriegerseelen und unter zottigen Seebärenfellen zarte Gemüter zu finden, die für Mondnachtstimmungen im Finnischen Meerbusen empfänglich find! Und um so erfreulicher noch, daß bei so viel Inrischer Beanlagung die Pflichten der gründlichen Flüssigkeits­prüfung weiterhin nicht im mindesten vernachlässigt wurden...

Doch die Welt ist tüdisch, oder wie sagt doch Wilhelm Busch ? Kaum hat mal einer ein bißchen was, schon gibt es melche, die ärgert das." Da sind in diesem besonderen Falle zum Beispiel die im unteren Schiffsraum eingeschlossenen Schmuggler. Schmuggler bilden einen Berufsstand, der allerhand gelernt haben muß, aber bedenklich dazu neigt, das erworbene Wissen nicht immer im Sinne bürgerlicher Konvention auszuüben. Wenn etwa unter einer ein­geschlossenen Schmugglergesellschaft fich zufällig ein gelernter Schlosser befindet, so wird er bei seiner nun einmal vorhandenen Beanlagung dazu neigen, das Schloß, das ihn von der Freiheit trennt, ohne weitere Hemmungen aufzubrechen.

Es muß leider gesagt werden, daß dies auch hier geschah... und daß die Herren vom ,, Präsident S." aus tiefem Schlaf in einem

ganz andern Raume erwachten als in dem, der ihr Einschlafen gesehen hatte. Dieser Raum lag im unteren Schiff, hatte leider keine Fenster und konnte somit auch feinen Ausblick gewähren auf den geheimen finnischen Hafen, in welchem in aller Gemütsruhe die feuchte Ladung oder das, was von ihr übrig geblieben mar, gelöscht wurde. Und überdies war der Schlaf auch so anhaltend, daß es den Herren, als sie endlich ausgeschifft wurden, auch nicht möglich war, den Hafen zu erkennen, in welchem sie sich befanden; nur einige wollten erkennen, daß es jedenfalls nicht Memel sei. Das Schmugglerschiff dampfte ab, der Admiral und seine Offi­ziere standen oder lagen auf der Mole des ominöfen Freihafens bis endlich ein distinguierter Herr auf die schwankenden Gestalten zueilte:

,, Gestatten Sie, mein Name ist X., Konsul des Freistaates 2. für den Freistaat Danzig . Mir wird soeben mitgeteilt, daß ich den Herrn Admiral. nebst mehreren Herren vom Präsident S." hier in Empfang nehmen und für ihren Abtransport sorgen solle- ja, ich will doch nicht etwa hoffen, daß Sie das sind, meine Herren?..."

Was den Präsident S." anbetrifft, so liegt er seit einiger Zeit wieder friedlich im Hafen von Memel . Allerdings unter einem anderen Admiral...

Wir hinter den Schaltern

Antwort an eine Frau, die erwerbslos wurde

Die Ausführungen der Artikelschreiberin in Nr. 30 des ,, Abend" vom 19. Januar 1932 fönnen nicht unwidersprochen bleiben. Es sei zunächst einmal auf die allen Arbeitsamtsangestellten bekannte Tat­fache hingewiesen, daß es sich hier um den Notschrei eines Menschen handelt, der noch nicht arbeitslos gewesen ist und der sich dagegen aufbäumt, daß er in das große Heer der Reservearmee hinein­

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gestoßen wurde. Gerade bei kaufmännischen Angestellten-hier handelt es sich um eine solche erleben wir immer wieder, daß sie fich im Anfang außerordentlich schwer mit der Tatsache, arbeitslos fein zu müssen, abfinden und daß sie deshalb besonders reizbar find, wenn fie Angelegenheiten erledigen müssen, die mit ihrer Arbeits­lofigkeit in direttem Zusammenhange fiehen, mährend Handarbeiter infolge der besonderen Struktur ihres Arbeitsmarktes des öfferen die Stellung verlieren, fürzere oder längere Zeiten der Arbeitslosigkeit durchmachen und dadurch mit solchen Zuständen vertrauter find. Nur so ist das Verhalten der Einsenderin des Artikels zu verstehen.

Wirst du arbeitslos, dann...

Ein großer Teil dieser erstmalig Arbeitslofen muß 2ehrgeld zahlen, weil er den Gang der Dinge bei der Arbeitslosmeldung nicht fennt. Grundsäglich ist in jedem Falle zuerst die Arbeitsins. meldung zu vollziehen. Sie erfolgt in Groß- Berlin für Fach­fräfte, wie die Einsenderin eine ist, bei den Facharbeitsnach= weisen, für ungelernte Sträfte bei den Bezirksnachweisen des jeweiligen Wohnorts. Hier wird dem Arbeitslosen neben der Kon­der sogenannten Stempelfarte und dem Mert blatt, das die erforderliche Belehrung für sein Verhalten bei ein­getretener Arbeitslosigkeit enthält, auch der Bordrud für die Stellung des Antrags auf Unterstützung zur Ausfüllung und Vorlage bei der Bersicherungsabteilung des Arbeitsamts ausgehändigt.

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Die Auskunft des Nachbarn, der fast immer arbeitslos ist, be­weist, daß auch er das Merkblatt troß seiner langen Arbeitslosigkeit bis heute noch nicht gelesen hat, wie wir das leider so oft feststellen, so daß die Arbeitslosen unabgefertigt fortgeschickt werden müssen, weil sie die im Merkblatt gegebene Belehrung nicht beachtet haben und die notwendigen Papiere nicht vor­legen können.

Daß die Fragebogen nicht sofort an Ort und Stelle ausgefüllt werden können, ist durchaus verständlich; denn bei dem starken An­drang ist gar nicht der Raum vorhanden, diese Arbeit im Arbeits­nachmeis vorzunehmen. Die Arbeitslosen müssen vielmehr bei dem im Nachweis herrschenden Betrieb nach Abfertigung sofort den nach­kommenden Arbeitslosen Plaz machen. Im übrigen werden viele Arbeitslose die Fragebogen schon deswegen nicht ausfüllen fönnen, weil sie die zur Beantwortung der Fragen erforderlichen Unterlagen ( Dauer eines bestimmten Schulbesuchs usw.) gar nicht bei sich haben.

Man möge bedenken..

Was nun die Vorgänge während der Antragstellung auf Unter­fügung in der Abfertigungsstelle D... straße anbetrifft, so ist zu nächst zu bemerken, daß die von der Einsenderin im Artikel ange­führten Aeußerungen des Angestellten nicht zu billigen find, wie auch die Aeußerung eines Arbeitslosen gegenüber dem Personal be­züglich des russischen Poftamts, dessen Beamte zu langsam arbeiten. auf einen Arbeitsamtsbetrieb überhaupt nicht zutreffen. Man muß fich vielmehr darüber flar fein, daß die Angestellten der Arbeitsämter unter den denkbar schwierigsten Umständen ihre Pflicht tun und daß sie törperlich und seelisch unter diesen Berhältnissen außer ordentlich leiden.

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Böllig unzulängliche Räume, Berringerung des Personals in einer geradezu untragbaren Weise, so daß von einer ordnungs­mäßigen Verwaltungsarbeit gar nicht gefprochen werden kann, meil die Arbeiten nur in einem et tempo verrichtet werden, wodurch naturgemäß Fehler entstehen müssen und die Gesundheit untergraben wird die Sterbe- und Krankheitsziffern sprechen für sich, die nervenaufreibenden Auseinandersetzungen mit Ar­beitslosen über alle möglichen Fragen bei der durch viele Gesetzes­änderungen immer unübersichtlicher gewordenen Materie, das sind nur einige der Punkte, die zum besseren Berständnis der Lage der Arbeitsamtsangestellten erwähnt werden.

Wenn die Einsenderin zu Beginn des letzten Abschnitts ihres Artikels erklärt, niemanden anschwärzen zu wollen, so ist ihre Kritik doch über das Ziel hinausgegangen. Sie gibt mehrfach zu, mie Daß die Schußpolizisten das zuständige Arbeitsamt nicht fennen, furchtbar ungesund der Aufenthalt in der ver ist fast unmöglich zu glauben; denn auf den Polizeirevieren brauchten Luft ist, wobei sie berücksichtigen soll, daß die werden ja an Hand der vorgelegten Kontrollfarte des Arbeitsnach- Angestellten sich in solchen Räumen nicht nur me weises zur Vorlage beim Arbeitsamt die polizeilichen Meldebescheinige Stunden aufhalten, sondern den ganzen Tag nigungen ausgeschrieben. Tatsächlich ist die Antragstellerin ja auch angeftrengt arbeiten müssen. Darum ist die Bemerkung an das Arbeitsamt verwiesen worden. Dort wurde ihr fofort der zu gemächlich wurden einzelne abgefertigt" auf keinen Fall richtig. ständige Arbeitsnachweis genannt. Daß sie dabei infolge des Die Angestellten sind bis auf ganz geringe Ausnahmen selbst lange starken Andranges längere Zeit warten muß, ist nur natürlich. Dazu zum Teil jahrelang arbeitslos gewesen und kennen daher kommt, daß ein Teil der Arbeitslosen sich das Merkblatt nicht an­die seelische Not des Menschen vor dem Schalter, die sie auch durch gesehen hat und mit unvollständigen Papieren erscheint, was ständiges Zusammenarbeiten mit solchen Menschen nicht vergessen wiederum bei Abweisung des Arbeitslosen zu Auseinandersetzungen fönnen. mit dem Arbeitsamtspersonal führt, weil die Betreffenden zum Teil nicht einsehen wollen, daß eine Abfertigung nur bei Vor­Tage aller Tage aller notwendigen Unterlagen erfolgen

tann.

Im übrigen ist der starke Andrang Anfang Januar dadurch zu erklären, daß gerade die mit Monats: bzw. Bierteljahrsfündigung entlassenen kaufmännischen Angestellten die Arbeitsämter besonders belastet haben, eine Tatsache, die immer wieder festgestellt wird. Zweifellos war die Auskunft der Angestellten in der Abferti­gungsstelle D... straße nicht richtig, wnach die Formulare für die Antragstellung dort ausgegeben werden.

Ein wichtiges Patet.

Wenn die Einsenderin etwas ironisch erklärt, für ihren Eifer und für ihre Geduld dadurch reichlich belohnt worden zu sein, daß man ihr ein Batet Fragebogen in die hand gedrückt hat, so sei ihr gesagt, daß diese Bogen von außerordentlicher Wichtigkeit für die Erlangung einer neuen Position find. Der Arbeitsnachweis muß genau wissen, wie es um die Kennt nisse und Fähigkeiten des Arbeitslosen bestellt ist; denn nur so ist er instande, bei Anforderungen der Arbeitgeber die erforderlichen Kräfte forgfältig auszusuchen und zu vermitteln, ohne daß er Gefahr läuft, den Arbeitgeber als Kunden zu verlieren. Gerade in der jebigen schweren Krisenzeit perlangen die Arbeitgeber oft Unmög liches, so daß die Vermittlung außerordentlich schwierig ist.

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Zeit

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Im übrigen scheint die Einsenderin doch wohl zu übertreiben, wenn sie behauptet, daß sich in einem Raum von etwa 5 Meter im Quadrat, von dem zwei Drittel als Dienstraum Berwendung finden, noch etwa 100 Arbeitslose aufhalten können. Die Zahl muß doch zu hoch gegriffen sein.

Ein guter Rat zum Schluß.

Zum Schluß möchte ich der Einsenderin folgendes sagen: Die von ihr erwähnten Schwierigkeiten hätte sie nach meinem Dafür­

halten erheblich verringern können, wenn sie gewerkschaft. lich organisiert gewesen wäre. Die Organisation ist die Beraterin ihres Mitglieds. Sie hilft ihm die Schwierigkeiten zu überwinden. Es wäre der Einsenderin dabei auch gesagt worden, daß sie die Eintragung beim Arbeitsnachweis und die Ausfüllung der Fragebogen sogar schon während der Kündigungszeit hätte vornehmen können, so daß sich bei der Entlassung lediglich noch die Antragstellung bei der Unterstügungsstelle notwendig ge= macht hätte. Vor allem hätte ihr aber die Organisation gesagt, wo fie fich arbeitslos zu melden hat.

Die Angestellten der Arbeitsämter verlangen weder Dant noch mit meinen Ausführungen lediglich um Verständnis für die schwie­Anerkennung für ihre Arbeit. Sie tun ihre Pflicht. Ich habe rige Lage, unter der wir unsere Arbeiten verrichten müssen, werben

wollen.

Otto Noelte,

Angestelltenrat im Arbeitsamt Berlin - Südost.