Alle Nazimörder in Freiheit! Das fordert die preußische kommunistische Landtagsfraktion. Zum— wir wissen nicht wievielten— Male hat die Landtags- sraktion der Kommunisten einen Amnestieantrag eingebracht. Er oerlangt in sieben Ziffern die Begnadigung so ungesähr aller strafbaren Handlungen, die in den letzten zehn Jahren vorgekommen sind, vielleicht mit einziger Ausnahme des Eisenbahnattentäters Matuschka, wobei aber nicht ganz sicher ist, ob dieser sich nicht auch unter eine der sieben Ziffern einrechen ließe. Bezeichnend genug ist schon die Ziffer 1, unter der völlige Straffreiheit oerlangt wird für„alle Handlungen aus politischen Beweggründen". Mit anderen Worten: Alle Nazimörder, alle Landfriedensbrecher vom Hakenkreuz, alle Raufbolde und Totschläger sollen sofort in Freiheit geseht werden. Ebenso soll das ganze Verleumderpack von der Hakenkreuz- presse für seine volksvergiftend« Tätigkeit mit Straffreiheit belohnt werden. Außer der Amnestie verlangen die Kommunisten auch noch die Annahme einer Entschließung, wonach die preußische Staats- regierung dahin wirken soll, daß der kommunistische Amnestie-
Würde des Gerichts
entwurf auch auf das Reich und die übrigen Länder An- Wendung findet. Dabei fällt uns ein, daß in Hamburg jüngst zwei Nazimörder wegen der feigen und niederträchtigen Er- schießnng des kommunistischen Bürgerschaftsmitglieds Henning zu je sieben Jahren Zuchthaus verurteill wurden. Damals heulte die Kommunistenpresse, daß dieses Urteil viel zu milde wäre. Jetzt wollen die Kommunisten, denen dieses Urteil schon zu milde war. den Mordbuben die sieben Jahre Zuchthaus auch noch völlig erlassen. Zur Charakteristik der Heuchelei diese« Amnestieantrage« nach eins: Der Rechtsausschuß des Preußischen Landtags hat in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Gnadengesuchen politischer Roheitstäter von rechts wie links abgelehnt, ohne daß die kommunistischen Mitglieder des Rechts- ausschusses sich dagegen gewandt hätten. Sie waren also im Einzelfalle mit der Bestrafung durchaus einver- standen. Jetzt plötzlich heulen sie auf irgendein Moskauer Kommando: Amnestie, Amnestie! Während jede Woche die Banden der SA. zwei, drei Repu- blikaner meucheln, stellen die Kommunisten Sicherung für die Mörder und versprechen Ihnen Amnestie. Wir begreifen schon, warum: der Hauptfeind ist ja die Sozialdemokratie!
Graeners„Fnedemann Bach" E.staussuhruNg in der Städtischen Oper.
Oer Zudenkaiser. Monarchistenzorn gegen„Ftosienforfchnng". Zu den beliebtesten Kunststücken einer übergeschnappten„Rassenforschung" gehört es, die tellweis« jüdische Herkunft der Familie Hohenzollern „wissenschaftlich" nachzuweisen. Mit einem Buch dieser Art beschäftigt sich in der„Kreuzzeitung " der Major a. D. Curt von Hake in sehr aufgeregter Weis«. Dieses— übrigens schon alle— Buch mit dem Titel„Semi-Jmperator Wilhelm II. " bemüht sich um den Nachweis, daß die unheilvolle Rolle, die die Hohen- zollern im Leben des deutschen Volkes spielten, auf den jüdischen Einschlag in ihrem Blui zurückzuführen sei. Insbesondere will es die Reisewut des Exkaisers aus seinem„jüdischen Wondertrieb" erklären. Das antisemitische Wert gegen die Hohenzollern wird von nationalsozialistischen Buchhandlungen vertrieben. Das gibt dem königlichen Major Anlaß zu bemerken: Wenn die jetzt so e-nslußreiche nationalsozialistische Partei weiterhin die Rückkehr der legitimen Monarchie ablehnt oder ihr mindestens gleichgültig gegenübersteht, so ver- schüttet sie den Weg zu ihr immer mehr. Herr von Hake preist das„echte Königtum der Hohenzollern ". um dann schmerzbewegt auszurufen: Wie schlecht pflegen und schützen die R e ch t s k r e is e die Erinnerung an es, die wichtigste Keimzelle zur derelnstigen Wiederkehr!■ Wenn selbst die Recht-kreis« in ihrer Begeisterung für die] Monarchie so außerordentlich gemäßigt sind, so muß das seine Gründe haben. Und es hat sie' auch. Denn schon hört der könig - liche Major im Geiste den Einwand: Gut, wird man erwidern, meinetwegen die Hohenzollern , aber Wilhelm II ... Worauf der königliche Major sich selber schlagfertig erwidert: Selbst wenn der Kaiser unzulänglich gewesen wäre, so ist f ü r Monarch! st en seine Ablehnung doch unstatthaft. Es ist von dem königlichen Major von Hake überaus freundlich, daß er den Nicht Monarchisten— das sind schätzungsweise 99 von 199 der lebenden Deutschen — gestattet, Wilhelm II. wegen Un- zulänglichkeit abzulehnen. Dies scheint uns viel wichtiger als die Frage nach der rassemäßigen Herkunst. Für die Entfernung des..Semi-Jmperator" aus den nationalsozialistischen Buchhand- langen wird gewiß Pg. Auwi sorgen-- wenn er nicht zuvor als„Judenstämmlmg" aus der Partei ausgeschlossen wird!
Hören wir zunächst den Inhalt: der junge Meister Wilhelm Friedemann , des großen Thomaskantors erstgeborener Sohn, kommt— wahrhaftig, dies füllt den ersten Akt— nach Dresden . um jenen Wettkampf mit dem welschen Musikus Marchetti zu be- stehen, den in Wirklichkeit sein Vater auszufechten hatte. Der zweite Akt: ein trunkenes Maskenfest im prunkvollen Palais des Grasen Brühl : der junge Bach, ein ahnungsloser Engel, verliebt sich in des Grafen schöne Tochter, ohne jedoch die gleichfalls schöne Muller zu verschmähen, die lüsterne Frau Gräfin , die ilzm den Schlüssel gibt zu ihrem Schlafgemach... Den so entstandenen Konflikt löst Seine Exzellenz, der Graf — er schickt den Frauenliebling kurz entschlossen aus den Königstein . Zwei Jahre später erst wird er enllassen, ein gebrochener Mann. Im drllten Akt sitzt Friedemann an der Orgel im Dom, mn einem Brautpaar aufzuspielen, das er nicht kennt (es kam ihm just so der Einfall): die Braut aber— es ist entsetzlich!— ist die Geliebte, die Komtesse Brühl : sie erkennt sein Spiel, schreit seinen Namen, sie läuft von Altar und Bräutigam fort— zu ihm— der auf der Orgelbonk zusammenbricht und stirbt. Nun, Brachvogel treibt es arg genug, was Sentimentalität anlangt und Pseudoromantik, Graeners Textlieferant Rudolph Lothar aber treibt es ärger: der Liebestod auf der Orgelgalerie wird wohl nur schwer zu überbieten sein. Es ist grotesk: alles Jntcresse, das man dem Schauermärchen entgegenbringt, ist auf den Namen Bach begründet: dabei ist es(ebenso wie Brachvogels be- rühmter Roman) eine vollkommen freierfundene Geschichte, die mit des Titelhelden Leben nicht das mindeste zu tun hat. Da sind die musitalischen Bach-Zitate, da ist die Bach-Symbolik doch offenbar fehl am Ort! Ist schon die Fabel fragwürdig und das Finale schlimmste Kolportage, so ist die Anordnung des Stoffes, die ganze dramatische Anlage mehr als anfechtbar. In losem Nacheinander ziehen die Szenen vorbei, von dramatischen Motivierungen, Span- mmgen, Steigerungen, Höhepunkten ist nirgends etwas zu merken. die Charaktere sind nicht durchgebildet, die Sprache ist von be- merkenswerter Geschmacklosigkeit,— hier sind alle Nachteile eines schlechten Operntextes beisammen, ohne daß der Vorteil wahr- genommen wäre, den schlechte Operntexte meist zu haben pflegen, der Vortell typischer Opernsituationen, in denen der Komponist sich ausleben kann. Wenn Graener sich für diesen Text entschied, dürft« chn vor
allem der Kontrast zwischen der strengen Welt des großen Bach, des Doms, der Orgel, sowie der sinnlich-üppigen, der lockeren Hosgesellschaft gereizt haben,— zwei Wellen, die in fugiertem und choralartigen, Stil einerseits, in den verschiedenen Tanzfonnen andererseits ihre zugehörigen musikalischen Symbole finden konnton. Diese Kontrastierung ist ihm auch leidlich gelungen: im ganzen und großen aber ist seine Musik ein Gemisch aus meisterlichen Sägen im alten Stil und modernen Partien, die meist dünn und wenig gehaltvoll sind. Es ist eine Art Professorenmusik: Aus Grund großen historischen Wissens, auf Grund der Beherrschung der Millel des achtzehnten Jahrhunderts wird ein liebevolles Zeitgemälde ent- warfen... es ist musikalische Genremalerei; Oper aber, lebendige Musik ist es in keiner Hinsicht— so sehr auch die uupretlliöse Ein- fachheit, die unbestechliche Ehrlichkeit des Komponisten anzu- erkennen sind. Otto Kraus hatte die Inszenierung besorgt, sein Bühnen- bildner war auch diesmal wieder G u st a v V a r g o. Di« szenischen Probleme wurden so gut wie nirgends gelöst, die Regie des zweiten Akts war ein Ensemble von Ungeschicklichkeiten, das Ballett(für das Lizzie Maudrik verantwortlich war) eine Orgie der Hilflosigkeit. Das zweite Bild war ebensowenig ein bezwingender Hintergrund für ein rauschendes Fest im barocken Kostüm, wie das vierte den perspektivischen und notwendigen Eindruck des Doms zu vermilleln vermochte. Musikalisch war die Aufführung bei dem Gastdirigenten Werner Ladwig in guten 5)änden. Die Titelrolle sang Hans F i d e s s e r. der herrlich bei Stimme war und auch schauspielerisch das Kunststück fertig brachte, diesen Friedemann Bach glaubhaft zu gestalten. Gerhard Hüsch war ein ausgezeichneter Graf Brühl; Rosalind von Schi räch als Kam- teste und insbesondere Mafalda S a l o a t i n i als Gräfin waren ihren Partnern in keiner Weise gewachsen. In den kleineren Rollen: Elisabeth Friedrich, Baumann, Gombert und Gvnszar. Die Ablehnung des Werks, die Einwendungen gegen die Auf- führung sind durchaus nicht als Mißtrauensvotum gegen den neuen Intendanten aufzufassen, der ja vorläufig gezwungen ist. Werke herauszubringen, die er nicht angenommen, sowie Mitarbeiter zu verwenden, die er vorgefunden hat. die er aber hoffentlich in abseh- borer Zeit gegen bestere wird eintauschen können. Arnold Walter.
Kleinhäuser zu festen preisen. Busstellung der Bauwelt- Musterschau. In der Bauwelt-Musterschau(gegenüber dem Berliner Theater in der Charlottenstraße) kann man eine Anzahl Kleinhäuser ,zu festen Preisen" in Modellen und Grundrissen ausgestellt sehen; d.h. Architekt und Bausirma verpflichten sich, das dargeboten« Modell in der Wirklichkell schlüsselfertig für den angebotenen Preis zu liefern. Besondere Aufmerksamkeit wird natürlich von den billigsten Klein- Häusern erweckt, die für die zellgemäßen Klein- und Arbeitslosen- siedlungen in Betracht kommen. Die meisten Angebote übersteigen allerdings dieses Niveau; sie bewegen sich um 10999 M. herum, klettern auch bis 29 999 M. In der rechten Mitte findet sich ein zweigeschossiges Haus mll Flachdach, 6 Zimmer enthallend, von aus- gezeichneter 2lrt, für 19999 M., von Paul Rud. Henning: eine ebenso ansprechende Leistung sind die beiden originellen Häuser von Hugo Höring, eins für 7499 M.(es war auf der Bau. ausstellung des vorigen Sommers aufgebaut) und«in außerordent- liches, auf Stützen schwebendes Landhaus für 29 999 M. Brüder Luckhardt zeigen einen Typ. der sich durch Aufstockung in drei Stadien vergrößern läßt, von 19 999 bis 23 999 M. Neben anderen, ganz gelungenen Lösungen von I. N e u m a n n. Baumgarten, Bacher, Kuhnert& P s e i s f e r u. a. fallen an vorteilhaftesten die wirklich kleinsten und billigsten Typen auf, dt« für Arbeitslosensiedlungen in Betracht kommen: das schön« und praktische Häuschen mll Satteldach von Alfred Flschsr für 31S9 M.(Wohnküche, drei Schlafräume und zwei kleine Kammern enthallend, ein höchst beachtenswertes Projekt), der Kleintyp von G o t t h e i n e r für 3539 M. und das Ziegechaus der Brüder L u ck- Hardt für 2699 bis 3309 M., das man allerdings nicht in der Modellausstellung, sondern im Hof und zwar in voller Ausführung findet. Man kann hineintretcn und sich von der Brauchbarkeit dieses kleinsthauses überzeugen. Es ist in vollkommener Trockenbauweise errichtet, d. h. ohne Vorputz, rein aus Holz und Dachziegeln kon- struiert, und die Besonderheit dieser eigentümlichen Lösung besteht darin, daß der Siedler(der Arbellslose vor allem) es bis auf ein Minimum an Facharbeit(Grundmauern und Holztragegerüst) nach den Zeichnungen sich selber zusammennageln kann, wodurch sich der Preis noch um 300 bis 490 M. ermäßigt. Die Einfachhell der Konstruktion ist kaum zu überbieten, und dabei gewährt es den Wärmeschutz eines gut gebauten Steinhauses, ist also für Dauer- bewohnen gedacht. Die verschiedenen Varianten mit Zimmerzahl von drei an und mit Stall usw. bewegen sich im Preis von 2699 bis 3399 M._ P- k. sdu Filmnotizen. Sonntagsmcllineen verschiedener Filmtheater bieten jetzt regelmäßig Kulturfilme. Im Gloria-Palast sah man die„Wunder der Tierwelt im Wasser", aus den Nfabeständen an Kurzfilmen zusammengestellt von Professor Felix Lampe , der auch den«inführenden Vortrag hielt. Das Material ist überreich, und wenn es auch nach bestimmten Gesichtspunkten ge- ordnet ist, doch nicht organisch ausgenutzt Trotzdem bietet der Film vielerlei Schauenswcrtes und regt zum Wundern an. Besonders die Klelnlebewelt ist ausgenutzt und entfaltet ihre glashellen Herr- lichkeiten. Fresien und Fortpflanzung— das scheint alles. Aber auch die Muscheln, Stachelhäuter, die Seefische und großen Säuge- tiere des Meeres stellen sich vor. Wie künstlich Perlen erzeugt und Austern gezüchtet werden, wie Schwämme herausgeholt und Wal - fische harpuniert werden und vieles andere sieht man. Prachtvoll sind die wimmelnden Schoren der Robben und riesigen See-Ele- fanten. Die K a m e r a gibt Renö Clair zu Ehren seinen älteren stum» men Film, den..Florentinerhut". Er ist ebenso lustig wie sein neuester Erfolg:„Es lebe die Freiheit" und in keiner Weise veraltet. Es ist ein Glück, daß die Kamera die Tradition der vor- züglichsten stummen Filme weiterpflegt und die hervorragendsten Werke der Filmkunst davor bewahrt, vorzeitig in die Nacht des ewigen Schweigens zu versinken. Entdeckung von zwei neuen Spiralnebeln. Wie aus New Port gemeldet wird, sind jetzt bei der Mount-W'lson-Sternwarte im Sternbild der Zwillinge zwei neue Spiralnebel entdeckt worden, die als die fernsten der bisher bekannten Himmelskörper gelten können. Dem Anscheine nach entfernen sich diese beiden, dem System der Milchstraße nicht angehörenden Welteninjeln mll einer Gejchwindig-
keit von 15 999 Meilen in der Sekunde von der Erde. Dies« Beob- achtung, die bei derartig entfernten Himmelsobjekten in letzter Zeit verschiedentlich angestellt werden konnte, gibt zu der Annahme Ver- anlassung, daß die Fluchtbewegung aus dem Bereich unseres Welt- systems nur eine scheinbare ist und gleichzeitig als eine Bestätigung der von der neuesten Theorie Einsteins geforderten unablässigen Ausdehnung des Weltalls darstellt.
Oer Gtaatsrai will Eugenik. Kosten für„Minverwertiae" sollen herabgesetzt we ben. Der Preußische Staatsrat stimmte neuerdings dem Ge- richtsgemeinschaftsoertrag zwischen Preußen und Thüringen zu, wonach in Zukunft die Justizverwaltungege- schäfte hmsichllich der an die Gcmemschast-gerichte angeschlossenen preußischen Amtsgerichts preußischen Behörden, hinsichtlich der an- geschlossenen tbüringischen Amtsgerichte thüringischen Behörden über- tragen werden, während sie bisher auch von gemeinschaftlichen Justiz- deHörden verwaltet wurden. Sodann nahm der Staatsrat folgenden Antrag seines Aus- schuffes an: „In der Erkenntnis, daß der Geburtenrückgang in der crbgefunden, familiär und verantwortungsbewußten Bevölkerung sich besonders stark auswirkt, und daß die Aufwendungen für Menschen mit erbbedingten körperlichen oder geistigen Schäden schon jetzt eine für unsere Wirtschaftslage untragbare Höhe erreicht haben, wird das Staatsministerium ersucht, in Fühlungnahme mll den dazu berufenen Stellen (Aerzten, Pädagogen, Theologen) Maßnahmen zu treffen, um den anerkannten Lehren der Eugenik eine größere Verbreitung und Beachtung zu verschaffen, sowie ferner zu veranlassen, daß mll möglichster Beschleunigung die von den Gemeinden, Kreisen, Pro» vinzen und dem Staate für die Pfleg« und Förderung der geistig und körperlich Minderwertigen aufzuwcn- deickien Kosten auf dasjenige Maß herabgesetzt werden, das von einem völlig verarmten Bolle noch getrogen werden kann." Weniger Geburten in England denn je. Nach den neuesten Zahlen, die soeben von dem Statistischen Amt in England veröffent- licht werden, war die Geburtsziffer für England und Wales im letzten Jahre die niedrigste, die bisher jemals festgestellt wurde. Di« Sterblichkeitsziffer hat zugenommen. Der genaue Vergleich zwischen der Statistik von 1939 und 1931 zeigt eine Abnahme der Geburten um 9.5 auf das Tausend. Die Sterblichkeitsziffer liegt um 9,9 pro Tausend über der von 1939. Die Säuglingssterblichkeit ist um 6 auf das Tausend höher als die von 1939. Die Geburts- ziffer für 1939 beträgt 15,8, die Sterblichkeitsziffer 12,3 auf das Tausend. Diese Zahlen liegen noch beträchtlich unter den niedrigsten Ziffern während des Krieges 1917 und 1918, die damals 17,8 und 17,7 betrugen Die englische Geburtsziffer ist jetzt unter die fran- zöstsche herabgesunken. Antike Münzen. Die Münzenhandlung Robert Ball Nchf., Berlin , bringt am 9. Februar 1932«ine große Sammlung antiker ! Münzen zur Auktion, in einem Umfange, wie sie in Berlin noch nicht zur Versteigerung gelangte. Der 2599 Nummern enthallende Katalog, der auf 69 Lichtdrucktaseln 2999 antike Münzen abbildet, ist ein wertvolles Nachschlagehandbuch für die griechischen und römischen Münzen. Friedensdrama in einer Londoner Kirche. Der Vorsteher der St. Annen-Kirch« in Soho (London ) hat das Gotteshaus einer Schausvielergruppe für die Aufführung eines Friedensdramas mit dem Titel„Rüstet ab!" zur Verfügung gestellt. I» der Gesellschaft für Erdkunde spreche» heute, 7 Uhr, im Herren- hauS, Dr. Hugo E ck e n e r über:„Forschungsfahrten des„Grat Zeppelin und Dr. C. Asche nbrenner über:„Die a e r o t o P o- graphischen Ergebnisse des ArktiSflugcS". Im Museum für Meereskunde sprechen Dienstag, 8 Uhr, Prof. Kurt Wcgeiicr' und Dr. Fritz Löwe über die Alsred-Wegener-Er- pebition in Grönlands Eiswüste. Ter bereits ausderkaufte Vortrag wird Sonnabend, 8 Uhr, wiederholt. Di« Degeto setzt ihre Sonderreranstaltungen in der K a m e r a Montag um 3, ö. 7 und 3 Uhr fort und zeigt Filme von Heinrich Hauser u. a. l„Die letzten Segelschiffe",„Chllago" und Teil« aus dem„Hamburger Matrosen- leben"). Dr. Max OSborn spricht über„Die Juden in der Malerei" Montag in der Hochschule für Wissenschaft des Judentums, Berlin N.. Ariiller srraß« 144.