Schupos für Winterhilfe. Große Sammelaktion am 2. und 3. Februar. 2£m 2. unö 3. Februar wird die Berliner Schutzpolizei eilte Sammlung für die Winterhilfe— ähnlich wie die Berliner Feuerwehr es getan hat— durchführen. Die Sammlung findet von 10 bis 7 Uhr statt, und zwar auf folgenden Plätzen: Potsdamer Platz . U.-Bahn; Potsdamer Platz , Bellevuestraße; Leipziger Platz, U.-Bahn: Pariser Platz: Potsdamer Stratze Ecke Margaretenstratze: Potsdamer Stratze Ecke Bülow- ftratze: Innsbrucker Platz. Kaisereiche: Steglitz , Rathaus-, Berliner Straße Ecke Kaiserallee : Bayerischer Platz: Nollendorfplatz: Witten - beroplatz: Zoo- Ufa-Palast: Kurfürstendamm Ecke Uhlandstraße: Kur- fürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße: Wilmersdorfer Straße Ecke Kantstraße: Eharlottenburg, Knie: Wilmersdorf «? Straße Ecke Bismarckftraße: Charlottenburg , Wilhelmplatz: Budapester Straße, Hotel Eden; Spittclmarkt: Dönhoffplatz: Unter den Linden Ecke Friedrichstraße: Alexanderplatz , Bahnhof: Königstraße. Rathaus; Bahnhof Friedrichstraße :. Stettiner Bahnhof; Askanifcher Platz; Belle-Alliancc-Platz(Hallefchcs Tor). Die Kapelle der Schutzpolizei wird an beiden Tagen kon- zcrticrcn, lind zwar am 2. Februar von 12 bis 13 Uhr vor dem Rathaus Königftraßc, von IZio bis 14� Uhr auf dem Belle» Alliance-Platz, von 15 bis 16 Uhr auf dem Bayerischen Platz; am 3. Februar von 12 bis 13 Uhr gleichzeitig auf dem Döichoffplatz, auf dem Wittenbergplatz, auf dem Wilhelmplatz, Eharlottenburg.
Lslalrnns Lügennetz zerrissen Volles Geständnis des Falschmünzers
„Neiiei euer Geld!" Verhinderung einer neuen Oevifenschiebung. Bon der Kriminalpolizei war seit geraumer Zeit ein Kaufmann Karl H. aus der W i tz l e b c n st r a ß e In Charlottenburg unter Beobachtung gestellt worden, da gegen ihn der Verdacht bestand, daß er sich mit Devisenschiebungen befaßte. Der Kaufmann stand in Verbindung mit einer Bank in Amsterdam , die sich „A n e k o b a" nennt. Für diese Firma war er in Berlin als Agent beschäftigt. Seine Tätigkeit bestand darin, entsprechende Werbe- fchristen in Umlauf zu bringen, die die Aufforderung enthielten: „Rettet euer Geld in Gold." Die Leute sollten dem Kaufmann H. ihre Gelder anvertrauen, der von sich aus das Geld in Devisen an- legen würde. Die Kriminalpolizei erfuhr von der Sache, verfolgte den Mann heimlich und beobachteten ihn, wie er in einem Lokal seine Werbeschriften verteilte. Sie griffen jetzt zu und nahmen ihn fest. Der Kaufmann wird sich wegen Vergehens gegen den Paragraphen 18 der Devisenordnung zu verantworten haben.
am
Von einem Betrunkenen überfahren. Durch die Betrunkenheit eines Prioaifahrers wurde Rudolf-Wilde-Platz in Schöneberg ein folgenschwerer Straßenunfall verursacht. Der Schuldige, ein 30 Jahre alter Ver- treter Paul Brandt aus der Zimmerstraße in Steglitz fuhr in hohem Tempo über den Platz. Eine 24 Jahre alte Sekretärin A n n i S k o p n i k aus der Hähnelstraße 10, die gerade den Fahr- dämm überfchritt, wurde vom Auto erfaßt und zur Seite ge- schleudert. Mit schweren Schädelverletzungen wurde das Mädchen ins Krankenhaus gebracht. Der Autofahrer, der angeblich von dem Unfall nichts gemerkt hatte, tonnte erst am Nollendorfplatz
Der vor einiger Zeit verhaftete Falschmünzer Salaban hat jetzt das Geständnis abgelegt, daß er bereits feit dem Zahre 1023 falsche Zweimarkstücke hergestellt und daß er ohne fede Hilfe gearbeitet hat. Zu diesem Geständnis bequemte sich Salaban erst, als die Polizei nach langem vergeblichen Suchen aus dem Boden der Villa unter den Dielen vier Prägestücke gefunden Halle, die in ganz rasfinierter Weise verborgen worden waren, wie Salaban weiter angab. Halle er sich eine zweite prägepresfe von einer Berliner Firma gekaust, die aber schlechter arbeitete als die alte presse. Er ha« dann die neue prägemaschine in einzelne Teile zerlegt, in Kisten verpackt und diese an verschiedene fingierte Firmen gesandt. Es ist wahrscheiaNch, daß diese einzelnen Maschinenteile in verschiedenen Städten als Fundgnt betrachtet und inzwischen versteigert worden sind.__ Die Voruntersuchung„Kelseneck". Neue Verhastangen. In der Boruntersuchung gegen Adam und Genossen wegen des Zusammenstoßes an der Kolonie„Felseneck" hat der Untersuchungs» richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Voruntersuchung auf weitere IS personm ausgedehnt. Die Erweiterung der Vorunter- suchung erfolgt gegen 14 Teilnehmer des Zuges der Nationalsozia- listen wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Totschlags an den Arbeiter Fritz Slemke, gegen 3 Kolonisten wegen versuchten
Totschlags und gegen ein Mitglied des Kampfbundes gegen den Faschismus wegen gemeinschaftlichen Totschlags an den Kunstmaler Schwartz und versuchten Totschlags an den Werkzeugschleifer W i t k o w s k i. gegen sämtliche Beteiligte auch wegen des Verdachts des Raufhandels. Gegen 25 der in dieser Sache festgenommenen Personen ist Haftbefehl erlassen. Die Angeschuldigte Frau Anni König ist mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft aus der Haft entlasten, da bei ihr ein Fluchtverdacht nicht mehr besteht. Die Voruntersuchung in dieser Sache wird also jetzt insgesamt gegen 48 Personen geführt._ Die Bluttat an Polizeiwachtmeister Fievig. Im Zusammenhang mit den trotz polizeilichen Verbots durch- geführten Anti-Kriegsdemonstrationen der KPD. vom 1. August vorigen Jahres, in deren Verlauf der Polizei- Hauptwachtmeister F i e b i g durch einen Lungenschuß schwer verletzt worden ist. hat jetzt die Staatsanwaltschaft I Berlin nach Abschluß der Voruntersuchung Anklage gegen insgesamt lll Per- sonen erhoben. Den Angeklagten Rudachowski, Matzke und Pieper wird versuchter Totschlag, schwerer Ausruhr und Der- gehen gegen das Schußwaffengcsetz zur Last gelegt. Gegen sieben weitere Angeschuldigte wird der Vorwurf der Begünstigung, des ein- fachen und schweren Ausruhrs und des Vergehens gegen das Schuß- waffengefetz erhoben. Di« Angeschuldigten besinden sich mit einer Ausnahme sämtlich in Untersuchungshaft.
von einem Polizeischnellwagen, der die Verfolgung aufgenommen hatte, gestellt und festgenommen werden. Dabei stellte sich heraus, daß der Mann schwer betrunken war. Er wurde in Haft behalten, konnte sich aber, als er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, an nicht- erinnern. B. wird dem Dernehmungsrichter vorgeführt.— Vor dem Hause Marien st raße 1 wurde gestern die 62 Jahre alte Frau Martha Freund aus der K a r l st r a ß e 7 von einem Fuhrwerk überfahren. Die Räder des Fahrzeugs, das mit 60 Zentner Gipsplatten beladen war, gingen so unglücklich über die Frau hinweg, daß der Tod auf der Stelle eintrat.
Ein Sreditschwindlcr und Wechselfälscher, der bereits steckbrieflich oerfolgte 39 Jahre alte ehemalige Ingenieur Eberhard Bodeck, wurde in Berlin ermittelt und in einem Lokal in der Lützowstraßs im Westen Berlins festgenommen. Auch von auswärtigen Behörden in Magdeburg , Augsburg und München wurde der Verhaftete wegen zahlreicher Kreditbetrügereien und wegen Patentschwindels gesucht. „Sie erziehe ich mei» ftittM* Bier Vorträge für Eltern und Erzieher im Februar 1932 an jedem Dienstagnachmittag von I3's— 16i', Uhr im preußischen Ministerium für Volkswohlsahrt, Leipziger Str. 3. Beginn am 2. Februar. Themen der Borträge:„Die geistige und seelische Entwicklung des gefunden lunbe» und-----'" Kindes' schwere, heitssiirsor
schwerer». >>eitsflirsorgeschule, 3132 bis 3136).
Eharlottenburg 3. Franlstr. 3(Fernsprecher: C 4, Wilhelm
Nirgends wird so viel zusammengelogen, nirgends werden so viele Falscheide geschworen, wie in Prozessen wegen politischer Schlägereien mit und ohne tödlichem Ausgang. Nur selten erfährt man, in welcher Weise das Lügengebäude zustande gekommen ist. In dein Prozeh gegen die Nationalsozialisten Meier, Prüfke und D ö m p k e wurde das Rätsel der Entstehung solcher Aussagen ein wenig gelüftet: ein Kassiber, aus dem Gefängnis geschmuggelt, sollte die Wahrheit verschleiern. Wegen dieses Kassibers, stand einer der Angeklagten aus jenem Prozeß, Prüfke, vor dem Schöffen- gericht Berlin-Mitte unter der Anklage der Verleitung zum Meineid. In einer Mainacht 1930 kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Mitgliedern des„Fußballklubs 1900" und Nationalsozialisten. Die Nationalsozialisten glaubten sich durch Blicke„provoziert", und sie fragten die Fußballer, was di« wollten. Diese wieder fragten, was jene wollten. Schon aber hatte einer von den Fußballern vom Nationalsozialisten Meter einen Schlag bekommen. Unmittelbar danach drückte Meier auch seine Pistole ab. Er folgte ein zweiter Schuß. Zwei tote Fuß- baller blieben auf dem Platz. Das Gericht erster In- stanz verurteilte die Angeklagten Meier, Prüfte und Dömpke zu je 2 Jahren Geiöngnis. Das Reichsgericht hob das Urteil auf. Das zweite Gericht erkannte auf sogenannte Putativnotwehr und ver- urteilte bloß Meier wegen unbefugten Waffenbesitzes zu 1 Jahr Gefängnis. Der Angeklagte Prüfke hatte aber aus dem Untersuchungs- gefängnis nach Empfang der Anklageschrift durch einen zur Ent- lassung kommenden Strafgefangenen an seinen Bruder einen Kassiber geschickt, in dem er seinen Mitangeklagten und Zeugen u. a. vor- schrieb, auszusagen, daß er und seine Kameraden vom Gegner mit voller Wucht angegriffen worden wären, daß es nicht weniger als 12 bis 13 Angreifer gewesen, die tätlich und mit Waffen vorgegangen seien, daß ein gewisser Bergmann aussagen solle, er habe die Waffe bei einem Unbekannten auf dem Nachweis getauft. Ein gewisser Siewert sollte aussagen, die Angreifer seien Kom- m u n i st e n gewesen. Der Brief, hieß es, fei zu vernichten. Dem- gegenüber stellte das erste Urteil fest, daß der Angeklagte durch den Kassiber die Aussagen habe beeinflussen wollen: die Beweisauf- nähme habe ergeben, daß der Fußballklub unpolitisch sei und daß dessen Mitglieder beim Zusammenstoß kein« Waffen geführt hätten und, daß die Angeklagten am Tage der Tat nicht der Anficht gewesen seien, einen politischen Gegner vor sich zu haben, sondern sich das erst viel später zurechtgelegt hätten. Nach Auffassung des Gerichts hatte Prüfke also seine Mitangeklagten vnd einen der Zeugen zu einer falschen Aussage verleiten wollen. Prüfke erklärte vor dem Schösseugericht Berlin-Mitte, an die Rtchtigkeit dessen, was er geschrieben, mit Ausnahme eines Punktes. geglaubt zu haben. Der Staatsanwalt beantragte wegen B e r- leitung zum Meineid 1 Jahr 3 Monate Zucht- hau«, 3 Jahre Ehrverlust und Haftbefehl: es sei notwendig, die Tendenz zu salsckien Aussagen in politischen Prozessen
auf dos fchärsste zu bekämpfen. Das Gerickst sprach den Angeklagten frei mit der Begründung, daß subjektiv eine Verleitung zum Meineid nicht vorliege...
Abenteuer eines Giaatsanwalts. Nachspiel einer Bierreise in Moabit . Auch ein Staatsanwalt ist schließlich nur«in Mensch. Und wenn gareinStaatsanwaltausdemAusland nach Berlin kommt, um fern von seiner Heimat und seinem Dicnstort ohne über- flüssige Konvention das Leben zu genießen, so hört er, gewisser- maßen, überhaupt auf, Staatsanwalt zu sein. Der Staatsanwalt, von dem hier die Rede ist, ist ein ausländischer Staatsan- walt. Wenigstens behaupteten das vor dem Cinzelrichter in Moabit die beiden Angeklagten: die 40jährige Anna und der 40jährige Louis. Beide ernähren sich heute noch von der Fried» richstraße. Mit dem„Staatsanwalt" hat es aber folgende Bewandtnis: Eines Nachts gab es auf der F r i e d r i ch st r a ß e einen Auf- lauf. Drei Straßenmädchen kreischten sich gegenseitig an, es fehlte nicht viel und sie hätten einander in den Haaren gelegen. Das Publikum rings herum amüsierte sich köstlich. Da kam der 40jährige Louis hinzu, um für Ruhe und Anstand zu sorgen. Seine Ein- Mischung brachte die Frauen noch mehr in Rage: jetzt wandten sie sich gegen ihn, und wer weiß, wie die Dinge noch ausgegangen wären, wenn nicht plötzlich ein eleganter Herr hinzugekommen wäre und kurzerhand gesagt hätte: Kinder, jetzt aber Schluß, kommt alle Bier mit. Im Nu waren Zank und Streit vergessen, man ging mit- man wanderte von einem Lokal ins andere, trank Bier, Schnaps, Sekt, man feierte„Arien", wie die Angeklagte sagte. Als die Stimmung den Höhepunkt erreicht hatte, stellte sich der freigiebig« Herr vor... als ein Staatsanwalt. Auch Louis stellte sich vor... als Kaufmann. Seine 13 Borstrafen verschwieg er. War es doch ein„Staatsanwalt", wenn auch nur ein fremder. Auch der Morgen machte der Gesellschaft kein Ende. Man begab sich nach dem Westen. Es wurde weiter gezecht, aus verschiedenen Lokalen wurde man hinausgeworfen und schließlich hatte der„Staatsanwalt" genug: er bestieg mit Ach und Krach ein Auto und fuhr in sein Hotel. Wie es ihm zumute gewesen sein mag, als er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, davon erfuhr pian in Moabit nichts. Wohl aber, daß sein« vier Zechkum- vaninnen zuhause sein ausländisches Geld, das unterdessen von Louis in Mark umgewechselt worden war, unter s i ch geteilt hatten: auf jeden kamen 300 Mark. Wso hatten Sie Ihren Spendierer bestohlen?" ,L bewahre, der war ja saoo frei- gieblg: er hatte sein« Brieftasche auf den Tisch gelegt und einfach gesagt:„Nehmt, Kinder, nehmt, alle- gehört euch." Wir haben aber nicht genommen, behüte Gott; er hat uns selbst gegeben. Das Gericht hatte für diese Freigiebigkeit des fremden Staats- anwalts wenig Berständnis. Die Angeklagten erhielten se zwei Monate Gefängnis.
Vater und Jugendamt. Wegen Bedrohung und Nötigung verurteilt. Es gibt Eltern, insbesondere Väter, mit denen die Jugendämter ihre Qual haben. Sie bereiten die größten Schwierigkeiten, er- gehen sich in wüsten Beschimpfungen und wollen sich über Jugend- amt und Vormundschastsgericht hinwegsetzen. Es muß aber schon besonders arg zugehen, wenn sich das Jugendamt dazu entschließt, gegen solch einen Bater Strafanzeige wegen Bedrohung und Nötigung zu erstatten. Das Eltsrnpaar N. bewohnt mit fünf Kindern Stube und Küche. Zwei von den Kindern verdienen, auch der Vater Hot zwischendurch Arbeit: im großen und ganzen lebt aber die Familie von Wohlfahrtsunterstützungen! der Vater trinkt sehr gern über den Durst. Die beiden jüngsten Kinder verwahrlosen zusehends. Das Jugendamt macht Vorstellungen, gibt sich die größte Mühe, die Kinder vor endgültiger Verwahrlosung zu retten, der Vater stellt sich immer wieder hindernd in den Weg. Er pocht aus sein Vater- recht und will niemand in seine Erziehungsmethoden hineinreden lassen. Es bleibt nicht anderes übrig, als das Vormundschastsgericht. darum zu ersuchen, ihm das Sorgerecht zu entziehen. Das geschieht. Um unerquicklichen Auftritten aus dem Wege zu gehen, bringt die Fürsorgerin die beiden Kinder direkt von der Straße in ein Jugend- Heim. Sie sind dort gut aufgehoben. Was tut aber der Vater? Er erscheint auf den, Jugendamt, beschimpft die Fürsorgerin in der gemeinsten Weise, droht ihr den Garaus zu machen, stellt Geld- forderungcn— zuerst sind es 2000, dann 20 M., schließlich 50 Ps.—, geht aus sie mit erhobenem Stuhl los, nur das Dazwischentreten des Leiters des Jugendamtes verhütet ein Unglück. Er erfährt ans Umwegen die Adresse des Jugendheims, in dem seine Kinder unter- gebracht sind, begibt sich dorthin, droht alles kurz und klein zu schlagen und erzwingt, daß ihm die Kinder über die Weihnacht-- feiertags mitgegeben werden. Immer häufiger werden seine Besuche im Jugendamt, immer heftiger seine Auftritte daselbst: das Jugendamt erstattet Anzeige. Das Gericht sieht einen vollständig einsichtslosen Mann vor sich, der sich nicht davon abbringen läßt, daß er kein Anrecht mehr darauf hat, für seine Kinder zu„sorgen". Das Urteil lautet aus acht Monaic Gefängnis. Er legt Berufung ein. In der zweiten Instanz läßt er sich nach langem Ucbcrredcn durch den Borsitzenden dazu herbei, die Berufung bloß auf das Strafmaß zu beschränken. An Einsicht hat er noch immer nichts hinzugelernt. Er erklärt immer noch, sein Recht weiter verfolgen zu wollen. Seine Kinder hätten es zu Hause außerordentlich gut gehabt, niemand wäre imstande, ihnen die„Elternliebe" zu ersetzen. Das Gericht will aber diesen zweifelsohne schwer belasteten Mensche» doch nicht auf acht Monate ins Gefängnis schicken. Es mindert die Strafe auf vier Monate herab und billigt ihm auch eine Be- währungsfrist zu unter der Bedingung, daß er in Zukunft jegliche Exzesse unterläßt und die Kinder im Jugendheim nicht belästigt...
Schlaaereien in Naziversammlungen. Zwei nationalsozialistische Versammlungen, die gestern abend in den Concordiasälen in der Andreasstraße und in einem zweiten Versammlungslokal in der Frankfurter Allee 2 stattfanden, nmßten von der Polizei aufgelöst werden, da es zwischen Haken- kreuzlern und Kommunisten zu schweren Schlägereien gekommen war. In den Concordiasälen setzte sich das Handgemenge auf der Straß« fort, und die Polizei mußte mehrfach einschreiten. In der anderen nationalsozialistischen Versammlung wurden bei der Schlä- gerei sechs Beteiligte verletzt. 44 Kommunisten und 37 Hakcn- krcuzler wurden festgenommen und der Politischen Polizei über- geben. Was kostete 1330 eine Neubauwohnung? In einer aufschluß- reichen Abhandlung in der neuesten Nummer der vom Berband sozialer Baubetriebe herausgegebenen Zeitschrift„Soziale Bauwirtschast" werden die Kosten einer Neubauwohnung im Jahre 1930 berechnet; es ergibt sich, daß die Gesamtherstellüngs- kosten einer 2'4-Zimmer-Wohnung in den Großstädten rund 10000 Mark und auf dem Lande 7600 M. kostete. Den Gründen dieser Feststellung des Statistischen Reichsamts wird in der AbHand- lung nachgegangen.— Bausparer finden gleichfalls eine außer- ordentlich lehrreiche Abhandlung über das Bausparkassenprobiem. Die Strecke Potsdamer Ringbahnhof— Porckstraße muß in der Nacht vom Sonnabend, 30.. zum Sonntag, 31. Januar, von 21 Uhr bis Betriebsschluß wegen Auswechselung einer Brücke gesperrt werden. Die VororiKÜge nach und von Lichterfelde -Ost be- ginnen und enden fcafier für die Zeit der Sperrung in Pape- st r a ß c, die Züge nach und von Zossen in Porckstraße. Reisende müssen die Südringzüge benutzen und m Papestraße umsteigen. Dieses Jahr kein Katarrh 90 ti. 45 nimmst!
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