Einzelbild herunterladen
 

Sorglose Stadtbankdirektoren. Sozialistische Studentenschaft Berlin

3hr Verhalten nach der Verhaftung Gflarefs.

Im Sflaret- Prozeß erörterte man gestern nachmittag sehr aus­führlich die Vorgänge, die sich in der Zeit vom 20. September, dem Termin der Aufdeckung der ersten Fälschungen, bis zum Tage ihrer Berhaftung am 26. September 1929 ereignet haben, und dabei wurde besonders das Berhaiten der Stadtbankdirettoren beleuchtet, die nach ihren Aussagen bis zum letzten Augenblick nicht an eine Schuld der Sflarets glauben wollten.

Zur Sprache kam dabei, daß die Stadtbankdirettoren Schmitt und Hoffmann zusammen mit dem Direktor Dr. Lehmann beim Kämmerer waren und noch einen Tag nach der Verhaftung dort erklärten, daß sie die Stlareks nicht für schuldig hielten. Wie Hoffmann und Schmitt gestern betonten, habe der Kämmerer sie dann zum Palizetvizepräsidenten Dr. Weiß geschickt, dem sie auch ihre gute Meinung über die Sklarets sagten, der sich aber auf nichts einließ, sondern vielmehr dem Juristen der Stadtbank, Dr. Lehmann, auf die Frage, ob man denn einen Arrest gegen dus Vermögen der Stlarets erwirten tönne, die Antwort gab: Das hätten Sie schon fängst tun sollen." Der Vorsitzende stellte aus der Anklage fest, daß die Sklarets noch am 25. September, also einen Tag vor der Verhaftung, von der Stadtbank fast 4 millionen Mark abgeholt haben,

die, wie der Buchhalter Lehmann bekundete, bis auf etwa 10 000 m., die beschlagnahmt wurden, zur Abdeckung der Schecs vom vorher gehenden Tage benutzt wurden. Sogar nach der Verhaftung der Gflarets befam die Stadtbank noch Scheck's zur Einlösung; fie gingen wurden jedoch nicht eingezogen vorgelegt zu werden. Rechtsanwalt

Hoffmann zurüd, um nodymals

Dr. Pindar hielt den beiden angeklagten Stadtbankdirektoren vor, daß man aus ihrem Verhalten schließen müsse, daß sie alles gewußt und gedeckt hätten, was sie jedoch energisch bestritten. Rechtsanwalt Bahn:

Als Berteidiger Hoffmanns muß ich sagen: Es ist nicht zu leugnen, daß die Stadtbankdirektoren mit toloffaler Sorglosigkeit vorgegangen find.

Der Vertreter des Oberpräsidenten, Oberregierungsrat v. Stein, hat aber im Untersuchungsausschuß darauf hingewiesen, daß auch der Kreditausschuß mitverantwortlich ist man wandte sich dann dem vorletzten Abschnitt des Stadtbankkomplexes zu, der die Versuche, auf die stattfindenden Revisionen Einfluß zu nehmen, behandelt. Der Vorsitzende tam in diesem Zusammenhange wieder auf Direktor Brolat zu sprechen. Er befragte Leo Sflaret über alle Behauptun gen, die gegen Direktor Brolat vorgebracht worden sind. Als Rechts­anwalt Nibell fragte, was dies alles mit dem Prozeß zu tun habe, entgegnete der Vorsitzende, daß diese Dinge im Intereffe der Glaubwürdigkeit des Zeugen Brolat erörtert werden müßten, auch wenn der Zeuge Brolat durch diese Erörterungen in eine un

angenehme Lage fommen würde.

Wie wir hören, gedenkt Herr Keßner Brofat nicht vor Ende Februar zu vernehmen. Angesichts dieser Frist erhält seine Stellungnahme einen besonderen Anstrich. Der angeflagte frühere Stadtrat Gäbel, der zur Klärung eines Punttes ebenfalls wieder anwesend war, verteidigte sich dann gegen den Vorwurf, daß er in der fraglichen Zeit einmal bei Brandes angerufen habe, um die Revisionen zu beeinflussen.. Er habe bei Brandes wegen einer

Am Freitag, dem 29. Januar, 20 Uhr, im Plenarsaal des Staatsrates ( ehemaliges Herrenhaus), Leipziger Straße ng

Oeffentliche Studenten- Kundgebung Kampf um den Staat Redner: Peter Grabmann, Berlin Wilhelm Sollmann , Köln Alle Parteigenossen sind herzlich ein'aden. Eintritt 20 Pfennig. Saalöffnung 19% Uhr.

-

anderen Gache angerufen und sei übrigens damals verreist gewesen. Der Borsigende gab dann noch aus der Anklage bekannt, daß auch Rosenthal bei der Stadtbant gewesen sei und verhindern wollte, daß man bei den Bezirksämtern revidierte.

Die Verhandlung wurde dann auf Freitag, 9 Uhr, vertagt.

Siebzigjähriger Bergarbeiterführer.

ehemalige sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete feiert heute in Hermann Sachse , der langjährige Bergarbeiterführer und vollkommener geistiger und förperlicher Frische seinen 70. Geburts tag. Im sächsischen Erzgebirge , wo er am 29. Januar 1862 geboren wurde, sind auch die Anfänge seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit. Nach Beendigung seiner Lehrzeit als Stellmacher. arbeitete er, da er in feinem Beruf teine Stellung fand, als Bergarbeiter. Schon mit 22 Jahren wird er Vorsitzender der Kassenkommission des Sächsischen Bergarbeiterverbandes. Seiner organisatorischen und rednerischen Begabung, vor allem aber auch seinem unermüdlichen Eintreten für die damals schwer bedrückten Bergarbeiter ist es zu­zuſchreiben, daß er im Jahre 1892, als Dreißigjähriger, zum 1. Borsigenden des sächsischen Bergarbeiterverbandes gewählt wurde. Der Verband wurde auf behördliche Anordnung im Jahre 1895 aufgelöst. Trohdem wirkte Sachse für seine Klaſſengenossen un­ermüdlich weiter. Ein Flugblatt, von ihm verfaßt, brachte ihm im Jahre 1894 eine Gefängnisstrafe von einem Jahre ein. Er mußte die volle Strafe im Gefängnis zu Zwickau , in welchem auch August Bebel seine Strafen verbüßen mußte, abfizen. Im Jahre 1902 er­folgte seine Wahl zum 1. Borfizenden des Verbandes der Berg­arbeiter Deutschlands . Sachse wirkte nicht nur innerhalb seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit für die Bergarbeiter, sondern auch im Reichstag, dessen Mitglied er von 1898 bis 1920 war. Im Jahre 1927 schied Sachse aus freiem Entschluß aus den Aemtern, um sich endlich, nach einem an Arbeit und Erfolgen reichem Leben nach feiner fächsischen Bergheimat Alberoda zurückzuziehen. Noch heute ist Hermann Sachse eifrig für Partei und Reichsbanner tätig. Er wirft fommunalpolitisch als Stadtrat und übt die Funktion eines Ortsvereins- Kassierers beim Reichsbanner aus. Herzlichen Glück­wunsch unserem alten Rämpen zu feinem 70. Geburtstag.

Erwerbslosen- Freikarten zur Grünen Woche.

7. Februar, auch Sonntags, möglich. Da die Ausgabe dieser Aus. weise ausschließlich an eingetragene Erwerbslose bzw. Wohlfahrts­unterstützte durch ihre zuständigen Arbeits- und Wohlfahrtsämter erfolgt, können direkte Anforderungen an den Kassen der ,, Grünen Woche" nicht berücksichtigt werden.

Die Illustrierte Reichsbanner- Zeitung" erscheint für die Sonntagsdemonstration der Eisernen Front als besonders reich auss gestattete Sondernummer, die zum Preise von 20 Pf. bei allen Zeitungshändlern und in den Kiosken zu haben ist.

Aktentasche im Sportpalast verloren! Bei der vorgestrigen Kund­gebung im Sportpalast ist in der Garderobe der Sportler im Zwischenstod eine Attentasche( braun) liegen geblieben. Der Finder wird gebeten, die Tasche in der Geschäftsstelle der FTGB. oder beim Berlierer Carl Zach rau, Lilienthalstr. 8, abzugeben.

Wetteraussichten für Berlin . Trodenes, vorübergehend auf­heiterndes Wetter mit etwas höheren Temperaturen. Zeitweise auffrischende westliche Winde. Für Deutschland . In der füdwest­lichen Reichshälfte Fortdauer des ruhigen, nachts falten Wetters; im übrigen Deutschland etwas milder bei zeitweise auffrischenden Westwinden; nirgends Niederschläge.

SAJ

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin

Einsendungen für diese Rubrit nur an das Sugendsekretariat Berlin SW 68, Lindenstraße 2. vorn 1 Treppe rechts. Proletarisches Orchester der SA3.- Gruppe Webbing: Uebungsabend Sec. Ede Turiner Straße. Für das Kostümfeft der Boltsbühne im Sportpalast find noch einige Rarten im Sefretariat zu haben.

Heute, Freitag, 29. Januar, 19% Uhr. Arkonaplag: Elisabethkirchstr. 19: Arfona- Rundfunksender". Gewerk. schaftshaus: Röpenider ott. 92: Sieberabend. Rosenthaler Vorstadt: Tied­straße 18: Unsere politischen und fulturellen Aufgaben". 8entrum: Waisen­traße 18: Seimabend. Banja: Bochumer Str. 8b. Bun Bunter Abend.. Moabit 1: Moabit II: Lehrter

abend.

tionärversammlung.

-

-

-

-

-

- Ge­

Straße 18-19: Das heutige Rußland". Moabit III: Bremer Str. 69-70: Raffefragen". Sportpalaft: Genthiner Str. 17: Seguelle Fragen". sundbrunnen: Rolonieftr. 8: Tagespolitit". Narben: Lorgingstraße: Funf­tionärversammlung. Arnimplag: Sonnenburger Straße, Zimmer 4: Eltern­Baltan: Mandelstr. 2: Fahrtenerlebnisse. Faitplag II: Sonnen­Helmholpplag: burger Str. 20: ,, Einführung in den Sozialismus", II. Teil. Rastanienallee 81, Schule: Tagespolitit". Hohenschönhausen: Freienwalder Straße 6: Einheitsfront". Humboldthain: Butbuffer Str. 3: 19 Uhr Funt Nordosten 1: Danziger Str. 62: Was ist Gemeinschaft?" Weißensee : Partstr. 36: Arbeitsgemeinschaft. Andreaspleg 1: Brominy­ftraße 1: ,, Die Dolchstoßlegende". Petersburger Viertel: Stellung zur General­versammlung. Warschauer Biertel: Litauer Str . 18: ,, Die Bedeutung der Konsumgenossenschaft". Hallesches Tor: Nordstr. 11: Funktionärsigung. Luisenstadt: Waffertorstr. 4: Der Kommunismus ". Friedenau : Offenbacher Straße 5a: Mädelabend. Schöneberg V: Hauptstr. 15: Humoristische Bücher. Schöneberg - Stamm: Hauptstr. 15: ,, Raisers Geburtstag". Charlottenburg : Rosinenstr. 4: Bolitisch- satirischer Abend. Charlottenburg - Rord: Siemens­Spandau: Lindenufer 1: Stadt, Jungfernheideweg: Alkohol und Nikotin". Liederabend. Lantwig: Schulstraße: Lieder- und Musilabend. Lichterfelbe: Bunter Abend. Steglig II: ,, Was ist Sozialismus?" Mariendorf : Kampf­liederabend. Neukölln 1: Sander Ede Sobrechtstraße: Funktionärversamm Yung. Neukölln II: Steinmegstr. 94: Attuelles. Reutölln III: Biethenstr. 58: Brettspielabend. Renkölln IV: Ranner Straße: Der Kumpel". Neu tölln VI: Treptower Str. 95-96: Jüngerenzusammenkunft. Reukölln VII: Karl- Marg- Schule: Tagespolitit". Reutöйn VIII: Rütlischule, 8immer 28: Arbeitsgemeinschaft. Renkölln X: Bergstr. 29: Arbeitsgemeinschaft. Neu­föllu XI: Flughafenstr. 68: Arbeitersport". Treptow : Gruppenfahrt fällt aus, mir beteiligen uns an der Parteipersammlung. Baumschulenweg: Ernst­straße 16: Flegeljahre". Johannisthal : Rathaus: Arbeitsgemeinschaft. Schönewcibe II: Berliner Str. 31: Wirtschaftsprogramm der NSDAP ." Ablershof: Bismardstr. 1: Funktionärsigung. Bohnsdorf : Wachtelftr. 1: 10- Minuten- Referate. Röpenid 1: Werbeveranstaltung. Köpenid II: Dahl­Razis wiger Str. 15: 10- Minuten- Referate. Fallenberg: Bunter Abend. horst: Musitabend. Friedrichsfelbe: Gunterstr. 44: Wirtschaftlicher Quer­fchnitt". Lichtenberg - Mitte: Doffeftraße: Kaifers Geburtstag". Lichten Mahlsborf: Luftiger Abend. Bichten berg- Nord: Gunterstr. 44: Was bietet uns das Radio?" Lichtenberg - Rozd weft: Satirischer Abend. Hermsdorf : Bub und Mädel in der GA3." Steinidendorf- Ost: Lindauer Str. 1: 10- Minuten.Referate. Wittenau : Saupt­straße 13: Luftiges Monatsende. Rarow: Frundsbergstr. 9: Lustiges Monats­Rieberschönhausen: Arbeitsgemeinschaft.

-

26 Freitag, dem 29. Januar 1932, werden an fachlich inter­effierte Arbeitslose und Wohlfahrtsunterstützte bei ihren zuständigen Arbeits- und Wohlfahrtsämtern Ausweise abgegeben, die den In­haber und auf Wunsch auch seine Ehefrau zum einmaligen fosten- berg- Reu: Gunterstr. 44: Seimspiele. freien Besuch der 7. Grünen Woche Berlin 1932" berechtigen. Der Besuch der Ausstellung auf diese Wohlfahrtskarten ist ohne Ein­schränkung während der ganzen Dauer, d. h. vom 30. Januar bis

ende.

-

-

-

-

erien

Die Zeit stellt Fragen

S

ХРАМ С ИЗТЯ

040

16

asb boy

Die Zeit gibt Antwort

ÍND 58 für eine Zigarette noch heute jedem Raucher

Die qualitatvolle 58 Zigarette erster Marken fabrikation befriedigt selbst den verwöhntesten Raucher, aber 5 für eine Zigarette kann heute nicht jeder ausgeben. CHMECKT Ihnen die 3% Zigarette?

&

3% sind nicht viel, aber eine 3fZigarette kann nicht alle Qualitätsansprüche erfüllen.

Hier ist ein Problem zu lösen, das Alle angeht,

dich und mich.

laus Bergmann

Єít Monaten bemühen sich unsere Fachleute, auf Zigaretten fabrik- A- G- Dresden wissenschaftlich exakter Grundlage diese frage zu klären Schon heute können wir Ihnen milteilen, dass wir bereits eine lösung gefunden haben, die Ale RAUCHERkReise

befriedigen wird

lesen Sie demnächst an dieser Stelle aufmerksam Jhre Zeitung