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Hitler gegen Hindenburg Adolf will kandidieren Deutsche Gtaatsbürgerfchast erschoben?

imdews ist ah die Zusommeickallung aller reaktionären Mächte. Doshalb rufen wir zum Kampfe: Kommt zu uns zur Eiserne» Front, nieder mit dem Faschismus, hoch die Fahnen des Friedens und der Freiheit!(Anhaltender Beifall.) Für die Arbeitersportler ergriff Cornelius Geliert das Wort.Im Augenblick höchster Gefahr erkennen die sozialistisch- republikanisch organisierten Arbeitermassen die Notwendigkeit der geschlossenen Abwehr. Partei. Gewerkschaften, Arbeitersportler und Reichsbanner st e h e n zusammen für den Schutz der Deutschen Republik. Die Arbeitermassen sind der festen Ueberzeugung. daß nur, ober nur auf dem Boden der Demokratie' und der Republik es möglich fein kann, einen weiteren Ausbau der politischen und persönlichen Freiheit des einzelnen und damit die Freiheit in der Gesamtheit durchzuführen. Der Redner behandelte sodann unter immer neuer Zustimmung die besonderen Gefahren, die der Arbeirerkultur und in chr dem Arbeitersport vom Faschismus her drohen." Besonders der Gedanke der sozialistischen Kultur hat es den Nationalsozialisten angetan, und täglich lesen wir von Ueberfällen auf Personen und Einrichtungen der Arbeiterklasse. Di« sozialen Voraussetzungen für alle kulturellen Bestrebungen sollen aufgehoben werden: Arbeitszeilverlängerung, Arbeilsdienstpslicht, geringe Löhne und Aufhebung des Arbeits- und Streitrechts würden verbunden werden mst der Beseitigung des Vereinsrechts und des Rechtes der freien Betätigung auf kulturellem Gebiete. Die Zer- ftörung der von der Arbeitersportbewegung geschaffenen Einrich- tungen, deren Wert sich in Deutschland auf weit über 3» Millionen Mark beläuft, ist eines der Ziele der Nationalsozialisten. Die ge- schaffenen Sportplätze, Bäder usw. die unter der vielseitigen Arbeit ehrlich denkender Sozialisten entstanden sind, würden das Angriffs- objekt der Faschisten darstellen. Weil wir das erkannt haben, stehen wir Arbeitersportler mst in der Eisernen Front. Die Massen der Eisernen Front, geübt im ehernen Takte des Marsches, geübt in der Handhabung eisenharter Sehnen und Nerven, wird den Kampf führen für die Deutsche Republik. Die Eiserne Front wird leben, sie wird kämpfen und sie wstd siegen.(Stürmischer Beifall.) Mit begeistertem Frei-cheil begrüßt, trat der Bundesvorsitzende des Reichsbanners Sarl HSllermnnn an das Rednerpult. Er stellte seine Ansprache unter das Motto Tritt gefaßt, Fahnen frei!"So seid Ihr einmarschiert, Kameraden dar Schufo, der Sportler und der Hammerschaften, und jubelnd habt Ihr Berliner Frauen und Männer rings auf den Tribünen die Fahnen der republikanischen Frechest begrüßt. Jetzt, da Freihest und Fahnen bedroht sind, fühlen wir, wie teuer sie uns sind. Sürgerkriegsarween, besoldet au» entzogenen Löhnen und Gehältern, sollten den letzten Widerstand brechen. Schon sahen sich die Hitler und Hugenberg, die Thyssen. Frick und Epp am Ziel. Schon glaubten sie sich als despotische Herrscher über das gesamte deutsche Volk, schon meldeten sich die Scharen der Parteibuch- anwärter auf fette Staatspfründen, und schon freute sich das Korps der Fememörder auf die Freinacht der langen Messer. Ist das ein Wunder? warum duldet der Staat, daß mit Millionen entzogener Löhne und Steuern eine Partelarmee gegen ihn auf- gestellt wird, warum duldet er. daß Millionen zu Propaganda gegen ihn verwendet werden? Ist's ein Wunder, daß Hitler sich fühtt wie der leibhaftige Statthalter Gottes, wenn Kanzler und Reichs- innenmini st er tagelang so tun, als könne selbst ein Hindenburg nur von Hitlers Gnaden Reichspräsident bleiben? Warum wird geduldet, daß Hiller vor dem Ausland sich aufspiell wie ein Reichsverweser? Was ist da» für ein Staat, der Richter duldet, die Richter für befangen erklären, weil sie Anhänger diese» Staate» sind? Was ist das für ew Staat, in dessen Amtsstuben und in dessen Machtkörpern sich Beamte breit machen, wie jener Polizeimajor, der Bürger festnimmt, well sie ein Hoch auf seinen vorgesetzten Minister ausbringt. Ist's ein Wunder, daß der Glaube sich breit macht, es sei Deutschlands unentrinnbares Schicksal, ans Hakenkreuz des Drillen Reichs geschlagen zu werden? Wir wollen aber nicht nur andere anklagen! W i r a l l e s i n d mitverantwortlich und mitschuldig! Wir alle haben uns zu sicher gefühlt! Wir wollen aber keine Minute mehr mst Selbst- anklagen oerschwenden. Wir wollen Zell und Kraft nicht vergeuden im Suchen nach Sündenböcken in den eigenen Reihen. Wir haben keine Zell zu verlieren und wir wollen keine Zeit verlieren. Wir wollen alle Bersäumnisse, wir wollen alle eigene Schuld und Lässig» kell auf einmal tilgen. Spät zwar, aber nicht zu spät, sind die deutschen Republikaner aus der Verteidigung zum Angriff über- gegangen. Lange genug hat man uns dasDeutschland erwache" in die Ohren gebrüllt. Das Deutschland der Republik ist erwacht! Spät zwar, ntchii zu spät haben die deutschen Repu- blikaner begriffen, daß sie die eigene Kraft nur zu entwickeln und zu organisieren haben. Eiserne Front? Das Wort lief mit der Urgewall einer Bolkserregung durch das politische Deutschland . Gestern noch waren die Gegner der Demokratie so sicher, den Staat von Weimar zwischen Hakenkreuz und Sowjetstern zu erdrücken. Gestern noch spotteten sie über die Eiserne Front. Heute schreien sie um Hilf«, und wenn ihr es wollt, ist über Hahr und Tag der ganze Hitler - Spuk verflogen. (Stürmischer Beifall.) Di« Eiserne Front ist kein« Parteisache, sie ist die Gemeinschaft aller kampswilligen Republikaner. Sie will jenen potstischen Tatwillen schaffen, aus dem allein die frische Gestaltungskraft fließen kann, die zum wirtschaftlichen Wiederaufstieg führt. Der Eintrist in die Eiserne Front ist eine staats- politische, keine parteipolitische Bindung. Frei soll der sozialistische Arbeller seine besonderen politischen Ziele verfolgen können, frei soll aber auch der demokratisch gesinnte Bürger für seine Ideale werben. Wir rufen alle freiheitlich gesinnten Männer und Frauen ans, sich klar zu entscheiden und sich einzutragen in das Eiserne Buch. Mr wollen wissen, wenn der Sieg errungen ist, wer in den Tagen des Kampfe, zu uns und zu diesem Staat sich bekannt hat. Euch Berliner Republikaner , euch Kameraden der Schuso, d«r Sportler und der Hammerschaften hat die Geschichte eine b e- sondere Aufgabe gestellt: Ihr müßt die H a u p t st a d t der Deutschen Republik gegen die Verbündeten von Hakenkreuz und Sowjetstern für die Republik «robern. Vorwärts Berliner! Februar, März und April, drei Monate habt chr Zest. Sorgt dafür, daß das Berliner Pflaster zu heiß wird für' alle Feinds der Republik ! Vorwärts in den Komps, vorwärts in den Sieg!(Stürmischer, von Frei-Hell-Rufen unterbrochener Beifall.) Nach einem Schlußwort des Kameraden Stelling und dem gemeinsamen Gesang vonBrüder zur Sonne, zur Freihest" endete die Kundgebung mst dem Ausmarsch der Fal)nen.

Das Montagsblatt des Kapstäns Ehrhardt, das sich über die Vorgänge im Hstler-Lager sehr unterrichtet gezeigt hat, will erfahren haben, daß Hitler gegen Hindenburg kandidieren werde. Es schreibt: Wie wir hören, ist nunmehr ernstlich damit zu rechnen, daß die NSDAP , zur Reichspräsidentenwohl doch einen eigenen Kan- didaten aufstellt. Dieser Kandidat wstd Adolf Hitler selbst sein. Di« Aktion der unteren Parieistellen, ihre., Führer zu einer Em- willigung in diese Kandidatur zu bewegen, ist im vollen Gange. Aus allen Kreisen der groeßn Organisation treffen in München ständig Kundgebungen ein, die den Widerstand Hstlers gegen seine eigene Ausstellung gegen Hindenburg brechen sollen. Wem bekannt ist, wie sehr Massenstimmungen auf Hitter einwirken, der mutz von seiner ettdgülligen Einwilligung schon jetzt überzeugt sein. Es erhebt sich dabei die Frage nach einer verfassungsrechtlichen Möglichkest hin. den bisher Staatenlosen, zu wählen, also ihm die deutsche Staatsbürgerschaft zu verschaffen. Hier hören wir nun, daß man in dieser Hinsicht imBraunen Haus " schon gut vorgearbettet hat. Es heißt, daß Hiller bereits deutscher Staatsbürger ist! Anscheinend ist er von einer der nationalsozialistischen Länderregierungen etwa Braunschweig oder Thüringen vorübergehend und formell zum Staats- b e a m t e n ernannt worden, wodurch er die deutsche Staats- bürgerschaft erworben hätte. Diele inzwischen erfolgte Ein- bürgerung Hitlers ist das große Geheimnis des Braunen Hauses . Die Urkunde über die Ernennung Hitlers zum Staatsbeamten liegt nach unserer Kenntnis unter streng bewachtem Verschluß im Münche - ner Palais der Partei. Wie wir hören, rechnet man auch in maß- gebenden amtlichen Kreisen damst. daß die NSDAP , überraschend mst ihrem Geheimnis hervortreten wird."

preußischer Zentrumstag. Vorbereitung zu den Neuwahlen. Am Sonntag tagte in Berlin der erweiterte Vorstand der preußischen Zentrumspartei . Außer zahsteichen Dele- gationen aus Preußen wohnten den Verhandlungen die Borstands- mstglieder der Reichstagsjraktwn des Zentrums und zahlreiche preußische Abgeordnete bei. Das einlestende Referat über das Thema Bier Jahre Staatspolitik in Preußen und vier Jahre Polstik der preußischen Zentrumsfraktion" hielt in Vertretung des schwer erkrankten Dr. Heß der Wohlfahrtsminister Hirtsiefer . Seine Rechtfertigung der preußischen Zentrumspolstik in den letzten vier Iahren, besonders aber seine scharfe Abrechnung mit den national- sozialistischen Bandenhaufen fand in der siebenstündigen Debaste einmütige Billigung. Heß selbst hatte einen Brief übermittelt, in dem er für die Zukunft folgende Zentrumsparole ausgibt:.Lch verstaue auf den guten alten Zentrumsgeist, der der preußischen Zentrums- Partei in einer tzOsährigen Geschichte in Fleisch und Blut über- gegangen ist. Das Ziri unserer Preußenpolitik wie aller Zentrums- Politik muß absolute preußische Unabhängigkeit nach allen Seiten sein. Mst dieser takttschen Zielsetzung wollen wir in den Wahlkampf ziehen..." Wohlfahrtsminister Hirtsiefer begann sein Referat mit der Fest- stellung, daß der preußische Landtag am 8. Mai neu gewählt werden wird. Er hielt dann einen Rückblick auf die letzten vier Jahre der Preußenpolittk. Wie immer, habe die repu- blikanische Regierung Preußens auch in diesen vier Iahren eine stetige, nach besten Kräften aufbauende Politik getrieben. Dadurch habe Preußen wesentlich dazu beigestagen, daß die Dinge im Reich bisher einen ungehinderten Fortgang hätten nehmen können. Vor allem habe Preußen in den letzten 13 Jahren eine besondere Mission auch insofern erfüllt, als es durch feine polstifche Stettgkest eine Gewähr dafür geboten habe, daß sich die Dinge im Inneren Deutschlands in Ruhe und Ordnung westereistwickest hätten und der Reichsregierung dadurch die Möglichkest geschaffen worden sei, das Berstauen zu Deutschland im Ausland wiederherzustellen. Hirtsiefer schloß: Preußen hatte eine der ersten Regierungen der Großen Koalstion in Deutschland durch die Regierung Braun vom Herbst 1921 bis Anfang 1923. Wir werden auch in Zukunft stets bereit sein, mit jedem mitzu- arbeiten, der mst uns ehrliche Koalstionspolittk machen will." Am Schluß der Veranstaltung stellte deren Vorsitzender fest, daß

Wenn diese Angaben stimmen, würde der Bewerber um die Reichspräsidentschast seine Kandidatur mst einer geheimen Schiebung begonnen hoben. Sahms Hindenburg -Ausschuß. Oberbürgermeister S a h m hat die Borbereitungen zur Bildung eines Wahlausschusses für Hindenburg beendet. Die offizielle Bildung des Ausschusses erfolgt heute nachmittag im Hotel Continental. Slahlhelm-Berlegenheiten. Der Stahlhelm ist in schwerer Verlegenheit. Soll er vor Hitler kapitulieren? Soll er seinem Ehrenpräsidenten in den Rücken fallen? Der Ausdruck dieser Verlegenhest ist die nachfolgende Stahlhelmver. lautbarung: Der erste Bundesführer des Stahlhelm, Franz Seldte , hat dem Berlins� Oberbürgermeister Dr. Sahm mstgeteilt, daß er sich nicht in der Lage sehe, dem von Herrn Sahm geplanten Aus- s ch u ß für die Wiederwahl des Reichspräsidenten von Hindenburg beizutreten. Diese Stellungnahme, die sich übrigens mst der des Kyffhüuser-Bundes deckt, richtet sich nicht gegenden Gen erol- feldmarfchall von Hindenburg . Der Stahlhelm erblickt jedoch weder in Herrn Dr. Sahm die geeignete Persönlichkeit, noch In dem von ihm beschrsttenen Wege der Bildung eines vor­wiegend msttelparteilichen Ausschusses das geeignet« Mittel für die Behandlung der Reichspräsidentenfrage" Daß Herr Seldte bei Herrn Sahm nicht mitmachen will, das ist klar aber wie er sich gegenüber einer Kandidatur Hindenburg ver- hallen will, bleibt nach wie vor dunkel.

die Debatte ein einstimmiges Bertrauensvotum' für die preußische Zentrumsfraktton bedeute. Eine Entschließung wurde nicht angenommen. Gasiod im Tierladen. Die Opfer: 66 Singvögel, zwei Affen, ein Papagei. Zu einer Tierhandlung im hause Albrechtsiraße 99 zn Sieglitz war die Gasleiluug uudichl geworden. Die ansströmendcu Gase tSteien zahlreiche Singvägel, zwei Affen. einen Papagei und anderes Sleintler. Ew 80 Jahre alter Papagei sowie ein Krokodil blieben am Leben. Wir erfahren über den Vorgang folgende Ewzelheilen: Der Besitzer des Geschäftes hatte sich am Sonnabend entfernt. Hausbewohner bemerkten«inen durchdringenden Gasgeruch und be» nachrichtigten die Polizei. Beamte begaben sich in das Haus. Als ihnen auf mehrmaliges Klopsen nicht geöffnet wurde, dringen sie gewaltsam ein. Sie entdeckten sofort, was vorgefallen war und alarmierten die Feuerwehr. Die Ursache des Gasausbruches tonnte bisher noch nicht festgestellt werden. Der Anschluß der Leitung be- findet sich hinter einem großen Regal, so daß angenommen wird, daß nur ein Gasrohr oder ein Schlauch undicht geworden ist. Die ausströmenden Gase haben in dem großen Laden 66 Vögel, zwei Affen und einen Papagei usw. getötet.

Todessturz einer Bliudeu. Auf tragische Weise ist heut« vormittag die 6« Jahre alle Frau Betty H e i e r aus der Wriezener Straße 8 ums Leben gekommen. In aer Humboldstraße in Reinickendorf stürzt« Frau H., die völlig blind ist, von einer fahrenden Straßenbahn. Die Unglückliche erlitt so schwere Verletzungen, daß si« aus dem Trans- port zum Reinickendorfer Krankenhaus starb. Hindenburg auf der Grünen Woche. Heut« vormittag stattete der Reichspräsident derGrünen Woche" wieder seinen traditionellen Besuch ab. Zu seiner Begrüßung hatten sich Reichsminister Dr. Schiele, Staatsmmister Dr. Steiger. Oberbürgermeister Dr. Sahm und der Direktor des Messeamtes, Albert Wifchek, der Letter derGrünen Woche Berlin ", Hans Jürgen von Hake, sowie eine Reihe Vertreter landwirtschafUicher' Körperschaften eingefunden. Besonders anerkennend sprach sich Hindenburg über die Bedeutung derGrünen Woche" als Werbe- Veranstaltung für die deutsche Landwirtschaft aus.

Es wird weitergeschossen Japanische Kriegsschiffe auch schon vor Ranking

London , 1. Februar.(Eigenbericht.) Die chinesische Regierung hat Japan und anderen Großmächten durch ihre Vertreter zur Kenntnis bringen lassen, daß sie einem weiteren Vormarsch Japans mit waffengewall bis zum äußersten entgegentreten werde. Der chinesisch« Vertreter im Völkerbund will nochmals rasch« und wstksame Maßnahmen gegen Japan fordern. Die Rankmg-Rcgierung hat ihren Sitz von Nanking und Loyang im Nordwesten der Provinz Honan verlegt, da Nanking leicht von Kriegsschiffen auf dem Jangtsekiang erreicht und beschossen werden kann. Der Waffenstillstand, den berests am Freitag die chinesischen und japanischen Militärs für Schanghai vereinbarten, wird nicht stritte innegehalten. Die Schießereien auf den Straßen dauern fort. Japanisches Militär nimmt Haus- suchungen vor und zündet Häuser an. aus denen angeblich geschossen wurde. So geschah es am Sonntag auch«wem Hotel, dessen Gäste flüchten mußten. Di« Militärbefehlshaber traten am Sonntag im britischen Generalkonsulat m Gegenwart de« amerikanischen Generalkonsuls und des Bürgermeisters von Schanghai zusammen, um die Schaffung einer neutralen Zone zu beschließen. Ein« Berständigung über diesen englischen Vorschlag kam nicht zustande. Die Japaner machten ihre Zustimmung erst von einer Rückfrage in Tokio abhängig.

Es wurde nicht mehr erreicht, als daß man sich nochmals die Versicherung abnahm, den Wafsenstillstand einzuhallen! Der Stadtrot von Schanghai hat über die Stadt das Kriegs- recht verhängt. Bis auf westeres dürfen zwischen 19 Uhr abends und 4 Uhr morgens die Straßen nicht betteten werden. In Chorbin sollen, wie allerdings Tokio meldet, 3000 chinesisch« Soldaten am Sonntag eine von Japanern besetzt« Station ange- griffen haben: sie sollen nach blutigem Kampfe zurück- geschlagen worden sein und 400 Tote hoben, die Japaner nur 21. Die Vorstadt Schapei ist durch die japanischen Brand- bomben fast völlig zerstört worden. Die Brände sind erloschen. Der Schaden wird auf 2 Milliarden Mark beziffert. Bald wird auch Nanking brennen' London . 1. Februar.(Eigenbericht.) Bor Nanking sind sieben japanische Kriegsschiffe eingelaufen. Ueber Nanking wurde der Belagerungszustand verhängt. Schanghai fft vollkommen isoliert. Nach den bis- herigen Feststellungen wurden hunderte chinesische Zivi- listen ohne Schuldbeweis erschossen. Em japanisches Kriegsschiff hat Maschinengewehrfeuer auf eine stark belebte Brück« gerichtet. Mehrer« Passanten wurden getötet. Die Kuomintang hat«ine Proklamation erlassen, in der der Abwehrkampf gegen Japan zum heiligen Krieg pro- klamiert wird.