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Zum Lohnkampf im Buchdruckgewerbe. then und gewerkschaftlichen Organisationen“ geladen waren, habe lich- geschichtlichen Gegenwart aufbeden, wenn man das Verhältnis sich mit 31 gegen 4 die Stimmen für Kandidatur Thälmann   erklärt. ber Führer zu den Wassen richtig fehen will. Hendrik be Man

Bom Graphischen Kartell wird uns geschrieben:

Der Parole der Buchdruckunternehmer, den Abbau der über­tariflichen Löhne durchzuführen, haben sich einige weitere Firmen angeschlossen. Sämtliche davon betroffenen Be­legschaften haben einmütig den Abbau von 50 Proz. der über­tariflichen Bezahlung, wie jeden sonstigen Abbau abgelehnt.

Um zu dieser durch die Buchdruckprinzipale heraufbeschworenen Situation Stellung zu nehmen, beruft das Graphische Kartell zu Sonnabend, den 6. Februar, mittags 2 Uhr, im Saal 3 des Gewert­schaftshauses eine Zusammenkunft sämtlicher freigewerkschaftlichen Betriebsräte der von der 50prozentigen Abbauforderung betroffenen Firmen ein.

Die Betriebsratsvorsitzenden werden ersucht, am Freitag= abend bis 17 Uhr dem Gauvorstand der Buchdrucker per­sönlich Mitteilung über die Lage in den betreffenden Betrieben zu übermitteln.

Wie uns nachträglich mitgeteilt wird, wurde von einer unver antwortlichen Stelle, und zwar von dem Betriebsrat der Firma Boll, gez. W. Krusemart, eine Einladung an 19 Berliner   Groß­firmen versandt, in der zu einer Besprechung aufgefordert wurde. Die Organisationsleitungen haben dem Betreffenden je de weitere Einmischung untersagt und erwarten von allen Betriebs­funktionären, daß sie in dieser bitterernsten Zeit nur den Weisungen der graphischen Organisationsleitungen folgen und alle Parolen entschieden zurüɗweifen.

Hinter der Eisernen Front.

Die Thälmann  - Walze.

Nach der riesigen Januarstreifpleite der KPD  . und der nach­folgenden Erörterung der Fehler und Schwächen der siegreichen" RGO. bei der Vorbereitung der Massenstreifattion haben die KPD.­Bnstanzen die Streitwalze einstweilen in die Ecke gestellt. Dafür murde die Reichspräsident Thälmann  - Walze ange= furbelt, die jetzt im kommunistischen   Filmbetrieb abrollt.

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3 ,, Die Betriebe machen mobil" für die Präsidentschaftskandidatur, ,, die sozialdemokratischen Proletarier" stimmen nach den Berichten in der Roten Fahne" alle für Thälmann  , und alle Erwerbs­losen machen roten Wahlhelferdienst". Ganz so wie die Moskau­filiale es gern haben möchte. Sogar eine ,, DG B. Konferenz" in Opladen  , zu der ,, alle Vertreter der im Kreise bestehenden poli­

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Diesen ADGB.- Ausschuß" hätten wir samt seiner ADGB  .- Konfe- geht diesen Weg in seiner neuen Schrift Massen und renz" sehen mögen. Führer"( Berlag Alfred Protte, Potsdam  , Preis 1,80 Mark), indem er aus einer Charakteristik der gesellschaftlichen Gesamt­fituation die Problematit von Massen und Führer herauswachsen läßt. Hier soll jedoch nur die politische Seite von de Mans Dar­legungen Beachtung finden.

Der Stahlhelm- Volksentscheid- Thälmann muß schon das Rennen mit seiner Partei zu machen suchen, die ihn als Kandidaten auf gestellt hat. Auf die Unterstützung der von seiner Partei tagtäglich als Streifbruchorganisation" beschimpften Gewerkschaften im ADGB  . wird er verzichten müssen, und die nicht minder von der KPD  . mit ähnlichen Liebenswürdigkeiten bedachte und als Haupt­feind der KPD  . erklärte Sozialdemokratische Partei   läßt sich von den Berliner   Filialangestellten der Moskauer   Kommunistenzentrale feine Vorschriften machen.

Dennoch möchten wir über die Thälmann  - Kandidatur nicht der art findische Wie machen, wie das KPD  .- Blatt über die Eiserne Front. In der Kaiser- Wilhelm- Straße ist ein Laden zu vermieten. Das ist wie üblich am Schaufenster durch Plakat angezeigt. Für die Werbewoche der Eisernen Front wird das leerstehende Lokal benutzt, und nun leistet sich die Rote Fahne" eine Ueberschrift: Ein Eiserne- Front- Laden pleite."

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In der bolschewistischen und faschistischen Gesellschaftslehre wer­den die Massen dem Willen der führenden ,, Elite" unterworfen; das Persönlichkeitselement in der Masse wird schlechthin verneint, im Gegensatz zu der Anerkennung dieses Elements bei der Führung". Ausführlicher analysiert de Man das Massen- Führer­Verhältnis in der deutschen   sozialdemokratischen und freigewerf­schaftlichen Arbeiterbewegung. Gegenüber der häufig und so gern geübten salonsozialistischen" Kritik an der geringen Radikalität" der Sozialdemokratie, erklärt de Man: Auch unter den Massen. weiß man aus Erfahrung, daß Krisenzeiten zwar für die gemerf­schaftliche und politische Aggressivität einerseits mehr Gründe schaffen, ihr aber andererseits weniger Erfolg versprechen. So sind die Ur­

Doch wer so viele Pleiten erlebt hat wie die KPD., wie Thälsachen, die bei den Massen für die defensive, gemäßigte Hal­mann mit seinem ,, Hamburger Aufstand  ", die RGO. mit ihren ,, fieg­reichen" wilden Streits usw., der darf hinter der Eisernen Front seine Pleiteschmerzen so gut abreagieren wie er es kann.

Proteftfundgebung der Gast- und Schantwirte. Am Donnerstag, dem 4. Februar, veranstaltet die Lokalkommission der Gastwirts: vereinigung Berlins   im Berliner   Konzerthaus Clou, Mauerstr. 82, eine Rundgebung gegen die zwangsweise Senfung der Bierpreise.

Das neile Buch

De Man: Massen und Führer Kaum ein Problem ist in der soziologischen Diskussion der Gegenwart so oft verhandelt worden wie das Problem von Massen und Führer. Dennoch fönnte man nicht behaupten, daß hier be­reits alles gesagt sei; vielmehr zeigt gerade dieses Problem, wie schwierig es ist, sachliche Aufweisungen von gesellschaftlichen Zu sammenhängen von beliebigen standpunktlichen Meinungen freizuhalten. Man muß schon die letzten Schichten der gesellschaft­

tung vorliegen, und ohne die auch die Führer eine andere Politik treiben müßten, im Grunde mehr ein Zeichen der Macht als der Schwäche. Diese Macht beruht darauf, daß jene Maffen auf Grund langer Erfahrungen und Schulung in relativ hohem Grade die Merkmale aufweisen, die attive Massen von passiven abheben: Bewußtsein, Gedächtnis für Erfahrungen, Fähigkeit zu urteilen im Lichte von voraussehbaren Konsequenzen, Berantwortungsgefühl gegenüber einem Rollettivintereffe." Das ist sicherlich treffend und konfret gesehen. Die Differenzierung des Führeriyps scheint mir jedoch keineswegs ausreichend. Hier bleibt de Man zu sehr im Allgemeinen und im Programmatischen stehen. Zugegeben, daß es Aufgabe der Ideenbildung ist, fünftige Wirklichkeit vorweg­zunehmen, so darf doch gerade die Ideenbildung die Darstellung der Wirklichkeit nicht verlieren. J. P. Mayer.

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Wetteraussichten für Berlin  : Zeitweise aufheiternd und etwas fühler, nur vereinzelt leichte Schauer, nördliche Winde. Für Deutschland  : Im Südwesten wenig Renderung des bestehenden Wetters, im übrigen Reiche veränderlich mit etwas Abkühlung und einzelnen Niederschlägen in Schauern.

Berantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein  , Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch druckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   GW 68. Lindenstr. 3. Hierzu 1 Beilage.

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