Einzelbild herunterladen
 

BUAH

Riesa!

Das nationalsozialistische Verbrechen.

Um 3. November 1931 veranstaltete ein Haufen von Nationalsozialisten in Riesa in Sachsen eine Menschen. jagd. Sie verfolgten am Rosenplatz drei Reichsbannerleute. In der Niederlegstraße schlugen sie ohne jeden Wortwechsel einem Reichsbannermann mit der Faust ins Gesicht. In der Schulstraße ..ftellte" einer von ihnen einen Reichsbannermann und rief mit der Trillerpfeife feine Kumpanen herbei. Sie stießen auf den Reichs­bannermann Urno Wolf, der friedlich nach Hause ging.

Wolf lief davon, laut und gellend um Hilfe schreiend, hinter ihm her ein Trupp Verfolger mit Messern und knüppeln. Wolf stürzte, die Nationalsozialisten umringten ihn und schlachte­ten ihn mit viehischer Roheit ab. Sie stachen und schlugen blindlings auf ihn ein. Das jämmerliche Hilfegefchrei, die er­Sterbenden Rufe des Verblutenden hinderten sie nicht, weiter zuzu­stoßen. Eine Minute später war das Opfer verblutet. Es hatte fieben Messerstiche erhalten.

Die Polizei.

Der Polizeikommiffar Ciebezeit tam zur Tat hinzu. Ein Teil der Mörder floh nach der einen Seite, drei nach der anderen Seite. Diese drei wurden von Liebezeit gestellt. Er untersuchte fie nicht auf Waffen, er brachte sie nicht zur Wache, sondern übergab die drei einem Zivilisten, der sie zur Wache bringen follte. Sie gingen nicht dorthin, sondern in ihr Berkehrs­lokal Als der Polizeikommissar dort hinkam, untersuchte er die Anwesenden wieder nicht genau auf Waffen. In dem Zimmer, in dem sie gewesen waren, hat er sich nach seiner eigenen Aussage nur umgesehen".

Das Gericht.

Das Schwurgericht in Dresden verurteilte fieben der Täter zu folgenden Gefängnisstrafen: 2 Jahre 4 Monate, 1 Jahr 1 Monat, 1 Jahr, 1 Jahr, 9 Monate, 9 Monate, 7 Monate.

Das Gericht hat den Tatbestand des§ 226 StGB.( Körper­verlegung mit Todesfolge) nicht als erfüllt angesehen, es hat ledig­lich nach§ 227 StGB.( Raufhandel) verurteilt!

Felge nationalfozialistische Mörder, eine unfähige Polizei, ein mildes Gericht, das ein empörendes Urteil fällt: Gute Zeiten für

Nazimörder!

-

Kammergericht gegen den Staat. Putschift Ehrhardt gewinnt seinen Pensionsprozeß. In dem Prozeß, den Kapitän Ehrhardt seit mehreren Jahren megen seiner Pension gegen das Reichswehrministerium führt, hat jetzt das Rammergericht abermals ein Urteil zugunsten des ehemaligen Führers der Marine brigade erlassen. Bekanntlich erhielt Ehrhardt, nachdem er nach dem Rapp- Butsch eine Reihe von Jahren hindurch seine Bension befommen hatte, im August 1927 vom Reichswehrminister ebenso wie auch General v. Lüttwig und Major Bischoff die Mitteilung, daß er megen des Vermögensschadens, der dem Reich durch den Kapp­Butsch erwachsen sei, in voller Höhe in Anspruch ge nommen werde. Die Feststellungsflage, die Ehrhardt durch Rechtsanwalt P. Bloch gegen diesen Bescheid anstrengen ließ, wurde Dom Landgericht I Berlin abgewiesen, dagegen trat das Rammer gericht der Auffassung Ehrhardts bei und mies die Schadenersatz­ansprüche des Reiches zurüd. Auf die nom Fistus angemeldete Revision hin hob das Reichsgericht das Urteil auf und permies die Sache zur erneuten Verhandlung an das Rammer gericht zurüd.

Nummehr hat der 11. Senat in der Sigung vom 2. Februar d. J. wiederum festgestellt, daß das Reich nicht berechtigt fet, mit etmaigen gegen Ehrhardt zustehenden Schadenersazansprüchen aus dem Kapp- Butsch gegen dessen Pensionsansprüche aufzurechnen. Das Kammergericht will weiterhin Beweis darüber erheben, ob die feinerzeit nach dem Kapp- Butsch bewilligten Solderhöhungen für die Reichswehr überhaupt auf das Kapp- Unternehmen selbst zurück zuführen, oder ob sie durch die damals fortschreitende Geldentwertung erforderlich geworden seien. Die Entscheidung über die inzwischen erheblich angemadsenen Roften dieses Rechtsstreites ist einem Schlußurteil vorbehalten worden.

|

Was leisten die Berliner Opern?

Der Neuaufbau der Städtischen Oper

-

Die gegenwärtige Krise, die das gesamte Wirtschaftsleben| erzwingen, ihn aus der Sphäre läffiger Freiheit in die der Diesen Führer hat die terrorisiert, die jeden einzelnen unerbittlich in ihren Krallen hält fünstlerischen Notwendigkeit zu heben.. und immer neue Tausendschaften aus dem Kreislauf des Produ Staatsoper eben nicht, und so lange sie ihn nicht hat, mird alles lerens und Konsumierens ausschließt und ins Elend stürzt diese beim alten bleiben, werden wir weiter solche Abende erleben wie Krise hat die vielumstrittene Schließung der Kroll Oper noch den Oberon", wo ein von Walter zauberhaft getöntes Orchester in im Nachhinein gerechtfertigt. Daran ist freilich auch jetzt tein einer szenisch und gefanglich zweifelhaften Aufführung wirtungslos 3weifel: interessiertes Bublifum gibt es in der 4- Millionen- Stadt bleiben mußte, ober die Sugenotten", wo es sich zur Abwed flung Berlin übergenug für mehr als drei Opernhäuser; die Zahlungs- umgefehrt perhielt. Gar nicht zu reden von den für das breite fähigkeit breitester Schichten aber ist so sehr geschwunden, daß selbst Bublifum unendlich wichtigeren gewöhnlichen" Abenden, an denen die zwei überlebenden Opern an Einnahmen nahezu wieder ver- die Staatsoper oft und oft im Orchester mie auf der Bühne lieren, was sie an Gagenabbau, Gehaltstürzungen und Sentung Unterdurchschnittliches leistet. des Aufwands für Inszenierungen einzusparen vermögen. Fiel die Kroll- Oper wirtschaftlichen Erwägungen zum Opfer, so war dies doch unendlich zu bedauern; denn am Plaz der Republif ist all das vorhanden gewesen, was eine Oper braucht: einheitliche musikalische Führung, zielbewußte Arbeit, Zusammenwirten aller beteiligten Faktoren, Ensemblefunft und endlich Verbundenheit mit der Gegen­wart. War eine dritte Oper in Berlin nicht mehr zu verantworten, war die Kroll- Oper nicht zu retten dann mußten Linden- und Stadtoper ihr geistiges Erbe antreten, dann mußten sie alle Kräfte anspannen, um sich durch einwandfreie Leistungen vor den immer lauter werdenden Stimmen zu rechtfertigen, die die Notwendigkeit von Millionensubventionen in dieser Zeit für noch so heilige Kultur güter überhaupt in Abrede stellen.

-

-

Was hat die Staatsoper in dieser Hinsicht bis jetzt ge­leiſtet? Hier wirten BIech und Kleiber; Rlemperer murbe übernommen( ohne sich voll entfalten zu fönnen), Furtwängler und Bruno Walter wurden vom Generalintendanten als Gast dirigenten verpflichtet. Von den gewöhnlichen Kapellmeistern ab= gesehen, dirigieren also an der Staatsoper nicht weniger als fünf Generalmujitbireftoren, von denen feiner Führer sein mill, es auch feiner ist, von denen sich feiner für das Institut per­antwortlich fühlt, für das feiner seine ganze Straft einfegt, obzwar der Einfah lohnte. Der Erfolg ist dementspred end. Das Orchester wird zusehends schlechter was bei der Fülle so verschiedener Dirigenten mit verschiedenen Techniken durchaus tein Wunder ift; alle haben den Ehrgeiz, mit möglichst wenig Proben durchzukommen, feiner den Ehrgeiz, Erzieher dieses Klangförpers zu sein von Ensembletunst fann ebensomenig die Rede sein| wie von Repertoiraufbau, von den mehr als fosen Beziehungen des Instituts zur Gegenwart ganz zu schweigen. Pfigners, erz"( ein Kapitel sozusagen gegenwärtiger Vergangen heit) war bis jetzt die einzig ernst zu nehmende Novität dieses Spieljahres; mit Wolf- Ferraris Schalth after Witwe" mar nicht gerade viel Staat zu machen und Weills Bürgschaft" hatte man sich zum Ausgleich offenbar entgehen lassen. Der schönste Abend des Jahres, ein Abend ausgeglichenster Ensemble­tunst mar Cosi fan tutte " mit Grünbgens als Gastregisseur und dem Kroll- Opern- Kapellmeister Klemperer. Es läßt sich eben durch noch so große Häufung dirigierender Rapa zitäten und Prominenzen die Tatsache nicht aus der Welt schaffen, daß eine Oper nur dann etwas leistet, wenn sie einen Führer hat, der sich für alles verantwortlich fühlt, wenn sie von einem Musifer geleitet ist, der für sie, der für die undankbare Aufgabe lebt, füt die flüchtigen Stunden so eines Opernabends Bollkommenheit zu

-

,, Man braucht kein Geld."

Capitol.

Man braucht auch kein besonderes Genie und feine unerhörte Findigkeit, um einen luftigen Film zu machen, wenn man nur fed einen Griff in die Gegenwart hut und die ausgefahrenen Gleise der abgenutzten Stoffe meidet. Die Dummheit der Menschen ist immer noch nicht ausgestorben, und man fann immer noch seine Freude daran haben, wenn ein neuer Revisor oder angeblicher Prinz oder, in unserem Falle ein smarter Bantangestellter, fie ausmüßt und eine luftige Spetulation auf fie gründet. Granowity hat schon ein mal etwas Aehnliches versucht mit den Koffern des Herrn D. S. aber Karl Boese hat die Sache volkstümlicher angepact, und feine Manuftriptverfaffer, die irgendein Lustspiel ausschlachten, haben ihm eine wirksame Borlage geliefert und das zur Satire oder Beruffung Ganze hat freilich nicht die Leichtigkeit und Beschwingtheit des René Clair , aber es ist fröhlich und heiter genug, um die Zeitgenossen zu erfreuen.( Der Satiriker und Hintergrundschauer mürbe freilich tiefer greifen.)

Hakenkreuzler sprengen Versammlung. birelt herausfordernde Zeitgeschehen gehörig ausgenügt. Das

Gie fürchten die Aufklärung.

Eine Versammlung der Eisernen Front in Olden burg( Oftholstein), die überfüllt und polizeilich gesperrt war, ist am Mittwoch von den Nationalsozialisten gesprengt worden. Die Nazis waren aus allen Städten Ostholsteins in der Bersamm lung erschienen. Von vornherein begannen sie mit der Störung der Bersammlung. Als der sozialdemokratische Redner das Schlußwort nehmen wollte, setzte auf Befehl Heulen und Singen ein. Es wurde eine Hafenkreuzfahne enthüllt, und schließlich stürzten sich die Nationalsozialisten auf die anwesenden Reichsbannerleute. Es tam zu einer müsten Schlägerei. Türen, Fenster, Stühle und Tische wurden zertrümmert. Die anwesenden vier Landjäger maren zunächst völlig machilos, da die Nationalsozialisten, die aus dem Saal ge= drängt waren, immer wieder versuchten, ben Saal zu stürmen. Erst als die Beamten von der Schußwaffe Gebrauch machten, zogen die Nazis endlich ab. Es gab auf beiden Seiten Berlegte.

Der Weg zum Verbrechen.

Bor kurzem wurde der 19jährige Kommunist Kroll in Leipzig megen der Ermordung eines fozialdemokratifchen Flugblattverbreiters zu fieben Jahren Gefängnis verurteilt. Kroll ist der Stiefsohn eines früheren sächsischen Landtagsabgeord neten und jetzigen Parteifefretärs der KPD . und Mitglied der Rampforganisation der KPD . Nach dem Urteil hat die tommu nistische Presse ihn als überzeugten Kommunisten und reinen Revo lutionär gefeiert.

Dieser reine Revolutionär ist nunmehr zu zwölf Jahren Zucht­haus verurteilt worden, weil er gemeinsam mit vier weiteren Mit­gliedern der kommunistischen Kampforganisation eine@ aft­mirtschaft räuberid überfallen und den Gastwirts gehilfen, der sich weigerte, die Kaffe herauszugeben, nieder. geschossen hatte. Der Weg beginnt damit, daß die jungen Burfchen in tommunistischen oder nationalsozialistischen Kampf organisationen Waffen erhalten, daß sie dort die Achtung vor dem Menschenleben und vor dem Gesez ausgetrieben bekommen, bann merben fie politische Totschläger und zum Schluß ganz gemeine Berbrecher!

Warum sind die Banken in Mißkredit geraten? Weil man tein Vertrauen mehr zu ihnen hat. In dem braven Mittelständler nest, in dem die Handlung angesiedelt ist, fegt man seine Hoffnung auf einen amerikanischen Ontel, der dort zum Besuch tommt. Der junge Mann von der pleiten Bant managert die Geschichte, und als sich herausstellt, daß der angebliche Millionär ein armer Teufel ist, fördert man trotzdem den Glauben an seine Millionen. Das Ber­trauen fehrt zurüd, große Unternehmungen wachsen aus der Erde, und das ganze Neft schwimmt im Glück. Wie lange die Herrlichkeit dauern wird, weiß man nicht, und als sich die Wahrheit( im intimen Kreise natürlich bloß) herausstellt, ist alles darin einig, daß das Bertrauen weiter erhalten werden muß. Inzwischen feiert der junge Mann eine fröhliche Hochzeit, und der gute Onkel, der immer davonlaufen will, wird weiter als Verförperung der Millionen unter Aufsicht gehalten.

Die sich aus diesem Stoff ergebenden Situationen sind meidlich ausgenügt, zum Teil rein possenhaft und manchmal auch zu breit, aber Einfälle und naheliegende Anspielungen pulvern die Geschichte immer neu auf. Vor allem sorgen die guten Darsteller dafür, daß das Publikum aus dem Lachen nicht raustommt. Heinz Rühmann ist ganz der skrupellose, forsche Kerl, dam man diese Rolle des Neben ihm Kurt genialen Schwindlers vollkommen zutraut. Gerron als Bankdirektor, der alles mitmacht. Hans Moser ist der Millionär wider Willen, der alle seine Humore an diesen hilf­Losen Menschenwurm verschwendet. Ida üst ist die Mutter, die aufs Ganze geht, und Hedi Kießler versteht sich vortrefflich darauf, ein schönes Mädchen und meiter nichts zu sein.

" Holzapfel weiß alles." Primus- Palast.

I.

Er weiß wirklich alles; denn durch Zufall gerät er an den Stammtisch einer Verbrecherbande. Und ba er alles meiß, hat er sehr viel zu tun, um einen falschen Konsul und seine Helfershelfer zur Strede zu bringen und ein schönes Fräulein und einen fleinen Jungen zu retten.

Trogbem haben die brei Manuskriptschreiber und der Regiffeur

Wie steht es nun mit der Charlottenburger Oper? hier wird ein derart apodiktisches Urteil kaum möglich sein, hier ist ein neuer Intendant am Werk, der ein böses Erbe übernommen hat und nur in langsamer, planmäßiger Aufbauarbeit im Stande sein wird, das Institut wieder in die Höhe zu bringen. Es ist hier ähnlich wie zu der Zeit, als Bruno Walter das gleichfalls schlimme Erbe des deutschen Opernhauses angetreten hatte. Es wird gleichsam in zwei Schichten Oper gespielt, Neues, Fruchtbares, ja Voll­tommenes steht neben überaus Mittelmäßigem, ohne daß dies von heute auf morgen zu ändern wäre, da ja jene Mitarbeiter, die aus Unfähigkeit oder traditioneller Schlamperei mit langfristigen Ver­trägen ausgestattet wurden, ohne daß ste es verdienen, schließlich beschäftigt merden müssen. Bar ,, Macbeth" herrlich, maren ,, Die. Soldaten" zumindest interessant, so war dies Eberts Ver­dienst; während er für so eine miserable Aufführung wie die der Berkauften Braut"( deren Regisseur und Kapellmeister er sich nicht aussuchen konnte) nicht verantwortlich gemacht werden tann. Daß er Friedemonn Bach" niemals angenommen hätte, versteht sich von selbst. Wenn er infolge zahlreicher Ent­lassungen von vielen Seiten angefeindet wird, ist dies nicht weiter verwunderlich; es ist aber mohl einleuchtend, daß nicht gleichzeitig sparen, ein Ensemble entscheidend verändern( eigentlich neu auf­bauen) und trogbem alle bisherigen Verträge verlängern fann. Es sind dieselben immer gleichen Opernprobleme, die Ebert zu lösen haben wird. Vor allem aber wird fein Erfolg davon ab­hängen( auch hier ist es die Schicksalsfrage der Oper), ob er ben Mufiter als unabhängigen Führer an ihre Spige stellen wird, den jebe Oper braucht. Denn die Kapellmeister koordination der Charlottenburger Oper ist ebenso ein Unding wie die der Generalmusikdirektoren in der Lindenoper. Es ist nicht schwer, die wenigen zu erraten, die hier überhaupt in Betracht kommen.

Ebert braucht, wozu er übrigens gar nicht lange zu suchen brauchte, einen Kapellmeister großen Formats und einen Opern­menschen großen Stils, was feineswegs von jedem guten Dirigenten behauptet werden kann.

Die Staatsoper( es ist vorläufig nirgends Aussicht auf Aenderung) wird weiter ein traditionsgebundenes Institut bleiben, in bem einer nach dem anderen von den hohen Herren sein Bensum erledigt und sich um alles andere den Teufel kümmert. Hoffentlich wird es in Charlottenburg anders; hoffentlich wird hier jene mufi­falische Konzentration und zielbewußte Führung Wirklichkeit, ohne die die Staatsoper bliebe, mas sie zum Teil noch ist: ein mittel­Arnold Walter. mäßiges Provingtheater.

Victor Janson nichts getan, um eine Handlung zu formen. Alles wird gedehnt, eine lange Szene reiht sich an die andere und dadurch wirkt ein so guter und frischer Schauspieler mie Felig Breffart langmeilig. Das ist sehr schade, meil dieser Darsteller endlich einmal eine Rolle hatte, die außerhalb seiner sonstigen Beschäftigungsart im Film liegt. Während Bressart nicht voll zur Geltung tommt, bleiben die anderen Schauspieler vollkommen matt, so die sonst muntere Grett Theimer und der routinierte Ivan Petrovich . Theodor BoB spielt den Konsul so beherrscht herrisch wie damals den Obersten Repl. Darum ist es bedauerlich, daß feine Rolle gar feine innere Begründung hat. Willi Rojens und Hans J. Salters Schlager beleben den Film nicht, sondern werden nur zur unangebrachten Berlängerung etlicher Szenen

gebraucht.

Sehr ansprechend ist der Film des Borprogramms, in dem Gebrauchshunde recht individuell vorgestellt werden. Ebenso bringt For tönende Wochenschau viel Interessantes aus dieser unruhigen, von schwersten Katastrophen heimgesuchten Welt. Da hören mir u. a. eine tluge deutsche Frau für den Frieden werben. e. b.

Deutsch- amerikanische Zusammenarbeit. Die Bereinigung Carl Schurz gab gestern anläßlich der Anwesenheit des Geschäftsführers der im Jahre 1930 begründeten Carl- Schurz- Memorial Foundation in Philadelphia Dr. Wilbur K. Thomas in den Räumen des Hauses der Deutschen Presse ein Frühstück, an dem Vertreter der Regierung, der Wirtschaft und der Wissenschaft und zahlreiche Journalisten der amerikanischen und deutschen Presse teilnahmen. Generalkonsul von Leminski begrüßte den Gaft und wies in seiner Ansprache auf die Arbeit Dr. Thomas' in der Carl- Schurz- Memorial- Foundation und im Oberländer Truft hin. Dr. Thomas dankte in einer Ansprache und schilderte im einzelnen die Bemühungen seiner Organisation um die Förderung der Zusammenarbeit der Bölfer im allgemeinen und Deutschlands und Ameritas im besonderen und schloß mit dem Be­tenntnis, daß es mun Zeit sei, mehr Vertrauen zwischen den Völkern der Erde zu schaffen.

Prof. Dr. Carl Wittte von der Ohio - Universität in Columbus , der aus Anlaß des 200. Geburtstages George Washingtons( 22. Fe bruar) an 12 deutschen Universitäten Borträge über Washington zu halten beabsichtigt, spricht in den nächsten Tagen in Berlin über Das politische Parteisystem der Vereinigten Staaten ".

Die Deutschlandreise des amerikanischen Gelehrten wird von deutscher wie amerikanischer Seite unterstügt.

Goethe in Paris . Zur Veranstaltung von verschiebenen Rund­gebungen aus Anlaß des 100. Todestages Goethes hat sich in Baris ein Ausschuß gebildet, an dessen Spize der frühere Ministerpräsident Painlevé steht. Ein Unterausschuß unter der Leitung des General­birettors der Nationalbant hat die Aufgabe übernommen, eine Goethe- Ausstellung in der Bibliothek zu eröffnen.

Opernhaus als Tonfino. Der Gemeinderat von Graz beschloß, bie eigene Regie im Theaterbetrieb aufzugeben. Das Opernhaus wird als Tontino mit der Einschränkung verpachtet, daß das Haus an mindestens 20 Abenden der Stadtgemeinde für Gaftopern zur Verfügung gehalten wird.

In der Gesellschaft für Erdkunde spricht Sonnabend 7 Uhr( Kunst­gewerbemuseum, Prinz- Albrecht- Straße) Prof. J. Siott( Oslo ) über oseefischerei und Walfang".

Billingers Rauhnacht" wird Sonnabend zum 25. Male im Schauspiel­hause aufgeführt, benn am Ganbarmenmarkt wird die Reihe der Wieder­holungen unterbrochen, um nach Beendigung des Gastspiels von Wern raus erneut in den Spielplan aufgenommen au merben,