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max aortuMnfchuldig im MiUchen Ein SEinimermannsfiück
Oatob uiib Petkr auf Wanderschaft zwei junge rotblond« �lmmcrleute. Farewell! Glücklich« Reise. Da ein Schloß, alt und grau. Mitten im S«e, eine Wasser- bürg. Da hinein gehen wir abkochen. Zwei fremde Zimmerleut« habt ihr was für uns zu essen? Ei gewiß, sogt die Schloßköchin da is gcrad'n Napf voll fertig unsere Schoßhunde können später was kriegen. Jagdreis mit Rosinen wohl zu speisen, die Herren Wanderburschen. Und jedem'neu Krug Lausbacher Schloßbräu hinterher aufs Wohl des Herrn Grafen, ihr lieben Wander- burschen!. Frau Köchin: für die Freiheit soll's gelten. Prost Lausbacher Schloßbräu! Der nächste Tag. Eine schreckliche Notiz im.Lausbacher Kreis- Anzeiger". Einbruch. Unser herrliches Schloß hat einen bösen Un- fall erlitten, unbekannte Verbrecher haben sich ins rosige Schlaf- gemach der gnädigen Komtesse eingeschlichei,. da haben sie alles durchwühlt, Bett und Bank, Schrank und Stand die Juwelen- schatulle unserer lieblichen Komtesse ward erbrochen und all der holde Schmuck ward geraubt Brillanten und Perlen, bunte Ju- mclen, lauteres Gold. Die Polizei ist mit ihren Spürhunden hinter zwei verdächtige Gestalten einher. Merlmale: Kühne Gesichter, goldene Ringe in den großroten Ohren, Hüte breit wie Schirme, und jeder der Verdächtigen trug in der mächtigen Hand eine harte geringelte Schlange. Alle ehrbaren Einwohner unseres Laus- bacher Kreises werden gebeten: Augen und Ohren offen zu halten, daß die Vergewaltigung der Schätze unserer gütigsten Komtesse gerichtlich gerächt werde. Gut Fang! K.W.(Lokalberichterstatter). Ein anderes Schloß, hoch am Berg«, auch'ne Burg, gleichfalls aus dem Mittelalter, von Raben umfolgen: das Kittchen von Lausbach! Untersuchung. Die enge Zelle. Armstarke Gitter davor. Kall  . Fünf Schritte vor vier Schritte zurück wie zwei gefangen« Löwen stürmen unsere beiden Kollegen in der Zelle auf und ab gefangen, ge­hangen! Verdächtig des Einbruchs. Mensch, is denn sowas menschen- möglich ehrbare Zimmergesellen des Diebstahls verdächtig! Die blauen Augen flaimuen Blitze Stahlkeile! Na, wartet. Wir beschweren uns. Untersuchungskittchen zu Lausbach. Büro. Herr Assessor diktiert, Schreiber: notieren Sie!Nicht olleine, daß die wilden Physiognomien der beiden Verdächtigen nichts Gutes prophezeien nein: auch in ihren tiefen Hosentaschen haben sich Steine gefunden, der Hofjuwelier von Lausbach wird zu untersuchen haben inwie­weit diese Steine edel sind und ob sie mit den geraubten Juwelen der gnädigen Komtesse identisch sind. Aufgenommen am Tage Sankt Lambert, in der Amtskanzlei des Gerichts zu Lausbach." Punktum. Fertig. Gehen wir zu Wein! Gesegneten Appetit, die Herrn... Hamburg  . Au der grauen Elbe  . Dicke Lust. Nebel von Teufels- brücke bis Uhlenhorst. Hamburg  . Das Haus der Arbeit. Ein anderes Büro, Verband der freien Zimmerleutc. Mook mol den Breef op mal seehn, wat dordrin stecht. Liebe Genossen. Wir sitzen hier im Kittchen von Lausbach in Untersuchung. Wir sollen Juwelen gestohlen haben. Unser Ge- wissen aber ist rein unschuldig! Besser, böses tun als un­schuldig leiden, wenn wir nur unseren Denunzianten an den Kragen könnten das gäbe'nen feinen Zimmcrmannsspaß. Gut« Wichse! Später: vielleicht? Liebe Genossen von der Zentrale in. Hamburg  ,
helft uns doch bitte: zu Recht und Freiheit! Handelt. Schnell. Gleich. Sofort. Frei Art! Peter und Jakob, wandernde Timmerlüd aus Bramstedt. Danke." Schnell den Rotstift her. Gewerkschaftsbüro Hainburg  , Zimmer­leute. Telegramm:Rechtsanwalt Strom, Lausbach Stadt. Ver- treten Sie bitte sofort die Rechtsiitteresien unserer unschuldigen Verbandskollegen. Alle Spesen auf unsere Kappe." Wenn auch die alten Raben noch fliegen um die Burg   der Jakob und der Peter, die haben keine Furcht. Es regnet. Es stürmt. Fels Lausbach zittert, mitsamt dem hohen Kittchen, der Burg   das vergewaltigte Recht fordert feine Rache. Unschuldig! Schlüssel klirren, das blaue Vollmondgesicht des Herrn Ok>«r- justizwachtmeisters:Ich bitte die Herren Zinnnerleute, mir zum Untersuchungszimmer zu folgen." Ein Schnurrbart riesenlang. Eine Melone als Glatze. Zwei Schmarren über Lippe und Wange, von der Korpszeit her. Der Richter am Untersuchungstisch. Der Schreiber. Der blasie Assessor. Und das rassig« Antlitz des Rechtsanwalts Strom, scharf wie ein Messer. Und stolz und würdevoll die Verdächtigen: die Freunde, die Zimmerleute Jakob und Peter. Der Verteidiger Strom:Ich beantrage sofortige Entlassung und Entschädigung wegen zu Unrecht erlittener Haft. Und Rückgabe der Steine den Funden aus den Taschen meiner Klienten. Der Richter:Hnchm! Hoho. Jojo. Es war wohl ein Irrtum, auch die Justiz greift oft daneben, besonders die unteren Chargen. Nur eine kleine Klärung: die Herren Zimmerleute, was bedeutet diese Handvoll Stein«? Woher, wozu, warum tragen Sie so etwas in den Taschen, das beschwert doch unnütz Ihre Wanderschaft?" Antwort: Herr Richterrat. Wir Zimmerleute lieben das Schöne. Dies« schönen Steine hier sind Andenken. Daa das leichte Bernstein­stücke von der Ostsee  , vor Danzig   gefischt, 2 Millionen Jahre alt. Und diese schweren Steine sind aus dem Goldbach von Waldeck: Feuersteine, Schmuck für unsere Bräute in Bramstedt. Andenken von der Wanderschaft." Der Richter:Plausibel! Herr Assessor, es liegen sonst keine Momente vor bitte Ausstellung der Entlassungsurkunde und Anweisung von je 20 Mark für unschuldige Haft und zwei Bons für den Ratskeller: zwei Flaschen Lausbacher Feuerwein und gute Reis«, die Herren Zimmerleute, und Verzeihung um den Fehlgriif." Nächster Fall, Gerichtsdiener: vorführen! Jakob und Peter, wir gratulieren. Prost Freiheit. Dankt dem Verband, der ist euch Vater und Mutter, in jeder Lebenslage, jawohl! Eiserne Front. Frei Heil! Lausbacher Kreis-Anzeiger". Berichttgung. Einbruch im Schloß. Di« Juwelen der Komteffe. Die beiden verhafteten Zimmer- leute waren unschuldig, sie sind wieder frei. Die Forschung der Polizei führte zu einer Ueberraschung. Der Einbruch im Schloß war fingiert: die gnädig« Komtesse ist mit ihrem Lakaien durch- gebrannt, die Juwelen hat sie mitgenommen. Insofern bedauerlich, als Herr Lakai von Roseberg eine der treuesten Stützen der nationalen Bewegung unseres Kreises war er war Vertrauens­mann der Nazis. Gott   helfe ihm!(L. W., Lokalberichterstatter.) Farewell: Burg Lausbach, wir schwingen den Stenz: auf nach Schwaben  ! Unsere Wanderzeit ist unsere Studentenzeit, das Leben ist immer noch schön, komm, wir wollen eins singen. Schäume, Maritza  , frei Geist!"'.--
ItaUer Analole Verlieh:
Hamburger  
In ein paar abseitigen Straßen des heutigen Hamburg   mit seinen Turmhäusern, Kaufpalästen und modernsten Vergnügungs- unternehmen, diealle Viertelstunde eine Sensation" und alles Mögliche bieten, findet man noch mal einen der altenSalons". Sie sind selten geworden, und die seltenen sind anders geworden. Es fehlt der herbe Hauch des Ursprünglichen, die Atmosphäre aus Bier-, Menschendunst und dickem Zigarrenqualm, und wo immer es sein mag: die Leute ohne Kragen sind nicht mehr da. Mit der modernen Zeit ist auch das breite Publikum zivilisierter geworden und darum anspruchsvoller. Ohne Kragen an gewissen Tagen, besonders am Sonnabend und Sonntag, hatten die Portiers derSalons" an derGroßen Freiheit" in Altona   oft erbitterte Kämpfe zu bestehen. DieDiet- leins" wollten partouteinen abpetten", und darum gab es recht herrliche Hauereien schon an den Eingängen der Lokale. Eine gewisse Berühmtheit auf diesem Gebiete hatte seinerzeit der Salon von Metscher in der Rosenstraße. Jedes Kind kannte ihn:ein Mädchen, das auf sich hielt," hatte ihn zu meiden. Die auch damals schon modern denkende Jugend ließ sich allerdings von solchen Redensarten nicht abhalten. Schauerleute, Kontorboten, Hausknechte, Rollkutscher trafen sich auf dem gewichsten Parkett, und links geiht dat um Pieler rum," sangen die Brüder Wolfs   und ihre Erben jahrzehntelang. Mine, Stine, Fine, waschechteHamborger Deerns", besonders die kleinen, flotten und mehr braunhaarigen Altonaerinnen, die Plättmamsellen, Serviermädchen, die Kökschen und ihre jeweiligenBräutigamme" waren heftig dabei. DerEnglische Garten  ", nahebei auf derFrecheit", war schon für nehmer", wenigstens im vorderen Saal, wohin schon ein ver- gnügungsmäßiger aufgemachtes Publikum kam, während im zweiten Saal alles nicht so genau genommen wurde: da schwooften die Schifserknechte, die derben jungen Kerle Altonas   und St. Paulis, daß es eine Lust war. Streit durste man mit keinem von ihnen beginnen und wehe, wer ihrem Mädchen zu nahe kam? Der traditionelle Kökschenball bei Wachtmann hat noch in die letzten Jahre hineingereicht. Dort war die Siebung umgekehrt wie im Englischen Garten": vorn war esgewöhnlich", wie die Hamburger  sagen, und im zweiten Saale   kam ein kleiner Stich insMondäne" hinein. Die kleinen Mädchen der Großen Frecheit fanden sich hier mit Hein Seemann zusammen und waren vierundzwanzig Stunden lang nach solchem Feste verlobt. Wenn Altonaer   Markt war, wurde noch hinten der große Garten dazu geöffnet. Regen Zuspruchs erfreute sich auch die TanzstätteZum Storchnest" in der Eims- bütteler Straße.Belle-Alliance" am Schulterblatt war nicht weniger bekannt. Aber bic Sensationen dieser Art boten doch die Flora", die sich schon stolzBallhaus" titulierte, neben dem alten Variete, nicht uninteressant mitHalbseide" durchsetzt, und vor allem das berüchtigteWaterloo"(später, als jede Bierkneipe zur Diele mit roten Ampeln und hohen Preisen wurde, ein sehr moderner und hübscher Tanzladen durchaus hormloser Art unter dem Namen Scala"). Wenn man alte Hamburger fragt, wissen alle, was dort
geboten wurde: jeden AbendHauerei". Da kamen die Schlachtergesellen und Viehtreiber vom nahen Schlachthof, Gäste, die noch Geld springen liehen, aber rauflustig waren, scheint es, denn es wurde bei der geringsten Gelegenheit mit Spazierstöcken geschlagen und mit Biergläsern geworfen. DiePlätthusaren", wie die Plätterinnen und Wäschermädcl damals genannt wurden, gingen schließlich bei Eifersuchtsdramen auch noch mit spitzen-Nägeln und beweglichem Mundwerk dazwischen. Es ist schon fidel zugegangen. Einer der bekanntesten Betriebe auf St. Pauli   an der Stelle des heutigen Tropen-Krankenhauses war dieElb halle", wo das ganze Hafenvolk nachmittags von 3 bis abends um 9 Uhr zum Tanze zusammenkam. In den neunziger Iahren war abends 9 Uhr eben spät: dann hatte man genug genossen. Nicht minder berühmt waren derSalon zum Roland", kurz genanntSchimmel  ", am Zeughausmarkt, undZum König von Preußen" in der Mohlen- Hofstraße, wo der alte Kaiser Wilhelm   als Statue im Saale vom Piedestal herunter in das vergnügte Treiben seines jungen Volkes blickte. Klett's Gesellschaftshaus in der Wexstraße, dort, wo jetzt dasReform-Kino" steht, erlebte auch manchen Roman, und dann geht es nach damaligen Begriffenweiter nach draußen raus": zu Geweck« an der Hohenluftchaussee, zu Pfingsten besonders bevorzugt, wenn die Hamburger   Jungs alle in möglichst weit um die Beine schlenkernden weißen Hosen dort hinauszogen, oder nach der Fruchtallee" zuSottorf", einem späteren beliebten Vereinslokal, wo sich auchallerlei tat". In Harvestehude  , an der Stelle der heutigenHarvestehuder Lichtspiele", trafen sich die Bediensteten dieser vornehmen Gegend in,Eppendorfer Baum" zu Tanz und harmloser Liebelei, und etwas weiter die Eppendorfer   Landstrahe hinaus gab es gleich noch eine KonkurrenzZur Harmonie". In Wandsbek   war es lustig, denn das war die Stadt der Husaren. Trotzdem es ihnen verboten war, dort zu erscheinen, sah man sie doch im TanzlokalZum schwarzen Bären" mit ihren Köchinnen auf dem blitzenden Parkett die klirrenden Sporen im Walzer schwenken. Heute steht an der gleichen StelleHolsatia" die Garnisonherrlichkeit ist längst verblaßt und vergangen: keine himmelblauen Uniformen hocken mehr, leicht angeschwipst, auf den Stühlen. Di« Hamburger   Soldaten tanzten gern am Klosterstern in einem Laden mit recht mutigem Titel.Zum Sandwirt Hofer" hieß das biedere Ding, und zuletzt gab es weiter außerhalb, im Zeitalter ohne Hoch-, Straßenbahn und Autobusse fast iagereisen- weit, eine Reihe populärer Unternehmen ähnlichen Genres: den SalonBillerhude" zum Beispiel auf der Billerhuder Insel, Endziel von Ruderpartien, dannMutter Schamm" in einem alten Bauern- Haus auf der Peute, wo aller möglicher Rummel veranstaltet wurde, Kindervergnügungen usw. Auf Steinwärder dominierte derAlte Grevenhos, beliebt bei Alt und Jung. Stellingen  , Langenfelde, Eidelstedt  , Lockstedt, Wellingsbüttel  , Poppenbüttel  , Groß-Borstel   und wie die vorgelagerten Orte alle heißen, besaßen nicht minder zahl- reiche solcher Salons, die an schönen Sommerabenden, nach den Spaziergängen in Gehölzen und auf Landwegen übervölkert waren.
ItaUhcrJlppell:
I Daher auch das schöne, üt Hamburg   noch nmner nnvergeffene Nedt Des Nachts um elfe, von Hohenfelde  , da fährt die allerletzt« Pferdebahn..." Denn wer die nicht bekam, der mußte schon gut zu Fuß sein, um noch bis Mitternacht die heimatlichen Kemenaten zu erreichen. und kam leicht in üblen Ruf denn damals war man nicht ganz so weitherzig wie heute. Wenn ein Mädchen in die»Salons" ging und nicht bald unter die Haube kam, dann nahm sich das Gerede der Nachbarn der Sache an... Natürlich läßt sich die Liste unendlich erweitern. Wir wollen ja hier keine ganze Topographie des vergangenen Vergnügens schaffen, sondern eine kleine Erinnerung wachrufen an jene Zeiten, da alles weniger kompliziert schien, da die Menschen weniger an- spruchsooll und leichter wenn auch etwas handgreiflicher und derber vergnügt waren als heute. Damals tobte sich überschüssige und ungehemmte Kraft nach reichlichem Biergenuß aus, gewiß heute... nun, reden wir nicht davon! Das Kapitel ist zu un- erquicklich! tDieWinterfliege   das meeglich? Enne Fliege! Nu sowas!" Machen ses nr halwegs! Ich bin doch fermlich erschrocken." Denken se filleicht, ich nich? Das mr doch nich geweent, daß jetzt was in Zimmer ruinschwirrt. Midden in Minder." Seid wenn soll dn das ungeweenlich sinn? Drum heeßt die doch Winderfliege. Die andern sinn alle in 5)erbst geschdorm, oder Hamm   sich an enner Fensderscheiwe dn Nischel eingeschdoßen. Awr die die iewrig gebliem als letzde ihres Schdammes, damidle in Friejahr neie Fliegengeschlechder grinden kann als Mudder, Großmudder und Urgraßmudder. Das hat de Naduhr schon so eingerichdet, daß de Kwälgeisder nich ausschderm. Da kommer noch sofiel Fliegendieden kooscn, das roddct die Fliegen nicht aus. Unn genau so isses mit den andern Middeln. Wemmcrsche zum Beischbiel nndr Fliegenkladsche dohdbocht, da kricht mr bloß Flecke an de Dabehde, weider nischt." Nu horchen se mal: sie zähln da alles Meeglichc off, was mir den Fliegen zusammenhängt, in Sommer, unn was sie ärgert..." S doch wahr! Oder wolln sie filleicht bchaubdcn, sie frei» sich, wenn se meindwegen Kaffecdrinken wolln, unn se wissen dein Kuchen nich genau, sinn das nu Rosihn'... odr sinn das Fliegen? Ilnn iewerhaubt, wie unabbediedlich das. Wennse bedenken, wo so S Aas fern enner Fliege«wende forher gesessen hat, eh se mir nischt, dir nischt ä Bad in ihrer Kmnboddbriehe nimmt. Da iewerdreiwe ich doch nich, wenn ich das sage. Das sinn doch Dahd- fachen, die ich festschdelle. Oder wolln sie das beschdreiden, weil sie so dreckig feixen?" Gans unn gar nich. Awr mal angenomm, ich feix« wertlich dreckig, was ich bezweifeln mechde, da hat das enn gans andern Grund. Ich sehe nämlich nich ein, warum sie sich nich rechdzeidj gegen die Fliegenblahge schitzen." Wie soll» mr denn das machen? Geht denn das?" Sehr einfach. Da brauchen se doch bloß die Winderfliegc dohdzubochen." Um Goddeswilln. Der duhn mier nischt zuleide. Ofs die Halden mier alle zehn Finger. Der ders nischt bafsiern." Das soll nu ä Mensch ferschdehn. Mir das ä Rähdsel." Uns nich. Fr uns hat das seine drifdigen Grinde. NÄnlich. owachdungen bei der Stuhwenfliege." Nu schdelln s« sich mal far, unser Oddo mußde torigen Sommer enn Aufsatz schreim: ,.Bc mier hädden keene Fliegen. Da wißde doch der Junge gar nich, wasr schreim salldc." Das doch nu forbei." Woher denn? Das Dehma gibbt der Lehre? doch jedes Jahr" off, in dr fimfden Klasse." Na also. Nächstden Sommer awr doch ihr Oddo in dr sechsden. Wissen se das genau?" Ich denke." Gedacht Hamm mier das ooch. Awr kurz nach Weihnachten hat uns unfern Oddo fei Lehrer enn Brief geschriem, da schdeht drinne, unser Oddo hädde de ginstigsden Aussichdcn, nächsdes Jahr ooch noch in dr fimfden Klaffe zu sinn anschdadd in dr sechsden..."
Analole&ranee über das Itellkriey sende Der französische   Schriftsteller Michel Corday   hat eine Reihe meist aphoristischer Bemerkungen von Anatole France   verössentlicht. die sich in dem schriftstellerischen Nachlaß des großen Franzosen vorgefunden haben. Der Genuß, den die Lektüre dieser zusammen- gestellten Zettel bereitet, ist unbeschreiblich groß. Abgeschwächt wird er nur durch die niederdrückende Empfindung, welch schmerzlichen Verlust die Welt durch das Ableben des genialen Mannes erlitten hat. Die ganze köstliche Ironie, die Anatole France   eigen war, spiegelt sich in dem folgenden Stück wider, das Anatole France   am Ende des Westkrieges niedergeschrieben hat und das ein Teil eines von ihm geplanten Dialoges über den Krieg werden sollte. Unseres Wissens ist das Buch von Corday(Dernieros pages iuedit«- d'Anafole France) bisher nicht übersetzt und die Betrachtung, die wir nachstehend veröffentlichen, in Deutschland   noch nicht bekannt geworden. Man beruhigt sich in Tours. Man fürchtet nicht mehr, daß der Krieg alsbald endigen könnte. Aber die Schwäche der Zentral- mächte beunruhigt. Die Türkei   schlägt sich nicht mehr, ihre Armee kapituliert, ihre Paschas nehmen Bestechungsgelder. Oesterreich ergibt sich bedingungslos, liefert sich aus und drängt darauf, daß man es in Besitz nehme. Es fleht noch, aber es besteht schon nicht mehr. Es ist in Stücken und man weiß nicht mehr, von welchem Stück die Bitte kommt, die es an die Sieger richtet. Deutschland  ist weniger schwach: man beruhigt sich, indem man seinen Wider stand fühlt: aber es kann von einem Tag zum anderen stürzen und dies sogar selbst zu verstehen geben. Und dann würde der Friede wüten können. Um diese Gefahr zu beschwören, schlage ich ein Mittel vor, da? vielleicht verwegen ist, das aber die Patrioten billigen werden. Ich will damit unsere Regierung befassen. Ich fordere nämlich, daß die Verbündeten den Deutschen  , Oesterrcichern und Türken in geschickter Weise olles, was sie an Material, an Geld und sogar an Mann- schaften zur Fortführung des Krieges brauchen, liefern. Die Ver- bündeten haben große Scharen von Negern: sie könnten einen Teil von ihnen ihren unglücklichen Gegnern zur Verfügung stellen. Aus diese Weife würde die Gefahr des Friedens noch für lange Zeit zurückgeschlagen werden können. Man wird natürlich darauf achten müssen, daß man den Zeniralmächten Unterstützung nur zu dem Zwecke der Fortsetzung des Krieges, nicht aber zur Erringung des Sieges gibt. Das wird eine technische Frage sein. Daß sie den Vorschlag annehnien werden, kamt nicht zweifelhaft sein, denn es gibt dort auch eine Rüstungs- industrie." Daß Spinnen Industriearbeiter sind, dürfte nicht allgemein be- tannt sein. In einem Laboratorium in Kanada   muffen sie Fäden spinnen, die für photographische Zwecke benutzt werden.