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Um Hindenburgs Kandidatur.

Die Chriftlichen Gewerkschaften telegraphieren.

Die bisher dem Hindenburg  - Ausschuß gemeldeten Eintragungen hatten heute vormittag bereits 1,5 Millionen überschritten.

Neuerdings hat der Vorstand des Gesamtverbandes der christ­lichen Gewerkschaften Deutschlands  , dessen Generalsekretär früher der Reichskanzler Dr. Brüning war, an den Reichspräsidenten  ein Telegramm gerichtet, in dem er den Herrn Reichspräsidenten  im Namen der deutschen   christlich- nationalen Arbeiterschaft bittet, dem Wunsche des Volkes stattzugeben und nochmals das verant­wortungsvolle Amt des Präsidenten des Reiches auf sich zu nehmen, um das deutsche   Volk zur inneren Befriedung und nationalen Frei­heit zu führen".

Gemüts

Bei Hugenbergs hat man inzwischen entdeckt, daß die Wahl Hindenburgs im Jahre 1925 nur eine- verirrung war! Der, Deutsche Schnelldienst", eine Zeitungs­forrespondenz Hugenbergs, versichert, die neue Reichspräsidenten­wahl dürfe nicht unter dem Gesichtspunkt persönlicher Ver ehrung und anderer gefühlsmäßiger Ueberlegungen ge­stellt werden", sondern müsse verantwortungsbewußt" als ein Entscheidungskampf um das System angesehen werden. Wörtlich heißt es dann:

Es ist doch einfach nicht zu leugnen, daß die 1925 rein ge­fühlsmäßig erfolgte Wahl des Generalfeldmarschalls beiden Teilen, Wählern und Erwählten, bittere Enttäuschungen gebracht hat. Da mit ist eigentlich schon alles gesagt, was gesagt werden muß." Bor sieben Jahren las man's anders. Damals wurde gerade von den Hugenberg- Leuten die Wahl Hindenburgs als die größte nationale Tat angepriesen. Der Retter" sollte der greife General sein. Nun haben sich die Herren in ihrem Kandidaten getäuscht. Er hat ihre Hoffnungen auf Errettung von der Demo fratie nicht erfüllt. Und prompt versichert sie, daß sie fich ge­fühlsmäßig verirrt hätte.

Ein Geständnis, das die Wähler veranlassen sollte, nicht noch einmal auf die schwankenden Gefühle" der Harzburger einzugehen!

Republikaner  - schuhlos

wo die Nazis herrschen dürfen.

Eutin  , 12. Februar.( Eigenbericht.) Der städtischen Jugendherberge steht das natio: nalsozialistische Magiftratsmitglied Oberstadt nor. Oberstadt hat es fertiggebracht, die Eiserne Front als eine organisierte Mordbande zu bezeichnen. Als gegen diese Beschimpfung einige in der Herberge untergebrachte Reichs bannerleute Widerspruch erhoben, hat der Magistrat furzer= hand verfügt, daß sämtliche Anhänger der Eisernen Front aus der Herberge auszuweisen seien. Die Folge davon ift, daß das Ledigenheim der Herberge nur noch mit 15 Jugend­lichen, ausschließlich Nazis, belegt ist. Damit dürfte mohl zum erstenmal auf städtische Kosten ein SA. Heim eingerichtet sein.

Zu gleicher Zeit hat der Magistrat dem Reichsbanner die bis­

in Oldenburg  , weit vom Schuß. Sie hat in Eutin   fast nig to jeggen!

Das Rettungswerk von Tschapei. Nur furze Pause im Massenmord.

Schanghai  , 12. Februar.

Cyrano de Bergerac"

Staatliches Schauspielhaus

Vor beinahe drei Jahrhunderten, fünf Jahre nach dem herr­lichen Dreißigjährigen Krieg, starb Cyrano de Bergerac. Er war Offizier und Zeitschriftsteller. U. a. mies er die Ueberlegenheit der Fliegen gegenüber den Menschen nach und begründete das fo: Die Fliegen haben am ganzen Körper Augen. Sie können deshalb die Welt betrachten, wo und wie es ihnen gefällt. Dagegen sind die Menschen mit ihren zwei schwächlichen Augen halb blind. Unter diese dürftigen Menschlein rechnete er auch den Sonnenfönig Ludwig XIV  . und seinen Kardinalpremierminister. Da er für solche Respektlosigkeit gehenft und sogar gevierteilt werden konnte, zeigte er beträchtliche Courage. Besonders merkwürdig war an ihm, daß er die Nase ebenso lang wie hoch trug, und er spießte die auf. Edmond Rost and sah vor einem Menschenalter tiefer in Kavaliere, die ihn deswegen verspotteten, an seinem Soldatendegen diese Raufbold- und Dichterseele. Er sah in Cyrano das hißige Romantikergemüt, den unglücklichen Anbeter der Schönheit, der auf das zärtliche Mädchen verzichten muß, weil nur die angenehmen Fragen und Glieder beim Liebeswettkampf siegen. Die Mondschein gedichte, die Cyranos Genie für Rogane, die himmlische Blüte der Anmut singt, die Hymnen und Briefe, die er schwelgerisch für sie erfindet, werden nicht ihm, dem Ausbund der Häßlichkeit, geglaubt, sondern dem hübschen Grünschnabel. Durch eine verirrte Kugel wird dieser blöde Junge ermordet. Ihm gilt die Wehklage Roganes. Fünfzehn Jahre vergehen nach dieser Tragit, und Cyrano deliriert im Sterben. Da erst verrät er sich, da erst erstarrt Roxane im Er­staunen, daß sie so oberflächlich und ungerecht gewesen ist. fichsten Sprecher des europäischen   Theaters, Coquelin und Kainz. Das war ein Schauspiel von edelstem Schwunge. Die vortreff erquickten sich und ihre schwärmerischen Verehrer mit der unüber­trefflich prächtigen Rolle. Und das Stüd wirfte wie eine vertiefte Dichtung, es wirkte als Abbild einer geftelzten Zeit, durch seine pompösen Effette. Die Worte, die entzückenden Reime, der innere tlang der Phrafen, das spielte und das spiegelte Glanz und Voll­tommenheit. Ludwig Fulda   verdeutschte diese lateinische Worte pracht, und seine Nachdichtung zeigte den Meister, der heute auch beinahe vergessen ist.

Der Regiffeur Legal nimmt heute diesen Reichtum gar nicht wahr. Er überläßt die Cyrano- Rolle dem grübelnden Schauspieler Mithei, der diese unvergänglichen Verse nur radebrecht, der sich schüttelt in psychologisierenden Krämpfen, anstatt sich in romantischer Schönheit auszuschütten. Aber der Regisseur begeht noch eine größere, die unbegreiflichste Sünde! Er wählt für die Rolle der Liebhaberin, für diese Rolle der zwitschernden Richtigkeit, eine nur durch Film und Schwant legitimierte Niedlichkeit aus, ein Fräulein Maurus, eine Darstellerin und Sprecherin, die nur durch ihre vollständige Tonlosigkeit und spröde Winzigkeit dem Puppenhaften ihrer Rolle gerecht wird.

Der Weg zum Verbrechen...

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Vortrag von Alfred Adler  .

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Der Regisseur weiß nicht, was er machen soll. Er baut mif Teo Otto   eine pompöse Bühne auf, er fleidet seine Künstlerin das bunt leuchtende Kostüm der Grandezza. Doch alle, aber auch alle, selbst die zur Komik angespornten Episodisten, zerren alles in ein farbloses Philistertumn. Es ist ein reiner Zufall, daß Wolfgang Heinz   als Gascogner Hauptmann für einige glückliche Augenblicke zeigt, wie diese Rostandfchen Phantasiegestalten zu stelzen und zu stugern hätten, ohne daß der Eindruck einer ärmlichen Faschings­maskerade entsteht. Max Hochdorf  .

" Jugend im Kampf."

Komödienhaus.

Der Bruch zwischen der alten und jungen Generation soll aut gedeckt werden, der Kampf der Jugend gegen Vorurteile der Vor­friegszeit. Das geschah bereits öfters. Die Autoren Red und Wiese greifen, um dieses Problem zu diskutieren, nach einem Stoff, der mindestens im Kolportagehaften verankert ist.

Um die Freundschaft seines Sohnes mit einem Proletarier zu zerstören, nimmt der Präsident der Stahlwerke einen dekadenten Adligen ins Haus. Es entstehen Gerüchte über eine Männerliebe, und als der baltische Baron von seiner eifersüchtigen Geliebten er­hoffen wird, gerät der junge Herr aus der Industrie in den Ber­dacht der Täterschaft. Am Schluß vollorchestrierte Harmonie und die Morgendämmerung einer besseren Zeit, die durch nichts gewähr. leistet ist.

Der Kern des Stüdes erhält feine Form. Für das Recht der

Jugend, für die Tolerierung der Homosexualität sind schon stärfere Worte und Argumente gefunden, und soziale Fragen müssen aus anderer Perspektive gesehen werden. Sie sind nicht individuell auf romantische Art zu lösen. Es steht heute Idee gegen Idee, Klaffe gegen Klaffe, deren Exponenten die einzelnen Persönlichkeiten sind. Berschwommene Gedanken über eine Menschheitsverbrüderung und saufwertung führen zu feinem Resultat. Sonst fehlen dem Verfasser Technik und Gestaltungskraft. Man redet in druckfertigen Leit­artifeln. Darin leistet vor allem der junge Arbeiter Außerordent­liches. Die Auftritte erscheinen gezwungen und sind nicht organisch verbunden. Nur der Gerichtsaft zeigt gediegenere Struttur. Die Aufführung unter Albrecht Bergers Regie trägt bide Farben auf. Es wird mit den gröbsten und primitivsten Wirkungen gearbeitet. Daneben gute Einzelheiten. So etwa Lothar Körners Rechtsanwalt und ein paar Chargen. Tony von Eyd, die Prä­fidententochter, ist ein holdes Kleinbürgermädchen und Jürgen von Alten   umgibt ihren idealistischen Bruder mit blonder Ro­

mantif.

F. Sch.

beffer als die letzten. In der Oberwelt wie in der Unterwelt wird der Streit zwischen Mann und Frau ausgefochten. Es geht um eine Blumentrippe, die der eine Teil rechts und der andere links stehen haben will. Erich ist der Diener Johann, in neuer Verkleidung die alte Figur mit der unnachahmlichen Mischung von Frechheit und heit und Schläue. Er tann feine ganze Stala toslaffen vont demütigen Säufeln bis zum färmenden Auftrumpfen. Am töfilichsten botenen Genüssen schwelgt. Der uremige Komödiant, der, solange es eine volkstümliche Theaterkunft gibt, immer der gleiche geblieben ist. Carow spielt seine Mitdarsteller nie an die Wand: Fredy Sieg  , seine beste Berliner   Nummer, und Tilli Feiner kommen gut zur Geltung. Sonst gibt es einen lyrischen Tenor, eine Hunde­dressur, ein farbiges Ballett mit der Kosloff, eine flotte Hawaiische Musik und vor allem die Sieben. Espanoles", eine höchst lebendige und bravourhafte Akrobatik. Der Klamauk

,, Das Kind ist der Bater des Mannes", sagte der griechische herigen Uebungspläge in der städtischen Turnhalle Bhilosoph Aristoteles und erfannte damit bereits vor 2000 Jahren, unterwürfigkeit, von Dämlichkeit und Geriffenheit, von Berstiegen and im Technikum entzogen. In der republikanischen Bevölkerung daß schon in der Kindheit das zukünftige Schicksal eines Menschen der Stadt herrscht über diesen neuesten Streich des reaktionären gebahnt wird. Wir aber haben diese Weisheit vergessen, flagt Magistrats große Erbitterung. Die zuständige Landesregierung siht Alfred Adler  - Wien   in feinem Vortrag im Schöneberger Rathaus aber ist er, wenn er sich als Herrn fühlt und sich räfeind in ver im Rahmen der Gesellschaft zur Förderung individualpsychologischer Arbeit", wiederholen wir doch immer wieder Lombrosos schäd= liches Wort vom geborenen Verbrecher", glaubt man doch in weiten Kreisen immer noch an die Vererbbarkeit des Verbrechens. Würde die Individualpsychologie diesen Glauben teilen, fo müßte fie ihre Bestrebungen folgerichtigerweise von vornherein aufgeben. Bei allen Asozialen treffen wir auf schwerwiegende Erziehungs­fehler, wie wir sie durchgehend auch bei den Neurotikern oder scnftigen Lebensuntüchtigen finden: entweder zurücksetzung häßlicher, unbegabter, mitunter unehelicher Kinder, solcher, die stets im Schatten standen und die, nachdem sie straffällig wurden, noch weiter in den Schatten gerückt wurden. Ueber die Hälfte aller Strafgefangenen besteht aus ungelernten Arbeitern, Menschen, die ohne Hoffnung aufwuchsen, die schon in der Kindheit mit Neid, Eifersucht, Haß ihrer Umgebung gegenüberstanden. Und die Kehr­feite ist das verwöhnte Kind, das hübsche, gesunde, mit Charme begabte, das sich stets als Mittelpunkt fühlte, die Menschen seiner Umgebung tyrannisierte und sie nur als Objekte seiner Ausbeutung betrachtete. Bei solchen Kindern oftmals entstammen fie zer­oftmals entstammen sie zer­rütteten Ehen finden sich ganz bestimmte Charaktereigentümlich feiten, die aber feinesfalls nur verbrecherisch veranlagten Kindern eigen sind, sondern bei allen schwer erziehbaren Kindern vor­

Der französische Bater Jacquinot, der den Waffenstillstand in Tschapei vermittelt hat, und der frühere Zollkommissar Oberst Hayley Bell, beide in der Uniform des Freiwilligenforps, find heute vormittag in Begleitung französischer Nonnen, die Fahnen des Roten Kreuzes entfaltet hatten, und einer jungen Engländerin, in vier Lastkraftwagen nach Tschapei gefahren, um den zahlreichen Einwohnern der Stadt zu helfen, die noch in der Kampf­zone find. Gegenwärtig ist es in Tschapei verhältnismäßig ruhig. Die chinesischen und japanischen Truppen liegen in ihren Stellungen in Ruhe, indessen soll um die Wusungforts ein leb. hafter Kampf gehen.

Australische Fliegerhilfe.

London  , 12. februar.

Der Sydney  - Korrespondent des Daily Herald" will aus durch aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß der australische Rekord­flieger Ringsford Smith ein Angebot auf Uebernahme des

fommen.

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tobt sich aus in Monte Carlo  ", urältestes Tingel- Tangel mit parodistischem Einschlag. Nicht zu vergessen der famose, wirklich wizige Conférencier Curt Lucas.

Ein Auto und fein Geld."

Titania

d.

Ein Märchen, das man im Film herrlich gestalten kann, das man jedoch in unserer Zeit der abertausend Nöte ganz bestimmt nicht erlebt, durchkostet Beter Knopf. Er, der Auslagendeforateur mit wahrhaft phantastischen Plänen, ist gerade aus einem kleinen Laden rausgeflogen, als er ein fabelhaftes Auto gewinnt. Er fällt in Ohnmacht, als er seinen Wagen sieht. Aber das Schicksal meint es gütig mit dem Habenichts. Der Marchese della Serra, der ein Liebesabenteuer wider Willen hatte, gibt sich als der zum Wagen gehörende Gratischauffeur aus und tauscht mit Peter Knopf den Namen. Er nimmt ihn erst zurüd, als beide sich als glüdlich ver­Lobte Baare empfehlen tönnen. Peter Knopf, der ungewollte Held

Oberkommandos der chinesischen Luftslotte erhalten habe. Kingsford Unsicherheit. Ihre Unsicherheit treibt sie Anbeginn nur auf Schäb jeder Szene, ist Baul Kemp. Er ist wirklich kein auf Schönheit

Smith werde diefes Angebot voraussichtlich ablehnen und ledig lich den Bosten eines Beraters der chinesischen Luftstreitkräfte übernehmen. Ferner feien Verhandlungen über den Anlauf australischer Rampfflugzeuge burd China   im Gange. Eine große Reihe beschäftigungsloser australischer Flieger fei bemüht, ein Geschwader für China   zusammenzustellen. Ein reicher, in Australien   wohnender Chinese wolle die nötigen Gelder beschaffen. Die australische Regierung meint, einem solchen Vor­haben stehe nichts im Wege, folange Großbritannien   im chinesisch japanischen Streitfall neutral bleibt. Das Interesse Australiens  an der chinesisch- japanischen Frage sei außerordentlich groß.

China   bedrängt den Völkerbund.

Genf  , 12. Februar.

Der chinesische   Delegierte Den hat dem Generalsekretär des Völkerbundes eine Note überreicht, die den Rat abermals auf= fordert, wirksame Maßnahmen gegen Japan   zu treffen. Die in der Note enthaltenen Forderungen sollen darauf ausgehen, daß der Bölkerbundsrat die Völkerbundsversammlung mit dem Konflikt befassen soll. China   hat aus Gründen, die in der Note ausein­andergesetzt sein dürften, nicht direkt die Einberufung der Bundes versammlung beantragt, sondern stellt diese Entscheidung dem Bölkerbundsrat anheim.

Die Verschiffung von 110 svanischen Rebellen mit noch un bekannter Bestimmung, hat in Malaga  , Sevilla   und Ba lencia, zu Proteststreits geführt. In Granada   wurden zwei Kinosin Brand gestedt, der jedoch rechtzeitig gelöscht werden tonnte. Die Regierung hat Truppen aufgeboten.

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Ein solches Charakteristikum ist z. B. ihre übermäßige Un­geduld: sie tönnen nicht warten, fürchten immer den Anschluß zu verpassen, Derpaffen, eine Gier beseelt fie, fich jede Lust mühelos zu ver­schaffen, die nur aus Schwäche erwächst, aus einem Gefühl der in die Offensive, ebenso wie ihre Attivität, ihre Attivität, eine Attivität, die von liches gerichtet war. Diese findliche Attivität in sozial mertolle. Bahnen zu lenten. wäre die wichtigste pädagogische Aufgabe der Zukunft, denn jene Ber anlagung braucht durchaus nicht immer zum Verbrechen zu führen. Dasselbe verfehlte Lebensgefez wie bei den Rechtsbrechern finden wir bei allen Nervösen und bet allen Schwererziehbaren! Auch die verwöhnten Kinder treten auf ihre Weise unvor bereitet ins Leben, unvorbereitet jedenfalls zum Zusammen­leben und lieben. Wohl kein Verbrecher genoß jemals eine gute, d. h. eine richtige Erziehung, die allein in einer Verstärkung der Anschlußbeziehung des Kindes an die Umwelt beſtehen tann. Rein Rind dürfte die Schule verlaffen ohne das Gefühl, vorbereitet und gewappnet zu sein für den Kampf ums Dasein und sich als ein tüchtiger Mitmensch und Mitarbeiter zu Dr. L. H. fühlen!

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Erich Carow hält die Fahne hoch.

Heute nachmittag sind am Weinbergsweg in Carows Lachbühne die Arbeitslosen zu Gast. Sie friegen das ganze neue Programm vorgesetzt und Bodwurst und Kaffee dazu. Erich Carom hat ein gutes Herz, er hat das eben selbst von der Schattenseite fennen­

gelernt

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Um das ganz neue Programm genießen zu können, muß man 5 Stunden aufwenden, man den weiten Weg mitgerechnet muß sozusagen auch arbeitslos sein. Ist das nicht des Guten zuviel? Es gibt ein ganzes Barletéprogramm und wie immer ein 60- Minuten­Stück und dann zum Schluß Carows Schwant. Es nennt sich dies­malleine Ursachen große Wirkungen und ist

und Eleganz stilisierter Filmstar, sondern ein gbeliebiger Alltags­menfch. Doch er hat ein fehr liebenswertes Wefen. Zu föstlich ist es, wenn er sich gründlichst betrinkt und mit seinem Feind, mit dem er sich duellieren wollte, im alkoholischen Rausch den Weg zur Brüderschaft findet. Oder wenn er, den man mehr als einmal Flegel genannt hat, im vornehmsten Hotel seine Ankunft mit dem schönen Lied ankündigt Alle Flegel sind schon da". Igo Sym  hingegen ist so elegant und vornehm, wie jeder filmfelige Badfisch einen Marchese zu sehen wünscht. Von J. und 2. Fled hätte man eine derart nette, frohlaunige Regieführung wirklich nicht erwartet. Im Vorprogramm sieht man eine tönende Bühnenschau. Sie ist, sobald Akrobatik verfilmt wird, ein Unfug Die artistische Barietékunft wurzelt im Urpersönlichen, im prickelnden Reiz bes Augenblicks. Man soll die Menschen lieber selbst auf die Bühne e. b. stellen, als sie zu farblosen Schatten zu degradieren.

Borlesung. Im Breitkopf- Saal wird Sonntag, 8 Uhr, Eugen Albu ans den Werken eines jungen schlesischen Lyrikers Friedrich Andreas" vorlesen.

In den Aufführungen von Kampf um Kitsch", die Sonnabend im Berliner   Theater beginnen, find einige Rollen neu besetzt mit Bertha Drews  , Ernst Ginsberg   und Hans Halden  .

Der Dacho- Ball, die Winterveranstaltung der Dachorganisation der Filmschaffenden Deutschlands  , findet Sonnabend in den Festräumen des 300 zugunsten des Wohlfahrtsfonds der Organisation statt.

Das Konzert des Philharmonischen Orchesters, das Sonntag, 8 Uhr. in der Thilharmonie stattfindet, enthält nur Werke von Richard Wagner  . Dirigent Julius Prümer.

Die Uraufführung der Komödie Götter unter sich" von Aribert washer findet Sonntag, 9 Uhr, im Rose- Theater statt.