Appell der Eisernen Front.
Führerfundgebung am Sonntag in der„ Neuen Welt".
Nach dem Abschluß der erfolgreichen Rüstwoche in Berlin wird am Sonntag eine große Führertund. gebung die Marschroute der Eisernen Front für die nächsten Wochen festlegen. Dieser Führerappell findet am kommenden Sonntagvormittag, dem 21. Fe bruar, in der Neuen Welt statt. Die Führer des Reichsbanners, der Hammerschaften der Gewerkschaften und des Arbeitersportes, der drei großen Formationen der republikanischen Front, werden nunmehr genaue Anweisungen an die Funktionäre ausgeben. Die Kund. gebung erhält höchste Bedeutung durch die Tatsache, daß am 21. Februar überall im Reiche große öffentliche Kundgebungen stattfinden, die gleichzeitig Werbeveranstaltun gen für die Nüftwoche sind, die jetzt in der Provinz mit der gleichen Hingabe durchgeführt wird, wie das in Berlin der Fall war.
Alle Kräfte konzentriert!
Die Versammlung der Eisernen Front, die am Sonntagnach mittag um 5 Uhr in Blankenburg im Lokal von Klug statt fand, war überfüllt.
Unter stürmischem Beifall der Bersammlung erklärte Ge= noffe Kuttner: Die Eiserne Front bedeute, daß es die Republikaner fatt haben, die Demokratie zum Tummelplag für Berleumdungen, Pöbeleien und Ausschreitungen ihrer Gegner werden zu laffen. In der Politik tomme es darauf an, wie schon Ferdinand Lassalle ge lehrt hat, alle Kraft auf den entscheidenden Bunft zu tonzentrieren. Die Entscheidung falle jetzt zwischen Republik und Fa Schismus. Weder der Obergendarm Hitler noch einer seiner Untergendarmen Frid oder Aumi, dürfe Reichspräsident werden. In der Diskussion sprach ein Kommunist. Er versuchte, die Frage der Präsidentenwahl demagogisch auszunuzen. Dies Manöver schnitt ihm jedoch eine zwischenfrage des Referenten ab: Würden denn die Kommunisten für Otto Braun ftimmen, wenn wir ihn aufstellen ,, Selbstverständlich nein!" lautete die Antwort des Moskaujünglings, was ein verständnisvolles ,, Aha" der ganzen Berim Namen der Jugend dem Apostel Mostaus einige frische und fammlung auslöfte. Ein Jungbannermann aus Bantom gab herzerquidende Antworten. Der Referent erwiderte in seinem Schlußwort: Wenn mich ein toller Hund anfällt und ein anderer hilft mir ihn abzuwehren, so frage ich nicht, ob der andere vielleicht ein Bürgerlicher ist. Zunächst gilt es einmal, den tollen Hund des Faschismus totzuschlagen, dann wird immer noch Zeit sein, sich mit dem Bürgertum im Zentrum und in der Staatspartei auseinanderzusehen." Stürmische Zustimmung.)
würden?
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Strahlenforschung in 9000 Meter Höhe
Man schreibt uns aus Potsdam : Im Meteorologischen Obfervatorium in Potsdam und Bitterfeld wird zur Zeit ein missenschaftler Ballonaufstieg vorbereitet, der der Strahlenforschung dient. Mit einem gewöhnlichen Freiballon, dem größten allerdings, den wir in Deutschland haben, und einer offenen Gondel soll versucht marden, bis in eine Höhe von 9000 Meter zu gelangen, um dort in einer Luftschicht, die man in wissenschaftlichen Streifen für am günstigsten hält für die geplanten Messungen, die Intensivität der fogenannten durch dringenden Strahlen" festzustellen As Biccard seinen Flug in die Stratosphäre unternahm, wobei er in eine Höhe von etwa 16 000 meter tam, sind auf diesem Gebiet fo gut mie gar teine Ergebnisse erzielt morden.
Faschisten werden auf dem Truppenübungsplatz ausgebildet
Unter der Ueberschrift:„ Getarate Felddienst| truten" des Dritten Reiches verbredt und abgehegt zurd, die übungen in Döberit!" brachte das Spandauer Führer spielten in Automobilen Stab und Offizierstorps. Man Volksblatt" einen längeren Bericht über großmarschierte unter Absingung der befannten Kampflieder nicht in angelegte Felddienstübungen auf den Egerzierplähen von Einzeltrupps, sondern in Kolonnen in einheitlicher Steibung. Döberit. Die Teilnehmer sind Nationalsozialisten, die sich unter dem Namen„ Verein Deutscher Volkssport" getarnt haben.
Weitere Uebungen fanden statt, bei denen durchschnittlich 3000 Mann gezählt werden können, die in der Hauptsache aus Berlin fommen,
Wie wir von zuständigen polizeilichen Dienststellen er- Die lebungen gehen, und das mutet besonders seltsam an, auf fahren, handelt es sich beim„ Verein Deutscher Boltssport" in der Gelände, das der Reichswehr untersteht. Man betreibt militärische eine rein nationalsozialistische Ber- Ausbildung, was mit aller Deutlichkeit aus den Prahlereien der Tat um einigung. Bezeichnenderweise steht sie unter der Leitung des gleichen Graf Helldorf, der lehthin im KurfürstendammOhnesorge- Prozeß unter aussehenerregenden Umständen freigesprochen wurde.
An Einzelheiten ist, nach den Mitteilungen des Boltsblattes", zu vermerken, daß beispielsweise am Sonntag, dem 31. Januar,
früh um 9 Uhr, nicht weniger als 60 Privattraftwagen mit Nazis und außerdem marschierende Trupps von Hafenfreuglern sich nach Glienede zu bewegten. Gegen 14 Uhr fehrten die Re
Refruten" auf dem Heimweg hervorgeht. Es ist natürlich dabei fie proletarischen üblich, Baffanten, namentlich, menn Schichten angehören, anzurempeln und zu terrorisieren. Als besonders frech muß es übrigens erscheinen, so etwas als Bolts sport" zu bezeichnen.
Die Mitteilungen des ,, Spandauer Bolfsblattes" stüßen sich, wie wir erfahren, auf wochenlange gewissenhafte Beobachtungen. Eine sehr rasche Aeußerung der zuständigen Stellen muß bringend gefordert werden.
Anschlag auf Ringbahnzug?
Laternenständer auf den Schienen
An der Anhalter Bahnbrücke entdeckte der Führer des| V. D. P. führt. Der Zug 3645 verläßt den Potsdamer RingbahnNingbahnzuges 3645 auf den Schienen zwei gußeiserne hof, fährt über Papeſtraße , Stralau- Rummelsburg und tommt Laternenständer. G3 gelang ihm, im letzten Augenblick schließlich über Westkreuz nach dem Ausgangsbahnhof zurüd. Er passierte die Unglücksstelle um 22.23 Uhr. Dadurch, daß der Zugden Zug abzubremsen. Er konnte aber nicht mehr verhindern, daß einige Wagen über die Ständer hinweg führer das Hindernis auf den Schienen rechtzeitig bemerkte, iſt für die Notbeleuchtung bei nächtlichen Ausbesserungen gebraucht. schnitten und beiseite geworfen. Irgendwelcher Schaden Der Zugführer hielt an und benachrichtigte die Blockstelle und den gingen. Die Eisenröhren wurden von den Nädern ger größeres Unglüd verhindert worden. Die Laternenständer werden Bahnhof Papestraße . Bon beiden Stellen eilten sofort Beamte her ist glücklicherweise nicht entstanden. bei, die das Hindernis beseitigten. Der Zug tonnte dann seine Fahrt fortseßen. Von der Ueberwachungsabteilung der Eisenbahn ist eine Kommission entsandt worden, die an der Stelle Nachforschungen anstellt. Ein abschließendes Untersuchungsergebnis liegt noch nicht vor.
Wir erfahren zu diesem Vorfall folgende Einzelheiten: Die Stelle, an der die Laternenständer über die Schienen gelegt worden find, ist an der Kreuzung der Züge nach Lichterfelde Ost und der Ringbahnstrecke Schöneberg Ebersstraße. An dieser Kreuzung steht eine Blockstelle, die die technische Bezeichnung
Bruckners Neunte Sinfonie.
7. Furtwängler- Konzert.
Von ihr, von dieser legten Brudner- Sinfonie, trifft zu, mas man von Schuberts Unvollendeter gemeinhin glaubt: hier mußte ( der Meister starb) ein Wert ohne ein frönendes Finale bleiben, das äußere Vollendung verbient hätte wie taum ein anderes. In höherem Sinn, in tieferem Verstand freilich ist es vollendeter und vollkommener als beinahe alle Werte, die wir fannen: reidfte und reiffte Schöpfung eines mühsam Ringenden und langfam Bachfen ben, aber unaufhaltsam größer und gewaltiger Werdenden. Die Sinfonie war das große Problem feines Lebens( fein anderer hat, feit Beethoven starb, den Gelst Der Sinfonie begriffen und gestaltet mie er). Seine neun Sinfonien bringen immer bie gleichen Sagtypen in immer herrlicherer Prägung; in der letzten ist der Gipfel erreicht: ungeheure Ausmaße sind durch ebelfte Proportionen gebändigt, tompatte Harmonit, polyphon differenziert, vermirrenbite Bielſtimmigkeit, harmonisch integriert die architettonische Genialität mur durch eins übertroffen, durch die strömende, nie versagende Fülle der Einfälle.
Bei dem jezigen Unternehmen, das von Brofeffor Süring vom Meteorologischen Institut in Potsdam , bem feit furzem ein Strahlen Obfervatorium angegliedert wurde, vorbereitet und von dem befannten Freiballonführer Schüße ausgeführt werden wird, handelt es sich um die Messung jener durchbringenden Strahlen", die in winzigen Mengen aus dem Weltall tommen und eine so starte Durbringungsfraft haben, daß sie beispielsweise burd) eine einen Meter dicke Bleischicht hindurchgehen. Man weiß noch nicht, wie Diese Strahlen prattisch für menschliche Zwede ausgewertet werden fönnen, wenn es erst einmal gelungen ist, sie aufzufangen. Vielleicht bebeuten fie eine Revolutionierung auf dem Gebiet der Strahlen forschung. Aus diesen Gründen mißt man in wissenschaftlichen Kreisen dem Ballonaufstieg große Bedeutung bei. 3wischen 6500 und 9000 Meter glauben die Meteorologen, daß sie mit ihren Meßlarheit erstehen. Wie er den phantastischen Sommernachstraum instrumenten genau herausfinden fönnen, wieviel von diesen ,, durch bringenden Strahlen" aus dem Rosmos, wieviel von der Sonne, wieniel von der Erde und wieviel aus der Atmosphäre tonnnen. Mit diefer Erkenntnis hofft man, dann ein erhebliches Stüd weiter in der Erforschung dieser Strahlen tommen zu tönnen.
Schon
Der Ballonaufstieg ist in der vorgesehenen Form ein fühnes Wagnis, denn von der 8000- Meter- Grenze an ist das Atmen nur noch unter Buhilfenahme von Sauerstoffapparaten möglich. wiederholt find Ballonfahrer, obwohl sie mit Sauerstoffapparaten ausgerüstet waren, in höheren Regionen bewußtlos geworden. So ist es auch dem jezigen Organisator des Forschungsfluges, Profeffor Süring ergangen, als er vor vielen Jahren den deutschen Höhenreford für Freiballonflüge mit 10 800 Metern aufstellte. Erst in etwa 3000 bis 4000 Meter Höhe find er und sein Mitfahrer wieder zu Bewußtsein gekommen. Schüß und sein Begleiter glauben mit Sauerstoffapparaten auskommen zu können, deren Brauchbarkeit sie in den legten Tagen ausprobiert haben. Das Unternehmen wird auch staatlich durch einen Zuschuß unterstüßt, der den Forschern aus einem für derartige Zwede bestimmten Fonds des Reichsverkehrsministeriums zur Verfügung gestellt worden ist. Der Start soll erfolgen, sobald stabiles Hochdruckwetter zu erwarten ist.
Heinrich Miltner.
Ein Tierschuhmuseum in Berlin . In Berlin wird von einer zu biefem 3med zu bildenden Vereinigung die Gründung eines Tier schußmuseums vorbereitet. Die Anregung geht von dem Schöpfer des Welttierschußtages, Heinrich Zimmermann , aus, der als Grund stod feine umfangreichen Sammlungen zur Verfügung stellen will. Das Museum, das in seiner Art einzig werden soll, wird vor allem propagandistisch dem Gedanken des Tierschutzes dienen, aber auch das Werden der Tierschußbestrebungen zeigen und früheren Vernachlässigungen und Quälereien der Tiere heutige Errungenschaften gegenüberstellen. Mit dem Museum soll ein Vortragssaal und eine tertundliche Bibliothet verbunden werden.
In der Geſellſchaft für empirische Philosophie spricht heute Brof. Viktor Sollos über das Evolutionsproblem.
Fm Museum für Naturkunde spricht Mittwoch. 6 Uhr: Prof. abben heim über Selbsttätige Mechanismen im Fischförper: 8 Uhr: Prof. Mpfer: Am Elbestrand, eine Wanderung an unseren Stüften".
Im Museum für Meereskunde ift der heutige Vortrag des Herrn Prof. 5. 1. Sverdrup ausverkauft; er wird Freitag 8 Uhr wiederbolt. Im Schiller- Theater wirb Die göttliche Sette" nur noch bis pm 21. Februar gegeben.
Furtwängler, Dem man es anmertte, daß er das Bert in vollem Bewußtsein seines Wertes und seiner Herrlichkeit zelebrierte, übertraf sich selbst; er baute, wuchtete, türmte, verband zu flingenden Flächen und gewaltigen Steigerungen, trennte durch langausgehaltene Cajuren voll intensivster Spannung, er ließ die Mufte einschlafen, wette sie wieder auf aus träumendem Nichts; er ließ die architektonische Form in nie erlebter und prachtvoller Klarheit erstehen. Wie er den phantastischen Sommernachstraum des Scherzo hinzauberte, die Coda des ersten Sages auftürmte oder ungeheure legte Steigerung des Adagio, bevor es in schmerzlicher dies war ein Süßigkeit verflingt( um nur einiges zu nennen) pölliges Sichtecken von Wiedergabe und Wert. Kongenialer Interpret diefer Sinfonie zu sein, ist aber auch für einen Furtwängler A. W. höchstes Lob und höchste Ehre.
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Der Arbeiter Bildungsausschuß Dessau und der Gesangverein Vorwärts" Deffau sind gemeinsamer Veranstalter einer Werbeaktion, die in vorbildlicher Zusammenarbeit mit den proletarischen Verbänden, Partei, ADGB. , Freidenker, den Reichsbund der Kriegsbeschädigten und dem Zentralverband der Arbeitsinvaliden, sowie die Gewerkschaftsjugend erfaßt.
Nicht zum ersten Male hat die Rote Revue", in der Hans Hellfried revolutionäre Szenen der Weltliteratur in loser Folge verbindet, ihre Werbetraft erwiesen. Wo wir dem Wert, das Ottmar Gerster musikalisch in knapper Form illustriert, begegnen, überall ist ihm seit der Effener Uraufführung der durchgreifende Erfolg befchieden gewesen. In Deffau sind zunächst fünf Aufführungen der„ Roten Revue" vorgesehen.
Gesangs- und Sprechhöre, Arbeiterjugend und Sänger, Spiel mannszüge der Arbeiterturner und des Reichsbanners verbanden sich mit Darstellern des Friedrich- Theaters Dessau .
außer
Die Rote Revue" verlangt zu ihrer Wiedergabe Schauspielern und einer Sängerin, Gesangs, Sprech- und Be. nur ein Bläserorchester von 14 Musifern. Unsere wegungschören nur ein Bläserorchester von 14 Mufifern. Unfere proletarischen Verbänden sollten ernstlich erwägen, ob das Werk in den bevorstehenden Wahlkämpfen nicht agitatorisch auch in Berlin für Partei und Gewerkschaften auszuwerten wäre? Ueberall, wo unsere Arbeiterschaft zu fämpfen hat!
Nach der gestrigen ersten Aufführung der Roten Repue" erEr forderte Mitöffnete Genosse Seeger das Eiserne Buch". wirkende und Zuhörerschaft auf, fich einzutragen. Von einer stattlichen Zahl wurden wesentliche Beträge gezeichnet. Auch die Dier weiteren Aufführungen werden zur Werbung für das Eiferne Ein Erfolg schafft hier den Buch" ausgiebig benutzt werden. W. H. anderen!
Filmegpreffionismus.
,, Das Kabinett des Dr. Caligari."- Kamera.
Bor elf Jahren entstand ,, Das Kabinett des Dr. Caligari", damals als eine wegweisende Großtat gepriesen. Der Expressionismus, in Literatur und Kunst bereits im Stadium der Krise, eroberte den Film. Allerdings bedeutete der Caligari nur einen Auftakt, dem feine Entwicklung in dieser Richtung folgte. Die Kamera" spielt jegt in der Epoche des Tonfilms das Bert, und man vermißt nicht das Wort. Groteste Phantastif braucht feinen Dialog, der die gefpenftische Unmirklichkeit der Vorgänge mur in eine greifbare Sphäre herabziehen würde. Die Erzählung eines Irrsinnigen von bem mit hypnotischen Kräften begabten Dr. Caligari , der durch einen Somnambulen morben läßt, wäre auch perständlich ohne die Fülle der Terteinschaltungen. Die Handlung löst sich völlig in fichtbare Eindrücke auf.
Bleibt die Komposition des Films ausgezeichnet, so stören heute ftiliftische Eigentümlichkeit in der Detoration und im Spiel. Die Periode des Expressionismus ist uns sehr fern gerückt. Da es sich um die Zwangsvorstellungen eines Geistestranten handelt, ist gegen eine wirklich feitsferne Inszenierung, gegen eine schief gestellte Auliffenpracht, die das Bild der realen Welt verzerrt und ins graufig Visionäre steigern will, nichts einzuwenden, aber sie gleitet in bas Kunstgewerbliche ab. Sie unterstreicht nicht die Borgänge, sondern sie steht als spielerische Arabeste da. Die Regie ist heute ruhiger.
Die Hauptrollen spielen Werner Krauß und Conrad Beidt, also Gestalter, die zu den Größten zählen, gebändigte Künstler, sparsam in der Geste und im mimischen Ausdrud. Im Caligari fällt jedoch die Uebersteigerung und Berkrampfung ihres Spiels auf, das oft die Lächerlichkelt streift, und die anderen etwa eine Lil Dagover wirfen wie Opernsänger aus der Provinz. Die Darstellung im Film ist während der Zeit ausgeglichener geworden. Erst allmählich find die Uebertreibungen gefallen. Dekoration und Darsteller erscheinen antiquitiert. Entscheidend bleibt aber ein anderes Moment. Der Ton bedeutet teine Notwendigkeit. Ein guter Filmftoff vermag auch in stummer Form heute noch starte Wirkungen auszulösen. Warum hat übrigens der Film das Gebiet des Phantastischen vernachlässigt? Ein Gebiet, das eine Domäne seiner Darstellung sein F. Sch. müßte.
Die Dramatifer zur Theaterkrise.
Der Verband Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkom
ponisten hat in seiner ordentlichen Generalversammlung am Montag eine Entschließung angenommen, in der es u. a. heißt: Der Berband stellt zur Strise des Theaters fest, daß die Leitung fast aller deutschen Theater fich in den Händen ehemaliger Schauspieler befindet. Die Krise des deutschen Theaters ist auch eine Krise der Schauspielerdirektionen, denen der innere Zusammenhang mit den lebendigen Kräften der dramatischen Erzeugung fehlt. Der Ber band stellt fest, daß die deutsche Deffentlichkeit, insbesondere aber die deutschen Ministerien und Stadtbehörden den dramatischen Autor band richtet an Ministerien und Stadtverwaltungen die Aufforde noch immer nicht als zum Theater gehörend betrachten. Der Berrung, bei Ausschreibung von Intendanten und Direktorenstellen Der die geistige Führung der Bühnen im Auge zu behalten. Verband stellt mit Bedauern feft, daß eine Reihe von Theatern, barunter vor allem das Berliner Staatstheater, die Stelle des Dramaturgen aus falsch angebrachter Sparsamkeit unbesetzt läßt.
Die Theaterfrife in Potsdam . Der Potsdamer Magistrat hatte für das Schauspielhaus in der Spielzeit 1931/32 25 000 m. bereit geftellt. Diese 25 000 m find bereits verbraucht worden. Da bei dem Wegfall einer weiteren Unterstügung das Personal von. 36 Köpfen der Wohlfahrt zur Last fallen würde, hat der Magistrat eine Beihilfe von 15 000 m. gewährt, trotzdem die Stadtverordnetenversammlung noch nicht zugestimmt hat.
Theodor Kappitein spricht Mittwoch, den 17. Februar, um 19 Uhr, Dorotheenstr. 12, über„ Die Quä fe r".