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Die neue Aktion Bureschs. Verzweiflungsschrei und Znnenwirtschaff.

Dl« bereits getaeldete Aufforderung der deutschöster­reichische» Regierung uu alle andere» Staaten, ihr zu einer Erweiterung des Wirtschaftsrauures der deutscheu Douaurepublit zu verhelfe», ist ein Verzweiflungsschrel. Trotz allen Bemühungen gelingt es nicht, eine neue Zt«s» landsanleihe durch die BIZ. zu erlangen. Die überaus scharfe Devisensperre zur Aufrechterhaltung der WSH- rung drosselt nicht nur die Einfuhr von Rohstoffen für die noch arbeitende Industrie, sondern bedroht auch die Einfuhr sonst wichtiger Auslandswarcn. Das Massen- elend ist grenzenlos dabei scheut man sich aber nicht. den Hungernden zu demonstrieren, daß noch Geld genug im Lande ist. Unter den vielen Tausenden deutschösterreichischer Arbeiter- samilien. die zum großen Teil schon viele Jahre ausgesteuert sind, herrscht um so größeres Elend, als die meist recht kleinen und fast ganz proletarischen Jndustriegemeinden gar nicht imstande sind, auch nur geringe Wohlsahrtsunterstützung zu gewähren. Kürzlich hat eine ärztliche Untersuchung z. B. festgestellt, daß in dem niederöster- reichischen Eisenindustriegebiet Ternitz die Hungersnot nicht nur Erwachsenen, sondern auch schon Kindern den Verlust der Zähne bringt. Jen« noch weit schlimmeren Folgen, die die große Zeit" vor einem halben Menschenalter in dem Masiensterben an Hungerödem begleitet haben, nähern sich in raschem Tempo. In dieser Zeit ist es herausgekommen, daß die Staatsstreich- regierung des Heeresministers Vaugoin und des Hitlerfürsten Starhemberg vor IM Jahren, bereits nach ihrer Demission. gerade vor ihrem Abtreten, dem damaligen Finanzminister I u ch, der sonst Sektionssches(Ministerialdirektor) im Finanzministerium ist, ein« persönlich«, in die Pension mit einzurechnend« Zulage

von 6000 Schilling jährSich bewilligt hat. welche Summ» dem Iahresgehall eines schon recht hohen Beamten entspricht! Um den Holländer van Hiengel für den nicht mehr sehr begehrten Posten des Generaldirektors der verkrachten Kreditanstalt zu gewinnen, bietet ihm die Regierung Buresch II ein Jahres- gehalt von 400 000 Schilding an. Und da verlangt der Holländer noch SO 000 Schilling jährlich dazu und geradezu Allmacht über dieses wichtige Geldinstitut. Zugleich haben die Christlichsozialen, die Landbündler und der Heimwehrmann(ein früherer italienischer Marchese!) im Hauptausschuß des Nationalrats einer Erhöhung des Weizen- zolls zugestimmt, die dieGinbrennsuppe" der Aermsten ver­teuern muß. Die Sozialdemokraten und die G r o ß d e u t s ch e n stimmten dagegen. Deutschösterreich, dieses Land furchtbarer Massenarmut, hat heute die höchsten Fleischpreise in Mitteleuropa ! Die Regierungspartei der Christlichsozialen aber hat jetzt eben die Hauptsorg« gehabt, einen Antrag auf Studium einer Stände- Verfassung im Ausschuß durchzubringen! Die«.Arbeiter-Zeitung " wirbt. Zur Einleitung einer großen Jugendwerbeaktion setzte Dr. Otto Bauer vor 2300 Wiener Jugendfunktionären auseinander. wie die Kampf- und Hilfsgemeinschaft aller Werktätigen für die Zukunft ihrer Klasse vergänglichen Sensationskitzel aller, auch politi- scher Art an Wert reichlich überwiegt. Auch für dieArbeiter- Zeitung " ist ein« große Werbung im Gange, wobei die Preisermäßi- gung auf 1 Schilling pro Woche und von 1,20 Schilling monatlich für Arbeitslose gut« Dienste tut. Der Schutzbund hat in Wien allein seit der Waffenwegnahm« aus dem Arbeiterheim Wen XVl (Ottakring ) 14000 neue Mitglieder gewonnen und fein Wehrfonds ist um zehntausend« Schilling gestärkt worden.

Oer Blutreigen Zmmer neue Gewalttaten im Reich

Frankfurt ». M.. 17. Februar.(Eigenbericht.) Eine neue viehische Bluttat wird aus dem Westerwald gemeldet. Dort hat ein TA.-Man» einen jungen Arbeiter durch einen Messerstich getötet und zwei Arbeiter durch Messerstiche schwer verletzt. Oer angeschossene Ruitler. V a r m st a d l. 17. Februar.(Eigenbericht.) Im Zusammenhang mli dem tllienlat aus dm Zlaziabge- ordneten Bulller des Hefsischen Landlag» wurden am Dienstag zwei Kommuni st eu verhaftet, die vor wenigeu lagen mit Butller und vier Reichsbannerleutm vor Gericht gestanden haben und zu mehrerm Monatm GefSnguls verurteilt worden waren. Die Täterschaft der beiden Kommunisten ist jedoch sehr fraglich.-" * In der Dienstagsitzung des Hessischen Landtags nahm der Führer der Nazifraktion das Attentat«ruf Butller zum Anlaß von Drohungen gegen dieunrechtmäßige" Regierung. Entweder würden exemplarische Maßnahmen gegen diemarxistischen " Mör- der ergriffen, oder die Rationalsozialisten müßten selbst zu Mitteln greifen, diediese Mörder und ihre Genossen zur Räson bringen". Staatspräsident Adelung wies die Aeußerungen des NazifüUers entschieden zurück. Die Regierung habe ihre Pflicht getan und werde sie weiterhin tun, ohne Ansehen der Person und der Partei. Im übrigen liege nicht nur ein Abgeordneter wegen einer Schußverletzung im Krankenhaus. Der andere ist der Abg. Schäfer, der in Zwickau eine Schußverletzung erhielt. Der Kommunist Rost erllärte, der Täter fei bei der Nazifeme selbst zu suchen. Abg. Zinnkanne(Soz.) stellte fest, daß die Nazis die letzten seien, die sich über Bluttaten zu beschweren hätten, da ihre Führer in allen öffentlichen Versammlungen Gewalt predigten. Die So- zialdemokratie bedauere den Vorfall, werde aber die Untersuchung in aller Ruhe abwarten. * Der Naziabgeordnete Buttler stand in diesen Tagen in Darm- stadt vor Gericht. Er hatte sich in Eberstadt am Wahltag mit einem Dutzend Nazis mit Zaunlatten bewaffnet auf polttische Gegner ge- stürzt. Es wurde vor Gericht festgestellt, daß Butller mehrfach wegen Diebstahls vorbestraft ist. Die Berhandlung ergab weiter Einzelheilen darüber, wie Buttler arbettet. Der von den Nazis benannte Zeuge D i e z e l, der sich selbst als Kommunist bezeichnet, von dessen Mit- gliedschaft aber die Kommunisten nichts wissen wollen, bekannte, daß die Nazis Hechler, Doll und Abg. Buttlcr ihm kurz nach der Wahl drohten, wenn er nicht gegen das Reichsbanner aussage, würden sie ihn wegen bestimmter Straftaten, von denen sie wüßten. verhaften lassen! Buttler mußte das auf Vorhalt auch zugeben, suchte es aber so zu drehen, er habe mit demverhaften lassen" zur Einschüchterung Diezels nur gemeint: vernehmen lassen. Die maßlose Erbitterung und Verhetzung, die durch die Nazis

in die Bevölkerung von Eberstadt getragen worden ist, wurde im Prozeß hell beleuchtet. Heimtückischer Lleberfall. Saiserslanteru, 17. Februar.(Eigenbericht.) Eine neue hakenkreuzlerssch« Gewalttat erregt hier berechtigte Empörung. Unsere Genossen Parteisekretär Fritz Müller und Bezirkssekretär V ö g l« r waren, von auswärtigen Versammlungen kommend, in einem Lokal um Millernacht«ingekehrt, um noch ein warmes Abendbrot einzunehmen. In einem anderen Zimmer des gleichen Lokals hiellen sich einige Nationalsozialisten auf, die zu einemGautag" nach Kaiserslautern gekommen waren. Bald nach- dem unser« Genossen Platz genommen hallen, erschien ein bekannter Hakenkreuzler am Tisch und oersetzte dem Parteisekretär Müller einen Boxhieb ins Gesicht. Als Müller aufsprang, erhielt er wettere Boxhicbe sogenannte Kinnhaken. so daß er bewußtlos.Zu Boden sank. Bevor ihm jemand zu Hllfe kommen konnte, waren einige Dutzend von Hakenkreuzlern aus dem Nebenzimmer herbei- geeilt, um jede Hilfeleistung abzuwehren. Als Polizei hinzukam, verduftete der Attentäter und sein« Spießgesellen. Die Befi-Leute lärmen. Boxheimer klagen ober Gewalttaten. varmstadl. 17. Februar. Im Hessischen Landtag kam es am Mittwoch zu stürmischen Auftritten. Der nationalsozialistische Abgeordnete Lenz teilte mir. daß am Dienstag 30 Nationalsozialisten in Bretzenheim bei Main ; von mehreren hundert Kommunisten überfallen und beschossen war- den seien und erklärte dazu, Hessen treib« unter der, noch im Amt befindlichen Regierung in den r g e r k r i e g. Angesichts des Bersagens der verantwortlichen Organe des Staates halle die NSDAP , das schleunige Eingreifen der Reichsaufsicht in Hessen für geboten. Bis zur Sicherstellung des öffentlichen Schutzes fordere er die Anhänger seiner Bewegung auf. in jeder Weise von den der Notwehr dienenden gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze des Lebens Gebrauch zu machen. Die Erklärung löste Beifall bei den Nationalsozialisten und Lärm im übrigen Hause aus. Als dann der parteilose frühere kommunistische Abgeordnete Golm äußerte, man müsse sich bald schämen, hessischer Abgeordneter zu sein, erhob sich ungeheurer Tumult auf der Rechten des Hauses. Eine Anzahl Nationalsozialisten drang gegen die Rednertribüne vor. Die sozialdemokratischen und kommunistischen Abgeordneten stellten sich geschlossen vor Galm. Der Präsident war dem Ansturm gegenüber machtlos. Plötzlich erschien Polizei im Hause, was bei den Nationalsozialisten erneut große Erregung hervorrief. Als schließlich die Polizei, ohne irgendwie eingegriffen zu haben, zurückgezogen wurde, verließen die Nationalsozialisten unter Protest den Saal. Der Präsident unter- brach die Sitzung auf eine Stunde.

Kämpfen der letzten Zell nicht zu sehr kompromittiert haben. Tar« dieu soll auf jeden Fall aufgefordert werden, das Kriegsministe- rium zu behalten und Führer der Abrüstungsdelegation zu bleiben. Es ist aber fraglich, ob er dieses Anerbieten annehmen wird.

Der Appell an Japan . I Einstimmiger Ratebeschluß. Genf , 17. Februar.(Eigenbericht.) Der Rat des Böllerbundes hat in der Nachmittagssitzung nach heftiger Debatte einen Appell des Präsidenten im Namen aller an Japan beschlossen. Der Apell geht von der Ratsempfehlung vom 19. Januar aus, in der die bindende Verpflichtung des Artikels 10 des Vökkerbundspattes eindringlich dargestellt war, der jedem Mitglied die Unversehrtheit seines territorialen Besitzes gewährleistet, ui.d zur sofortigen Einstellung der Feindseligketten auffordert. Zunächst wird dann noch einmal an die G e r« ch t i g- keit und Versöhnlichkeit Japans und an seine verant- wörtliche Stellung als Großmacht appelliert. Dann folgt der in seiner Tragweite nicht zu unterschätzende Satz, daß alle Mächte gleicher- maßen durch Artikel 10 des Paktes verpflichtet feien und kein« der unterzeichneten Mächte den durch das gewaltsame Borgehen Japans geschaffenen Tatbestand anerkennen werde. Der Appell schließt mit der Feststellung, daß China bisher all« Bermittlungs- versucht angeno mmen hat, wogegen Japan die wichtigsten Bor­schläge abgelehnt»nd die angenommenen nicht e i n g e- halten hat. Neutrale Grenzzonen. finnischer Borschlag auf der Abrüstungskonferenz. Genf . 17. Februar.(Eigenbericht.) Auf der Abrüstungskonferenz erklärten die Vertreter, von Oesterreich , Finnland , Rumänien und Estland ihre Bereitwilligkeit zu entgegenkommenden Verhandlungen über alle Darschläg«. Als neuen Beitrag zur Organisation des Friedens schlug der Finne K 0 s t i n e n den Abschluß von Verträgen als Anhang zum end- gülligen Abrüstungsvorschlag vor, wonach längs aller Grenzen alle Staaten neutrale Zonen errichten sollen. Im Gegensatz zu dem Finnen bewegte sich Rumänien » Außenminister Ghika ganz in den französischen Gedankengängen, begrüßte' den Vorschlag einer internationalen Arme« und schloß sich dem Wunsche Polens an, das potentiel de gnerre(wirtschaftliche Kriegsmacht) in die Konvention einzubeziehen. Gesandter P f l L g e l- Oesterreich ver- wies auf die harten Abrüstungsbestimmungen von St. Germain und unterstützt« alle Anträge, die eine möglichst starke Herabsetzung aller Rüstungen, internationale Kontrolle, Verbot aller Angriffs- und chemischer Waffen, Luftbombardements und Schutz der Zivil- bevölkerung fordern. Reichswehrofflzier erschossen. Ein tragisches Versehen des Wachpostens. Halberstadt . 17. Februar. Der 2Siährig« Reichswehr -Artillerieleutnant Gaus von der 3. Batterie des Artillerieregiments 4 aus Halberstadt wurde bei einer Rande durch den Munitwnsschuppen in den bei Halberstadt gelegenen Thetenbergen von einem Wachtposten nicht erkannt und angeschossen. Mit einem Unterleibsschuß wurde der Leutnant in das Halberstädter Garnisonlazarett gebracht, wo er heute vor- mittag seiner Verletzung erlag.

Lebende Kackel. Ein brennender Mensch springt in den Kanal. Eine aufregende Szene spielle sich in der Nacht gegen 142 Uhr in Spandau am Nonnendamm ab. Ein Automobilist hatte plötzlich eine Panne und wollte leichtfinnigerweise mtt einem brennenden Streichholz den Motor ableuchten, um die Ursache des Schadens festzustellen. Plötzlich schlug eine große Stichflamme empor und setzte seine Kleider in Brand, so daß der Mann, ein 3Sjähriger Kauf- wann Herbert Senftleben aus Spandau , im Nu einer Fackel glich Der Verunglückte suchte zunächst die Flamen dadurch zu ersticken, daß er sich aus der Erde umherwälzte, was aber keinen Erfolg hatte. In seiner Not rannte er schließlich zu dem in der Nähe gelegenen Kanal, schwang sich über das eiserne Geländer und sprang i n s W a s s e r, um so die Flammen zum Erlöschen Mi bringen. Infolge der Aufregung und der beretts erlittenen Brandverletzungen oermochte«r sich jedoch nicht durch Schwimmen über Wasser zu halten und drohte unterzugehen. Auf seine Hllfe- ruie wurden glücklicherweise trotz der nächtlichen Stunde Passanten aufmerksam, die ihn mtt vieler Mühe retten konnten. Mtt einer schweren Brandoerletzung am Arm mußte der Kaufmann ins Span­ dauer Krankenhaus gebracht werden. Der vollkommen in Flammen gehüllte Kraftwagen mußte von der alarmierten Feuerwehr ab- gelöscht werden.

Luxusgeschäfl total ausgeplündert. Einbrecher erbeuten für 60000 Mark Wert. Cm Rieseneinbruch wurde heule in den frühen Morgenstunden i« hause Unter den Linde« 53 entdeck«. Dort waren Ein­brecher in das Damen-Luxuswäschegefchäft von h. Königs- hausen tu Co. eingedrungen und erbeuteten kostbare Garnituren im Werte von 60 000 Mark. Die Täter sind unbehindert ent- kommen. Die Einbrechertolonne hat wahrscheinlich den Kontrollgang des Wächters abgewartet, hat ihn passieren sehen und ist dann einge- drungen. Innerhalb der nächsten 60 Minuten hat sie dann das ganze Geschäft so radikal ausgeräumt, daß nicht einmal ein Paar Strümpfe übrig blieb.

Ahnungslos in den Keller gestürzt. Ein durch Einbrecher verurfachter LLnglückSfall. Auf eigenartig- Weise ist die 25 Jahre alte Hausangestellte Elisabeth Sommer, die bei einem Schankwirt in der Hamburger Straß« in Spandau angestellt ist, heut« früh um 5 Uhr schwer ver- unglückt. Da« Mädchen war in das Lokal gekommen, um sauber zu machen. Hinter der Theke befanden sich die Lichtschalter. Als sie im Dunkeln danach tastete, stürzt« sie plötzlich in den Bier- keller hinab und blieb dort mit schweren Berstauchun- gen hllflo« liegen. Erst die anderen Angestellten fanden sie auf und schafften sie ins Krankenhau«. Di« Kellerklappe ist sonst her-,

untergelassen und wird jeden Abend fest verschlossen. In der letzten Nacht jedoch waren ootr einem Nebenkeller aus Einbrecher in den Bierkeller gedrungen, die die Kellerklappe aufgebrochen, die Laden- lasse geplündert, Zigarren und Zigaretten gestohlen hatten und ent­wichen waren. Das Mädchen hatte m der Dunkelheit von dem Ein- bruch überhaupt nichts gesehen, trat ahnungslos in die von den Ein- brechern offen gelassene Luke und stürzte hinunter. Im Kranken- Hause ist«ine schwere Verstauchung des Rückgrates festgestellt worden.

Zugendliche Räuber vor Gericht. Drei werden verurteilt, zwei werden fre. gesprochen. Am 2. Februar wurde der Hausverwalter Struck vor dem Hause Proskauer Straße 34, als er Mieten kassiert hatte und aus dem Hause heraustrat, in den Abendstunden überfallen und seiner Tasche mtt 230 Mark Inhalt beraubt. Wie sich später herausstellte, hatten zwei Räuberkolonnen zu gleicher Zeit den Raubüberfall geplant, die sine war der anderen aber zuvorgekommen. Ihre Mtt- glieder, fünf junge Burschen im Alter von 13 bis 22 Jahren, hatten sich jetzt vor dem Schnellschöffengertcht wegen

gemeinschaftlichen schweren Raubes zu verantworten. Das Gericht sprach zwei Angeklagte frei und verurteilte die drei anderen, den Arbeiter Kurt R., den Schlächter Hans Br. und den Maler Ottp Sch. wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes zu je 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, billigte ihnen aber mit Rücksicht auf ihre Jugend mildernde Umstände zu.

Die sachfifchen Beamien klagen. Dresden . 17. Februar.(Eigenbericht.) Die im LaMiesbund Sachsen des Deutschen Veamtendundes zu- sammengeschlvisenen Gewerkschaften haben beim Staatszerichtshof für das Deutschs Reich Klage gegen das Land Sachsen erhoben mit dem Antrag, alle Reichs- und sächsischen Rotverord- nungen, somett sie das Beamtenrecht betreffen und geändert haben. für verfassungswidrig und damit für ungültig zu erklären. Di- Kläger sind der Meimng, daß die sächsische Regierung nicht be- rechtigt gewesen sei, auf Grund der Notverordnungen dos Reichs- Präsidenten ihre Notverordnungen zu erlassen, da sie sowohl der Verfassung al« auch verschiedenen Londesgesetzen zuwiderlaufen.