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Jlr. 53 49. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Freitag, �9. Februar 1932

Oer Kampf um den Bierpreis. Die Brauereien haben einen größeren Anteil an der Derbilligung zu übernehmen.

Die vom Preiskammifsar Dr. Goerdeler getroffene und von uns von Anfang an bekämpfte Regelung der Bierpreise hat zu Folgen geführt, die vorauszusehen waren und für die man in erster Linie den Preiskammifsar selbst verantwortlich machen muß. Es war und ist ein Skandal, daß der Preiskommiffar vor den Brauereien gekuscht hat, daß er das unmögliche Prinzip anerkannt hat, daß bei der notwendigen Preissenkung die Privatwirtschaft ihre Kostenrechnung ausmachen darf und daß er sich schließlich mit einer Preissenkung von 2 Mark je Hektoliter durch die Brauereien zufrieden gab, einer Berbilligung, die nicht einmal den vom Gesetz verlangten 10 Proz. entsprach! Wir haben immer darauf hingewiesen, daß die Gast- wirte sich einem gerechten Beitrag zur Preissenkung nicht cnt- ziehen werden. Wir haben auch erklärt, und kein Gastwirt wird das bestreiten, daß eine ausreichende Preissenkung der Brauereien, wenn sie von den Gastwirten an die Konsumenten weitergegeben wird, durch die Psennigrechnung zum Nutzen der Konsumenten oer- stärkt werden kann. Kein Gastwirt verschließt sich der Erkenntnis, daß er vom Verbraucher abhängt, daß sein eigenes Schicksal mit dem Schicksal des Verbrauchers besiegelt ist und daß der Verbraucher auch beim Bier einen entsprechend billigeren Preis bekommen muß, wenn sein Einkommen so gesenkt wird, wie es geschehen ist. Was die Gastwirte aber mit Recht empört, das ist die doppelte Zlloral, mit der der Preiskonunistar vor- gegaagea ist. Es ist alles ander« als ein« salomonische Lösung, eine Preissenkung un, 4 Pf. je Liter zu diktieren und Brauereien und Gastwirten je die Hälfte davon einfach zuzutetlen ohne Rücksicht daraus, daß die Brauereien Jahre hindurch glänzend verdient haben, Gewinn aus Gewinn gehäuft und noch gewaltige Reserven haben, die Gast- wirte aber in der Tat-m allgemeinen mit der Steigerung der Ver- brauchernot selbst auch eine Steigerung der eigenen Not erlebten. Das ist keine Gerechtigkeit. Es gibt auch im Augenblick noch keine ander« Lösung, als daß der Preis- scnkungsbeschluß D r. Goerdelers in der Richtung der Brauereien revidiert wird. Es ist ein Höhepunkt dreister Kurzsichtigkeit, wenn die Brauereien es jetzt wagen, dem Reichs- lanzler St u r m t el e g r a m m e zu senden, ultimativ die Senkung der Biersteuern zu verlangen und mit

politischen Konsequenzen zu drohen. Es ist ein« große Torheit der Gastwirte, sich jetzt von Natio- nalsozialisten und Kommunisten mißbrauchen und zu Formen des Protestes hinreißen zu lassen, die sie ins Unrecht setzen. Die Gastwirte dürfen nicht übersehen, daß sie bis jetzt weit- gehend nicht nur die Sympathie der Oesfenllichkeit, sondern auch die Sympathie der Verbraucher auf ihrer Seite hatten. Wenn in Ber- lin das Hamburger Beispiel, das ein schlechtes Beispiel ist, befolgt werden sollte, so setzten die Gastwirte diese Sympathien aufs Spiel. Die Front der Gastwirte hat sich mit den Verbrauchern gegen die Brauereien zu richten, nicht aber gegen den Staat uud nicht gegen die Verbraucher. Die Gastwirte dürfen den Eindruck nicht erwecken, daß sie aus Eigen- nutz nicht bereit wären, das Nötig« zur Preissenkung beizutragen. Das gilt auch für die Frage der Biersteuer, sowohl die des Reiches als die der Gemeinden. Die OeffenLichkeit hat sich nie- mals dagegen gewehrt, daß die Biersteuern vom Bierverbraucher getragen werden: noch niemand aber hat dem Reich und den Ge- meinden gezeigt, wie die Mindereinnahmen aus einer Senkung der Bierbelastung durch neue Steuern aufzubringen sind. Die Gast- wirte könnten wahrlich wissen, daß, wenn die Bier steuern gesenkt werden, die jetzt noch derVer- brauch er zahlt, danndieGa st wirteselbst mitneuen Steuern belastet werden müssen, die ihren Ver» dien st noch mehr schmälern, als es bisher ge- I ch e h e n ist. Preiskommissar und Re i ch s r e g i e ru n g dürfen sich nicht darauf versteifen, einen vom Preiskommiffar gemachten Fehler unkorrigiert zu lassen. Eine ausreichende Preissenkung muß durchgeführt werden. Eine gerechte ausreichende Preissenkung m u ß in erster Linie von den Brauereien getragen werden, die sie auch tragen können. Diese Linie gilt jetzt, wie sie vor 14 Tagen galt. Wir glauben nicht, daß die Gastwirte ernstlich die Verbraucher enttäuschen und schädigen wollen. Wir sind überzeugt, daß die gegenwärtig schon fast überall durchgeführte Verbilligung r e st l o s durchgeführt werden wird, wenn man den Anteil der Bauereien an der Verbilligung so erhöht, wie es gerecht und geboten ist. Die Fettlebe der Braucreiaktionäre hat zur Not des Volkes beizutragen, was sich gebührt.

Konsumvereine und Wirischastsnot Die Entwicklung im lehien Quartal-193-1.

Mit dem Tiefstand der Wirtschaft hat sich im letzten Quartal 1031 auch die Kaufkraft der Konsumvereinsmitglieder weiter empfindlich verringert. Mehr als 2 Millionen von den 3 Mil- lionen Mitglieder-Hausholtungen der Konsum- vereine des Lentralverbandes sind heute von Ar» beitslosigkeit und Kurzarbeit heimgesucht. Mit aller Kraft haben die Konsumvereine die Familien im einzelnen durch eine die allgemein« Preissenkung noch übertreffende Verbilli­gung zu entlasten versucht. Eines aber können die Konsumvereine nicht leisten: die Einkommenschrimipfung selbst zu verhindern, die zuletzt durch die 4. Notverordwmg noch so verstärkt worden ist, oder gar eine Berbesierung des Einkomntens der Mitglieder überhaupt l-erbeizitsühren. Trotz der zunehmenden Vereleirdung haben die Arbeiter und Angestellten, die bekanntlich 90 Proz. der Mitgliedschaft ausmachen, den Verbraucherorganisati onendicTreuebewahrt. Das Elend hat die Werbekrost der Konsumvereine erhöht. Im vierten Quartal hat sich gegenüber dem dritten die Zahl der Mit- g l i c d e r noch um 14 400 auf 2 938 444 vermehrt. Die Zahl der Mitglieder Ist heute noch größer als in den Ausstiegjahren 1927/1929. Aber alle Treue der Rlilglieder kanu die wachsende Rot nicht weltmachen, die auch in den Umsätzen der Konsum- vereine zum Ausdruck kommen mutz. Im letzten Quartal betrug bei den erfaßten Komümocreinen mit mehr als 400 Mitgliedern der Gesamtumsatz 232 M i l L M Er ist der niedrigste des ganzen Jahres 1931 und liegt auch noch niedriger als der vergleichbare Umsatz im Jahre 1927. Daß wirkliche Not in der ZlrbeiterschaH herrscht, das zeigt die Tatsache, daß z u m erstenmal in der Entwicklung der Konsumvereine das vierte Quartal, in dem der Weihnacht s.m o n a t liegt, keinen größeren Gesamtumsatz zeigte, als das dritte. Auch das dritte Quartal hotte nur 2S2 Will. M. Um» iotz erbracht. Wir haben schon einmal gesagt, daß es wahrlich ein Warnungszeichen für die Regierenden in Deutschland ist. daß es in diesem Lande einWeihnachtsfestnurnochsür die Reichen gibt: daß der Arbeiter und Angestellte Weihnachten nicht mehr feiern kann. Roch deutlicher kommt die Verarmung in dem vierteljährlichen D u r ch s ch n i t t s u m s a tz j e M i t g l i e d zum Ausdruck. Er be­trug nur 85,89 M. gegenüber 105,50 M. der gleichen Zeit 1930, 116,10 M. in der gleichen Zell 1929. 111.40 M. in dem entsprechenden Quartal. 1928 und immer noch 97,30 M. im legren Quartal 1927. Man muß auf dos Kriseniahr l926 zurückgehen, um ähnlich niedrige Durchschnittsumsätze wie im 4. Quartal 1931 anzutreffen. 14000 Mitglieder wurden im 4. Quartal 1931 mehr verzeichnet. Im ganzen konnten trotzdem, wie oben gezeigt wurde, von der vermehrten Milgliedschast nicht mehr gekaust werden. Der durchschnittliche Umsatz ist aber gegen- fbcr dem 3. Quartal 193l nach gesunken(trotz des Weihnachtsfcstcs!), nämlich von 86 03 M. auf 85,89 M! Lei einer solcken Steigcrunq der Rot kann auch das Dild der Spareinlagen nicht so günstig sein wie früher. Die Not mußte auch hier einen sehr beachtlichen Umschwung bringen, denn wenn die Einkommen so gewaltig zurückgehen, wenn Zweidrittel der Mitglieder erwerbslos sind oder kurzarbeiten, kann nicht ge- fpaft werden, müssen alte Ersparnisie aufgezehrt werden. Wenn die Mitglieder che Grund hatten, in die sorgfältig« Verwaltung

ihrer Ersparnisie Zweifel zu setzen, so mußte doch erst die Zeit die tiefe Beunruhigung hellen, die durch Kreditkrise im Juli auch hier unvermeidlich mar. Im 4. Quartal 1931 haben die Notobhebungen von Spargeldern, die Einzahlungen bei de» Vereinen des Zentral- Verbandes noch um 42.8 Mill. übertroffen. Daß dos Vertrauen aber zurückkehrt, ergibt sich daraus, daß im 3. Quartal der Auszahlungs- Überschuß mit 45,4 Mill. M. noch größer war. Dementsprechend mußten auch die Bankeinlagen der Kan- sunwereine bei der Vankabtellung der GEG. sinken. Das Ueber- wiegen der Rückzahlungen ließ diese Einlagen gegenüber dem 3. Quartal von 124,4 aus 93.4 Mill. M. sinken. Dennoch Ist die Dermögensbewegung und die Aus­nützung der eigenen Aiisialieu im Gesamtverband günstig ge- blieben. Die eigenen Mittel der Konsumvereine des Jentrolver- bandes haben sich um 2,6 aus 135,9 Mill. M. erhöht. Die Antell- guthaben bei M Wieder stiegen von 67,9 MUl. am 30. September auf 69,9 Mill. M. am 31. Dezember 1931. Die Rücklagen aller Art vermehrten sich von 63,3 auf 66,1 Mill. M. Die Befriedigung des Konsumvcreinsbedarfs b e i d e r G E G. hat sich gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres im 4. Quartal 1931 mit 42.65 Proz. noch etwas verbessert, ging aber gegenüber dem 3. Quartal 1931 etwas zurück. Dem entspricht es. daß der Umsatz der Fabrikbetriebe ebenfalls nicht voll aufrechterhalten blieb, wobei freilich die Preisentwicklung zu berücksichtigen ist. Der Anteil der von den GEG-Vetrieben hergestellten Erzeugnisie am konsumgenossenschastlichen Gesamtumsatz stieg von 12,32 auf 15,12 Proz. Hier liegt der Beweis, wie sehr die Konsumvereine bemüht waren, die enge Zusammenarbeit mit den zentralen Einkaufs- und Herstellungsbetrieben auirechitzuerhallen. Das mutz man auch für die Zukunft wünschen. Denn je stärker der wirtschaftliche Druck aus die Konsumverein« übergreift, desto fester muß das Band zwischen den vereinen und den zentralen Organisationen geknüpft werden.

Die Bankenreinigung. Schwerindustrielle Sabotage. - Ein dreistes Bauernfänger- Manöver. Die Jndustrieherren, unter Führung der Schwerindustrie, haben sich das hohe Ziel gesteckt, die Reinigungsarbeit im Bankwesen nach im letzten Augenblick zu stören. Sie wollen von der Beute der Danatbank, die ihnen die Regierung in unverständlichem Großmut im Juli hingeworfen hat, nicht lassen. Damals wurde ihnen in einem Vorvertrag die Aktienmehrheit der Danatbank zugeschanzt, für deren Bezahlung das Reich fünf Jahre lang in Vorlage treten sollte. Wir haben dieses skandalöse Handelsgeschäft immer aufs heftigste bekämpft. Nachdem nun aber die Absicht des Reiches, die Danatbank mit der Dresdner Bank zu fusionieren, end­gültig geworden ist, sind diese Abmachungen selbst- ver st Südlich hinfällig geworden. ganz abgesehen davon, daß sie ja auch durch die Verweigerung der parlamentarischen Zu- stimmung hinfällig gemacht werden könnten. Nun versucht es aber die Industrie mit einem letzten Dreh, die Herrschaft über die Danatbank doch noch in die Hand zu bekommen und damit den großen Reinigungsprozeß zu unter- binden. Sie erklärt plötzlich, daß st« noch Anspruch aus die Re- ferse der Bank für Jndustriesbligatt»»«» hat und

s mii der Hingabe dieser Reserve an das Reich sie erfolgte in Höhe von 70 Millionen Mark im Jahr« 1930 den Erwerb von Danat- aktien bereits überreichlich bezahlt hätte. Wäre die Situation nicht so bitter ernst, so müßte man über diese UnverschämcheU lachen. Die Frage des Schicksals der Jndustriebank-Reserve ist mit dem damaligen Gesetz über den Wbau der Jndustneumlage endgültig erledigt und es widerspricht allen tatsächlichen Grundsätzen, wenn dieses Geld, über das schon einmal verfügt wurde, jetzt, nach zwei Jahren, noch einmal verteilt werden sollte. Oder würde die Industrie sich damit omverstanden erklären, daß die Entscheidung über die 700 Millionen, die die Schwei- industri« nach dem Ruhrtrieg vom Reich bekommen hat. noch einmal herbeigeführt wird? Aller auch sachllch ist der Airspruch der Industrie auf die Reserve der Jndustriebank völlig unbegründet. Die Verfügung darüber stand nach dem Jndustriebankgesetz ausdrücklich dem Reiche zu. Und wenn die Regierung seinerzeit der Industrie auch versprochen hatte, daß die Reserve ihr zufließen solle, so war das nur fo gemeint, daß die letzten Reparationszahlungen der Industrie entsprechend ermäßigt werden sollten. Mit dem Inkrafttreten des Voung-Planes aber wurde ein viel früherer Abbau der Reparations- belastung der Industrie möglich, als man früher angenommen hatte. Daher mußte die Zusage der Regierung an die Industrie mit dem unverhofft raschen Abbau der Jndustneumlage auf jeden Fall als abgegolten angesehen werden. Es ist zu hoffen, daß das dreiste Manöver der Industrie zur Rettung ihresAnspruches" auf die Beherrschung der Danatbank so rasch und kühl abgewehrt wird, wie es Bauernfänger verdienen. und daß mit der Durchführung der Reinigungsarbeit im Bankwesen unverzüglich begonnen wird. Oiskontsenkung bitte! London , Stockholm vnd Oslo haben herabgefeht. Die Neichsbank kann folgen. Die Bank von England hat ihren Diskontsah von 6 aus 5 JJrnz. herabgesetzt. Der Sah von 6 proz. war seit dem 21. Sep- lember 1931 in Kraft. Die Schwedische Rcichsbank ermäßigt mit Wirkung vom 19. Februar ihren Diskontsatz von 6 auf SZö Proz. Der Sah von 6 Proz. war seil dem 19. Oktober 1931 in Kraft. Die Bank von Rorwegen hat den Diskontsah von 6 ans 51- Proz. crinähigt. Der alte Sah galt seit dein 19. Oktober 1931. Diese drei Meldungen sind am gestrigen Tage gleichzeitig ein- getroffen. Es entsteht die Frage, ob für die Deutsche Reichs- bank jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, ebenfalls den Diskont zu senken. Wir haben diese Frage schon vor vierzehn Tagen gestellt und bejaht. Unseres Erachtens darf die Reichsbank sich der Kredit- verbilligung im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr verschließen. In den genannten drei Ländern, van denen England für Deutsch­ land das wichtigste ist, ist der Banksatz um% bis 1 Proz. ermäßigt worden. In New Park hallen wir einen Diskont von 312 Proz., in Amsterdam gellen 3 Proz., in Paris 21- Proz., in Zürich 2 Proz. Die Spanne zwischen London , New Zork, Am st er- dam und Zürich hat sich verringert..Die Rejchsbank stand bisher einer Diskontsenkung ablehnend gegcmlber, weil London mit seinem sechsprozentigen Banksatz die ausländischen Stillhaltunzs- kredste teuer hielt. Sie fürchtete, daß eine Senkung des jetzigen fiebeirprozentigen Reichsbankdiskonts die deutschen Schuldner zu Rückzahlungen gegenüber dem Ausland in irgendeiner Form ver- anlassen würde, womit die an sich schwache Devisenposition der Reichsbank verschlechtert würde. Die jetzt eingetretene Verringerung des Ainsgcfälles zwischen London , New Jork, Amsterdam nich Zürich (Paris spielt kein« ent- scheidende Rolle) läßt diese Besorgnisse jetzt weniger be- rechtigt erscheinen. Es ist zu erwarten, daß die Verzinsung der Stlllhallungskredlle sich verbilligen wird und sine Diskontfcnkung der Reichsbank die Rückzahlung vo-n Stillhalwngskrsditen und sonstigen Auslandskredllen nicht mehr fördern wird. In Berlin wird in den Finanzkreisen die Diskontsenkung offenbar auch erwartet. Im Vüroverkehr der Banken er- folgte im Anschluß an die Meldung von der Londoner Diskont- ermößigung eine Kurssteigerung von l bis 4 Proz. Börseneröffnung ab 25. Februar. Der Berliner Börsenvorstand hat beschlossen, den vom preußi- schen Handelsministerium nunmehr zugelassenen Frewerkehr in den Börscnsälen der Wertpapierbörse ab Donnerstag, dem 23. Februar, wieder aufzunehmen. Es wäre dringend zu wünschen, daß bis dahin au 6, das Verbot derKursverössentlichung fällt. Gtahl- und Wa'zwerkproduktion weiter gesunken. Nach Deröffenllichungen der ZeiilchriftStahl und. Eisen" ist die deutsche Rohstahlgewinnung und die Leistung der Walzwerke im Januar weiter zurückgegangen. An Rohstahl wurden ar- beitstäglich(6 007 Tonnen hergestellt. Das bedeutet gegen- über Dezember(17 551 Tonnen) einen Rückgang um 0 Proz. und gegenüber Januar 1931(29 753 Tonnen) einen Rückgang um 46 Proz. Die arbeitstäglich« Herstellung von Walz- werksfertigerzeugnissen belies sich im Januar auf 11 908 Tonnen. Der Rückgang gegenüber der Dczembcrproduktion(12706 Tonnen) macht 6 Proz., gegenüber der Produktion im Januar des Vorjahres(20 764 Tonnen) 43 Proz. aus.

Der Zementabsah im Januar. Der Tiesstand des Zement- absatzes, der die trostlose Lage der Bauwirtschaft ex- kennen läßt, dauert an. Im Januar wurden 104 000 Tonnen Zement versandt gegenüber 164 000 Tonnen im gleichen Monat des Vor- jahres und 315000 Tonnen im Januar 1930. Der Absatz hat sich also innerhalb von zwei Jahren auf ein Drittel vermindert. Br-mer Vulkan stellt 1000 Arbeiter ein. Der Bremer Bnlko», Vegesack baut zur Zeit zwei Tankmotorschiffe von je 16 000 Tonnen für die Dapolin-Gesellschait lStandard Oil Co.) Da d-e Anktraq- qeber auf beschleunigte Ablicserung drängen, damit die Schiffe svätestens im September in Dienst gestellt werden können,, muß die Belegschaft zur Zeit nur wenige hundert Mann um etwa 1000 Arbeiter vermehrt werden. Diese Neueinstellung bedeutet eine wesentliche Entlastung des Bremer Arbeitsmarktes, fteUich nur für «in halb es Jaftr.