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Die Schlacht von Schanghai . Hitlers Antrittsvorlesung

Japans Heberlegenheit macht sich geltend.

London , 20. Februar.( Eigenbericht.)

Der erste Tag der Schlacht um Schanghai endete mit einem Teilerfolg der Japaner. Die japanischen Truppen stießen von Norden her auf Tschapei vor. Nach der Vorbereitung des Kampfes durch Artillerie und Flieger griffen fic Riangwan zwischen Busung und Schanghai mit Tanks und unter dem Schuh von fünft= lichen Rauch wolfen an. Die Chinesen leisteten ver= zweifelten Widerstand. Er war zunächst so erfolgreich, daß die Japaner zurüdgetrieben wurden und ein japanisches Regiment in Gefahr fam, zusammengeschoffen zu werden. Die japanischen Reserven trafen aber rechtzeitig zum zweiten Borstoß ein und nach dreistündigem Handgemenge mußten die Chinesen zurüd.

Die japanische Front ist also, in der Sprache der Kriegsberichte zu sprechen, im Laufe des Tages um acht Rilometer vor. Derlegt worden. Die Japaner tonzentrieren nun ihre Geschütze auf Tschaper. Die Ueberlegenheit ihrer Bewaffnung über den großen Mut der Chinesen beginnt sich immer deutlicher geltend zu machen. Der Plan der Japaner ist, die Chinesen bis an die Nordgrenze der Siedlung zurückzutreiben. Hierin liegt auch die Hauptgefahr für die internationale Siedlung. Am Sonnabend fielen nur vereinzelt Geschosse in die Fremdenstadt. Ein Schrappell flog mitten in eine Schar spielender Kinder­zum Glück explodierte es nicht.

In London haben mehrere Minister auf das Wochenende ver zichtet und bleiben zur Verfügung für den Fall, daß plötzlich Be­schlüsse gefaßt werden müßten.

Das Deutsche Generalfonfulat Schanghai hat ebenso wie die englischen und amerikanischen Behörden jetzt Borbereitungen für eine etwa notwendig werdende Abreise deutscher Reichsangehöriger, besonders von Frauen und Kindern, getroffen.

Ein Schlag wider Rußland .

Mukden, 20. Februar.

Die Bertreter der Mongolei in Mutden haben der mand­schurischen Regierung eine Erklärung übermittelt, in der fie als Bertreter der Innen- und Außenmongolei sich bereit erklären, der mandschurischen Republit beizutreten. Sie würden ihre Ber treter nach Mutden entfenden, um die gemeinsame Verwaltung der Mandschurei und der Mongolei zu besprechen.

Hierzu wird aus Moskau gemeldet:

In Moskauer politischen Kreisen wird erklärt, daß

ein Anschluß der Mongolei an die mandschurische Republik eine meitere Berschlechterung der politischen Lage im Fernen Offen bedeuten würde. Selbstverständlich merde die russische Regierung mandschurische Staat nicht gegen die russischen Interessen verstoßen werde. Die russische Regierung habe bis jetzt nur eine turze amt liche Mitteilung über die Bildung der mandschurischen Republik er­halten und fich daher noch nicht für eine Anerkennung ausgesprochen, die auch im Augenblick nicht in Frage tomme. Alle alten Verein­barungen zwischen China und Rußland über die chinesische Ost bahn müßten bebingungslos von der mandschurischen Republit anerkannt werden.

weiter Neutralität bewahren. Gie hoffe, daß der

Frankreich spart

aber Deutschland ist sparfamer!

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In einem Bortrag auf dem Carnegie- Lehrstuhl der Hochschule für Politt stellte Ministerialbirettor Dr. Brecht auf Grund genauer statistischer Berechnung fest, daß die Gesamtausgaben( ein schließlich Gliedstaaten und Gemeinden) 1928 brutto pro Kopf der Bevölkerung betragen haben in England 514 M.( alter Pfund furs), in den Bereinigten Staaten 385 M., in Deutsch land( ohne Reparationen und merbende Anlagen aus inneren Krediten) 265 m., in Frankreich ( ohne Anlagen aus inneren Krediten) ebenfalls 265 M.

Beim Vergleich müsse man aber die verschiedene Bevölkerungs­maffierung berücksichtigen( Deutschland 30 Broz. Großstädter, 134 Einwohner auf 1 Quadratkilometer, Frankreich nur 15 Broz. Großstädter und 73 Einwohner auf 1 Quadratkilometer, da die Ausgaben für Wohlfahrt, Bolizei, Schule, Berkehr, Beleuchtung, Kanalisierung, Feuermehr, Beamten ufm. in dicht massierten Wohn­orten pro Kopf viel größer seien als auf dem Lande( z. B. in Ham­ burg dreimal so viel wie in Lippe oder Oldenburg ).

Danach müsse man mit England etwa das ähnlich dicht benölferte Sachsen vergleichen, wo die entsprechenden Ausgaben 300 bis 310 m. betragen und mit Frankreich das ähnlich schwach bepölferte Bayern , mo fie nur 230 bis 240 m. betragen. Sachsen und Bayern ständen in der deutschen Ausgabestala genau ent­sprechend ihrer Bevölkerungsdichte. Dabei sei die Kauftraft des Geldes in Frankreich 1928 größer gemefen. 1931 feien die deut­ schen Ausgaben noch um mehr als 20 Broz. gesenkt worden. Deutsch­ land gebe also unter den genanten Staaten bei weitem am wenigften auf den Kopf der Bevölkerung aus.

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als Profeffor der angewandten Pädagogik an der Zechnischen Hochschule in Braunschweig .

Unter angewandter Pädagogik

Terror

versteht man von altersher zweierlei Zuckerbrot und Peitsche.

Terror

und die Peitsche für die unartigen Kinder.

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Aussicht

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Das Zuckerbrot ist für die artigen­

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Ungültigkeit

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Schein- Anstellung

Autsch! Wer hat mir da einen Knallfrosch auf das

Katheder gelegt?"

Verbilligt die Futtermittel!

Sozialdemokratischer Schritt für die kleinen Geflügelhalter.

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Aus allen Teilen des Reiches tommen jegt lagen der j Alle diese Haushalte find von der Maisverbilligungsaktion Geflügelzüchter über die hohen Futtermittel ausgeschloffen. Das hat dazu geführt, daß bereits im vorigen preise. Diese Klagen sind durchaus berechtigt. Durch die ein Jahre und zwar fast ausschließlich in den nichtlandwirtschaft­seitig auf Hochhaltung der Futterpreise gerichtete Agrarpolitik wird lichen Hühnerhaltungen die Lage der Geflügelhalter dauernd verschlechtert, zumal ihnen nicht die Vergünstigungen zustehen, die für andere 3weige der Landwirtschaft geschaffen worden sind. Nun gibt zwar die Reichsmaisstelle an die Geflügelzüchter, die Eierver. wertungsgenossenschaften angehören, Mais zu einem Derbiftigten Pretse ab.

Aber der Streis der Geflügelhalter, die perbilligten Geflügelinais befommen fönnen, ist sehr flein, nur ungefähr ein Behntel ber Inlandspersorgung wird von Eiernerwertungsgenossenschaften er­faßt. Alle anderen Geflügelhalter müssen den Mais zum pollen Preis bezahlen, wodurch sich für sie eine

Hühnerbestand um 4 Millionen zurückgegangen

ist. Trotz aller Zustimmung zu einer Förderung der Genossen fchaftsidee muß im Interesse der kleinen Geflügelhalter die Ber­auf diese aus= billigungsaktion für Geflügelmais gedehnt merden.

Die fozialdemokratische Reidstagsfrattion hat darum den Reichsernährungsminister aufgefordert, eine Regelung zu treffen, durch die jeder Geflügelhalter mit einer Bescheinigung seines Gemeindenprstandes über die Zahl des in seinem Befig fich befind lichen Geflügels in dem entsprechenden Umfang das Recht auf per billigten Maisbezug erhält. Dieser Borschlag bedeutet lediglich eine Ausdehnung des bereits jetzt bestehenden Bezugsscheins in stems nur mit dem Unterschied, daß die Zahl der gehaltenen Hühner der Ausgabe von Bezugsscheinen zugrunde gelegt wird, und nicht die Zahl der abgelieferten Eier.

Berteuerung der Produktionstoffen um je einen Pfennig pro Ei ergibt. Die Beschränkung der Geflügelmaisverbilligung erfolgte, um die genossenschaftliche Eterverwertung zu fördern, und diese Idee ist an sich durchaus zu billigen. Sie wird aber zu einer Ungerechtigkeit, wenn ein großer Teil der Geflügel- Wo Tausende von Existenzen, die sich nicht selten auf Anraten halter, die sich keinen Gierverwertungsgenossenschaften anschließen von amtlichen Stellen Hühnerhaltungen geschaffen haben, zu­tönnen, benachteiligt wird. Ein Fünftel des gesamten sammenbrechen oder dicht vor ihrem Ruin stehen, müssen an sich deutschen Hühnerbestandes entfällt auf nichtlandwirt berechtigte Erwägungen zurückgestellt werden. Wir erwarten, daß fchaftliche, Hühner haltende Haushaltungen, zu einem nicht geringen nach dem Einschreiten der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion Teil auf Arbeiterhaushaltungen, die eine geringe Anießt der gesamten deutschen Geflügelwirtschaft schleunigst Hilfe zahl von Hühnern befizen. geleistet wird.

Faschistisch oder demokratisch?

Die Parole zum 13. März.

Chemnitz , 20. Februar.( Eigenbericht.)

Die Kampfleitung Chemniß der Eisernen Front hatte für Donnerstag abend zu zwei Kundgebungen aufgerufen. Die beiden größten Säle der Stadt, die je 3000 Menschen fassen, maren lange vor Beginn überfüllt und mußten polizeilich gesperrt merpen. Zu den Massen sprachen Reichstagsabgeordneter Hans Vogel , der Vorsitzende des ADGB . Graßmann und der Reichsjugend­leiter des Reichsbanners Pape.

Städtische Versammlungsräume. Neue Bestimmungen: Gleichmäßige Behandlung floats: feindlicher Organisationen.

Aus Anlaß der beporstehenden Wahlen gibt der preußische Minister des Innern in einem Runderlaß an die Kommunalauf­fichtsbehörden für die Hergabe gemeindeeigener Räume usw. neue Bestimmungen heraus, die unter grundsäßlicher Wahrung des bis­her eingenommenen Standpunktes gewisse Erleichterungen porsehen.

Gefesselte Justiz" abermals verurteilt. berage zu bereiten. Die Arbeiterschaft müsse fich fragen, ob ich zu betrachten find, zur Verfügung stellen wollen oder

Morih Zarnows unwahrheiten erwiesen.

Bogel betonte, es müsse am 13. März der republikanischen Front gelingen, dem Faschismus eine entscheidende Nie an der Spitze des Staates ein Mann stehen soll, der die Men schenrechte beseitigen wolle, ob die Staatsgemalt einem Mann ausgeliefert werden soll, der nach italienischem Vorbild eine faschistische Diftatur errichten will. Darum heiße am 13. März die Parole nicht: bürgerlich oder sozialistisch, sondern: faschistisch oder demokratisch! Die Parteiinstanzen mürden ihre Entscheidung erst nach reiflicher Ueberlegung fällen. Sie hätten feinen Grund, sie zu überstürzen. Ihre Tattit sei von dem Willen geleitet, die Faschisten möglichst schon im ersten Wahlgang zu schlagen. Je größer die faschistische Niederlage am 13. März wird, um so fester verantern wir die demokratische Republik . Die Ausführungen Vogels wurden mit großem Bei­

In der Unterlaffungsflage des Landtagsabgeordneten Ruttner gegen den Verfasser der Gefesselten Justiz", Morih 3arnow, und seinen Münchener Berléger J. F. Lehmann fällte am Sonnabend das Kammergericht als Berufungsinstanz sein Urteil. In erster Instanz hatte die 18. Zivilkammer des Land­ gerichts I dahin entschieden, daß den beiden Beklagten bei Ver­meidung einer fiskalischen Geldstrafe von 500 M. für jeden Fall der Zuwiderhandlung die Verbreitung von acht Stellen aus dem Buche untersagt wurde, die eine Beleidigung des Klägers Kuttner darstellten. Die hiergegen eingelegte Berufung der beiden Befall aufgenommen. flagten hat jetzt der 30. Zivilsenat beim Kammergericht mit der Maßgabe verworfen, daß z mei der beanstandeten Stellen für die Berbreitung freigegeben merden. Die Kosten der Berufungsinstanz murden den Beklagten zu zwei Dritteln, dem Kläger zu einem Drittel auferlegt.

Gegen Moriz- Sarnow hat Genosse Kuttner einen weiteren Strafantrag gestellt. Im Anschluß an die mündliche Verhandlung Dar bem Rammergericht hat orig- 3arnom in einer Zeitschrift einen Artikel veröffentlicht, morin er gegen Kuttner den Vorwurf cines beinahe geleisteten Deineides erhebt. Die Behauptung ist um so toller, als der Kläger Ruttner einen Gid überhaupt nicht zu leisten hatte. Das Kammergericht hat vielmehr einen Dom Betlagten Morih dem Kläger zugeschobenen Eid für uner beblig erachtet

Maffenaufmarsch in Braunschweig .

Braunschweig , 20. Februar.( Eigenbericht.) Die rund 130 Veranstaltungen der Eisernen Front im Lande Braunschweig wurden heute abend durch eine Massenfundgebung von ungeheurer Wucht im größten Saqle der Stadt Braunschweig , in der Stadthalle, eingeleitet. Bor etma 7000 Besuchern sprach als Hauptredner Genosse Crispien, der sich in wirkungsvoller Weise mit dem Hitlerismus auseinandersetzte. Die Massen untar­strichen durch stürmischen Beifall Crispiens Aufforderung, bei der Reichspräsidentenwahl den Sieg eines faschistischen Kandidaten zu Inerhindern

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst daraus mitteilt, soll es hinsichtlich der Veranstaltungen in dieser Zeitspanne den Ges me inden felbst überlassen bleiben, ob sie ihre Räumlich feiten auch Organisationen, die als staatsfcind nicht. Wenn eine Gemeinde allerdings beschließt, staatsfeindlichen Organisationen auf diesem Gebiete nicht entgegenzufommen, so ist fie gehalten, alle staatsfeindlichen Organisationen gleichmäßig Eine unterschiedliche Behandlung der 34 behandeín. von der Staatsregierung als staatsfeindlich angesehenen Organi­fationen wird nach wie vor beanstandet. Hierzu würde auch die Gewährung besonderer Preisnachlässe an bestimmte Organi­fationen usw. gehören. Kommunale Aufsichtsmaßnahmen, die in Berfolg der bisherigen scharfen Handhabung eingeleitet worden sind, follen nicht meiter betrieben werden.

Schließlich wird in dem Erlaß den Behörden noch nachdrück­lich zur Pflicht gemacht, den Bestrebungen der radikalen Gruppen, politisch Andersdenkenden durch Terror oder auf sonstige Weise private Bersammlungsstätten abzutreiben, mit allen Mitteln entgegenzutreten.

Das Leipziger Kommunistenblatt ist wegen angeblich unwahren Berichts über eine Luftschutzfonferenz der Behörden Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf acht Tage ver

boten worden.

Die tommunistische Neue Arbeiterzeitung in Hannover ist durch den Oberpräsidenten Noste wegen Beleidigung der Braunschweiger Polizei auf eine Woche perбpten worden. Das Blatt hatte einen Artikel mit der Ueberschrift, Bolizei stellt KPD. - Defumente her" veröffentlicht und in bem Untertitel gesagt: Braunschweiger Kriminalbeamte fertigten im Parteibüro auf der Schreibmaschine der KPD . Drohbriefe. So entstehen echte Dokumente zur Kommunistenhege".