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Namens des Bundesvorstandes des Reichsbanners Schwarz Rot Gold hat der Vorsitzende des Reichsbanners, Höltermann, dem Gau Berlin- Brandenburg für die Durchführung der Rüstwoche den nachfolgenden Dank ausgesprochen:
Hunderttausende haben durch Eintragung in das Eiserne Buch während der Rüstwoche Bekenntnis für Republik und Demokratie abgelegt. Hunderttausende haben durch materielle Opfer die Mittel für den Kampf zur Verfügung gestellt. Unser Dank für Vertrauen und Opfer soll unser erneutes Gelöbnis sein, im Kampf für Boltsrecht gegen Diftatur rücksichtslos alle Kräfte einzusetzen. Der Danf der Bundesleitung des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold gilt insbesondere den Tausenden Berliner Kameraden, die in bewunderungswürdiger, tage- und nächtelanger, unermüdlicher Arbeit für den Erfolg gewirkt haben. Ihr Einsehen ist Vorbild für die Kameraden im ganzen Reich und für jeden der Kämpfer in der Front.
Explosion bei Reparaturarbeiten.
Zwei Arbeiter schwer, einer leicht verletzt.
Bei Reparaturarbeiten in einer leerstehenden Wohnung in der Aleganderstr. 14 a ereignete fich gestern nachmittag ein folgenschweres Explosionsunglüd, bei dem zwei Arbeiter schwer und ein weiterer leicht verletzt wurden.
In der Badstube waren der 18 Jahre alte Klempner Heinz Heppner aus der Selchower Str. 6 in Neukölln, der 19jährige Klempner Udo Schiller aus der Jahnstr. 71 in Brig , und der 16jährige Lehrling Georg Borowiti aus der Gustav- MüllerStraße 15 in Schöneberg mit Lötarbeiten beschäftigt. Sie Lenußten dazu eine mit Karbid gespeiste Lötlampe. Der Karbid behälter, der im unteren Teil des Badeofens stand, explodierte plötzlich und durch den Druck wurde der Badeofen auseinander geriffen. Heppner und Schiller wurden durch Stichflammen und umherfliegende Eisenteile schwer verleßt. Der Lehrling fam glücklicherweise mit leichten Verlegungen davon. Die Verletzten fanden im Birchow- Krankenhaus Aufnahme.
200 Edelfaßen.
Die Edeltaßenzucht, die in England schon lange große Mode ist, tam nach dem Kriege auch in Deutschland in Schwung und ist jetzt bei uns bereits zum Erwerbszweig geworden. Die Deutschen ziehen Nutria und Silberfüchse, Waschbären und andere Belzträger vorbildlich und desgleichen Edeltagen. Davon gibt die 7. deutsche Edeltagen Ausstellung, die in Wilmersdorf , Sporthalle, Brandenburgische Str. 53, stattfindet, einen deutlichen Beweis. Eine solche Ausstellung mit internationaler Beteiligung ist gewiß ein Wagnis in der heutigen Zeit der Not und Unsicherheit. Die Ausstellung steht unter dem Protektorat des deutschen Tierschutzvereins und ihre Erträgnisse kommen der Winterhilfe zugute. So soll hier also einmal das Tier, das weiter nichts zu tun hat, als seine Schönheit und Anmut bewundern zu lassen, dem Menschen helfen. Ueber 200 Ebeltagen, die zum Teil von weither tommen, sind aus gestellt. Man sieht prächtige Perser, Angora unb Siame. Die Siamesen werben weiß geboren und bekommen ert später ihre wunderbaren Schattierungen. Als ganz große Schönheit ist unbedingt eine schokoladefarbene Siamesin anzusprechen Interessant sind auch die schwanzlofen Mantagen, von denen etliche Kagentenner behaupten, fie tommen von der Insel Man , was andere Kazensachverständige wieder energisch bestreiten. Diese Kazen sind, obwohl ihnen der Schwanz fehlt, gute Springer; doch haben sie im Gang etwas Watschelndes und erinnern, wenn man
,, Die Prominenten der Jetztzeit"
Ein Zeitungsmann unter den Rädern und vor Gericht
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Das Zeitungsfach bildet seit jeher den Tummelplatz für ge- rianne Winkelstern, Harry Liedtke . Dolly Haas , Otto Gebühr , die scheiterte Existenzen: geniale" Jünglinge, Abenteurer und der Opernsängerin Eisinger, die Tänzerin Laryama und den Sänger gleichen mehr. Bis diese geschäftstüchtigen Herren eines Tages Bohnen, auch weniger bekannte„ Prominente" wie eine Frau Hoffdurchschaut sind und mitunter den Plaz finden, wo sie von Rechts mann, ein Fräulein von Freiberg , einen Herrn Rahms usw. Er wegen eigentlich schon seit langem hingehörten-die Anklagebant. fragte sie nach ihrem Lebenslauf, bat sie um Photos, wollten fie das Werk mit einem ganzseitigen Bild schmücken, so mußten fie Solch einen„, Kollegen" lernte man vor dem Schöffengericht für das Klischee 50, 80 und mehr Mark zahlen. Natürlich wollten Charlottenburg in der Person des 26jährigen Hans Randt kennen, fie fast alle ganzseitig erscheinen. Zum Verhängnis wurde aber den Namenspetter eines Berliner Journalisten dem erfolgreichen Geschäftsmann sein Namensvetter, der Berliner ohne" t" am Ende. Der geniale Jüngling, Sohn eines wohlhaben- Jcurnalist. Ein Teil seiner Auftraggeber den Mannes in Bayern , verspürte bereits als vierzehnjähriger in wechselte ihn mit diesem, der Journalist wurde in einem sich die Berufung zum Zeitungsmann, absolvierte eine dreijährige fort telephonisch von Damenstimmen belästigt: Wir haben doch so Lehrzeit" an einem rheinländischen Kreisblatt und volontierte nett die Zeit verbracht, weshalb melden Sie sich gar nicht mehr. hinterher an einem Münchener Blatt. Dann machte er sich selb Der also Belästigte hetzte seinem Namensvetter und Interviewer ständig und brachte es bis zum... Gefängnis. In der Hauptfache die Polizei auf den Hals, verschiedene der Auftraggeber waren schon interviewte er die Leute vom Film und Theater, schrieb auch einzelne ohnehin nachdenklich geworden, sie verlangten das Geld zurück und Episoden aus ihrem Leben, versah seine Artikel mit eigenen Zeich erhielten es, andere wieder liefen zur Polizei und erstatteten Anzeige. nungen und fand für sie hauptsächlich in den bayerischen Zeitungen Vor dem Schöffengericht Charlottenburg verguten Abfaß auf dem Richtertisch lag eine ganze Mappe mit Aus- teidigte sich der tüchtige Herr mit piel Raffinement und großer Inschnitten. Zwischendurch beging er einen fleinen Diebstah! oder telligenz. Er hatte die besten Absichten, dachte gar nicht daran, einen fleinen Betrug; mitunter mögen seine Verfehlungen auch irgend jemand zu betrügen, Mag Pallenberg habe übrigens ihn nicht ganz gering gewesen sein, eine brachte ihm 1½ Jahre Gebetrogen", indem er das große Klischee nicht bezahlt habe- fängnis ein Nach dieser vielseitigen Vorbereitung glaubte er die fein Manuskript, 300 Seiten start, sei im Rohbau fertiggestellt, bloß Zeit für gekommen, sich an ein großes Werk zu wagen:„ Die die böse Polizei hindere ihn, seine Verpflichtungen zu erfüllen, der Prominenten der Jektzeit." Es sollte eine Sammlung Drei- Masten- Verlag habe sich bereit erklärt, sein Werk zu drucken, von Biographien der Großen vom Film und von der Bühne auch mit anderen Verlegern habe er in Berbindung gestanden. Die sein. Niemand anders als Hindenburg hatte er für das Vorwort Klischees harrten in München seit langem der Verwendung. Zum General von Hemmer, sagte er, habe ihm versprochen, Beweise dafür, daß dem so sei, legte er einen Brief vor, von dem Dittramszell bekannt zu machen. Aus Hindenburgs Borwort zu ganz so, wie vorher zwei große Klischees speziell für die erste Berihn mit dem Reichspräsidenten während dessen Aufenthalt in der Vorsitzende annahm, er sei speziell für das Gericht geschrieben, den Brominenten der Jektzeit" wurde nichts. Dagegen hatte der handlung in Berlin bestellt worden waren. unternehmungslustige Hans Randt um so größeren Erfolg bei den Brominenten selbst. Sie wollten alle in seinem Bert mit ihren Biographien und Bildern vertreten sein. Gibt es denn eine bessere Reklame? So suchte er heim neben Gitta Alpar , Fariza, Ma
erforen.
versprechenden Laufbahn steht, wegen fortgesetzten Betruges im Das Gericht verurteilte R., der noch am Anfang seiner vielRückfall zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust.
Auf
Fünf Opfer eines Racheaftes. meine Beschwerde an das Juſtizminiſterium hat mir der Herr
Kammergerichtspräsident zwar mitgeteilt, daß er die Aeußerungen des Amtsgerichtsrats Keßner gemißbilligt habe. Es bleibt aber für mich der schwere Vorwurf der Begünstigung also einer strafbaren Handlung, bestehen, der von einem Richter in aller Deffent
Im städtischen Steinbruch bestehen seit län- lichkeit erhoben ist. Infolgedessen muß sich in der öffentlichen Meinung die Auffassung erhalten, daß der von Dr. Keßner gegen mich gerer Zeit Mishelligkeiten unter der Belegschaft. Vor erhobene Vorwurf irgendwie fachlich begründet sei. Als Mensch und einigen Tagen hatte sich ein Stein abgelöst, woran die in meiner Stellung als Direktor der Berliner Verkehrs- AktiengesellSchuld dem Schußmeister Hortig, einem starken schaft tann ich es nicht ertragen, mit dem Verdacht einer strafbaren Trinker, beigemessen wurde. Sonnabend früh begab sich Begünstigung belastet zu sein. Ich kann mich davon nur dadurch der Stadtverordnete und Sekretär des Transportarbeiter befreien, daß in einem Verfahren durch die zuständigen Instanzen verbandes, Werner, in den Steinbruch. Als er sich mit meine Unschuld festgestellt wird." mehreren Arbeitern der Steinbruchsschmiede näherte, wo sich Sortig aufhielt, warf biefer 10 kilogramm Dynamit in das offene Ofenfeuer. Es erfolgte eine furchtbare Explosion, wobei der 57 Jahre alte sortig und drei weitere Arbeiter sofort getötet wurden. Werner wurde schwer verlett und starb bald darauf.
Hamburger Raubmörder in Berlin verhaftet.
Ein grausamer Raubmord, der im Auguft vergangenen Jahres in Hamburg verübt wurde, fonnte jezt in Berlin aufgeklärt werden. Der Anstifter und Hauptbeteiligte an dem Morde, der 20 Jahre alte Leichtmatrose und Chauffeur Walter Gerheim, der in Hamburg den Spediteur Frizz Nizsche erschlagen hatte, wurde in seiner Wohnung in der Eylauer Straße 23 überrascht und festner, der in Hamburg in der Steilhoperstr. 120 wohnte. Als der in Berlin Festgenommene ein Geständnis abgelegt hatte, wurde die Hamburger Polizei in Kenntnis gesezt, die bald darauf auch Gerner verhaften konnte.
einen Bergleich ziehen will, nahezu an den Hafen. In Deutschland Brolat beantragt Ermittlungsverfahren genommen. Sein komplice iſt ein ein Jahr älterer Friedrich Ger
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werden sie taum beliebt werden. Erwähnenswert ist ferner eine Birma Kaze, da es sich bei ihr um das einzige Eremplar handelt, das in Deutschland lebt. Sie hat Haare wie eine Angora. tage und sieht aus wie eine Siamesin. Sie wurde aus Paris importiert. In Frankreich gibt es aber auch nur einen einzigen Zuchtstamm dieser Katzen, die aus Birma stammen sollen. Sandoder löwenfarbig und mit sehr dichtem Fell ist eine nubische Katze, die in ihrer Heimat Hauskaße sein soll, hier jedoch aur größten Seltenheit zu rechnen ist.
Beginn der Leipziger Frühjahrsmesse am 6. März. Alles nähere über die Vorverkaufsstellen für Meßabzeichen sowie über sonstige Auskunftsstellen in Messeangelegenheiten ergibt das Inserat des Leipziger Meßamts in vorliegender Ausgabe.
201
Anita
NOVELLE
VON ERNA BUSING
und Cowboy
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Er ist ein aufrichtiger Mensch und hatte, ganz wider seine eigene Neigung, ein an Abenteuern reiches Schicksal. Einst war er Kosakenoffizier. Der Krieg riß ihn aus der Heimat. Der Offizier machte schmere Schlachten mit, er wurde verwundet, er wurde gesund gepflegt, er wurde gefangen. Er vegetierte hinter Stacheldraht in endlosen Tagen voller Heimweh. Und als endlich die Befreiung tam, da führte sie ihn nicht den Weg in die Freiheit, sondern in den Bürgerfrieg. Er erreichte seine Heimat nicht. Er wurde wieder in den wilden Strudel des Krieges geriffen. Er fämpfte und wußte kaum wofür. Die Sehnsucht nach der Heimat fraß ihn
bald auf, bis jemand aus der Heimat tam und ihm erzählte,
daß er dort ein Fremder sein werde.
Beide warfen die Waffen weg, beide flohen bei Nacht und Nebel über die Grenze. Als Bettler schlugen sie sich durch, als Rutscher, als Landarbeiter, bis sie schließlich durch einen günstigen Zufall bei einer Truppe Anschluß fanden als Tscherkessenreiter.
Genosse Brofat bittet uns um Veröffentlichung folgender Erklärung:
Um eine restlose Klarstellung der im Stlaref- Prozeß gegen mich erhobenen Vorwürfe somohl nach der tatsächlichen wie rechtlichen Seite hin zu erzielen, habe ich bei der zuständigen Staatsanwaltschaft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen mich selbst beantragt.
In dem Antrag heißt es u. a.: In der Hauptverhandlung im Brozeß gegen die Gebrüder Sklaret und Genossen Attenzeichen: 14. 1. J. 282/29 des Schöffengerichts Berlin- Mitte pom 5. Januar 14. 1. J. 282/29 Des Schöffengerichts Berlin- Mitte hat der Vorsigende, Amtsgerichtsrat Dr. Keßner, geäußert: ich hätte mich feiner Meinung nach der Begünstigung der im Starek- Prozeß oder eines der im Sklaret- Prozeß Angeklagten schuldig gemacht.
lich, und doch können sie die offizielle Ehe nicht magen. Die Berhältnisse sind eben stärker als sie.
Billy sagt: Ja, hier redet man so viel von der Freiheit, weil man sie nicht hat, ja, nicht einmal fennt." Wie sonderbar ist doch das Leben.
Man darf sich keine Gedanken machen, man muß weiter, immer weiter und Anita und er gehen fürs erste nach Polen . Der Tscherteffe hatte Billys Trics richtig eingeschäßt. Billy ist bald eine große Nummer. Er hat Anita, zwei Messermerfer und einen Halbblutindianer als Tänzer. Er steht mit der Schau in den Bergnügungsparks. In jeder Stadt werden Arbeitslose angenommen, sie werden in Combonanzüge ge steckt, sie dürfen beim Blockhausbrand tüchtig schreien, dürfen beim Postfutschenüberfall sich verhauen und verleben herrliche Tage. Sie bekommen wenig Geld, sie sehen kaum darauf, sind sie doch endlich einmal aus dem mordenden Einerlei der Arbeitslosigkeit gerissen. Ihre Tage haben mieder Farbe, ihre Stunden Bestimmung..
Drei Vorstellungen gibt man täglich. Das Publikum steht an. Frauen mit Kinderwagen, Schulbuben, Liebespärchen und mohlsituierte Bürger.
mit seinem Indianer bei den Redaktionen vor, er läßt sich, Billy versteht sich ausgezeichnet auf Reklame. Er fährt den Indianer und etliche Redaktionsmitglieder photographieren und einmal sett er es sogar durch, von einem Bürgermeister empfangen zu werden. Da sammelt sich auf der Straße eine ungeheure Menschenmenge an und Bilin ging flugs auf den Balton und hielt in englischer Sprache eine Nach vielen Bemühungen betam er einen Baß. Nun Rede. Die verstand wohl niemand, aber fie fagte ben Leuten find seine Papiere in Ordnung und er braucht in diefer Hinzu. Als dann Billy noch ein paar Löcher in die Luft schoß, ficht feine Schwierigkeiten irgendwelcher Art zu befürchten. war er der Held des Tages, Inzwischen hat er etwas Bech gehabt. Er hat zwei Die Schau steht immer nur turze Zeit an einem Ort. Rippen gebrochen und ein andermal das Schienbein per-| Behn Tage war der längste Aufenthalt. legt. Das fümmert ihn wenig. Er ist immer wieder im Sattel. Er leistet viel, er lebt anspruchslos und doch reicht Wenn es in Strömen regnet, tann man teine Borstellun es nie ganz so weit, wie es eigentlich hätte reichen müssen. gen geben. Dann wird der Grammophonapparat aufgedreht, Er lebt mit einem Mädchen zusammen, daß er gerne dessen Diamant entfeßlich fragt. Doch der Indianer vergißt heiraten würde. Doch hätte es dann seine Stellung verloren bei Musit das Heimweh, das ihn immer an Regentagen über und dieserhalb meiden sie die ftandesamtlich beglaubigte Ehe. fällt, und Meffermerfer, Anita und Billy befämpfen erfolgDas ist gegen beider Erziehung, das macht sie beide unglück- reich ihre Müdigkeit und nehmen bei Grammophongeschnarre
Anita ist müde. Billy ist ziemlich abgehetzt.
Die Arbeit im Rathaus.
Nachdem die Stadtverordnetenfigung in der vorigen Woche ausgefallen ist, werden am Donnerstag, dem 25. Februar, die Berliner Stadtverordneten wieder zu einer Sigung zusammentreten. Die Tagesordnung weist 27 Puntte auf. Berhandelt werden soll die Vorlage über den Erlaß der neuen Ortsfagung, durch die die Zuständigkeit der örtlichen Verwaltung in den Berwaltungsbezirken im Verhältnis zur Stadtgemeindeverwaltung geregelt
die immer wieder nötig werdenden Aufräumungsarbeiten in den Wagen vor.
In Warschau steht die Schau im Zoologischen Garten. Das Geschäft geht gut, doch hat Billy Bech und das ausgerechnet an dem Tage, an dem er dem alten Bison Haare aus der Stirnplatte riß. Dabei bringen doch Büffelhaare Glück, das weiß jeder Cowboy.
Billys Steigerpferd schlug mit dem Kopf und Billy klemmte sich die rechte Hand zwischen Sattel und Pferd. Trog der Büffelhaare, die nicht nur jeder Combon, sondern auch jeder andere vom Fach als Talismann schäßt, hat Billy sich zwei Finger der rechten Hand gebrochen.
Die Borstellungen werden nicht abgesagt, doch muß Billy manches fortlassen. Das bedrückt ihn schwer.
Billy sucht einen amerikanischen Arzt auf. Der gibt sich große Mühe. Ein Glück, daß die Schau zwei Monate in Warschau steht, nun fann Billy sich doch in Ruhe austurieren laffen. Billy geht gerne zu dem Amerikaner, bis er eines Tages erfährt, daß er sich von einem Frauen- und Kinderarzt behandeln läßt.
Da macht Billy empört Schluß und geht zu einem müssen noch einmal gebrochen werben." Chirurgen. Der fagt. Die Finger sind schlecht geheilt, sie
Darauf bricht er sie und verbietet Billy das Arbeiten. Billy hatte vor Schmerz geschrien. Er ärgert sich darüber. Er geht mißmutig durch Warschau . Er nimmt die Einladung eines Artisten an, er nimmt noch andere Einladungen an und schließlich folgt er Einladungen von Menschen, die er nicht einmal kennt und denen nur daran liegt, mit dem intereffanten Combon zu sprechen und ihn unter den Tisch zu faufen. Als seine Sinne sich umnebelten, eilte er auf die Straße. Seine Glieder versagten ihm den Dienst. Es war das erste Mal in seinem Leben, daß er richtig betrunken war. Noch während des Rausches tam ihm die Reue. Ein Dompteur hatte gesagt, als er an die ewige Heßjagd und gar nicht ans Trinten dachte: Wir ruinieren uns alle."
Das war nun Billys ganze Weisheit. Breitbeinig schwankte er durch die Straßen und murmelte vor sich hin: ir ruinieren uns alle, mir ruinieren uns alle."
( Fortlegung folgt.)