Arbeitsvolf in der Kunst.
Eine wertvolle volkstümliche Ausstellung.
Das Bezirksamt Friedrichshain veranstaltet in der Schulaula der 3. Bolfsschule, Petersburger Str. 4, eine bedeutsame Kunstausstellung„ Mensch und Arbeit". Die Besichtigung der Ausstellung steht jedem frei; ein Eintrittsgeld wird nicht genommen.
Der Bund für Kunsterziehung e. V., eine Organifation, in der Künstler, Pädagogen und städtische und staatliche Behörden vertreten sind, hat diese Ausstellung ermöglicht, er arbeitet uneigennütig. Die Künstler stellen ihre Bilder kostenlos zur Verfügung. Eine Kommission von Künstlern und Pädagogen suchen die für Schulen besonders geeigneten Werke heraus, und die Behörden sorgen für entsprechende Ausstellungsräume. Die Ausstellungen sollen vor allen Dingen der Schuljugend zugänglich gemacht werden. Sie können einen äußerst wichtigen Faktor in der Kunsterziehung des Volkes bilden. Am Sonntag murde die Aus stellung eröffnet. Stadtrat Genosse Günther vom Bezirksamt Friedrichshain hielt die Eröffnungsansprache, in der er der Freude Ausdruck gab, daß die Schulen mit dem Bezirksamt in der Volksbildungsarbeit gut zusammenarbeiteten. Reftor Genosse Sensa sprach als Vertreter des Bundes für Kunsterziehung. Bildhauer Isenstein, der im Namen der Künstler einige Worte über den Zusammenhang der Künste sprach, führte dann durch die Ausstellung. Alle Bilder zeigen arbeitende Menschen oder Arbeitsstätten. Otto Nagels ausgezeichnetes Bild„ Auf dem Wege zur Arbeit" fällt besonders auf. Bilder von Otto Freytag Am Schreibtisch" und Schularbeit", ein Trauernder Bergarbeiter" des Malers Komoll, Alfred Knispel mit seinen Bildern ,, Schmiede" und„ Arbeiterfrauen", Kuhfuß mit den„ Negeflickern", Ludwig Dettmann mit einem Bastell Edelstahlguß" geben der Ausstellung wertvolle Arbeiten. Ein zweiter Raum zeigt eine gute Auswahl von Graphiten. Zeichnungen von George Groß , Otto Dix , Käthe Kollwig, Heinrich Bille, Baluschek , Karl Holz liegen dicht beieinander und gestatten interessante Vergleiche. Große dekorative Blätter von Karl Brust, Darstellung von Arbeitern, übersteigert im Ausdrud, lenken die Aufmerksamkeit auf ein neues Talent.
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Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Ein reger Besuch lohnt die uneigennützige Arbeit der Künstler, die hier trotz eigener Not wertvolle Volksbildungsarbeit leisten. Besondere Anerkennung aber gebührt dem Bezirksamt Friedrichshain .
Ein Mann ertrunken, eine Frau gerettet. Trotz des warmen Wetters, das das Abtauen des Eises start fördert, liefen gestern auf der Havel noch mehrere Personen Schlitt schuh. Der 23 Jahre alte Arbeiter Walter Kid el aus der Grunewaldstr. 28 und eine 48jährige Frau Ida S. aus der Bauzener Etraße, die dicht nebeneinander liefen, brachen plöglich ein. Infolge des Schwunges geriet Kickel unter die Eisdecke und ertrank. Frau S. gelang es, sich an der Eiskante solange festzuhalten, bis Hilfe herankam. Unter großer Mühe konnte die Verunglückte geborgen werden. Die Leiche des ertrunkenen Arbeiters Kickel wurde trog stundenlanger Suche bisher nicht gefunden.
Gefallenengedenkfeier.
Im Plenarsizungssaale des Reichstages fand gestern eine Gedächtnisfeier an die Gefallenen des Weltfrieges, veranstaltet vom Volksbund deutscher Kriegsgräberrior statt. Reichspräsident von Hindenburg , begleitet von Reichsinnenminister Groener und dem Vizepräsidenten des Reichstages, von Kardorff, Reichskanzler Dr. Brüning sowie
behörden nahmen an der Feier teil. Um die Rednertribüne hatten
Ein
wenig Licht ins graue Heute.
Parteigenössische Treue und Kameradschaft.
werte Ausführungen:
Von einem in der praktischen Arbeit für erwerbslose Parteigenossen sammenfünfte noch im Vorjahre im Zeichen des Experiments, so tätigen Parteifunktionär in Weißensee erhalten wir folgende beachtens beweist ein Blick auf den Versammlungskalender, daß heute unter Förderung des Bezirtsvorstandes nach und nach alle Mit der langen unabsehbaren Dauer der Wirtschaftskrise verliert Kreise dazu übergehen. Können solche Veranstaltungen auch nicht auch für die meisten Opfer der Krise die Arbeitslosigkeit den Cha- nach einem allgemeinen Schema abgehalten werden und werden sie rafter einer kurzen Unterbrechung im Arbeitsverhältnis: sie ist nicht stets nach der Finanzkraft, nach den vorhandenen Räumlichkeiten mehr eine übersehbare Pause zwischen zwei Arbeitsstellen, ist viel und den sonstigen Hilfsmitteln der einzelnen Kreise eine besondere mehr ein unbestimmtes dunkles Schicksal geworden. Die Existenz Note erhalten, so sei es doch gestattet, die Erfahrungen aus einem unsicherheit tritt immer deutlicher hervor. Damit drohen zugleich die Fäden zu zerreißen, die einst den Arbeitern und Angestellten im fleineren Kreise, und zwar aus Weißensee, mitteilen zu dürfen. Betrieb mit der übrigen Umwelt verknüpften: die Beziehungen zum so fonnten wir bald feststellen, daß sie bei unseren erwerbs. Gingen wir zunächst etwas zögernd an die Zusammenkünfte, Beruf, zum Betrieb, zu den Kollegen. Der Strom des Lebens lofen Genossinnen und Genossen sowie bei den Sozial. rauscht an ihnen vorüber. In untätiger Muße verrinnt ein Tag rentnern und Invaliden, die ebenfalls zugezogen werden, nach dem andern. Je weniger innere Festigkeit, je weniger Einsicht großen Anklang fanden. Die ersten Teilnehmer, die unserem Rufe in die wirtschaftlichen Zusammenhänge einer hat, desto größer ist die folgten, sind nicht nur alle ständig wieder erschienen, die Betei ligung ist darüber hinaus in ständigem Steigen Gefahr, auch geistig den Boden unter den Füßen zu verlieren. begriffen, so daß wir schon einen erheblichen Teil unserer Erwerbslosen einen Nachmittag in der Woche in unserer Mitte sehen. Im Laufe des Winters haben wir in Vorträgen und Diskussionen eine Reihe politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Themen behandelt mit besonderer Berücksichtigung der Fragen, die das Schicksal der Erwerbslosen betreffen. Eine anschließende Kaffeepause gilt der behaglichen Plauderei und dem gegenseitigen Sichkennenlernen. Die legte Stunde ist schließlich der Unterhaltung gewidmet. Es erscheinen hierzu erwerbslose Künstler, die sich der Partei zur Verfügung gestellt haben und die Teilnehmer durch Gesangsvorträge, Lieder zur Laute, Rezitationen, heitere Vorträge ein wenig von den Sorgen des Alltags ablenken und ein wenig von dem vermitteln, was unsere Parteigenossen sonst entbehren müssen. So haben wir im Laufe des Winters gemeinsames Leid gemeinsam getragen; wir haben den Beweis erbracht, daß trotz der Bedrängnis unserer erwerbslosen Genossen die Bande mit der Partei nicht zerreißen, und wir wissen, daß aus unserem Teilnehmerkreis fich auch die Genoffen in den kommenden Kämpfen zur Verfügung stellen.
Hart und einschneidend von der Krise betroffen find seit langer Seit auch die in der Sozialdemokratischen Partei vereinigten Ge nossen und Genossinnen. Im ganzen Reiche sind Hunderttausende unserer Mitglieder ebenfalls erwerbslos, verrichten Kurzarbeit oder haben sonst unter den Auswirkungen der Krise zu leiden und müssen alle Opfer und Entbehrungen in gleicher Weise tragen.
Zugleich mit diesen ihren von der Not bedrängten Mitgliedern ist die Partei selbst vor gewaltige Aufgaben gestellt. Von einer Welt von Feinden umgeben, wird es nur gelingen, das Schiff des Sozialismus durch alle Klippen hindurchzusteuern, wenn die Kampffraft der Partei erhalten wird und wenn insbesondere unsere Erwerbslosen fest mit der Partei zusammengeschmiedet sind. Gewiß fann man erfreulicherweise feststellen, daß unsere Erwerbslosen dant jahrelanger Schulung und Einsicht in die wirtschaftlichen Zusammenhänge der Partei die Treue wahrten und als Funktionäre ihre Arbeit verrichten. Aber was ohnehin besteht, muß in dieser Zeit täglich erneuert und befestigt werden. Schon immer war die Gestaltung der Freizeit ein wichtiges Kapitel sozialistischer Bildungs- und Erziehungsarbeit. Laßt uns daher die ermerbslosen Genossen und Genoffinnen möglichst oft aus der Enge ihrer häuslichen Verhältnisse hinausführen, um in gemeinsamen Zusammenfünften zu zeigen, daß der Gedanke der Solidarität auch in der heutigen Zeit weiter besteht. Laßt keine Stunde vorübergehen, um die erwerbslosen Genossen anzuspornen und aufzurichten, damit der Alltag besser ertragen wird. Laßt uns die sonst brachliegende Energie und die 3eit erzwungener Muße ausnußen für vermehrte Schulung und Aufklärungsarbeit. Solche Arbeit kann, wenn sie richtig durch geführt wird, einen wichtigen Beitrag zu der jetzt überall geforderten Aktivität bilden.
Das gesamte Problem der Arbeit an unseren Erwerbslosen fann in diesen Zeilen nicht erschöpfend behandelt werden. Aus der Fülle der Aufgaben sei hier nur auf die regelmäßigen Beranstaltungen verwiesen, wie sie in den einzelnen Kreisen der Berliner Sozialdemokratie in diesem Winter durchgeführt wurden und die anderen deshalb vorzuziehen sind, weil hier Gelegenheit ist, ständig auf unsere Erwerbslosen einzuwirken. Standen solche Zu
Bruno 2ösche, Berlin N. 65, Togostr. 30, in die Stelle als Stadtverordneter eingerückt. Lösche hat das Amt angenommen. Seine Suteilung zu einer Bezirksverfammlung erfolgt durch den Stadtgemeindeausschuß.
eine große Zahl Bertreter von Reichs, Staats- und Kommunal Maskenball mit Saalfchlacht. die Chargierten der Korporationen und eine Abordmung der Reichs Blutiger Ausgang eines Zanzvergnügens. wehr mit den Fahnen der alten Berliner Regimenter Aufstellung genommen.
Die Gedenkrede hielt der evangelische Feldprobst D. Schlegel. Er erinnerte an die Opfer des Krieges, die uns eine Mahnung sein müßten, im festen Glauben an die fittlichen Kräfte unseres Volkes auch in dieser Notzeit auszuharren. Der Redner sprach viel von den gebrachten Opfern, deren wir uns würdig zeigen müßten, aber man vermißte in seiner Rede eine Stellungnahme gegen einen neuen Krieg, der uns noch mehr ins Unglück stürzen würde. Das Lied vom guten Kameraden und der gemeinsame Gesang der ersten Strophe des Deutschlandliedes beendeten die Feierstunde.
Im Anschluß an die Feier schritt der Reichspräsident die Front der Ehrentompagnie ab, die vor dem Reichstagsgebäude Aufstellung genommen hatte. Von der zahl reichen Menschenmenge, die am Rande des Tiergartens und auf dem Platz der Republik wartete, wurde der Reichspräsident begeistert begrüßt.
Gelbstmord eines Ehepaares.
Die furchtbare Not hat wieder zwei Menschen in den Tod getrieben. Heute früh bemerkten Bewohner des Hauses Schaper straße 31 in Wilmersdorf auf dem Treppenflur starken Gasgeruch, der aus der Wohnung des Kaufmanns May Deutsch drang. Da auf Klopfen niemand öffnete, verschaffte sich die Polizei gewaltsam Einlaß in die Wohnung. Im Schlafzimmer fand man Deutsch und seine um einige Jahre jüngere Frau durch Gas vergiftet auf. Die Wiederbelebungsversuche der Feuerwehr waren ohne Erfolg. Wie aus hinterlassenen Briefen hervorgeht, hat sich die wirtschaftliche Lage des Ehepaares in der letzten Zeit derart verschlechtert, daß sie keinen anderen Ausweg mehr als den gemeinsamen Freitod sahen.
Alexander Meyer 60 Jahre alt.
Unser Genosse Stadtrat Alexander Meyer vom Bezirks= amt Reinidendorf tritt heute in sein sechzigstes Lebensjahr. Als Kind machte er alle Leiden einer Vollmaise der Vergangenheit durch, lernte dann das Buchdruckerhandwerk, wanderte, wurde Ver
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In der Ortschaft Udvarnok bei Thyrnau fand am Sonnabend ein Maskenball statt, bei dem es zu unbeschreiblichen Schreckensszenen tam. Zu der Veranstaltung hatten sich auch zahlreiche junge Burschen aus der Umgebung des Dorfes eingefunden. Die ein heimischen Bauern wollten die Fremden aus dem Tanzfaal hinausprügeln. Nach Mitternacht entstand eine Saalschlacht, bei der Schlagringe, Bleirohre, Messer und Revolver als Waffen gebraucht wurden. Unter den Frauen und Mädchen brach eine Panit aus, sie versuchten, aus dem Saal zu flüchten. Die Gendarmerie stellte fest, daß etwa fünfzig Revolverschüsse abgegeben wurden. Fünf Personen wurden getötet, vierzehn schwer und zahlreiche leichter verletzt. Zehn Burschen, bei denen noch Revolver und andere Waffen vorgefunden wurden, sind verhaftet worden.
Wohnungen stehen leer- aber nicht für Arbeitslose
Der Leidensfelch des langfristig Arbeitslosen, der schließlich eines Tages mit Frau und Kind auf der Straße figt, ist damit noch nicht bis zur Neige geleert; immer neue Widerwärtigkeiten, Schwierig feiten und Notlagen bedrängen sein armseliges Dafein.
Dem Arbeitslosen K. mit Frau und drei Kindern, wovon das Jüngste ein Jahr zählt, ward die Ermission beschert; nun begann der bekannte Dauerlauf nach einer neuen Unterkunftsstätte, das ermüdende, nervenzermürbende Anklopfen bei den Hausgestrengen mit dem dazugehörigen großinquifitorischen Verhör. Frage 1: Haben Sie Arbeit? Antwort: Nein! Frage 2: Haben Sie Kinder und wieviele? Antwort: Ja, drei; düsteres. Gewölk umzieht jetzt die Stirne des Hausgewaltigen und er lehnt den Mieter ab. Trotzdem das Wohlfahrtsamt dem Manne eine schriftliche Bescheinigung darüber aushnädigte, daß es für die Zeit seiner großen Not lage für die Wohnungsmiete auffäme, trotzdem der Mann naturgemäß jedem Hauswirt diese Sicherheit vorwies, ist es ihm in tagelanger Rennerei, man kann schon beinahe sagen, Bettelei, nicht gelungen, ein Unterkommen zu finden. Es scheint das Ach- und Wehgeschrei der Hauswirte doch nicht so ganz zuzutreffen, weil sie auf der einen Seite nur Kinderlose aufnehmen wollen, auf der anderen Seite die Mietezahlung durch das Wohlfahrtsamt einfach
bandsmitglied und vor mehr als 40 Jahren Partei ablehnen. Wohin soll der Mann nun gehen? Die Frau ist schwer
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genosse. Von Kiel aus kam er nach Berlin an den Vorwärts". Im Weltkrieg in vorderster Front und schwer friegsdienstbeschädigt, wurde er nach der Revolution durch das Vertrauen der Arbeiterschaft in die kommunale Verwaltung berufen, wo er als Stadtrat in Reinickendorf seit 1921 michtige Dezernate innehat. Mit besonderem Eifer ist Alerander Meyer seit langen Jahren für die Arbeitersportbewegung tätig.
Der Nachfolger Weinbergs im Stadtparlament.
Für den verstorbenen Stadtverordneten Genossen Dr. Siegfried Weinberg ist nach der durch den Wahlvorschlag bestimmten Reiherfolge der Bezirksverordnete und Jugendsekretär Genosse
asthmaleidend, sie kann keine Treppe steigen und auch nicht in winzigen Liliputräumen ohne Luft und Licht hausen, drei Kinder haben das Bedürfnis und vor allem den Anspruch auf halbwegs gesunde Wohnräume und der Raum muß mindestens so groß sein, daß 5 Betten darin Plaz finden. In drei Tagen ist Ermittierung, in drei Tagen fizen fünf Menschen mit all ihrer Habe auf der Straße...
Ulfes Wasserschloß niedergebrannt. Das Rittergut Miltel bei Bauzen, durch sein wundervolles Wasserschloß weit über Sachsens Grenzen hinaus bekannt, wurde von einem auf Brandstiftung zurückzuführenden Schadenfeuer heimgesucht. Die gesamte Ostseite des Schlosses ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Gewiß mögen solche Zusammenfünfte nur eine bescheidene Hilfe für unsere Erwerbslosen sein. Sie sollen und dürfen aber auch nicht als eine Art Ersatz für sonstige mangelnde Maßnahmen aufgefaßt werden, sondern nur als Ergänzung aller Bestrebungen für die Ueberwindung der Krise. Sie sollen auf der anderen Seite auch nicht als Revolutionierung der Erwerbslosen im Sinne der KPD. aufgefaßt werden. Vielmehr sollen sie unter unseren Erwerbslosen und darüber hinaus unter allen denen, die unter der heutigen Krise zu leiden haben, das Bewußtsein für die Unzulänglichkeiten der heutigen Wirtschaftsordnung weden und den Willen lebendiger werden lassen, diese Ordnung durch eine bessere zu ersetzen. Wir sind nicht der Auffassung, daß die Entscheidungsschlacht mit einem verelendeten Proletariat geschlagen wird, wir wollen aber die Kampffähigkeit des Proletariats einschließlich der Erwerbslosen wachhalten und sie widerstandsfähig machen, nicht nur die heutige Krise zu überwinden, sondern auch nach Ueberwindung des Faschismus zum entscheidenden Angriff vorzugehen.
Falschmünzerei blüht.
Falschmünzerwerkstatt in Hamburg ausgehoben. Hamburg , 22. Februar.
Dank der Aufmerksamkeit eines Geschäftsmanns gelang es, eine Falschmünzergesellschaft hinter Schloß und Riegel zu bringen. Bei einem in der inneren Stadt wohnhaften Zigarrenhändler erschien heute ein Mann, der Rauchwaren faufte und mit einem 20- Mart- Schein bezahlte. Der Geschäftsmann erkannte die Geldnote als falsch und veranlaßte die Festnahme des Verausgabers, eines 36jährigen Schlossers. Weiter wurde sein auf der Straße martender Komplice, ein 39jähriger auf St. Pauli wohnender Schiffsheizer, festgenommen. Beamten der Landesfalschgeldstelle der Hamburger Kriminalpolizei gelang es dann im Berlaufe der Ermittlungen, die Falschmünzerwerkstatt in einer in der DithmarRoel- Straße belegenen Etagenwohnung aufzustöbern. In dieser Werkstatt war ein 26jähriger Mann, der ,, Kaufmanu",„ ,, Reisende" und Kohlentrimmer" B., mit dem Herstellen falscher 20- MarkNoten beschäftigt. Eine Anzahl fertiger Falschnoten wurden ge= funden. Das Falschmünzermaterial wurde beschlagnahmt. Berhaftet wurde auch unter dem Berdacht der Mittäterschaft seine Braut.
Ein Berg stürzt zu Tal.
Cochem an der Mofel, 22 Februar. Der mun schon faft zwei Jahre sinkende Berg bei Cochem , der die ganze Umgebung in Angst hält, ist vom 9. Januar bis 16. Februar um weitere 60 Zentimeter, also insgesamt um acht meter gesunken. Täglich wird ein Fallen von 2 Zentimetern festgestellt. Tag für Tag lösen sich schwere Gesteinsmassen und stürzen mit donnerartigem Getöse in die Tiefe. Nach dem starfen Frost der letzten Tage hat das plötzlich auftretende. Tauwetter große Riffe verursacht, so daß stündlich das Abstürzen des Berges be= fürchtet werden muß.
Zum legten Male„ Kampf um Kitsch".
Das Berliner Theater hat gestern das mit großem Erfolg aufgeführte Stück von R. A. Stemmle ,, Kampf um Kitsch" zum letzten Male gegeben. Da den Kindern eine weitere Mitmirkung nicht gestattet wird, muß das Stück vom Berliner Spielplan verschwinden. Der Bezirksverband des Bundes der Freien Schulgesellschaften Deutschlands hatte sich zwei Vorstellungen gesichert. Die für Dienstag, den 23. Februar, angesetzte Nachmittagsvorstellung fann nun leider nicht stattfinden. Alle bereits gelösten Karten behalten ihre Gültigkeit für die Vorstellung am Mittwoch, dem 24. Februar, abends 7 Uhr. Preis, wie bisher angegeben, 65 Pfennig einschließlich Garderobe und Theaterzettel. Karten beim Obmann im Theatervorraum.
Versteigerung des Karlsturms bei Geltow .
Vor dem Potsdamer Amtsgericht wurde der früher dem Prinzen Friedrich Leopold von Preußen gehörende Karlsturm mit Gelände bei Geltow , allen Touristen wohlbekannt, zwangsversteigert. Das höchste Gebot gab Frau Anna Hesse aus Berlin - Schlachtensee mit 20 000 Mart. Der Vertreter der Erbmasse des Prinzen legte gegen die Erteilung des Zuschlages Beschwerde ein.
1932
Dieses Jahr kein Katarrh
wenn Du
90 1.45 PE
Wuss
nimmst!