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Stalin   imitiert Mussolini  .

Politifche Emigranten verlieren Staatsbürgerschaft. Mostau, 22. Februar.

Arbeitslose dichten

Von Mar Eck- Troll

Fast täglich senden mir Arbeitslose Gedichte. Die besten Ge-| Mir fnurrt seit gestern schon ganz fürchterlich der Magen, dichte aller Zeiten und Völker hat das Leid, das Erleiden zum Am besten ist's, ich leg mich schlafen, um den Hunger Schöpfer. Heinrich Heines   schönste Lieder dichtete er in seiner zu vergeffen. Matrazengruft".

Zu allen Zeiten suchte der unglücklich Liebende Trost im Reinemachen.

Das Präfidium des Zentralvollzugsausschusses hat nach einer fowjetamtlichen Mitteilung eine Liste von im Ausland lebenden Emigranten veröffentlicht, die bisher noch im Befih eines Sowjetpasses find und die wegen ihrer tonterrevolutionären Tälig­teit die Bürgerrechte in Sowjetrußland verlieren. Ihnen wird die Einreise in die Union   der Sowjetrepubliken auch mit Papieren ausländischer Mächte verboten. Die Lifte enthält 37 Kamen von Mitgliedern der Trokki- Opposition, der ehemaligen fozial- Der Arbeitslose als Dichter ist so eigentlich erst eine revolutionären Partei, der sozialistischen   Menschewisten usw. In Erscheinung der Nachkriegszeit. der amlichen Mitteilung werden folgende Namen besonders ge- Wir kennen die Ursachen dieser fürchterlichen Arbeitslosigkeit: nannt: Troßfi, Abramowitsch, Dan, Garwi, Po- Weltkrieg mit seinen schweren finanziellen Belastungen für die frojow, Domanewstaja. Staaten, die Rationalisierung der Betriebe, das laufende Band", bie Ueber- Bevölkerung und die nicht genügend herabgesetzte Ar­beitszeit. Durch fast alle Gedichte, die mir in den letzten Monaten von Arbeitslosen" zugeschickt wurden, geht diese fchaudervolle hoffnungslosigkeit, ie wieder Arbeit zu be­Und ein einziger Aufschrei geht durch alle diese Gedichte:

Einmal topiert der italienische Faschismus den ruffischen Bol schemismus, das andere mal umgefehrt. Die Entziehung der Staats­bürgerrechte für die im Auslande lebenden politischen Flüchtlinge ist eine alte Erfindung Mussolinis. Sie hat den Kampfesmut der ,, Fuorisciti" nicht zu brechen vermocht. Die gleiche gegen unsere russischen Genossen und gegen Troßfi verfügte Maßnahme Stalins wird genau so wenig Erfolg haben. Außerdem hat sie ja nur theo­retische oder sogar symbolische Bedeutung, denn wenn die Emi­granten die Sowjetgrenze wieder überschritten, wäre ihnen die Gewehrfalve einer GPU- Rotte in irgendeinem Gefängniskeller sicher.

Demagoge Kube gegen Beamte.

Eine fleine Anfrage

In einer Kleinen Anfrage des nationalsozialistischen Landtags: abgeordneten Rube war die Verweisung eines Schülers von einer höheren Schule in Frankfurt   a. d. D. zur Sprache gebracht worden. Angeblich soll die Verweisung des Schülers durch den Oberstudien­Direttor Dr. Eggers gemeinsam mit dem Klaffenleiter Schulze erfolgt fein, meil der Schüler dem nationalsozialistischen Schülerbund angehört haben soll. In der Kleinen Anfrage wurden u. a. an das Staatsministerium folgende Fragen gerichtet:

3. Ist fich das Staatsministerium darüber flar, daß seine gegenwärtige Haltung nach den nächsten preußischen Landtags­mahlen die schärfsten Gegenmaßnahmen gegen diejenigen hervor rufen wird, die heute im Gegensaß zur Verfassung von Weimar  deutsche Menschen wegen ihrer politischen Gesinnung unter Aus­nahmerecht stellen?

4. Ist sich das Staatsministerium darüber klar, daß Beamte, wie der Oberstudiendirektor Dr. Eggers und der Klaffenleiter Schulze, nach den nächsten preußischen Landtagswahlen gericht licher Verfolgung übergeben werden wegen Amtsmißbrauches und Berlegung der Bestimmungen der Verfassung von Weimar  ?"

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung auf die Kleine Anfrage   folgende Antwort erteilt:

Bei seiner Vernehmung hat der Schüler Karl- Heinz Ewald Dom staatlichen Friedrichs- Gymnasium in Frankfurt   a. d. O. aus­drücklich bestritten, Mitglied des Nationalsozialistischen   Schüler­bundes zu sein. Seine Verweisung ist auch nicht aus diesem Grunde erfolgt.

Obwohl fich hiernach die Antwort auf die weiteren Fragen erübrigt, stelle ich im Einvernehmen mit dem Herrn Minister des Innern festt, daß die Fragen zu 3 und 4 lediglich dem agogisch und dazu bestimmt sind, unter Mißbrauch der Rechte des Abgeordneten, Beamte, die nichts meiter als ihre Pflicht getan und die Verfassung gewissenhaft beachtet haben, unzulässigerweise einzuschüchtern."

1240000 Wohlfahrtserwerbslose.

fommen.

Gebt uns Arbeit!"

Dieses Nichtstun macht das Leben wertlos. Zu einer Sache, die man leichthin wegwirft. Daher auch nach dem Krieg die höchste Selbstmordziffer seit Jahrhunderten.

Millionen verschlingen ein Buch nach dem anderen. Oft üble Kriminalromane. Viele lesen ja auch nicht, um sich weiterzubilden. Betäuben wollen sie ihre niederorüdende Hoffnungslosigkeit, die besonders entmutigend wirkt nach den ersten Monaten der Erwerbs­losigkeit, da alles Bemühen. Arbeit zu finden, vergebens war, die legten Ersparnisse für Papier, Briefbogen, Umschläge und Borto für Bewerbungsschreiben nuglos ausgegeben sind.

Für viele ist dann Feder und Papier   Trost. Sie dichten. Ein Kaufmann aus Frankfurt am Main  - nach Beendigung der Rehrzeit abgebaut-- schreibt drei Jahre nach seiner Kündigung: Drei Jahre arbeitslos.

Ich bin jetzt schon drei Jahre arbeitslos, Das fann doch nicht so weitergehen, Vielleicht gewinn ich boch noch mal das große Los! Einmal muß schließlich doch etwas geschehen! Seit langem geht's mir hundeschlecht, Mein Aeußeres ist ziemlich mitgenommen! Das Schicksal ist doch hart und ungerecht, Ich find: Ich habe schrecklich abgenommen. Als man mich seinerzeit entlassen,

Da sagte man: Es tut uns leid. Wir müssen leider sparen!" Ich kann doch deshalb meinen Chef nicht hafsen, Er, fönnt am Ende nicht an die Riviera fahren. Borbei die Hoffnung, daß sich endlich Arbeit biete, Seit gestern muß ich wieder Kohldampf schieben, Im Nachttisch liegt das letzte Geld zur Miete,

Ach, gestern, ja, gab's Brot mit Gelbe Rüben Der Anzug, den ich trage, ist schon ganz zerschlissen, Auch wär' es höchste Beit, daß ich die Stiefel fohlen ließe, Das Leben ist doch so beschissen!

und menn es regnet, frieg' ich nasie Füße. 3d glaub ich werd' die Uhr zum Pfandhaus tragen, Ich muß doch schließlich wieder mal was essen,

Rasputin  ".

Capitol

199

In Preußen kommen auf 1000 Einwohner 31,9 Wohlfeines Absterbens, Rasputin  , der Bauern- Wundertüter, der auf die fahrtsunterstützte.

Die Zahl der von den Gemeinden betreuten Wohlfahrts erwerbslosen ist im Januar weiter sehr erheblich gestiegen. Nach der Erhebung des Preußischen Statistischen Landesamts vom 31. Ja­muar find in Preußen 1 216 328 vom Arbeitsamt anerkannte Wohl­fahriserwerbslose bei den Bezirksfürsorgeverbänden gezählt worden gegenüber 1 112 844 am Ende des Vormonats, so daß sich im Januar eine Zunahme um 103 484 oder 9,3 Proz. ergibt, die zwar etwas geringer ist als im Dezember( 113 259), aber fast die doppelte Höhe des Zuwachses im Vergleichsmonat des Vorjahres ( 55 830) erreicht.

Gegen den 31. Januar 1931 hat sich die Wohlfahrtserwerbs­

lofenzahl um 576 690 oder 90,2 Proz. erhöht.

Auf 1000 Einwohner entfallen im Staatsdurchschnitt jet 31,9 Wohlfahrtserwerbslose. Einschließlich der Unterstüßten, deren An­erfennung als Wohlfahrtserwerbslose nur am Stichtage vom Ar­beitsamt noch nicht ausgesprochen gewesen ist( Ende Januar 23 977), ist die Gesamtzahl der von den preußischen Bezirksfürsorgeverbänden laufend unterstüßten Wohlfahrtserwerbslosen von rund 1 135 000 Ende Dezember 1931 auf 1 240 000 Ende Januar 1932 angewachsen. Bon den Wohlfahrtserwerbslosen haben 46 196( Dezember 51 160) in Fürsorge oder Notstandsarbeit gestanden. Wie schon in den letzten drei Monaten des Vorjahres ist auch im Januar 1932 der Zugang an Wohlfahrtserwerbslosen in den 2and gemeinden(+13,7 Broz.) und freisangehörigen Städten (+10,3 Broz.) wieder stärker gewesen als in den Stadtkreisen (+7,9 Proz.).

Nazi- Terror auf der Stadtbahn.

Ein größerer Trupp aus einer Versammlung kommender Nazis stieg gestern nacht um 11% Uhr in Treptow aus der Ringbahn in die Stadtbahn um und gebärdete sich derart, als seien fie schon im Dritten Reich angelangt. Deutschland   er­mache...", Heil Hitler" brüllten sie den Fahrgästen zu, um sie zu provozieren und zu terrorisieren. In Schöneweide wandte sich ein älterer Herr gegen das wüste Treiben der Nazihorden, das sie auf den Bahnsteigen der verschiedenen Haltestellen fortsetzten. Seine Bemerkung wäre ihm sehr übel bekommen, wenn nicht ein Polizeioffizier zwei Hafentreuzler, die fich auf ihn stürzen mollten, im letzten Augenblick von der Tür des Wagens zurüd­gerissen hätte. Ob der eine oder andere der übelsten Schreier auf den Bahnhöfen festgestellt wurde, konnte nicht beobachtet werden, ist auch faum anzunehmen, da sich fein Stationsvorsteher mit der Bei größeren Beranstaltungen der Bande einlaffen wollte. NSDAP  .. mo nachdem ähnliche Belästigungen der Fahrgäste der Ring- und Stadtbahn erfahrungsgemäß zu erwarten sind, müßte Borforge getroffen werden, um die heulenden Dermische in ihre Schranken zu vermeisen.

Eine der seltsamsten Figuren des 3arenreiches in der Zeit zarische Familie und die Politik maßgebenden Einfluß gewann, ist schon einmal als Filmheld auserforen worden. Den Spuren des stummen Films folgt jetzt der Tonfilm in der gleichen Stoffwahl. Russisches Milieu und russische Eigenart ist mit Hilfe russischer Be rater wohlgetroffen, aber weder die Manuskriptverfasser, noch der Regisseur Adolf Trotz   haben diesen Herensabbath von bäuerischer Kraft, Wolluft und Aberglauben und einer deladenden Hofgesell­schaft den entsprechenden Ausdruck zu geben vermocht; der Film ist zu forrett, begnügt sich mit den Aeußerlichkeiten. Er ist eine Chronit der bekanten Begebenheiten, aber er wühlt nicht auf, er zeigt nicht die ganze Morschheit und Berderbtheit der herrschenden Schicht, er hat nicht den Taumel und die Seelengewalt des großen Zauberers, so sehr er auch Drgien auf Orgien häuft. Conrad Veidt   ist der Rasputin, sparsam im Wort( wie übrigens der ganze Tonfilm), sparsam auch in der Geste und in der Verwendung seiner pielgerühmten Dämonie. Er ist fein bäuerischer Willensmensch, nicht das große Tier mit seinen Urinstinkten, sondern eher ein ver feinerter Nervenmensch mit großer fuggeftiver Gewalt und der Luft am Spiel mit den Frauen. In den letzten Szenen, da er nom Fürsten Jusfupoff zur Strede gebracht wird, aber sowohl dem Gift wie den Revolverschüssen lange widersteht, gewinnt er seine ganze Größe; das lange, schmale Gesicht nimmt visionären Ausdrud an, die Augen versehen den übrigens menig russischen Fürsten   in Angst und verbreiten Entsegen um sich. Aber der ganze Rasputin wird uns nicht flar, es fehlt an der psychologischen Vertiefung. Alle anderen Figuren verblaffen daneben, sie sind fast gar nicht herausgearbeitet und dienen nur als Hintergrund. Die Musik untermalt fräftig die Vorgänge.

I.

Eine Kartothek für 4% Millionen Karten.

Zur raschen und übersichtlichen Bearbeitung von 4% Millionen Ausweisblättern ist bei der Zentralsozialversicherungs- Anstalt in Ausweisblättern ist bei der Zentralfozialversicherungs- Anstalt in Brag ein neues Kartotheksystem eingeführt worden, über das Zu Dr. Schmidt- Friedländer in Reclams Universum" berichtet. der Anstalt gehören Millionen Personen, von denen Karten geführt werden. Im ganzen hat die Anstalt 4% Millionen Aus­weisblätter aufzubewahren und zu verabreichen. Diese Menge würde, ein Blatt aufs andere gelegt, sich zu einer Säule von 3000 Metern Höhe auftürmen. Aller dieser Schmierigkeiten ist man nun durch eine Stahl- Kartothet Herr geworden, die eigens zu diesem 3med angelegt wurde und jetzt fertiggestellt ist.

Die Kartothet, die aus Stahl besteht, beansprucht einen ver­hältnismäßig geringen Raum, ist übersichtlich, unbedingt zuverläffig und ermöglicht ein sehr schnelles Arbeiten; sie befindet sich an den beiden Längsseiten eines Saales mit Oberlicht. Je 340 Schubladen von 3 Metern Tiefe, die aus Stahl lech bestehen, bilden einen Kartothatblod, und pier solcher Blöcke sind auf jeder Seite, so daß also im ganzen acht Blöcke mit 2720 Schubladen vorhanden find. Jeder dieser 5 Meter hohen Blöde mird nun mit Hilfe eines be­Durch einen Drud meglichen Arbeitsstuhles bebient.

Und nach weiteren vier Wochen dichtet er:

Sie warten nicht mehr auf das Stellenblatt. Sie warten mittags nicht mehr auf das Stellenblatt! Sie schreiben auch nicht mehr Offerten, denn davon werden sie ja doch nicht fatt Höchstens, daß fie darüber traurig merben Hat einer Glud, dann heißt es mal in Jahren: ,, Wir brauchen jemand, stellen Sie sich vor!" Du eileft hin mit frischem Hemd und Kragen und Sonntagsanzug, der schon abgetragen. und man empfängt dich, tut dich vieles fragen, du hoffeft, zitterst, doch man lächelt falt,

und alsbald wirst du dann erfahren,

daß Männer von vier-, fünfundzwanzig Jahren, doch alle längst schon viel zu alt.

Die meisten haben's denn auch aufgegeben, Sie wissen, daß sie doch nichts mehr bekommen, Sie hoffen nicht mehr allzuviel vom Leben, daß höchstens sie

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vom Arbeits- auf das Wohlfahrtsamt noch tommen.

Sie fommen mehr und immer mehr herunter, hun stille all ihr Leid verwinden, pfeifen aufs Leben und all den Plunder, vielleicht geschieht doch eines Tags ein Wunder, indem sie endlich, endlich Arbeit finden. Ein Arbeitsloser aus dem Ruhrgebiet   schreibt mir folgendes: Wir fragent.

Der Magen frurrt und die unge pfeift, Die Kälte mit eisigen Händen uns greift, Durchrüttelt uns alle Knochen.

Das Elend macht uns die Augen groß, Bir jammern nicht fragen das eine bloß: Wer hat unser Leben zerbrochen?

Ber mar's, der auf die Straße uns stieß? Ja, war es ein Gott, der uns darum verließ, Weil nie wir Choräle sangen?

Wart ihr's vielleicht, die ihr trinkt und eßt Und im satten Schlaf die anderen vergeßt, Ihr, mit den noch feistroten Wangen? Wir grübeln vor den Häusern herum, Wir frieren in Lumpen und tragen es stumm. Doch wenn an Türen wir pochen,

Dann zeigen wir starr auf unser Los,

Dann betteln wir nicht, dann fragen wir bloß: Habt ihr unser Leben zerbrochen?

So geht es durch zahlreiche Gedichte von Arbeitslosen, die mir zugesandt wurden.

Immer und immer wieder dieser Aufschrei gegen diese körper­fiche und vor allem seelische Not des Erwerbslpjen. Immer dieser Schrei nach Arbeit!

Man sollte solche Arbeitslosen Gedichte" famme In und als Buch herausgeben od sad

auf einem Knopf fann der auf dem Stuhl fizende Beamte nach Belieben in waagerechter oder fentrechter Richtung am Blod ent­lang oder hinauf oder hinunterfahren, ja, er tann fiá) sogar in fchräger Richtung bemegen. Bisher ist das Material nad) den Namen der Bersicherten geordnet; neuerdings geht man zum 3iffern. ſyſtem über. Nach der früheren Art der Registrierung würde man für die 4% Millionen Blätter eine Fläche von 1730 Quadratmetern gebracht ist. gebraucht haben, während jetzt alles bequem in einem Raum unter­

Mag Adalbert als Hasenklein.

Im Komödienhaus, das zur Zeit von der Gastdirektion Lippschütz verwaltet wird, spielt jetzt mag Adalbert die Titel­rolle in ,, Hasenklein kann nichts dafür". Die politische Parodie dieses amüsanten Schwants ist nicht gerade neu und tiefgründig manches tönnte aus Freytags Journalisten" stammen, aber der fleine Schneidermeister, den der groteste Zufall auf den Platz des Ministerpräsidenten führt, bietet die Möglichkeit zur Entfaltung großer Schauspieltunst. Adalbert gibt ihn als ein erwachsenes enfant terrible", das sich in seiner geistigen Armut nicht vorstellen fann, wie sein Berhalten auf andere mirft. So bekommt der ver­bodte Spießer, der in jeder Situation nur das ihn rein persönlich Betreffende begreift, durch Adalbert noch eine befondere Note von tapfiger Grobheit. Den Höhepunkt erreicht Adalbert, menn ihn im Taumel des Erfolges der Größenwahn padt. Dann sieht man statt Adalbert einen gemiffen Adolf an der Spitze des Dritten Reiches vor sich.

K.

Eine franzöfifche Goethe- Medaille. Zur Feier des 100. Ge­burtstages Goethes stellt die Pariser Münze eine Medaille her, die von R. Bénard nach dem berühmten Medaillon von David d'Angers  geschaffen wird. Die Rückseite der Medaille wird zwei verschiedene Fassungen zeigen. In der einen ist die Begegnung zwischen Fanst und Helena dargestellt, während die andere, die für die Straßburger Goethe- Feier bestimmt ist, eine Szene aus der Straßburger Zeit des Dichters bringt. Auch zwei andere Gedächtnismedaillen werden in der Pariser Münze jetzt hergestellt, eine zum Gedächtnis Washingtons und eine zum Gedächtnis Spinozas, deffen 300. Geburtstag gefeiert

wird.

Generalmusikdirektor Kleiber wurde für die Staatsoper auf weitere drei Jahre verpflichtet.

Ein Goethe- Film wird unter der fünstlerischen Oberleitung des Reichstunstmarts Dr. Rebslob und unter Regie von Eberhard Fro­ wein  , der gemeinsam mit Dr. Redslob das Buch schrieb, gedreht. Im Museum für Naturkunde   spricht Mittwoch, 6 1hr, Professor moler über den Elbestrand: 8 Uhr Profeffor Pappen beim über selbstätige Mechanismen im Fischkörper.

In der Urania   spricht Mittwoch, 8.15 Uhr, im Robert- Schumann­Saal Dr. Biehle über Wunder der Menschen it imme"

Profeffor Georg Schumanu veranstaltet am 24. Februar und 14. März im Saal der Singakademie zwei Rammermusikabende, bei denen das Klingler- Quartett und Mitglieder der Staatskapelle mitwirken. Die Jüdische Kleinkunstbühne Simche" wird Donnerstag im Lpgen­haus in ber stleiſtſtraße eröffnet. Für die führenden Rollen ist Sennv Sehmann verpflichtet. Die Regie führt Michael Rasumun.

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Niddy Impekoben tanzt bas Neue Programm" Donnerstag und Sonnabend um 8 1hr im Beethoven- Saal.