Einzelbild herunterladen
 
  

Nun doch Bierstreif?

Der Beschluß der Gaffwirtsvereinigung Berlin  .

Die Lokalkommission der Gastwirtsvereinigungen Berlins   ver anstaltete gestern eine Funktionärversammlung, in der von den in­zwischen geführten Verhandlungen mit der Reichsregierung und den anderen Behörden Kenntnis gegeben werden sollte. Auf Grund der Mitteilung, daß die Reichsregierung dem Gastwirtsgewerbe ab 20. März eine Ermäßigung der Reichsbiersteuer um 7 Mart pro Hektoliter zugesichert habe, sah sich die Lokalkommission veranlaßt, den Funktionären eine Entschließung vorzulegen, der zufolge von einer Verkündung des Streifs Abstand genommen werden sollte.

Diese Haltung der Führer der Lokalkommission, die von dem ersten Borsitzenden der Lokalkommission, Litfin, vorgetragen wurde, löfte den entschiedenen Widerspruch der Funktionäre und Bor Etwa 15 Redner stände der einzelnen Gastwirtsverbände aus. sprachen sich gegen die Annahme der Entschließung aus, und ein Vertreter der Lokalkommission, der sich für die Annahme einſegte, wurde von der erregten Bersammlung niedergebrüllt, fo baß er nicht zu Worte tommen fonnte.

Die Konsum- Generalversammlung

Anzeichen für eine Stabilisierung der Wirtschaftslage

In der am 22. Februar im Lehrer- Vereinshaus abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung der Berliner   Verbraucher­organisation erstattete Geschäftsführer Böhm Bericht über das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres. d. h. für die Zeit vom 1. Juli 1931 bis 31. Dezember 1931.

Die

Der wirtschaftliche Niedergang, fo führte der Rebner aus, hat seit Juli 1931, feit den Tagen des Ausbruchs der Bankentrise, verschärfte Formen angenommen. Banffeiertage und die durch die Notverordnung geschaffene Rege lung der Spargeldauszahlungen veranlaßten den ängstlich geworde nen Teil der Sparer zur

Abhebung von Spargeldern, die entweder zum übereilfen und oft unüberlegten Ankauf von Sachwerten verwendet wurden oder lange Zeit, zum Teil heute noch, brach zu Hause liegen blieben.

Die Lage des Geld und Kreditmarftes erfuhr dadurch eine Ber­Schärfung, die fich für die Gesamtwirtschaft in nachteiligster Weise ausmirfte; auch für die so unflug handelnden Sparer ergaben sich nur Nachteile, da sie Zinsverluste in Kauf nehmen mußten oder, wenn Sachwerte erworben wurden, mit teilweiser Entwertung zu

Die Entschließung der Lokalkommission wurde dann auch mit übergroßer Mehrheit abgelehnt und man stimmte einem aus der Versammlung formulierten Antrag zu, durch den der Streif. beschluß vom Sonntag aufrechterhalten blieb. Als Kampfziele wurden die Ermäßigung der Reichsbiersteuer auf 5 M. pro hektoliter zur Herbeiführung einer Bierpreissenkung, die Herab. segung der Gemeindebiersteuer auf die Hälfte des gegenwärtigen Satzes, die Beseitigung der Gemeindegeträntesteuer mit Birfung vom 1. April dieses Jahres und die Ermäßigung der Luftbarkeitsrechnen haben. steuer auf die Reichsnormativfäge gefordert.. Der Borsigende der Lokalkommission, Litfin, erflärte hierauf, daß infolge diefes Beschlusses der Bierverkauf mit Schluß der Polizeistunde in der Mittwochnacht eingestellt werde und der Bierstreit also Donnerstag früh generell in Kraft trete.

Der Bierpreis in Berlin  .

Der Polizeipräsident teilt als Ergänzung zu der gestrigen Ankündigung einer vorläufigen Aussetzung der Bierpreis fenfungsaktion mit, daß diejenigen Gaststätten, die inzwischen ihre Preise schon gesenkt haben, selbstverständlich feine Aenderungen in ihren Sägen mehr eintreten lassen dürfen. Die Aussehung einer Bierpreisfentung habe nur den Zweck, denjenigen Lokalen, die aus wirtschaftlichen Gründen eine Ermäßigung nicht durchführen können, Zwangsmaßnahmen zu ersparen, die eine ungerechte Härte bedeuten mürden. Der Schritt des Polizeipräsidenten sei von der Voraus

fegung ausgegangen, daß die Beigerung, die Breife abzubauen,

Die Genoffenschaftssparkasse vermochte allen Anforderungen gerecht zu werden.

In den sechs Monaten Juli bis Dezember 1931 wurden 17 mil lionen Marf ausgezahlt Die Sparer bewahrten das Vertrauen zur Genossenschaft, was damit belegt wird, daß in jedem Monat erhebliche Beträge zur Einzahlung gelangten. Ende Dezember 1931 belief fich der Einlagenbestand der genossen­fchaftlichen Spartaffe auf 36 Millionen Mark, deren Sicherheit durch das Gesamtvermögen der Genossenschaft, durch ihren umfassenden Besiz an Grund und Boden, Produktionsstätten usw. gewähr Teistet ist.

Die genossenschaftliche Werbung vermochte tro oller wirtschaftlichen Hemmungen beachtliche Erfolge zu erzielen;

Achtung Genossinnen!

nicht aus Böswilligteit erfolgt sei. Im übrigen schweben noch Ber  - Am Donnerstag, dem 2. März 1932, 191/2 Uhr:

handlungen zwischen dem Bolizeipräsidenten und dem Reichs- Oeffentl. Frauen- Kundgebung

fommissar für Preisüberwachung.

Im gr. Saal des Lehrervereinshauses, Alexanderplatz  Näheres wird Im Versammlungskalender der Eisernen Das Frauensekretariat.

Die Lüge von dem Hungerfod. Front" bekanntgegeben

Der Fall der Frau Knorr.- 12 Morphiumsprisen täglich.

Das kommunistische Märchen von dem Hungertod der Arbeiterfrau R. ist vom ,, Vorwärts" auf Grund gewissen. haftester Nachprüfung als eine gemeine WahlIige entlarvt worden. Unsere Veröffentlichung hat ein starkes Echo gefunden. Das Nachrichtenamt der Stabt Berlin  verbreitet längere Ausführungen über den Fall, die sich mit unserer Darstellung vollinhaltlich decken. Genoffe Dr. Moses schreibt uns ergänzend noch folgendes: Da Frau Knorr feit dem Jahre 1924 Batientin unferer Ambu­latorien war, find wir der Sache nachgegangen und haben fest­gestellt, daß es sich um eine Frau mit schwerer Rüdenmart schwindsucht handelt, die, wie ja bereits mitgeteilt, außerdem noch Morphinist in gewesen ist. Diese beiden Ertrantungen mußten naturgemäß zu dem Aussehen der Toten führen, wie es bas Bild des fommunistischen Wahlaufrufs mider­gibt. Die Diagnose Rüdenmarfschwindsucht ist bereis im Jahre 1924 gestellt worden. Hieran schloß sich dann eine nach drückliche Behandlung. Im Jahre 1926 suchte die Patientin das Ambulatorium wieder auf. Sie war bereits in der Zwischen­zeit Morphinistin geworden und hatte von einem unbekannten Arzt Morphium in immer steigenden Mengen erhalten. Seit mehreren Jahren lag die Patientin, die immer weiter herunterfam, fast dauernd im Bett

und erhielt täglich 8 bis 10 bis 12 Morphiuminjektionen, die ihr ein verwandler Pfleger verabfolgte.

Der tägliche Morphiumverbrauch dürfte sich in den letzten Jahren auf 1,0 Gramm belaufen haben. Wie Aerzte aus dem Ambula­torium berichtet haben, die Frau Knorr besuchten, und wie der Pfleger erzählte, wog Frau Knorr vor zwei Jahren, also schon vor den Notverordnungen nur noch 50 Bfund. 3ugrunde gegangen ist fie durch die Rüdenmartschwindsucht und durch das Morphium und nicht durch die Notverordnung. Der Boll­ständigkeit halber soll noch erwähnt werden, daß die Aerzte des Ambulatoriums dem verwandten Pfleger der Frau Knorr einen Beitrag für die Beerdigungskosten zugesteuert haben.

Der Herr Pfarrer und seine GA. Die böse Polizei, die Razidemonstrationen nicht dulden will Am letzten Sonntag, dem Boltstrauertag", maren Friedenauer  Nationalsozialisten in größeren Trupps nach einem Gottesdienst in der Kirche zum guten Hirten" zum May bad play marschiert,

SA.-

Wildwest in Südost.

Zoller Banditenüberfall in der Stalizer Straße. In

Das Raubdezernat des

Ja der Nacht zum Montag ipletten fichwie erst jest befannt wird im Südosten Berlins   wüfte Szenen ab. Das dortige Stadt­- viertel scheint förmlich unter dem Terror von Bandifen zu stehen, die in den Nachtstunden Passanten auflauern, überfallen und be­rauben. Zwei Handwerksmeister sind in der Staliger Straße in beispiellofer Weise überfallen worden. Berliner   Polizeipräsidiums wird jetzt eine energische Affion gegen das Banditentum im Südoffen Berlins   einleiten. Befördert wird die Unsicherheit in der Stalizer Straße besonders durch die in dieser Straße bereits am frühen Abend herrschende vollkommen ungenügende Straßenbeleuchtung, ein Umstand, den die Polizei gleichfalls beachten follte.

Gegen 1 Uhr nachts befand sich ein Tischlermeister auf dem Nachhauseweg, als er plöglich von drei Männern hinterrüds überfallen und niedergeschlagen wurde. Die Wegelagerer traten ihn solange mit den Absätzen, bis er besinnungs­los liegen blieb. Dann raubten sie ihm die Brieftasche mit 64 Mart. Einige Zeit später tam der Mann wieder zu sich und raffte fich auf. Als er jegt die Staliger Straße hinuntertortelte, tamen ihm plöglich zwei Schupos entgegen, die in ihrer Mitte einen Mann hatten, der start blutete und dessen Kleider zerrissen waren. Es war dies ein Schlossermeister, dem es ähnlich wie bem Tischler ergangen war. Der Schlossermeister mar unter dem Hochbahn­viaduft entlang gegangen, als er plöglich sah, daß zwei Männer auf eine Frau einschlagen. Er gemann aber den Eindruck, daß es fich nur um eine fingierte Schlägerei handelte und machte fich daher schleunigst davon. Seine Bermutung war richtig. Raum war er einige 20 Meter weiter, als er hinter sich eilende Echritte hörte und die beiden Männer auf sich zukommen fah. Der Meister war aber vorbereitet und mehrte fich träftig. Bei dem Kampf wurde ihm aber eine Attentasche geraubt, die etliches Bargeld ent hielt. Die Täter ergriffen damit die Flucht. Der Ueberfallene eilte jegt an eine Selterbude, die des Nachts geöffnet ist und wartete

hier auf Polizeibeamte. Als diese auch die Straße passierten, machte

er sich mit ihnen auf die Suche nach den Banditen Dabei tam ihnen jetzt der überfallene Tischlermeister entgegen. Die Burschen waren aber nicht mehr aufzuftöbern.

Der Polizei glückte es, zwei Strolche zu fassen, und zwar in der Person eines 24 Jahre alten Rudolf 3indler und eines 26 Jahre alten Kurt Nickel

-

in der Berichtszeit wurden 12607 Aufnahmen vollzogen, mo durch sich der Mitgliederbestand über das zweite Hunderttausend hinaus erhöhte. Als Folge der durch Arbeitslosigkeit und Kurz­arbeit, durch Lohn- und Gehaltsabbau hervorgerufenen Kauffraft­schwächung der Verbraucher ist im Vergleich zum Vorjahr eine Umfahminderung um 17,2 Broz. eingetreten; zur wert­mäßigen Umfazverringerung trug auch der Breistall in allen Warengattungen bei. Es wurde im Berichtshalbjahr ein Umfaz non 33 785 000 Mark erzielt. In seinen weiteren Ausführungen erläuterte der Redner die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um der genossenschaftlichen Betriebsführung die Wirtschaftlichkeit zu fichern. Eine besondere Erschwernis bereiten die gesteigerten Steuerlasten, unter denen die um ein volles Prozent erhöhte Umfassteuer start ins Gewicht fällt.

Zur Zeit hat es den Anschein, als ob sich die allgemeine wirt­schaftslage der Stabilisierung nähere, der ein langsamer Ar ftleg folgen dürfte.

Erfreulich ist es, daß die Umfäße der Genossenschaft im Februar gegenüber dem Monat Januar bereits eine Belebung zeigen, die fich voraussichtlich im März fortsetzen wird.

Die Aussprache benutten einige kommunistische Vertreter zu Ausführungen, die wenig Zusammenhang mit dem sachlichen Inhalt des Vortrages erfennen ließen. Im weiteren Verlauf der General versammlung wurde beschlossen, entsprechend der Titeländerung der Genossenschaftszeitung im§ 55 der Satzung als Publikationsorgan Konsumgenossenschaftliche Boltsblatt" anzu­führen; außerdem erteilte die Generalversammlung nach furzer Be­gründung durch den Geschäftsführer Haade thre Zustimmung zu einigen Abänderungen der Sparkassenordnung.

das

Bei den Wahlen der Bertreter zu den diesjährigen genoffen­schaftlichen Tagungen gelangten die Vorschläge der Gruppe Genossenschaftsaufbau" gegen wenige Stimmen zur Annahme; es wurden delegiert: zur Tagung des Verbandes oftdeutscher Konjumvereine in Berlin   die Genossen Richard Grade, Alfred Hemvel und Wilhelm Mesed; zum Zentralverbandstag in Jena   die Genossen Wilhelm Dürre und Albert Scherbarth.

Fünf Jahre Werbung für die Mart. Tagung des Brandenburgischen Berkehrsverbandes. Der Brandenburgische Berfehrsverband hatte in diesen Tagen seine Mitglieder zu einer außerordentlichen General­Dersammlung einberufen, in der sich der aus dem Provinzialbereid) scheidende Borsigende, der Oberbürgermeister von Brandenburg  Dr. Fresdorf, vom Verbande verabschiedete.

Zunächst gedachte Oberbürgermeister Dr. Fresdorf des versior­benen Schriftstellers Georg Eugen Kizler als bes Pioniers ber märkischen Verkehrsmerbung, für dessen Verdienste um die Mart und insbesondere auch um den Brandenburgischen Verkehrsverband er Worte der Danfbartelt und ehrender Anerkennung fand. Der furze Rüdblid, den ber bisherige Borfigende in seinen Abschieds­morten auf die 5jährige Tätigteit des Brandenburgischen Verkehrs. morten perbandes warf, zeigte, mas biefer in der verhältnismäßig furzen Zeit seines Bestehens erreicht hat. Die Halle Mart Brandenburg auf der Dresdner   Jahresschau, das märkische Berkehrs­büro in Berlin   als Spezial- Auskunftsstelle für das gesamte Pro­vinzgebiet, die erfolgreiche Prospektwerbung der letzten Jahre. Ver­besserungen im Eisenbahn  - und Straßenwesen, im Fernsrechver­fehr und Tariffragen. Dieser auf prattische Verkehrswerbung ge­richteten Tätigkeit des Brandenburgischen Berkehrsverbandes und feiner Mitgliedsverbände sei in erster Linie zu verdanken, daß die Mart in den beiden letzten Jahren trotz des allgemeinen Rüdganges im Fremdenverkehr noch verhältnismäßig gut abgeschnitten habe.

Die Versammlung beschloß, die Wahl des neuen Vorsitzenden in der nächsten ordentlichen Bertreterversammlung vorzunehmer. Einmütig vorgeschlagen wurde der Präsident der Landeseisenbahn­Direktion, Dr. Bienede. Bis dahin soll Erster Bürgermeister Dr. Blümel, Neuruppin  , die Geschäfte des Vorsitzenden führen. Zum Schluß dankte im Namen des Brandenburgischen Verkehrs­verbandes Oberbürgermeister Kreuz( Kottbus  ) dem scheidenden Borsigenden Fresdorf für seine Tätigkeit. Das, was der Berband jetzt fei, habe Fresdorf in unermüdlicher Arbeit aus ihm gemacht.

Die Versammlung ernannte dann Dr. Fresdorf zum Ehrenvor­figenden. Oberbürgermeister Dr. Fresdorf dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung und stattete feinerseits allen denen, die ihm in den fünf Jahren uneigennüßig an dem Wert zur Förderung des Ansehens unserer Mart Brandenburg   geholfen haben, den Dant ab.

Oberbürgermeister Dr. Fresdorf, der der Sozialdemokratischen Partei angehört, geht jetzt als Bürgermeister nach Köln   am Rhein  . Die Geschäftsführung des Vereins bleibt weiter wie bisher in den Händen des Majors a. D. Echubert in Potsdam  .

Spandau   und Strausberg   200 Jahre alt.

Am 7. März d. 3. werden es 700 Jahre her sein, daß Spandau  , das im Jahr 1160 als Burg Spandau   vom Markgraf Albrecht gegründet wurde, von Markgraf Johann I. urkundlich die Stadt­rechte verliehen wurden. Bis zum Jahre 1920, wo Spandau   in Berlin   eingemeindet wurde, war es selbständige Stadt. Auch die märkische Stadt Strausberg   fann in diesem Jahr auf ein Stebenhundertjähriges Bestehen zurüdbliden. Im Jahre 1931 fonnte die märkische Stadt Sommerfeld in der Niederlaufig und im Jubiläum feiern.

auf dem sich ein Gefallenen- Denkmal befindet. Die Unterschlagungen beim Potsdamer Magiftrat. Sahr 1930 bas Berlin benachbarte Städtchen Alt- Landsberg dasselbe

Stürme 13 und 53 marschierten in einem größeren Zuge mit ihren Fahnen geschlossen mit. Als die Trupps auf dem Plaz angelangt waren, schritt die Polizei in selbstverständlicher Pflichterfüllung ein und löste den Demonstrationszug auf. Ein Pfarrer Nobiling veröffentlicht jetzt in dem Friedenauer  Lofalblättchen längere Ausführungen, in denen er sich bitterböse über die Schußpolizei beschwert, die die armen S.- Jungen hart angefaßt habe. Nachdem er festgestellt hat, daß das Kriegerdenkmal an einem Blaze stehe, der fo recht geschaffen fei zu stillem Nadysinnen über ,, vergangene bessere Zeiten", erklärt er der Polizei: Es ist etwas anderes, ob man in Friedenau   stationiert ist oder vielleicht im Norden Berlins  ." Der Herr Pfarrer ist also der Meinung, daß die Schußpolizei den Gummitnüppel bei Demonstrationszügen von Arbeitern ruhig anwenden tönne, bei den Nazis von Friedenau   ba. gegen habe sie Glacehandschuhe anzulegen.

focben Unterschlagungen aufgedeckt, die in ihren ganzen Einzelheiten Bei der Wohlfahrtsstelle des Botsdamer Magistrats wurden noch nicht feststehen. Im Laufe einer Untersuchung wurde der Leiter der Wohlfahrtsstelle, der 59 Jahre alte Stadtamtmann Georg Glombiya von Beamten der Potsdamer Kriminal polizei festgenommen. Gegen ihn richtet sich der Verdacht, Unter­ftügungsgelder an nicht hilfsbedürftige Personen ausgezahlt zu haben. Die Gelder, die insgesamt teine große Höhe erreichten, murden teils von ihm, teils von Angehörigen verwandt. Bei der Bei Berbuchung der Gelder benutzte Glombiza fingierte Namen. und nahm Glombiza, der in der Stadtheide wohnt, fest. Vor der einer Revision fam man jegt diesen Verfehlungen auf die Spur Kriminalpolizei   legte der Stadtamtmann ein Geständnis ab.

Zum Schluß macht der evangelische Pfarrer tüchtig Propaganda Bierzehnjähriger vom caftauto getötet. In der Herbartstraße für das Dritte Reich! Er ruft nach dem zu bildenden Staats­in Charlottenburg   geriet gestern nachmittag der 14 Jahre alte gerichtshof, vor den nach seinem Billen alle gestellt werden Schüler Peter Raft aus der Dernburgstraße 45 unter die Räder sollen, die anderer Meinung sind als die von ihm gehätschelten Hitler eines Lastautos. Der Junge erlitt so schwere Berlegungen, daß er burschen. Darauf aber wird der Herr Pfarrer lange marten fönnen. I auf dem Transport ins Hildegardfrankenhaus starb.

Aber auch draußen im Reich tönnen siebenhundertjährige Stadtjubiläen begangen werden. Im östlichen Thüringen  , in Streife Schleiz  , fann in diesem Jahre ein vierfaches fieben hundertjähriges Jubiläum gefeiert werden. In einer alten Urfunde aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts wird vom Bischof Ulrich von Naumburg bestätigt, daß die Orte Schleiz  , Tanna  , harra   und Dittersdorf   bereits in einer nicht mehr vorhandenen

-

Urkunde vom Jahre 1232 erwähnt sind. Mit den beiden Städtchen Schleiz   und Tanna   fönnen also auch die Orte jährigen Bestehens feiern. Harra   und Dittersdorf das gleiche Jubiläum des siebenhundert­

Das Jahr 1232 ist also hinsichtlich Städtegründungen sehr fruchtbar gemefen

Beim Holzsammeln gestorben. Im Spandauer   Forft erlag ber 54 Jahre alte arbeitsloje Handwerfer Mar Mazenthien aus der Aderstraße beim Holzsammeln im Jagen 38 einem Herzschlag. M. mollte fich Holz zum Heizen feiner Wohnungsöfen beschaffen und ist dabei verstorben.