Lehrlingsmangel?
Ständiger Rückgang der Zahl der Handwerkslehrlinge.
Der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag hat neue Erhebungen über die im Jahre 1930 vorhandenen Lehrlinge im Handwerk angestellt. Danach waren am 31. Dezember 1930 insgesamt 699335 Handwerkslehrlinge vorhanden, und zwar 628 555 männliche und 70 780 weibliche Lehrlinge. Von der Gesamtzahl entfielen 441223 auf Preußen, 73 698 auf Bayer : 1, 58 551 auf Sachsen , der Rest auf die übrigen Länder.
Von rund 700 000 Lehrlingen standen 450 000 bei Innungsund rund 150 000 bei Nichtinnungsmitgliedern in der Lehre. Das lebergewicht der Innungslehrlinge war besonders start in Preußen, Sachsen , in den Hansestädten und verschiedenen kleineren Ländern. Gegenüber den vorangehenden Jahren hat die Zahl der abgenommen, Handwerkslehrlinge ständig Rüdgang betrug im Bergleich zum Jahre 1926 9,9 Proz. Ein Lehrlingsmangel sei jedoch bisher im Handwert nicht zu verzeichnen.
der
Es hätte nur noch gefehlt, daß man wie sonst über Lehrlings mangel flagte, anstatt zuzugeben, daß ein ganz bedeutendes Ueberangebot an Lehrkräften vorhanden ist.
Bormarsch in den Betrieben."
Ein Bombenerfolg der Nazis.
Die Firma 3 path beschäftigt 44 Angestellte. Bei der Wahl des Angestelltenrats stimmten davon 28 für die Nazi liste. Dieser Liste war nur eine Gegenliste gegenübergestellt worden, um die gemeinsame Gegnerschaft gegen die Nationalsozialisten zum Ausdruck zu bringen.
Der nicht gerade welterschütternde Erfolg der Nazis wurde auf der ersten Seite des„ Völkischen Beobachters" am Mittwoch als ,, Neuer Betriebsratssieg" austrompetet:
,, Bei der Ipath fanden in den letzten Tagen Betriebsratswahlen statt, die notwendig geworden waren, weil bei dieser Firma bisher noch fein Angestelltenrat vorhanden war.
Das Ergebnis
ift für uns Nationalsozialisten eine abermalige Bestätigung unseres Vormarsches in den Betrieben. Es lautet: Nationale Sozialisten 2 Site, unpolitische Liste 1 Sih. Eine marristische Lifte fam überhaupt nicht mehr zur Kandidatur."
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Aus dieser Meldung spricht eine rührende Bescheidenheit der Nazis bei ihrer Hib"-Aktion. Immerhin auch der geringste Erfolg der Nazis ist für die Gewerkschaften kein Vorteil. In den Betrieben gilt es, den Anfängen zu wehren.
Der Bergarbeiterkampf in Polen . Massenverhaftungen im Dombrowaer Streifgebiet. Katfowitz, 25. Februar.
Die Lage im Dombrowaer Streifrevier hat sich wenig geändert. Die Polizei hat in Czeladz über 100 Personen ver= haftet, die sich an den Rundgebungen beteiligt hatten. Die Opfer der Kämpfe mit der Polizei sollen heute Mittwoch
Neu eröffnet!
beerdigt werden. Um alle Rundgebungen zu verhindern, sind weit gehende Maßnahmen getroffen worden.
Auf einzelnen Gruben hat die Belegschaft das Grubengelände nicht verlassen und ließ sich von den Familienangehörigen verpflegen.
Die Gewerkschaften sind weiter bemüht, den Streit auch auf das oberschlesische Revier zu übertragen. Am Sonntag soll noch einmal ein Kongreß der Betriebsräte stattfinden, auf dem versucht werden soll, den Streik auszudehnen.
England will ratifizieren.
Nicht das Washingtoner- das Genfer Abkommen. London , 25. Februar.
Im Parlament erklärte der Direktor für den Bergbau, Foot, am Dienstag, die Regierung stehe dem internationalen Abkommen über die Arbeitszeit im Kohlenbergbau wohlwollend gegenüber. Einige seiner Bestimmungen würfen für die britischen Kohlengruben gewisse Fragen auf, die noch zur Beratung stünden. Sobald diese Punkte flargestellt seien, würde die Regierung das Ab
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Donnerstag, den 25. Februar Staatsoper Unter den Linden
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20 Uhr
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fommen ratifizieren, vorausgesetzt, daß die anderen sechs PLAZA
beteiligten Staaten gleichzeitig ratifizierten.
Die Regierung stehe auf dem Standpunkt, daß die Frage der gleichzeitigen Ratifizierung geflärt sein müsse, ehe die übrigen Schwierigkeiten erörtert werden könnten.
Die Vorbehalte sind zweifellos geeignet, um einer überstürzten Ratifizierung durch alle sieben Staaten vorzubeugen.
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In der Provinzpresse werden durch eine Chiffre- Anzeige für eine Berliner 3eitung und Zeitschriftendruckerei bestens bewährte Hand- und Maschinenseger, Stereotypeure, Flach- sowie Rotationsdrucker in Dauerstellung gesucht. Je nach Sparte 10 Prozent über Tarif. Anscheinend handelt es sich um einen der am übertariflichen Lohnabbau beteiligten Großbetriebe. Wir erfuchen deshalb alle Verbandsmitglieder, vor Konditionsannahme unbedingt Erkundigungen beim Berliner Gauvorstand, Engelufer 24/25, 3immer 13, einzuziehen.
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Verantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin ; Anzeigen: Th. Glocke, Berlin . Berlag: Vorwärts Verlag G. m. b. H., Berlin . Druck: Borwärts Buch . druckerei und Verlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstr. 3. Hierzu 1 Beilage.
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