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Herr Regierungsrat Adolf Hitler . Oie Giaaisbürgerfchast mit der daran bammelnden parieibuchbeamienstelle.

Brauafchweig. 25. Je bruat. Der Aührer der ZlSDAP. Adolf Hitler ist von der braun- fchweigifchen Regierung mit sofortiger Wirkung zum Regie- ruugsrat au der braunfchweigifcheu Gefaudtfchaft in Berlin er- uauut worden. Adolf HMcr ist damU deutscher Staatsbürger ge- worden. Oie Urkunde über feine Ernennung wurde vom braun- fchweigifchen MniflerPräsidenten Küchen! hol und dem Mnister Slaggcs am Dounerstagnachmittag unterzeichnet. * Es ist erreicht! Adolf Hitler hat es nach mancherlei Ver- suchen zum Regierungsrat in Vraunschweig gebracht! Die Schaffung dieser Stelle für ihn war nicht ganz leicht, und die Art und Weise, wie die Braunschweiger Regierung der Oeffentlichkeit die längst erwartete Schiebung mitzuteilen hatte, war dementsprechend nicht einfach. Diese Mitteilung ist ein kostbares Dokument. Aus jeder Zeile leuchtet das schlechte Gewissen über die Schiebung und die mangelnde Ernschastigkeit dieser Anstellung hervor. Hier ist dies Dokument: In llebereinstimnumg mit den Regierungsparteien hat die braunschweigische Staatsregierung Hitler eine freie Regierungs- ratsstells übertragen und wird ihn bei der Braunschweigischen Gesandischast in Berlin beschäftigen, wo er ausschließlich die Interessen der braunschweigisckien Wirt- schaft wahrnehmen wird Mit dieser Aufgabe Hitlers ist eine Vertretung beim Reichsrat nicht verbunden. Die Aufgabe Hitlers wird insbesondere darin bestehen, für die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen Brannschweigs in weitestem Umfange tätig zu sein. Diese Lösung schließt jeden Zweifel an dem ern st haften Willen der braunschweiglschen Regierung aus. Hiller mit einem Amt zu betrauen, das er nutzbringend für das Land ausüben kann. Es liegt die Er- klärung Hitlers vor, daß er die Stellung mit allem Nachdruck im Interesse des Landes Braunschweig wahr- nehmen wird.", Erst wollte er nicht, und dann mußte er doch! Wir sehen Herrn Adolf Hitler schon, wie er mit der Aktentasche unter dem Arm als eine Art Syndikus braunschweigischer Indu- strieller bei den preußischen Zentral- und Prooinziälbehorden* und bei den einschlägigen Reichsbehörden antichambrieren wird, um mit allem Nachdruck die wirtschaftlichen Interessen des Landes Braunschweig wahrzunehmen! Das wird keine ganz leichte Aufgabe fein: denn wenn wir bedenken, aus wie- viel hundert Gebietssplittern sich das Land Braunschweig zu- sammensetzt, und wie die wirtschaftlichen Beziehungen der einzelnen Splitter verflochten sind mit den umgebenden preußischen Gebieten, so sehen wir keine Möglichkeit, über- Haupt festzustellen, was denn nun überhaupt die Interessen der braunschweigischen Wirtschaft sind. Ebenso gut könnte jede beliebige deutsche Stadt mit weniger als 500 000 Ein­wohnern eine besondere Vertretung zur Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen Interessen in Berlin errichten und das mit noch größerem Recht als das Land Vraunschweig. Die Be- gründung zu der Schaffung einer ausgesprochenen Parteibuch- stelle für Hstler ist nur für die Dummen berechnet, die von Verwaltung keine Ahnung haben- Man könnte, wenn man diese Ernennung ernschast nehmen wollte, den Gedanken, welche Funktion Adolf Hstler nun zu erfüllen hat. wester ausmalen. Man könnte sich ins»

besondere vorstellen, was Adolf Hitler als braunschweigischer Regierungsrat nun unternehmen würde, wenn er erst einmal bei der Reichspräsidentenwahl durchgefallen sein wird, und wie er es dann crmögliäien wollte, seine braunschwcigi- schen Amtspflichten auch nur zeillich in Einklang zu bringen mst der Führung einer großen Partei. Die Konsequenz einer ernsthaften Ernennung Hitlers müßte dann der Verzicht auf die Führung der Nationalsozialistischen Partei sein. Aber es bedarf solcher Erörterungen nicht. Vor wenigen Tagen erst bat die braunschweigische Regierung erklärt, daß sie am 1. April die Gesandtschaft in Berlin auflösen werde. Angesichts dieser Erklärung ist jede De- klamation über den ernsthaften Willen der braunschweigischen Regierung, Hitler mit einem Amt zu betrauen, das er nutz- bringend für das Land ausüben könne, nichts als ein erbarm- licher Lertufchungsversuch, der den wahren Zweck dieser Ernennung verhüllen soll. Es geht nicht um die Beamten - eigenschast Hstlers, es geht vielmehr um das Staats- bürgertum, und Hstler ist nicht braunschweigischer Rc- gierungsrat geworden, um Amtsfunktionen zu erfüllen, sondern um damit die rechlliche Voraussetzung für seine Kandidatur zur Reichspräsidentschaft zu erhallen. Die braunschweigische Regiermflj muß sich sagen lasten, daß diese Ernennung deshalb nicht einen legalen Regiernnas- akt darstellt, sondern eine Schiebung, und daß der Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft durch Hitler man mag aus Opportunstätsgründen darüber denken wie man will nicht auf ordnungsmäßigem, jeder rechtlichen Untersuchung stichhaltcndem Wege zustande gekommen ist. Alles das, was jetzt über die Interessen der braunschweigischen Wirtschaft, über den ernsthaften Willen der braunschweigischen Regie- runq und die Erklärung Hillers deklamiert wird, steht nur auf dem Papier. Denn die Tätigkeit Hillers als braunfchwei- gischer Regierungsrat wird damit beginnen, daß er, gestützt auf die Reichsverfassung, zunächst einmal Urlaub nehmen wird, damit er seine Kandidatur zur Reichs- Präsidentschaft entsprechend vertreten kann. Aber dieser Putsch gegen das Recht ist zugleich ein Putsch gegen das Ansehen Hitlers . Das soll nun der Einbürgerungs-- modus fein, der eines deutschen Frontsoldaten würdig ist, würdiger als das einfache ordnungsgemäße Gesuch um Ein- bürgerung! Dieser lächerliche, sich wochenlang hinziehende Kuhhandel vor und hinter den Kulissen, bei dem das Objekt des Kuhhandels von seinen eigenen Unterführern bald in diese, bald in jene Posllion gestoßen und gezerrt wurde, so daß ein jeder in Deutschland erkannt hat, daß diesergroße Führer" in seiner eigenen Partei nichts mehr zu sagen hat» sondern nur noch der Popanz ist. der immer nur dort steht, wo ihn eine Clique hingestoßen hat, zeigt dengroßen Füh- rer" in Unterhosen. Und zu allem hinzu der lächerlich feier­liche Schwur, daß Hitler mit allem Nachdruck bemüht sein werde, den Syndikus der braunschweigischen Wirtschast zu spielen aus soviel Lächerlichkell, soviel Kleinheit, soviel Subalternität ist noch kein Präsidentschaftskandidat hervorgegangen! Jetzt gibt es nun für ihn kein Zurück mehr, kein Wer- stecken hinter dem Fehlen der staatsbürgerlichen Bskleidungs- stücke! Jetzt muß er sich stellen zur Wahl und zur Niederlage!

schnvrzen können: viel«, die durch die Kriezsfolgen zu Proletarier« izemorden sind, aber auch solche, die zwar Proletarier sind, aber p.t nicht sein wollen, lassen sich gegen ihre eigenen Interessen in eine maßlose Feindschaft gegen die Demokratie hinejnhetzen, durch deren Zerstörung die frühere Rangordnung wieder hergestellt werden soll. Zu spät werden diese Leute erkennen, wie sie betrogen werden. Am Ilaliovalsozialigmus iakeressiert die herreu Skinnes und Kirdorf , die mi< Adolf hiller bankettierea. nichi der Aull- s-miklsmus und die fovstiyea Alfanzereien, sondern nur die erhoffte Wiederherstellung ihrer Wacht. i Lärmende Zuruf« der Nationalsozialisten, gegen die einige Orb- nungsrufe verhängt werden.) Wenn der Reichskanzler am 9. November 1918 bei einer Gruppe gestanden Hot. die bestimmt war. die Revolution nieder- z-twerfen, so weiß man doch, daß damals viel« nicht Herren ihres Schicksals waren. Inzwischen ober hat der Reichskanzler wohl ein- gesehen, daß er damals in der falschen Front gestanden hat.(Zu- rufe äußerst rechts und äußerst links.) Sie wissen ja sehr gut, daß der Weg zu einer Diktatur nur über eine zertrümmerte Sozial- dcmokratie führen kann und darum die Schmutzkübel der vcr- lcumdvng und Entstellung, die Tag für Tag iuuer- und außer- halb dieses Hauses über uns ergossen werden. Ist es wirklich etwas Neues, was die Heilsprediger des Dritten Reiches uns bescheren wollen? Letzthin hat Prinz Auwi seine Söhne in die Hitlersche Prioatarmee eingestellt und m einer Ansprache dabei gesogt:.Heute habt ihr mich hergerufen, deutsche Iungcns, ich fall zu euch sprechen, das freut mich ganz besonders, denn in euch ist ein Stück preußischer Tradition: diese hat der National- I soziallswus in sich aufgenommen." Auch ohne dieses Eingeständnis wüßte alle Welt, daß im Nationalsozialismus der Geist des alten preußischen Gamaschendienstes wieder lebendig geworden ist, jenes Geistes, dessen historische Schuld darin besteht, daß er die Selbst- regierung des Volkes oerhindert hat. An dieser Schuld sind die alten Staaten zusammengebrochen, nachdem sie zuvor ihr« Völker in eine sinnlose Katastrophe hineingehetzt haben. In seiner bekannten Bs- fcheidenheit Hot Hitler sich neulich mit Gneisenau verglichen.(Heiter- keit.) Andere Leute haben ihn mit Wllbelm II. verglichen, und das scheint schon«her ins Schwarze zu treffen.(Lärmende Zurufe der Nationalsozialisten, deren einer dem Redner anbietet, ihm ärztliche Versorgung zu verschaffen. Da ein Faschist dem Redner zuruft, er se, nicht im Kriege gewesen, antwortet ihm Abg. Roßmann: Ich schenke Ihnen meine Orden und Ehrenzeichen, wenn Sie mich in Stuttgart besuchen.) Wer noch das alte Regime und die Herr- lichkeitsn des persönlichen Regiments miterlebt hat, der erinnert sich vielleicht noch jenes Telegramms Wilhelm II. an Nikolaus II. : ..Der Admiral des Atlantischen Ozeans grüßt den Admiral des Stillen Ozeans." Wenn der große Namensvetter des letzten Kaisers, der Schuster Wilhelm Voigt ,«och lebte, so würde er an Adolf Hilller ein Telegramm schicken:Der Hauptmann von Köpenick grüßt den Gendarmerieprofessor von Hlldburghaufeu." (Große Heiterkeit.) Alle Elemente des alten Systems sind im Nationalsozialismus wieder lebendig geworden: Das Kraftmeierium, die Hurra- und Paradeftimmung, die rednerischen Exzesse, die hysterischen Drohungen gegen Andersgesinnte und vor allem die beispiellose Anmaßung, wahre nationale Gesinnung in Erbpacht genommen zu haben und jeden Andersdenkenden als Vaterlands- rerräter und Deserteur zu beschimpfen. Die Art, wie Dr. Goebbels seine Ausfälle gegen Hindenburg heute zu rechtfertigen versuchte, ist die erbärmlichst« Kneiferei, die ich jemals gehört habe.(Leb- haster Beifall links und in der Mitte.) Ein Soldat würde sich nie- mals einer derartigen Kneiferei schuldig machen. Es widerstrebt uns, mit solchen Beschimpfungen uns auseinanderzusetzen, aber eq scheint doch wieder einmal nötig zu sein, die geschichtliche Wahr - hell gegen diese ganz erbärmliche politische Schmutzerei festzustellen. Es ist eines der bemerkenswertesten Symptome, daß der deutsche Rechtsrobtkalismus jede Schurkerei mit nationalen Motiven zu rechtfertigen sucht- Millionen Sozialdemokraten haben ihre Liebe zum Baterland mit ihrem Plut besiegelt. Aber hier erlauben sich solch« Leute, das Anhenken der gefallenen und verwundeten Sozial» dsmokraten zu besudeln. Ein Sozialdemokrat war es, der das wun- derbar« Wort gesprochen hat: Immer haben wir eine Liebe zu dir gekannt, nur haben wir sie nie beim Namen genannt. Denk es, o Deutschland ." Di« uns beschimpfen, finden es gleichzeitig mit ihren nationalen Gefühlen vereinbar. nor Mussolini aus dem Bauch zu rutschen, dem Schänder Südkirols. dem Interventionisten von 1915, der im französischen Solde dazu beigetragen hat. daß mir den Krieg verloreu haben. Wer sich aus die schiefe Bahn des hetzerischen Nationalismus begibt, wie die Blechschmiede des Dritten Reiches, der darf sich nicht wundern, daß sie sich beim Wettstreit darüber, wer berechtigt sei. den wahren Ring der nationalen Gesinnung am Finger zu tragen, bei jeder Gelegenheit in die Lzaare geraten, und daß sie dabei sogar eine Persönlichkeit wie Hindenburg ausscheiden müssen. Der letzthin veröfsentlichte Briefwechsel Seldte -Hitler zeigt, daß diese »alianaleu Helden sich über die Gruhform ihrer Privalarmeen streiten in einer Zeit, wo 6 bis 7 Millionen Menschen nicht missen, wo sie das Brot für ihre Kinder hernehmen sollen. «Naziruf: Ihr habt doch 13 Jahr« regiert! Verblüffung und Gelochter links.) Der Faschismus ist gar nicht das Neue, für das er sich ausgibt. Er ist nichts weiter, als ein ideenloser Spuk, und der wird an der politischen Kraft der Arbeiterschaft zerflattern. Adg. Rosenbcrg hat hier, wie man von ihm bereits gewohnt ist, einige vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen« Sätze eines Leitartikels desVorwärts" voroelesen. In der Dorbemer- kuna dieses Artikels steht ausdrücklich, oah der Verfasser nicht der Sozialdemokratischen Partei angehört, sondern ein angesehener Hochslhulprofessor ist. dem Gelegenheit gegeben wird, seine Meinung zu äußern. Und aus dein Artikel geht unzweideutig hervor, daß er iuh gegen die einseitige Abrüstungsoorschrist de» Versalller Friedens richtet. Diese Stellen Hot Rosenberg natürlich nicht zitiert.(Lär- mende Zurufe rechts.) In der Reparationsfrage hat keine Partei ein so reines Ge- wissen, wie wir. von Ansang an haben mir bev versailler Frieden als Karikatur eines wahren Friedensvertrages be- zeichnet, und mit unserer Internatlonole bereit» vor 10 Iahrc« die JJeberzengung ausgesprechea. daß die Welt am ehesten durch eine Streichung der Reparakians- und Kriegsschulden genesen würde. Ucber den Weg zu diesem Ziel geben die Meinungen weit aus- einander. Es müssen dafür die politischen Voraussetzungen ge- schaffen werden nicht nur bei uns, sondern auch bei denen, mit denen wir uns darüber einigen müssen. Das kann aber nicht durch das Gerede von Revanche und nicht durch den törichten Gesang Siegreich wollen wir Frankreich schlagen" erreicht«erden, auch nicht durch Aufmärsche und nicht durch Drohung mit der Zerreißung internationaler Lenrägc. Die Versuche einer Altwierung der Außenpolitik im Sinne der Rechten haben ja gezeigt, wobin man damit kommt. Nicht Zerstörung, sondern Herstellung des Ver- trauens tann allein unser« wirtschaftliche Situation bessern. Ein nationalistisch faschistisch regiertes Deutschland würde kein Ver- trauen in der Welt erwerben. Wir machen unsere Dorbeball« wie gegen die Außen- so auch gegen di, Innenpolitik der Regiening. Noch wie vor sind wir über- zeugt, ddß die Politik der Lohn- und Gehollsjenkung und des Ab- baues der sozialen Versicherung keinen Ausweg aus der Krise bll- den kann, weder für die Industrie, noch für die Landwirtsclzoft, deren Produktion nur weiter einschrumpft, und deren innerer Markt gedrosselt wird. Dies« Politik verschärft die Krise und macht aus Deutschland ein Treibhaus für Kommunisten und Nationalsozialisten.

Das gilt besonders für die jüngste Notverordnung mit ihrem Lohn- abbau-Diktat ohne gleichzeitige entsprechende Preissenkung. Wir fordern von der Regierung, daß sie Arbeit schafft und mit ihrem Fatalismus Schluß macht. Da die Krise nicht in einem Laube allein überwunden werden kann, muß die Regiervng zur Herstellung der internationalen Zusammenarbeit energisch beitragen. Eine Machtergreifung des Faschismus würde nur noch tiefer in den Sumpf hineinführen. Den Kommunisten sage ich, daß es uns angenehmer fein könnte, die für die Verschärfung der Krise durch Abziehung der Auslandskredite verantwortlichen Faschisten an die Macht zu lassen und in pie schärfste Opposition zu treten- Aber wir wissen, daß die Machtergreifung der Reaktion nur dem Großkapital, den Großagrariern und einer militaristischen Diktatur dienen und der Arbeiterklasse die schwerste Drangsalierung bringen würde. Wir wissen aus verschiedenen Aeutzerungen Hitlers , daß er die Mass« verachtet und als Ziel seiner Sendung die Heranbildung einer neuen Herrenschicht, eines neuen Herrentyps ansieht. Die Faschisten bedienen sich der Demokratie, um sie zu zer- stören.(Sehr wahr! reSitz.) Ich stelle diese Zustimmung fest. Wir nehmen auch das Wort des Herrn Goebbels an. daß das Jahr 1932 für Deutschland die endgültige große Entscheidung bringen werde. Es geht nicht mehr um Einzelheiten. In diesem Sinne wer- den auch wir zur Reichspräsidentenwahl Stellung nehmen. Wir sehen ganz klar die politische Linie vom September 1930 bis zu der beoorstehenden Entscheidung. Seit der Reichstagswahl versucht die Reaktion, mit wechselndem Gesicht und wechselnden Methoden im Reich und in Preußen an die Macht zu gelangen. Von dem Früh- stück Hstler-Stauß im Hotel Adlon bis zu dem Hexensabbach von Harzburg und dem Präsidentemvahlkampf«in groß aiigelegter Plan zur Zerstörung der Republik und der Demotrat!«, zur Knech- tung der werttätigen Massen. Die Regierungskrise soll die letzte Stufe zur Diktatur sein. Diesen Weg Huben wir dem Faschismus durch unsere Taktik verlegt. Dem Generalzlel der Sicherung der Demokroiie zuliebe. aber nicht für das Kabinett Brüning, hoben wir ein Beispiel polltischer Selbstdisziplin in diesen zwei Zahren gegeben. Und draußen verfolgen wir das gleiche Ziel durch die rücksichtslose Sampfeutschlosseuheit der Arbeiterschaft.

(Höhnischer Beifall und dauernd«, planmäßig störend« Hvrra-Rufe rechts, gegen die der amtierende Vizepräsident Esser nicht ein- schreitet, so daß der Redner nur mit höchstem Stimmaufwand seine Schlußausführungen machen kann.) Wir leben nicht mehr in dem Staatsstveichjahr 1831. Die deutschen Arbeiter sind politisch genug geschellt, um zu verstehen, worum es bei dieser Präsidentenwahl geht. Und daß dabei alles geschehen kann, nur daß nicht Hitler oder ein Beauftragtor Hugen- bergs sich aus den Stuhl Friedrich Cbert« setzen kann.(AndauerrH« Hohnruf« rechts.) Der Behauptung Dr. Goebbels ' von der Wehrlosigkell der nationalen Opposition hält der Redner unter lebhasten Hört-Hprt- Rufen der Linken die bereits bekonnten Zahlen über die Opfer des Naziterors entgegen. Dieser Terror ist deutlich genug m dem Hitler -Buch.Mein Kampf ", Seite 610'611 angekündigt, wo d'e Aburleilnna und Hinrichtung von 10 000»November- Verbrechern" vorausgesagt wird. Wir halten nach wie vor Schlagrnzg und Revolver nicht für poKtisch« Argumente. Für uns gilt unser alles Lisd:Nicht mit dem Rüstzeug der Barbaren, mit Schwert und Schild nicht kämpfen wir", und auch die Verse: Der Feind, den wir am tiefsten hassen, der uns umlagert schwarz und dicht. das ist der Unverstand der Massen, den nur des Geistes Schwert durchbricht." Bilden Sie(nach rechts) sich nicht«in. nllt ihren Drohungen und ihren Beschimpfungen und Verleumdungen irgendwelchen Ein- druck auf un» zu machen. Wir wollen keinen Bürgerkrieg.(An- dauernder planmäßiger Lärm rechts, gegen den Vizepräsident Esser nichts unternimmt.) Werden wir gezwungen, dem Gegner aus einer anderen Ebene als auf der des Gesetzes und der Verfassung zu begegnen, dann werdca Sie erleben, daß eine gewalstge Bewegung Im ganze« Lande sich zo eisernem Widerstand sammeln wird in der Eiserne» Fvonl. Wer gegen uns dos Mester erhebt, dem werden wir es aus der Hand schlage«. Allen Republikanern aber rufen wir zu: Seid einig und kampfbereit! (Stürmischer Beifall der Soz.)

Brüning g Nach den bereits imAbend" gemeldeten Ausführungen sprach Reichskanzler Or. Brüning am gestrigen Donnerstag im Reichstag über die Reparationsstage. Er sagte: Die Herren von Freytagh und Rosenberg haben so getan, al» ob in der ganzen Reparationsfrage es keinen Besuch in Chequer» und anschließend« Aktionen gegeben Hab«. Kein politischer Schritt ist in den kritischen Tagen unternommen worden, ohne engst« Fühlung mit der amerikanischen Regierung. Damit ist die Behauplung widerleat, als ob wir die Inllialive Hoovers auch nur im geringsten geschädigt oder gestört hätten. Heber die Bedeutung

igen rechts. meiner Pariser Reise hat sich Herr von Freytaah gänzlich aus- geschwiegen.(Aha. von Freytagh(Dimt.): Es ist doch nichts dabei herausgekommen!) Ihnen scheinen die ganzen Maßnahmen der <5 tili h a l t e k o m m i s s i o n mit ihren für Deutschlaiids Wirt­schaft außerordentlich wichtigen Konsequenzen vollständig entgangen zu sein.(Sehr gut! bei der Mehrheit.) Zurückweisen muß ich die Vorwürs« gegen Dr. Melchior, dem ich für sein« energi'ch«. vuoe und tapfer« Haltung den Dank der Regierung ausspreche. D» Reparativ nskon'erenz ist nun endgültig auf Juni festgesetzt worden. Deutschland hätte dringend gewünscht, daß durch einen früheren Zeitpunkt die wirtschastUche Depression schneller beseitigt und das allgemeine vertrauen wieder hergestellt