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Kriegsbeſchädigte und Rotverordnung. Die Zukunft des Schiller Theaters

Schwierigkeiten der

Im Reichstag traten der Sozialpolitische Ausschuß und der Ausschuß für Kriegsbeschädigtenfragen zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen, um mehrere Petitionen zu beraten, die sich auf die Auswirkung der Bierten Notverordnung auf die Kriegs­beschädigten beziehen.

Ministerialdirektor Grieser( Reichsarbeitsministerium) führte dazu aus: Der Notverordnung vom 8. Dezember gingen Erwar tungen und Befürchtungen voraus. Eine Gruppe hatte er martet, daß die Renten allgemein gefürzt werden, eine andere Gruppe hatte die Kürzungen befürchtet. Die Notverordnung ließ die Höhe der Renten unberührt, so daß sich jene Erwartung nicht erfüllt hat und diese Befürchtung gegenstandslos geworden ist. Die Berordnung wendet sich im allgemeinen gegen die Häufung von Renten, gegen die Ueberversicherung von Hinterbliebenen und gegen das Zusammentreffen von Invaliden­renten mit Unfall- und Versorgungsrenten. Diese Maßnahme schien eher vertretbar als die algemeine Kürzung. Die Beitrags einnahmen in der Invalidenversicherung sind seit 1929 von Jahr zu Jahr um zehn Millionen Reichsmart im Monat zurückgegangen, der Januar 1932 brachte nur 56 Millionen Reichsmart. Dagegen steigt der Rentenaufmand in der selben Versicherung von Jahr zu Jahr um rund fiebzig Millinnen Reichsmart. Daraus ergeben sich außerordentliche Schwierigkeiten jeweils zum Ersten des Monats, die zur Zahlung notwendigen

Rentenmittel aufzubringen, weil die Forderungen und die Hypo­

Goebbels Visitenkarte

lond

DAGOODDOLS Oberbandit Berlin

Massenversammlung

In Hamburg   ziert noch immer die Mauern das Plakat, das mir oben wiedergeben. Es ist deutlich genug. Der Sicherheit halber cber sei der wesentliche Wortlaut der Anfündigung noch einmal wiederholt:

Dr. Goebbels  

der mulige Torkämpfer der nationalsozialistischen Berregung, der bekannte

Oberbandit von Berlin  

rerfolgt und gequält- mund rerbolen, aber doch nicht tot

Spricht

am Dienstag, dem 9. Oktober 1928, abds. 8 Uhr, bei Sagebiel, gr. Saal, in einer massentersammlung. Als der Abg. Ciffe( Soz.) gestern im Reichstag   den Ehrentitel" wiederholte, den die Hamburger   Nazis ihrem Reichsreflamechef öffentlich gegeben haben, mußte er sich auf Verlangen Frids zur Ordnung rufen lassen!

thefen der Versicherung eingefroren sind und die Wertpapiere un gewöhnlich niedrig im Kurs stehen. Eine Beitragserhöhung ver trägt die Wirtschaft nicht. So schmerzlich die Bestimmungen im einzelnen sind, so fommt es doch wohl auf die Gesamtheit der Ber hältniffe an. Die Hauptfache ist die Erhaltung der Invaliden versicherung.

Stadt und Volksbühne

Daß das Edhiller- Theater mit Ablauf dieser Spielzeit aufhört, Schiller- Theater- 2.- G. ist zumindest verständlich. Man könnte es eine Filiale des Staatlichen Schauspielhauses zu sein, fann faum noch bezweifelt werden. nur begrüßen, wenn das Schiller- Theater fich im Berliner   Theater­Daran wird auch der vom Landtag an- leben eine nicht auf Sensationen und Egiravaganzen gerichtete genommene volksparteiliche Antrag nichts ändern, in dem das Sonderstellung zu schaffen suchte. Aber freilich: es müßte Borsorge preußische Staatsministerium ersucht wird, nochmal zu prüfen, ob getroffen werden, daß das Schiller Theater weder ein reines Unter­nicht von der Aufgabe des Staatstheaterbetriebs im Schiller Theater haltungstheater noch ein Vorstadtinstitut wird. Abstand genommen werden fönne. Die Leiter der Schiller- Theater- 2.- G. haben die Pflicht, einen Mann an die Spize der Bühne zu stellen, der wirtschaftlich zuverlässig ist und seinen ein künstlerisch wertvolles Programm bietet eigenen Weg zu gehen bemüht ist, der aber auch alle Gewähr für

Diese Situation hat gerade in den letzten Tagen heftige Er­Theaterfragen üblich, ist dabei wieder eine Fülle von unrichtigkeiten örterungen in der Preise ausgelöst. Wie bei der Behandlung von zutage getreten. Schon hat sich auch wieder das Cliquenmejen be­merfbar gemacht, das bei jeder Entscheidung über Berliner   Theater fragen eine Rolle spielt. Mit oft sehr anfechtbaren Mitteln wird versucht, irgendeine Kandidatur zu managen oder im Interesse dieser Kandidatur eine andere zu Fall zu bringen. Der Kampf der letzten Tage wogte besonders um die Frage, ob Frizz Hirsch, nor einigen Jahren eine wertvolle Kraft im Ensemble Jeßners, zuletzt Leiter einer Operettenbühne in Holland  , als geeigneter Mann für die Leitung des Schiller- Theaters gelten fönne.

Wer verfügt überhaupt zur Zeit über das Schiller: Theater? Das Haus gehört der Stadt Berlin  . Sie hat es aber nie selbst bewirtschaftet, sondern es wurde von vornherein der Schiller Theater 2. G. überlassen. Diese gab es dann Lor einigen Jahren an den Staat in Unterpacht. Soweit ersichtlich. gift der Bachtvertrag zwischen Stadt und Schiller Theater-.- G. auch noch weiter, da die Bächterin vor drei Jahren von einem Options recht Gebrauch gemacht hat und eine spätere Auffündigung der Bacht von der Stadt nicht anerkannt wurde. Indessen scheint das Verhältnis zwischen Stadt und A.-G. insofern noch nicht ganz ge­flärt, als meiterhin Differenzen über die Höhe der von der Schiller­Theater A.-G. zu zahlenden Bachtsumme bestehen. In jedem Fall fann die Schiller- Theater- 2.- G. nicht ganz selbstherrlich über das Haus ver­fügen. Eine neuerliche Weiterverpachtung mürbe( mie eigentlich selbstverständlich) der Zustimmung der Stadt bedürfen. Ebenso hat die Stadt das Recht, bei einer fünftigen Bewirtschaftung des Hauses durch die Schiller- Theater A.-G. felbft über die Person des fünft lerischen Leiters mit zu entscheiden.

Die Nachricht, daß diese Entscheidung bereits zugunsten des oben genannten Friz Hirsch gefallen sei, mar falsch. Richtig aber scheint zu sein, daß bei der Schiller- Theater- 2.- G. Bedenken bestehen, einen fozusagen bereits in Berlin   akkreditierten Theatermann zum Leiter des Hauses zu machen. Man will offenbar im Schiller Theater einen vom Berliner   Cliquenwesen unbeeinflußten, nicht auf moderne Regie: experimente eingestellten, solid- volkstümlichen Theaterbetrieb, man fürchtet, daß die Theaterlieblinge der Berliner   Presse teine Garantie für einen solchen Betrieb bieten fönnten, daß bei ihrer Verpflichtung auch das finanzielle Risiko zu groß merden mürde, und man hält deshalb nach einem Mann Ausschau, der nicht schon so vom Ehr­geiz des Berliner   Stardirektors besessen ist. Dieser Standpunkt der

Chor: und Orchesterkonzerte. Händel  , Haydn  , Profofiem.

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Vielleicht hätte es sich bei aller durch das Dotum feines 200. Geburtstages ausgelöften Begeisterung für Haydn   doch ver meiden, laffen, die Jahreszeiten" binnen 48 Stunden zweimal auf zuführen. Es ist dies nur eins der zahllosen Beispiele des voll­tommenen und beflagenswerten Mangels einer dringend not­wendigen Organisation des Berliner   Konzertlebens: die Nachfrage nach Konzerten, deren Sinken mit Schreden festgestellt zu werden pflegt, wird durchaus nicht günstig beeinflußt, wenn es in einer Woche nichts als Kammermusitfpnzerte gibt( die dann wieder für Wochen aussehen), menn an fünf einander folgenden Tagen fünf große Orchesterkonzerte mit berühmten Dirigenten oder, wie hier, nach monatelanger Bause binnen vier Tagen drei große Chor­fonzerte stattfinden.

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Kurt Singer   brachte mit dem Aerztech or und dem Berliner   Sinfonieorchester Händels Messias" heraus; von den Soliften Anna Quistorp, Paula Lindberg  . Mar Mansfeld und Her mann Schen unterstützt, gelang ihm eine saubere, flare, flug auf­gebaute, oft vielleicht nur zu wenig beschwingte Gestaltung des ge= maltigen Werts. Georg Schumann Georg Schumann   fam auch bei den Jahreszeiten" über den in der Singafademie üblich geworde nen guten Durchschnitt nicht hinaus. Bon Chor und Orchester der Hochschule unter Franz Schreder aufgeführt, wird dasselbe Bert zur pädagogischen Aufgabe im höchsten Sinn: ohne freilich im Konzertsinn mehr als durchschnittliche Güte erreichen zu fönnen. Unter den Solisten fällt der Sopran Lore Hoffmanns besonders auf. Ein Konzert Oskar Frieds mit dem Philharmonischen Orchester brachte im Guten mie im Bösen erstaunliche Dinge. Im Bösen: eine gewaltsame Interpretation der Fünften Beethoven Sinfonie, die die Tempi millkürlich veränderte, das Gleichgewicht der Säße störte, grob und indifferenziert blieb und dem Werk so gut mie alles schuldig blieb. Im Guten: den Kom­Die Redner der sozialdemokratischen Fraftion, Genoffin ponisten und Pianisten Serge Protofiem, der sein Drittes Schröder und Genoffe Gerlach, stellten fich demgegenüber Klavierkonzert zum Vortrag brachte. Als Pianist ist er ungefähr auf den Standpuntt, daß diese Schwierigkeiten auch durch eine Kreuzung zwischen Rachmaninoff   und Strawinffy; ein Bir­die Bestimmungen der Notverordnung nicht behoben feien, tuose großen Stils mit phänomenaler technischer Ueberlegenheit, daß aber die vorgesehenen und bereits eingetretenen Verschlechte ohne Wärme baer, ohne alles Intereffe am schönen Ton, an großer rungen ungeheure Härten für die Betroffenen dar Kantilene, am Ausdrud überhaupt im üblichen Sinne; lediglich stellen. Die fozialdemokratische Fraktion sei der Ansicht, daß die um die Struktur des Werks bemüht, um die erafte Wiedergabe der Reichsregierung in derselben Weise, wie sie für die Wirtschaft Hilfs rhythmischen Teufeleien und des falten Feuerwerfs feines aus: maßnahmen ergreife, fie auch die Verpflichtung habe, der Sozialgezeichneten Klaviersages, das er, fast rätselhaft unbeteiligt, aus dem versicherung über die von ihr nicht verschuldeten finanziellen Schwie- Handgelenk auf die Tasten wirft, ohne auch im größten Schwung, rigkeiten hinwegzuhelfen. Genosse Karsten trat für die Schaffung im rasendsten Brestissimo die fühle Distanz, die intellektuelle Be­eines Unterausschusses ein, der nach Wegen fudjen solle, um die Bestimmungen der Vierten Notverordnung in erfräglicher herrschung zu verlieren. Weise abzuändern. Die Redner der sozialdemokratischen Fraktion wiesen bei dieser Gelegenheit auf die von der Sozialdemocratie ge­stellten Anträge hin, die an anderer Stelle ausführlich wiedergegeben merden. Es wurde beschlossen, je einen Unterausschuß des Kriegsbeschädigten und des Sozialpolitischen  Ausschusses einzusehen, die in der allerfürzesten Zeit cine gründliche Borberatung der durch das Parlament zu faffenden Beschlüsse vornehmen soll.

Hindenburgs Bruder gestorben. In Lübed ist am Donnerstag Der letzte Bruder des Reichspräsidenten  , Bernhard von Hindenburg  , im Alter von 74 Jahren gestorben

Der Landvolkkamps" auf drei Wochen verboten. Der Ober: präsident der Provinz Schleswig- Holstein hat die in Ihehoe heraus brei Wochen, und zwar vom 25. Februar bis einschließlich 16. März, berboten. Anlaß zu dem Verbot gab der in der Nummer 5 der Zeit. Schrift erschienene Artikel Bauer, muze deine Macht".

A. W.

Eleffra" in der Pariser Großen Oper. Die Große Bariser Oper hat gestern abend ,, Elettra" von Richard Strauß  , die feit 1914 hier nicht mehr gespielt worden ist, wieder aufgeführt. Das Bubli fum bereitete dem Straußschen Werke eine Aufnahme, die darauf schließen läßt, daß ebenso wie Salome  " und der Rosenkavalier  " auch die Elektra  " nunmehr zum ständigen Repertoirestück der Großen Oper werden wird.

der Pariser   Sarbonne eröffnete Professor Ernst Cassirer   von der Professor Cassirer   spricht in der Sarbonne über Goethe. In Universität Hamburg   den von Profeffor Lichtenberger organisierten Goethe- Bortragszyklus mit einem Referat über Goethe und das 18. Jahrhundert. Als weitere Redner find vorgesehen: Profeffor August Korff- Leipzig und Professor Hermann Cysarz von der Deut. schen Universität Prag  . Außerdem wird im Laufe des Jahres der Borfißende der Goethe- Gesellschaft Professor Petersen von der Uni perfität Berlin   fprechen.

Einen solchen Mann zu finden, ist sicherlich nicht leicht. Und man wird sich auch darauf gefaßt machen müssen, daß er non vornherein( sofern er nicht bereits mit den ,, maßgebenden Herren

der Berliner   Bresse verschwistert und verschmägert iſt), zunächst auf den schroffsten Widerspruch des größten Teils der hauptstädtischen Zeitungen stößt. Der Spektakel bei der falschen Nachricht von der Berufung des Herrn Hirsch( von dem deshalb freilich noch nicht gesagt werden soll, daß er der richtige Mann wäre) tonnte einen Borgeschmad davon geben.

Durch die Bewerbung des derzeitigen fünstlerischen Leiters der morfen worden, ob nicht eine engere Verbindung zwischen Schiller­Berliner Bolfsbühne, Karl Heiz Martin, ist die Frage aufge= Theater und Wolfsbühne hergestellt werden könnte. Eine solche Berbindung hätte manches für sich. Wenn freilich manche Blätter

nielleicht um die Kandidatur Martin zu stützen cs so hin gestellt haben, als sei die Existenz der Volksbühne davon abhängig, daß der fünftige Direktor des Schiller- Theaters die Versorgung des Hauses der Volksbühne mit Borstellungen übernehme, so ist das, gelinde gesagt, sehr töricht. Selbstverständlich ist die Boltsbühne auch in der Lage, ihren Betrieb ohne Berbindung mit dem Schiller­Theater weiterzuführen Und wenn die Kombination Schiller  . Theater Boltsbühne so aussehen sollte, wie es nach Mitteilungen nämlich im wesentlichen jene Stüde   erhält, die im Schiller- Theater der B3" im Blane Martins liegt, daß das Haus am Bülowplay Schiller- Theater für die Volfsbühne alles andere als ein Vorteil bereits abgespielt wurden, dann mürde die Berbindung mit dem sein. Wir glauben zu miffen, daß auch in der Leitung der Volks bühne niemand daran denkt, auf solche Pläne einzugehen. Vor­auslegung für ein Zusammengehen mit dem Schiller Theater müßte für die Bolfsbühne sein, daß der Charlottenburger   Kontrahent der Boltsbühne durchaus ihren Rang als führendes Theater sichert, daß er fünstlerisch zuverlässig ist und daß er auch das spielt natürlich eine Rolle finanziell alle Sicherheit bietet, um die beiden Betriebe mindestens ein bis zwei Jahre hindurch vor Krisen zu be wahren.

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Sollte es bei dieser Sachlage nicht zweckmäßig sein, daß Stadt, Schiller Theater und Voltsbühne rechtzeitig miteinander Fühlung nehmen, um die Möglichkeiten eines gemcin­samen Vorgehens auch bei der Bestimmung des fünftigen Leiters des Schiller- Theaters zu erörtern? P. K.

Die Bolfsbühne und ihr Ensemble. Die Leitung des Theaters am Bülomplag hat im Einnerständnis mit dem Borstand der Volks­bühne fämtlichen Mitgliedern des Ensembles zur Kenntnis gebracht, daß einstweilen feine Berpflichtungen für das nächst e Jahr eingegangen werden könnten. Das Schreiben hängt mit der Tatsache zusammen, daß nach den Gepflogenheiten des Theaters Bühnenangehörige im Februar Anspruch auf Entscheidung über ihr Wiederengagement im neuen Spieljahr haben. Da aber die Boltsbühne noch nicht zu übersehen vermag, mie sich die Führung ihres Theaters im nächsten Jahr gestalteten wird, hat sich ihre Lei­tung vorsorglich freie hand gesichert. Keineswegs erklärt sich das Schreiben aus besonderen Schwierigkeiten der Volksbühne oder gar aus der Absicht, den Theaterbetrieb im nächsten Jahr stillzulegen.

Der Erfinder der Ansichtspostkarte geftorben. Der Buch, Kunst­und Bapierhändler Heinrich Lange, der älteste Buchdrucker der Stadt Göttingen  , ist im Alter non 84 Jahren gestorben, nachdem er bis in die legten Tage fein Geschäft gemeinsam mit seinem Sohn geleitet hat. Das Göttinger Tageblatt  " bemerkt dazu: Nicht alle Göttinger wissen, daß der Berstorbene der Vater der Ansichtskarte war. Als Generalpostmeister Stephan die Bostkarte in der Reichs­post cinführte, war Heinrich Lange der erste, der die Postkarte mit Bildern und Glückwünschen zu den verschiedenen Anlässen versah. Er hat damit eine Industrie ins Leben gerufen, die einen unge­heuren Aufschwung erhielt und ungezählten Taufenden in der ganzen Welt Arbeit und Verdienst verschaffte.

Einheitspreistheater. Das Theater in der Klosterstraße wird in Zukunft als Einbeitspreistbeater geführt. Von bente an wird ab­mechselnd Faust" und" Göß von Berlichingen" zum Einheitspreis von 1 M. gespielt. Anschließend an die Goethe- Woche ist eine Gerhart- Hauptmann­Woche geplant.

Rai in der Rifte", das Rinderstüd, wird Sonnabend, 3.30 Uhr, Sout tag, 2.30 Uhr, im Theater des Westens   gespielt. Die Mitglieder der freien Gewerf chaften erhalten gegen Vorzeigung ihres Mitgliedsbuches oder dieser Bekanntmachung Rarten zur 50 Pf. infi. Garderobe; Erwerbslose zu 20 Pf. inkl. Garderobe an der Kasse sowie beim Aufwärts", Engelufer 24-25.

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Geplünderte Bauern.

Landbund Genoffenschafts Direktor unterschlägt 100000 m. Altenkirchen  , Westerwald, 26. Februar.

Bor einiger Zeit mar der Geschäftsführer der Landbundgenossen­fchaft Altenkirchen  , Heinrich oben, flüchtig geworden. Wie feft­gestellt wurde, hat hoben bei der Kaffe Unterschlagungen begangen, die er selbst bei seiner in Berlin   erfolgten Berhaftung auf 7000 m. bezifferte. Eine genaue Prüfung der Bücher förderte jetzt die überraschende Feststellung zutage, daß sich die Ge­samtsumme der unterschlagenen Gelder auf rund 100 000 mark beläuft. Hoben hat sich von einer großen Anzahl von Landwirten aus dem Kreise Altenkirchen   Gefälligkeitswechsel unterschreiben laffen, die jetzt alle zur Einlösung vorgezeigt werden. Biele der ge­schädigten Bauern mußten bis zu ihrer Bernehmung nicht einmal, daß sie Mitglied der Kaffe maren. Soben hat ihnen ihre Unter­schriften unter das Aufnahmeformular unter falschen Vorspiegelungen entlockt. Die Mitglieder werden jetzt mit ihren Haftsummen in 1800 M. bewegen. Es handelt sich fast ausschließlich um Anspruch genommen werden müssen, die sich zwischen 300 und Reinbauern, die in den fümmerlichsten Verhältnissen leben und taum in der Lage sein dürften, einen nennenswerten Teilbetrag der verlorenen Gelder, geschweige denn ihre gesamte Haftſumme auf­zu bringen. Hobn, der das Geld in leichtsinniger Weise durchbrachte ist inamischen in dos Amtsgerichtsgefängnis Neuwied eingeliefert

morben.