Wie Er wurde— Sabe des Ofaf: In allen Nazi-Versamnilungen vorzutragen! Da steht er nun, der all« Kämpe, Des Weltenkrieges Frontsoldat, Im lraunen Wams und ohne Plempe Als Präsidentschaftskandidat Ein Herz voll Nibelungentreue Schlägt in der rauhen Zollelbrust'. Das Auge strahlt in Himmelsbläue Scharf wie ein Flamberg, selbstbewußt, Da wo der Inn zu Tale schäumet, Auf Bergesmatten grün und weich, Hat er als Kind den Tag verträumet. Und lang: O du, mein Oesterreich! Bis mählig der Verstand ihm dämmert: Da schaffte ihm die größte Pein— Er fand es ganz und gar belammert. Des Kaisers Franz Soldat zu sein. Es krochen ihm zu viele Juden Als Offizier« da herum. Bestimmt zum Schleifen der Rekruten: Das war ein Sacrilegium! So ward schon frühe ihm zuwider Di« Donau-Doppelmonarchie. Es ging, und niemals kehrte wieder Das langgeschädelle Genie. Er rückte aus! Doch nicht zum Heere: Den Burschen zog's nach Bayern hin, In Deutschland , stark vom Fels zum Meere, Liegt seiner Laufbahn Anbeginn. Bis plötzlich schrill die Kriegsdrommet« Europa zu den Waffen blies; Wie»dick« Luft" ihn da umwehte. Ward ihm zum zureiten Mol« mies. Franz Joseph schlug sich mit den Serben Und rief auch ihn in seiner Not. Wie? Soll er mit Semiten sterben Zusammen dort de» Heldentod?! So tat er denn, was recht und billig. Ein and'res Mittel blieb nicht mehr: Er flüchtete sich.kriegsfreiwillig" Und.staatenlos" w deutsche Heer. So modelle das eisenharte Geschick im Weltenkrieg den Mann. So wuchs der deutsche Bonoparte, Im Pulverdampf geschwärzt, heran. A»« dem Etappen-Meldegänger Schuf Gott den starken Mann der Tat. Den echten deutschen Freiheitssänger. Den großen Feldherr» von Format. Er ward Gendarm, ihn schmückt der Titel Regierungsrat von Braunschweig gar. So heiligt noch der Zweck tie Mittel, So wird die Schande offenbar. So schob man ihn als deutschen Bürger In unser armes Volk hinein, So soll der Staatenlos« Würger Der jungen deutschen Freihell fein. So kroch den steilen Pfad der Ehre Auf Hühnerleitern er hinan. Er schimpft die andern De'erteur«. Und ist dazu der recht« Mann. Und daß man den als den Erlöser— Zw« Tage Deutscher durch Betrug!— Uns anpreist und als Reichsverweser. Pfui Teufel! Das ist Schmach genug. Otto dteier.
Am Hörer vorbei. Forderungen für den Gemein schaff sempfang. Die für Gemeinschastsempfang bestimmte Sendefolge �der Deutschen Welle..Weltanschauung und Eigentum" ist von einer Hörergemeinschaft regelmäßig im Parteihaus, Lindenstraße, empfangen und unter der sachverständigen Führung von Genossen Dr. Ernst Frankel in Kursusform bearbeitet worden. Eine abschließende Aussprache nahm zu den Ergebnissen der Veranstaltung Stellung. Im ersten Test der Diskussion wurden Fragen erörtert, die noch offengeblieben waren. Die Fragen komplexe, deren Behand» lung von den Hörern hier gefordert wurde, verstärkten das Bild, das sich berells aus den voraufgegangenen Abhörabenden ergeben hatte: daß der wesentliche Gehall dieser Abhörstunden für die Gemeinschaft in der anregenden, belehrenden und klärenden gemein- samen Aussprache gelegen hatte Diese war jedoch nur möglich ge- wesen. indem man die Sendung als ein« Art Volkshochschul- kursus auswertete, der durch den persönlich anwesenden Refe- renten Dr. Frankel so erweitert wurde, daß er sich den Bedürfnissen der anwesenden Hörer einigermaßen anpaßte. Sämtliche Hörer erkannten, daß der Sinn einer Rund- funkgemetnschaftssendung von dieser Darbietungsreih« nicht ersaßt worden sei und brachten das sehr deullich in dem zweiten Teil der Aussprache zum Ausdruck. Hochschulkurse, zu deren Weiterleitung an den Durchschnittshörer Fachreferenten nötig sind, dürften, wenn nicht, wie in diesem Fall, besonders günfttg« Abhörverhältnisse vorliegen, den Zielen der Gemeinschaftssendung in keiner Weise entsprechen. Von Genossen F l a t a u. dem Vertreter des Arbeller-Radiobundes. wurde denn auch mitgeteilt, daß von zahlreichen Hörgemeinichaften. die sich für diese Sendungsreihe zu- fammengefunden hatten, ablehnend« Urteile eingegangen sind. Teil- weise konnte nicht einmal eine Diskussion eröffnet werden, weil man mit dem in wienschaftliche Begriffe und Formeln zu- sammengeschnürten Material der Vorträge nichts anzufangen wußte. Der Eindruck der Unübersichtlichkeit über die Sendungen wurde für die meisten Hörer noch dadurch verstärkt, daß durch Korreferate zum Vortrag, in denen die Nüancie-'ungen der einzelnen Weltanschauun- gen zum Ausdruck kommen sollten. Diese Absicht mußte jedem Hörer, der nicht bereits sehr gründlich mit der Ideenwell der be- handelten Weltanschauung vertraut war. dunkel bleiben Was in «:ner Hochschulvorlesung, die sich über«in oder zwei Semester er- streckt, möglich ist, geht eben nicht m einem Rundfunkreierat von vierzig Minuten. Es wurde auch allaemein die Auffassung ver- treten, daß so weit gesvannt« Themen, wie da« dieser Reih«, selbst bei der zweckmäßigsten Behandlung im Rahmen eines fokchen Rundfuntoortrages nicht so erfaßt werden können, daß sich
Opernplanwirtschast Preisherabsetzung—(Siaats- und Gtadtoper
Das brennendste Problem heutiger Opernführung ist sicherlich: Anpassung der Eintrittspreise an das stark reduzierte Einkommen der brellen Beoölkerungsschichten: denn nur das Jnter- esse dieser Schichten, aus deren Taschen schließlich jene Opernzuschüsje bezahll werden, rechtfertigt sie, rechtfertigt die Fortführung der Betriebe überhaupt. Als reine Luxus- und Repräsentationsopern wären die Institute, was sie waren, heute aber unter keinen U.m- ständen mehr sein dürfen: Monopol eines immer kleiner werdenden Kreises von Besitzenden, und damll— im Hinblick aus jene Sub- ventionen— fast ein Hohn auf das unbeschreibliche Elend unserer Tage. Solange der erforderliche Preisabbau nicht erfolgt ist, kann auch die Frage des Bedarss unmöglich entschieden werden: wie will man ernstlich wissen, wie groß das Interesse für die Oper ist, wenn brelle Schichten nicht entfernt daran denken können, es praktisch zu betätigen? Im Zusammenhang mit solchen Erwägungen ist es nur außer- ordentlich zu begrüßen, wenn in der städtischen Oper Preisherabsetzungen bis vierzig Prozent beschlossen wur- den, wenn in der kommenden Spielzell— abgesehen von einer zehn- prozentigen Preisreduktion in der laufenden— die billigste Karte eine Mark, die teuerste(im Abonnement) sechs Mark tosten wird! Es mag als gewagtes Experiment erscheinen, die Einnahmen frei- willig zu beschränken, ohne daß sich die Ausgaben bei noch so großer Sparsamkeit beliebig vermindern ließen: es ist aber eine Lebens- notwendigkell für die Stadtoper, sich ihren erfreulicherweise über- durchschnittlich großen Abonnentenkreis zu erhallen. Es ist sicherlich besser, bei niedrigen Preisen ausverkaufte Häuser zu erzielen als halbleere bei höheren: jenseits rein geschäftlicher Erwägungen endlich oermag erst eine solche Preispolitik die hohen Zuschüsse zu recht- fertigen. >- Staats- und Stadtoper sind Institute, die sich zwar in vielen Aeußsrlich kellen, durchaus aber nicht prinzipiell unterscheiden: typische Repertoireopern, die, von den Neueinstudierungen abgesehen, jährlich ungefähr fünfzig bis sechzig„stehende" Werke mll all der üblichen Unachtsamkell. Unsauberkell und Schlamperei aufzuführen pflegen. Die Kroll-Oper, man weiß es, war ein ganz anderer Operntyp: Ersatz täte dringend not, und es wäre kein kleiner Triumph für Ebert, wenn es ihm gelänge, diesen Ersatz zu schaffen. Jedenfalls scheint unter dem Druck der immer drohender, immer grauenhafter anwachsenden Krise, die den Raum für Kultur, für Kunst immer mehr verengt, eine Entscheidung notwendig zu werden. Zwei Repertoireopern, die lediglich dasselbe wallen und leisten, werden sich auf die Dauer kaum halten, kaum verteidigen lassen: entweder müssen sie sich voneinander vollkommen bisse- renzieren, sich verschiedener künsllerischer Aufgaben bewußt werden, sich an verschiedene Kreise wenden, sich gegensellig ergänzen, statt mll- und gegeneinander zu konkurrieren— oder müssen, falls dies nicht möglich fein sollte, zu einem einzigen Opernbettieb zusammen- geschlossen werde». Da die Lindenoper durch Tradllion, durch ver-
meinlliche und wirkliche Repräsentationsoerpflichtungen— festgelegt erscheint, wird das Problem wohl in Charlottenburg gelöst werden müssen, wird Ebert die Berechtigung der Sonderexistenz der städti- schen Oper zu beweisen, wird er die schwierige Aufgabe zu be- wälligen haben, künstlerisches Gewissen, fortschrittliche Gesinnung und Streben nach Volkstümlichkell aus einen Nenner zu bringen. Jeder der Intendanten ist in der Durchführung seiner Pläne durch(meist auf Jahre abgeschlossene, oft Jahre zurückliegende) Ver- träge gehmdert, die den prominenten Sängern und Dirigenten viel- zuviel Bewegungsfreiheit auf Kosten des Instituts geben, für das sie eigentlich verpflichtet wurden. Für manche Dirigenten z. B. sind bis sechs Monate Urlaub vorgesehen: wenn davon durch Not- Verordnungsbestimmungen auch nur höchstens vier Wochen bezahtt werden dürfen, ist die Reisewut der Generalmusik- direktoren für jede Oper unendlich schädlich. Gewiß, zu den Premieren kommen sie zurecht: der Opernalltag aber, der gar nicht ernst genug genommen werden kann, wird unweigerlich vernach- lässtgt und öder Routine ausgeliefert. Konnte man vielleicht seiner- zeit keine für das Institut günstigeren Bedingungen erlangen, sa ist heute, da sich die Verhältnisse gründlich geändert haben, unnachsicht- lich zu fordern, daß die Verträge, die jetzt erst abgeschlossen werden, diesen veränderten Verhältnissen Rechnung tragen. Wenn offiziell bekanntgegeben wird, der Vertrag Erich Kleibers wäre um drei Jahre verlängert worden, wäre'es in diesem Zusammenhang inter- essant zu erfahren, ab die Verlängerung ohne jede Aenderung er- folgte: was im Interesse der Lindenoper zu bedauern wäre. Auch der künftige musikalische Führer der städtischen Oper wird, soll seine Berufung überhaupt Sinn haben, ein Mann sein müssen, dem die Arbeit in der Bismarckstraße wichtiger ist als Erfolge in San Francisco . Seit dem Ende ihrer Arbeitsgemeinschaft(die sich nicht sehr bewährte), gestallet jede der beiden Opern ihren Spielplan ohne Rücksicht auf das andere Institut. Sind diese Spielpläne schon an sich vielfach unsinnig, wahllose Folgen der üblichen Werke ohne jeden Willen geistiger Ordnung, so sind sie es erst recht in bezug aufeinander: die Fühlungnahme zwischen Staats- und Stadtoper vermochte nicht einmal zu verhindern, daß mehr als einmal in beiden Häusern am gleichen Abend das gleiche Werk gegeben wurde: ganz zu schweigen von bewußter Differenzierung, von beiderseitiger Disposition auf lange Sicht. Es gibt keine Instanz, die hier Anord- nungen zu treffen und überflüssige Duplizität zu oerhindern ver- möchte: Jedes der Institute ist vorläufig vollkommen selbständig und zu keiner Rücksicht verpflichtet. In ihrem eigenen Interesse aber wäre es zu begrüßen, wenn eine Art Arbeitsteilung stattfände, wenn jede der Opern zielbewußte Programmpolitik triebe (und zwar jede ihre eigene), wenn sie beide einander in künsllerischer wie soziologischer Hinsicht ergänzten, mit einem Wort: wenn dieses wichttge Teilproblem einer Musikplanwirtschaft in Angriff ge- nommeu würde, ehe es zu spät ist, ehe zwei Opern für Berlin (das seinerzest vier besaß) tatsächlich zuviel wären. �rnolck Walter.
Reue japanische Bilder. Im Ostafiatischeu Museum.
Di« Ostasiatische Kunstsammlung hat einen Zuwachs von einem Dutzend japanischer Gemälde au» der Degenwart zu oerbuchen die von der japanischen Regierung dem Museum geschenkt worden sind. Am Freitag wurden sie der Sammlung mit einer kleinen Feier über- geben, bei der der japanische Botschafter(englisch ) und Kultusminister Grimme Ansprachen hielten. Wir kennen die Bilder von der Ausstellung in der Akademie vor einem Jahr her. Die Kenner altjapanischer Kunst, der sie mll feinen und liebenswürdigen Modulationen sich anschließen, werden be- merkenswerte Qualitäten in ihnen finden, die Laien werden ent- zückt sein über die Delikatesse und Stimmungsschönheit ihrer Natur- beobachtung. Es ist dies aber nicht nur als eine Bereicherung des Ostasiatischen Museums, sondern als eine Gest« politischer Höflichkeit zu werten, worauf mll Minister Grimme nachdrücklich hinzuweisen ist. Jenseits der abscheulichen Politik des japanischen Militarismus erkennen wir hier, daß es ein wahrhaft tullioiertes Japan gibt, das uns an seiner Kunst teilnehmen, läßt. Das Merkwürdige an der Angelegenhell ist, daß die Preußische Akademie der Künste , die die erwähnte schöne Ausstellung japanischer Kunst vor einem Jahr veranstaltet hatte, sich kürzlich mit Majoritäts» beschluß geweigert hat, die entsprechende Geste der Höflichkeit zu vollziehen und zwei jener japanischen Maler zu korrespondierenden Mitgliedern zu ernennen. Man greift wohl kaum daneben, wenn man in dieser Brüskierung unserer auswärtigen Kulturpolitik denselben Geist gedankenloser Opposition entdeckt, der die Akademie vor zwei Wochen zu ihrem„Protest" gegen die deutsche Ausstellung in Oslo gettieben hat.__ p.{. seh. „Goethe und die Buchkunst der Welt." Der Verein Deutscher Buchkünsller veranstallet anläßlich des 100. Todestages von Goethe gemeinsam mit dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler und dm Deutschen Buchgewerbeoerin im Museum der bildenden Künste in Leipzig eine Ausstellung„Goethe in der Buchkunst der Welt", in der die künsllerisch und technisch einwandfrei gestalteten Ausgaben Goethescher Werke gezeigt werden sollen. Zwei S o n- derveranstaltungen, von denen die eine sich an die Künstler aller Länder, die andere an über hundert Buchdrucker der Well wendet, werden die Ausstellung ergänzen. Besonders ausgewählle Künstler der Well werden ein besonderes Blatt zum„Faust" in beliebiger Technik herstellen, und SO deutsche und 80 ausländische Drucker werden sich an der Goethe-Ehrung des Vereins Deutscher Buchkünstler betestigen.
Goekhe-Postkarten. Die Deutsche Reichspost gibt zur Goethe- Feier zwei Postkarten zu 6 und IS Pf. mit einem Bildnis Goethes und mit besonderen Freimarlenstempeln aus. Die Postanstallen perkaufen die Kotten vom t März an. Eine neue Serhark.haupkman». Biographie. Anläßlich des 70. Ge- buttstages von Gerhart Hauptman bereitet der Verlag S. Fischer- Berlin eine neue Biographie des Dichters von Hans von Hülsen vor. Gerhart Hauptmann hat selbst olle tatsächlichen Angaben eingehend überprüft. Die größte Kartoffelsammlung der Well. In dem von der Gesell- schaft zur Forderung des Wissenschast errichteten Institut für Züch- tungsforschung in Dahmsdorf-Müncheberg befindet sich gegenwärtig die größte Sammlung von Kartoffelarten aus der ganzen Welt. Unter Leitung von Professor Vaur, dem bekannten Forscher der Vererbungslehre, werden alle züchterischen Arbeiten zur Festlegung neuer Methoden durchgeführt, so arbestet man mll Willgenstrahlen, Chemikalien, Hitze, Kalle und verschiedene» anderen Sachen, um die verschiedenen Pflanzensorten zur Steigerung ihrer Wirtschaftlichkell zu bringen. Die Schallplatte im Dienst der Aufklärung. Einen neuen Ver- such auf dem Gebiet der Ausstellungstechnik hat das Deutsche Hygienemuseum in seiner Ausstellung„K a m p f d e m K r e b s" im Europahaus gemacht. Professor Blmnenthal, der Direktor des Krebsforschungsinstituts in Berlin , hat ein Gespräch mit einem Laien aus der Schallplatte festgehallen. Diese Schallplatte wird nun in der Ausstellung alle halb« Stunde gespiell. Ew berufener Fachmann gibt so auf die Dutzende von Fragen, die der Laie über das Krebsproblem stellt, leicht faßlich und erschöpfend Auskunft. Emil IanirillgS ist von fem« Krankheit wiederhergestellt und spielt ob Sonnabend wieder allabendlich in der Bolksbübne den„Fuhrmann Heuschel". Die Kamera zeigt Sonntag, 11.30 Uhr, in einmaliger Borführung den russischen Film„Die Affen von Suchu m". MusellmSführnngen. Sonntag, g Uhr, Dr. von Massow:„Die B au- technik der Griechen und Römer" im Bergamonmuleum: 10 Ubr, Brofessor Post:„Die Geschützsammlung" im Zeughaus: ll Uhr, Tr. Bramm:„Die volkstümliche Bildschnitzerei Süddeutschlands". Im Museum für Meereskunde spricht Dienstaa, 8 Uhr, Dr. H. Ro- sinfli über„Die lapanische Seefischerei'. Da« Vl. Konzert der Volksbühne, das Sonntag, k. März. 12 Uhr, im Theater am Bülowplatz stattfindet, ist Gustav Ma hier gewidmet. Das Programm bringt: Lieder für Bariton lSolist yso Golland), Kindertoten- lieder lJda Harth zur Rieden ), serner die VII. Svmphoni-. Leitung: Dr. Hermann Scherchen .
für Hörer und Hörergemeinschaften daraus im allgemeinen frucht- bare Anregungen zur eigenen Durchdenkung und Verarbeitung er- geben können. Sehr wertvoll und richtig dürfte die Feststellung sein, daß ja überhaupt die beste„Gemeinschaft-sendung" die ist, die auch dem einzelnen Hörer gerecht wird.„Gemeinschastsempfang" braucht ja nicht unbedingt räumliche Gemeinschaft der Hörer zu bedeuten: die geistige Hörergemeinschaft kann zu von der Sendezeit unab- hängigen Aussprachen führen. Umgekehrt wurde hervorgehoben, daß jede wertvolle, für den Einzelhörer bestimmte Darbietung erst recht für Gemeinschofteempfaiig geeignet sei. Die Forderungen, die von den versammelten Hörern für Ge- meinschaftssendungen aufgestellt wurden, waren eine einzige Ver- urteilung der bisher gebotenen Sendungen dieser Art. Rundfunkdarbietungen müssen, so wurde erklärt, m erster Linie so beschaffen sein, daß der Hörer ihnen folgen kann. Dazu ist nicht nötig, daß Fremdwörter, vor allem Fachfremdwörter,
l von den Rednern vermieden werden, sondern auch der bewußte Verzicht aus die Anwendung aller F a ch b e g r i f f e, die sich im Rahmen des Vorttages nicht erklären lassen. Die Themenstellung der Vorträge muß möglichst scharf umrissen sein, ihre Behandlung das wesentliche, nicht Grenzabweichungen, die nur den Wissen- schaftler interessieren, herausstellen. Am besten dürfte sich die Ein- fühlung in den Stoff für den oder die Hörer dadurch ergeben, daß, je nach der Art des Themas, an einen kurzen oder längeren Vor- trag eine gut vorbereitete, auf wesentliche Fragenkomplexe hin- lenkende Aussprache vor dem Mikrophon zwischen dem Redner und einem oder mehreren„Laven" sich anschließt Durch solche Themenbehandlung wäre auch dem Cinzelhörer am besten gedient. Als günstigste Zeit für Berliner Hörer wurde für Gemeinschaftssendungen allgemein 19.30 Uhr bezeichnet. Der Wunsch. daß aktuelle, wolitische und unpolitische Probleme in der Form solcher tstemeinschastssendungen behandelt werden, fand Beifall. Tos.