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Harzburger Liquidation. Preußen und die Präsidentenwahl.

Homerische Redegefechte der veruneinigten Bundesgenoffen.

In Reichswart" nimmt fich Graf E. Repentlom die bisherigen Bundesgenossen von Harzburg   vor, Stahl­helat und Deutschnationale. Er hält ihnen und der Harz­burger Front die folgende Grabrede:

as Gott   geschieben hat, das soll der Mensch nicht zusammenbringen" sagte der Herausgeber hes Reichswart" auf dem Harzburger Volksfest zu einem begeisterten Deutschnationalen  . Die Sonderfandidatur des Stahlhelm bürste wahl den Schlußstrich unter diese Front" gezogen haben, die eine mirtliche Front nie gewesen ist, auch nicht sein forente. 3art aus gebrüdt: es wäre meit beffer gewesen, wenn der Harzburger Rummel niemals stattgefunden hätte und man sich auf ein gelegentliches Zusammengehen von Fall zu Fall ohne alle schönen Gefühle beschränkt hätte. Die Sonder­tandidatur der vereinigten DNBP. und Stahlhelm ist politisch eine Groteske, ein Unsinn, der, wenn er irgendwie wirken sollte,

nur Schaden anrichten tönnte."

Nach Harzburg   hieß es: ein Hundsfott, mer spaltet! Die Spaltung ist perfekt. Wer sich die Jacke vom Hundsfott an zuziehen hat, können Stahlhelm und NSDAP  . untereinander

ausmachen.

Mit der ganzen Zügellosigkeit der reinen Demagogen

Unter der Ueberschrift Harzburg   oder Hier?" nimmt der Stahlhelm- Pressedienst zu dem Aufruf des ostpreußischen Gauleiters der NSDAP.  , Koch, Stellung. in dem es hieß: Es gibt kein Harzburg   mehr." Das sei ein Irrtum, der um so mehr der Berichtigung bedürfe, als er offenbar auch bei dem Zentralorgan der NSDAP.  , dem in München   erscheinenden Böl­fischen Beobachter", geteilt werde.

"

Richtig sei, daß die nationalsozialistische Führung fich mit dem Entschluß zur Aufstellung einer Parteifandidatur von Harzburg   los­gesagt habe, und daß nationalsozialistische Unterführer mit der ganzen Zügellosigkeit der reinen Demagogen nunmehr zu beschimpfen begönnen, was sie vor kurzem ihrem Publikum noch als höchst löb­lich priesen... Es wird sich zeigen, daß zwischen Parlamentswahlen und einer Reichspräsidentenwahl ein sehr wesentlicher Unterschied ist. Die Zahl der Menschen, die Adolf Hitler   als einen verdienst vollen Propheten des Nationalsozialismus betrachten, ist zweifellos sehr groß. Die Zahl derer jedoch, die in ihm den deutschen  Meffias erblfen, dürfte kleiner fein als die Zahl seiner organisierten Anhänger. Nur die letteren aber werden eine bedingungslose Hitler­Diktatur für Deutschland   wünschen. Die anderen aber werden mit uns der Ansicht sein, daß die Wahl des Reichspräsidenten   keine Ge­legenheit ist, Stimmen abzureagieren, sondern eine sehr sorg fältige Prüfung der Persönlichkeit erfordert, die sieben Jahre lang das Schicksal des Reiches entscheidend bestimmen soll."

Zurück zu Wilhelm.

Die Kreuzzeitung  ", die schon früher Hitler beigebracht hat, daß, mer zum Trommeln taugt, deshalb noch nicht regie rungsfähig sei, hält den Nazis den folgenden Bortrag:

Ihre Siegeszuperficht in Ehren, jo ganz figher scheint es uns doch nicht, ob sie allein den heutigen Staat erobern fönnen. Auch möchten wir bezweifeln, daß fte, falls ihnen dies gelingen sollte, auch dann imftande wären, die Führung des Dritten Reiches ohne jegliche Hilfe zu über­nehmen und vor allem auch sicher in der Hand zu behalten. Much hiefes Dritte Reich wird nicht ohne Zusammenhang mit der Ber­gangenheit errichtet werden. Es muß, wenn es lebensträftig sein gangenheit errichtet werden. Es muß, wenn es lebensträftig fein foll, historisch aufgebaut sein, d. h. an die durch die no

Ministerpräsident und Innenminister sprechen vor den Ober- und Regierungspräsidenten. Am 27. Februar fand im preußischen Minifterium des Innern| bleiben. Das heißt jedoch nicht, Berleumdern in Bresse   und Ber eine Konferenz der preußischen Oberpräsidenten und Regierungs- fammlungen Freibriefe ausstellen. Ich bitte Sie daher, von der präsidenten unter der Leitung des Miniffers des Janern Severing Möglichkeit, Berleumdungen der Reichs und Staatsregierung in der statt. Neben den höheren Beamten des Innenministeriums und Breffe durch Auflage von Berichtigungen entgegenzutreten, anderer preußischer Refforts nahmen auch Ministerpräsident Braun weitgehenden Gebrauch zu machen. Die radilaien Parteien find in der Wahl ihrer Mittel völlig strupellos. Sie mögen deshalb missen, und die Staatsminister Steiger und Grimme daran teil. Die daß jeder Berleumdung in ihrer Breffe fofort entgegnet werden wird. Beratungen wurden von Minister Severing mit, einer längeren Ich werde durch einen Runderlaß den Ausschant von Aufprache eröffnet, in der er nach den einleitenden Begrüßungs- Branntwein usw. für den 12. und 13. März verbieten, worfen ungefähr folgendes ausführte: damit nicht zu der schon durch die politische Tätigkeit gesteigerten Erregung auch noch eine durch Alkoholgenuß verstärkte Gereiztheit politischer Gegner hinzukommt.

Mit Befriedigung tann ich feststellen, daß der Winter bis jetzt ohne jede wesentliche Störung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit beweisen, daß das nicht gar so leicht war. Wir sind zwar noch nicht über den Winter ganz hinweg, denn noch liegen die Iben des März vor uns, und die Märztage werden ja auch den Höhepunkt der politischen Stämpfe mit sich bringen. politischen Kämpfe mit sich bringen.

Die Unterstützung und Versorgung der Erwerbslosen wird auch die brennende Frage der Zukunft sein. Wir können heute noch bis Ende März einigermaßen flar sehen, welche Mittel uns zur Verfügung stehen, darüber hinaus aber tappen mir vorläufig noch im Ungewiffen. Es ist der preußischen Staatsregierung bekannt, daß die Reichsregierung sich mit der Frage beschäftigt, die Arbeitslosenversicherung und-unterstützung zu vereinfachen.

Ich fürchte, daß das nicht ohne neue Lasten für Länder und Ge­meinden gehen wird. Die Gemeinden aber können nicht nur teine neuen Lasten mehr ertragen, sondern sind schon heute außerstande, ihren Verpflichtungen gerecht zu werden. Ein Eingriff in die Höhe der Unterstützungen aber würde unsere Aufgabe, die Ruhe und Ordnung aufrecht zu er halten, außerordentlich erschweren. Ich glaube nicht, daß in den nächsten Monaten eine erhebliche Besserung der wirt­fchaftlichen Situation zu erwarten ist, von der eine bedeutende Ver­ringerung der Erwerbslosenzahl erhofft werden dürfte. Unser Augenmerk wird deswegen darauf gerichtet sein, den Gemeinden und damit auch den ärmsten Gemeindebürgern nach besten Kräften zu helfen.

Das unmittelbar vor uns liegende wichtigste politische Ereignis ist die Wahl des Reichspräsidenten  .

Die preußische Verwaltung wird und darf keine Wahlbeein flussung treiben. Es muß auch alles vermieden werden, was nachher mit einem Schein von Berechtigung als ein Grund zur Anfechtung der Waht angeführt werden fönnte. Nichtsdestoweniger aber ist die Haltung der preußischen Staatsregierung ganz flar und eindeutig, und muß auch die Stellung der preußischen politischen Beamten bei der Reichspräsidentenwahl flar und eindeutig sein. Sie wird es ganz automatisch durch den Aufmarsch der Kandidaten und durch unsere Stellung zu den Parteien der Negation.

Der Tag der Wahl des Reichspräsidenten   ist ein Schiafalstag

für das deutsche   Volk. Er muß zu einem Tag des Sieges der Ber­nunft und des Willens zum Aufbau werden. Dafür sehen wir alle Kräfte ein. Dann wird der 13. März der Anfang vom Ende der Phrase und des Abenteuers fein.

Ministerpräsident Braun gegen die geistige Brunnenvergiftung.

An die Ausführungen des Ministers schloß sich eine rege use Sprache, in deren Berlauf auch Ministerpräsident Braun das Bort ergriff und u. a. zur Frage der Pressenotverordnung ausführte: Die Bevölkerung ist heute durch die lastende Wirtschaftsnot politisch frank und jeder tollen Lüge leicht zugänglich. Deshalb sind die Folgen geistiger Brunnenvergiftung in den Bersammlungen in kleinen Orten und in der Presse auf dem Lande besonders schlimm. Ich stehe deshalb auf dem Standpunkt,

daß es weniger auf Zeitungsverbote ankommt als darauf, auch in der Presse der radikalen Parteien der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen. Deshalb müssen m. E. die Berwal­tungsbehörden vom Recht der Noiverordnung, in den gegneri­schen Zeitungen Erwiderungen und Richtigstellungen gegenüber verleumderischen Anriffen zu bringen, ausgiebig Gebrauch machen.

Am Schluß der Aussprache faßte der Innenminister noch ein mal das Ergebnis der Konferenz dahin zusammen, daß aus allen Ausführungen sich die Gewißheit ergeben habe, daß die kommenden politisch bewegten Wochen die preußische Verwaltung wohl vor­bereitet sinden werden.

Wahlaufrufe für Hindenburg  .

Der Chrichlich- Soziale Volksdienst und der Vorstand des Ge famtverbandes der christlichen Gemertschaften veröffentlichen Auf­rufe für die Wiederwahl Hindenburgs  .

Mordanklage gegen Nazis!

Wegen der Bluttat im Kreise Kreuzburg.

Den Kandidaten der staatsfeindlichen Parteien der National­fozialisten und der Kommunisten darf kein Erfolg beschieden sein! Breslau  , 27. Februar. Und neben den Kandidaten dieser Parteien gibt es nur einen ernst- Wegen der überaus rohen Ermordung des Land. haften Kandidaten für das höchste Amt, das das deutsche   Bolt zu arbeiters Bassy in Bankau im oberschlesischen Kreise vergeben hat, das ist der jezige Reichspräsident Don Hinden Kreuzburg   ist jekt gegen 15 Mitglieder der Ratin. burg. Für die preußische Staatsregierung liegt gar fein Anlaßnalsozialistischen Partei die Voruntersuchung vor, ihre bisherige Haltung gegenüber den staatsfeindlich eingestellten wegen Bandfriedensbruchs und wegen gemeinschaft. Parteien ber Nationalsozialisten und Kommunisten zu ändern. Zu Itchen Mordes eröffnet worsen. Mehrere der An­den Breußen Deutschlands wieder anfnüpfen. Weiter millen dem heutigen Staat gegenüber zur Schau geschuldigten, die sich in Untersuchungshaft befinden, dürfte das fann man wohl ohne Unbescheidenheit aussprechen- tragen die politische staatsbildende Erfahrung, die die Deutschnationalen  non ihrem conservativen Ursprung her befizen, und die durch den Geist des Bundes der Frontsoldaten in ethischer Beziehung noch mesentlich gestärft wird, faum entbehrt werden können."

Die wollen nicht Hitler  , sondern Wilhelm haben und drohen den Nazis mit dem Motto: Ganz ohne Fürsten   geht die Chose nicht! Im übrigen haben sie beide den Bären noch nicht erlegt, um dessen Fell sie streiten.

Kleine Begriffsverwechslung.

Im Reichsmart", dem Blatt des nationalsozialistischen Reichs­tagsabgeordneten Grafen Reventlom, entbedt ein gewiffer Frig von Trugschler, daß in Deutschland   die Protestanten von den Katholiken bebrüdt werden, worauf er deklamiert:

Bir Evangelischen haben nicht mehr das Bertrauen, daß die Zustände unter einem Herrn Reichspräsidenten   von seinem 85. bis zu seinem 92. Lebensjahre anders werden können. Wir halten die Wiederwahl Hindenburgs für ein Unglüd. Wir wollen einen Reichspräsidenten, unter dem der Protestantismus  , die gesamte protestantische Kultur, die ihr geschichtlich zukommende, nolle Berüdsichtigung findet." Deshalb macht er Reflame für den katholischen Hitler gegen den Protestanten Hindenburg  !

Die Rote Lügenfahne.

Wie KPD.  - Schwindel fabriziert wird.

tragen und in Schrift und Rede sich dieses Vernichtungswillens rühmen, kann es teine andere Einstellung für die preußische Staatsregierung und preußische Beamte geben, als die bisherige ablehnende. Daran fann auch eine wirkliche oder scheinbar andere Beurteilung einzelner Stellen der Reichsregierung nichts ändern. Deshalb ist es die Auf­fassung der Staatsregierung, daß bei aller Wahrung der partei­politischen Neutralität den Bestrebungen staatsfeind. licher Parteien auch im Kampf um den Reichs präsidentenposten entschieden entgegengetreten werden muß.

Vor allem aber muß und wird es Aufgabe der preußischen Ver­waltungsbehörden sein, in den tommenden Wochen erhöhter politischer Tätigkeit

mit allen Mitteln den Bersuchen terroristischer Beeinfluffung der Wähler entgegenzutreten.

Gegen jede Terrormaßnahme muß um der Autorität des Staates willen mit aller Macht vorgegangen werden. Dabei muß das Interesse des Staates in allen Zweifelsfragen richtung und ausschlaggebend sein. Selbstverständlich soll besonders in der Zeit des Wahlkampfes eine fleinliche Handhabung der polizeilichen Be­fugniffe gegenüber Versammlungen und Pressepolemiken unter­

Heute neu!

Heute neu!

Die Rote Fahme" bringt heute eine neue Züge. Gie behauptet, Sonntag- Vorwärts"

Genosse Aufhäuser hätte im Reichstag eine Erwerbslosendelegation mit den Worten abgewiesen.

Ausgerechnet durch mich wollt ihr das vermitteln? Ihr seid mohl verrückt geworden."

In Wirklichkeit handelte es sich um einen der bekannten Ver­fuche der fommunistischen Reichstagsfraktion von erschwindel. ten Erwerbslosendelegationen sozialdemokratische Ab­geordnete auszufragen, um sie am folgenden Tage in der Roten Fahne" verunglimpfen zu fönnen. Diesmal war 05 Der Reichstagsabgeordnete Schröder Merseburg, der mit einem seiner Barteigenossen zu dem Genossen Aufhäuser ging und höhnisch fragte, ob er die Forderungen der Erwerbslosen übermitteln dürfe. Darauf hat der Genosse Aufhäuser den Finger an die eigene Stirn gelegt und geant­mortet:

Ich müßte perrüdt fein, mir ausgerechnet von Ihnen, Herr Schröder, Erwerbslofenforderungen übermitteln zu lassen." Mit Erwerbslosen hat Genosse Aufhäuser an diesem Tage über­haupt nicht verhandelt.

Im Sejm   zu Warschau   verlachten die Pilsudstiften alle Untlagen her Opposition und tobten gegen ihre Kritit. Die ganze Oppofition verließ dann den Saal, Sozialisten und Bauern mit dem Revolus tionslied Wenn das Bolt zum Rampfe

Beutfchöfferreidy' fde Wohlfahrtsgegenseifigkeit für Hilfsbedürftige ift zwischen beiden Regierungen vereinbart worden.

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und ,, Volk und Zeit"( Tiefdruckbeilage) Der Sonntag- Vorwärts" ist in Berlin   zum Preise von 15 Pf. pro Exemplar bei allen Händlern zu haben. Er kann aber auch im

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von nur 55 Pf. pro Monat frei Haus bezogen werden. Der Sonntag- Vorwärts" gibt unseren Freunden, die nicht mehr in der Lage sind, den Preis von 75 Pf. pro Woche für das volle Vorwärts- Abonnement zu erübrigen, die Möglichkeit, sich über die Politik der Partei und die sonstigen Ereignisse zu unterrichten. Wir bitten unsere Leser, im Genossen- und Freundeskreise auf diese Neuerung aufmerksam zu machen, für die auch viele politisch Interessierte gewonnen werden können. Abonne­mentsbestellungen nimmt jede Vorwärts- Ausgabestelle entgegen, sowie der

Verlag des ,, Vorwärts", Berlin   SW 68, Lindenstr. 3 Fernruf A7 Dönhoff 292-97

haben bereits ein Geständnis abgelegt.

Ein GA. Waffenlieferant verhaftet. Waffenversorgung von Hitlers GA. im großen!

Worms  , 27. Februar.( Eigenbericht.) Die Landeskriminalpolizei gibt bekannt, daß der Uhr­macher Alfred Hack in Osthofen   bei Worms  , der seit 1930 einen Handel mit Waffen betreibt, in furzer Zeit mehr als 100 Pistolen bezogen und geschwidrig an Nazis abgesett hat.

Schon seit einiger Zeit ließen gewisse Borfälle auf ungesetzlichen Waffenhandel größeren Umfanges schließen. Aber erst ein Einzelfall lenkte die Aufmerksamkeit auf Had. Eine Durchsuchung seiner Wohnung und Geschäftsräume, eine Prüfung seiner Bücher und Rückfragen bei den Lieferungsfirmen führten zu dem vorläufigen Ergebnis, daß 50 Abnehmer, darunter 5 Großabnehmer, festgestellt und überführt werden konnten. Es wurden bei ihnen etwa 50 Pistolen und mehr als 1000 Schuß Munition gefunden und beschlagnahint. Zur Durchführung der Ermittlungen wurden, da die Abnehmer teilweise bei Durchsuchungen und Ausgrabungen Wider stand leisteten, zahlreiche Personen feft genommen. Die Großabnehmer find in Worms  , Westhofen   und Gau Obernheint aus findig gemacht worden. Die Einzelabnehmer, sämtlich Mit­glieder der Hitler  - Partei, darunter einige SA   Führer und S. Leute, mohnen in zwölf verschiedenen Orten Rhein­ hessens  , ferner in Ludwigshafen  , Heckenstein a. d. Bergstraße und M.

Brantfurt a..

Hitler   im Sportpalast.

Er will alle Folgen des 9. November beseitigen! Gich felber auch?

Im Sportpalast sprach gestern Goebbels  , bis gegen % 10 Uhr Hitler fam. Goebbels begrüßte ihn mit dem start bedingungsweisen Treuegelöbnis, die Nationalsozialisten ständen zu ihrem Führer, weil er zu ihnen stehe. An dem Tag, an dem er das nicht mehr tut, ist also die nächste Meuterei fällig.

Dann hielt Hitler   eine Rede, in der er immer wiederholte, daß er den 9. November mit allen seinen Folgeerscheinungen beseiti gen" molle. Wenn es ihm damit Ernst ist, muß er zunächst einmal fich selber beseitigen, denn er ist selber auch eine Folgeerscheinung des 9. November.

Hitlers   Rede wurde nach den Tennishallen in Wilmersdorf  übertragen. Spät nachmittags murde entdeckt, daß in dem Kabel­brunnen in der Brandenburgischen Straße nahe der Tennishalle Das betreffende Telephontabel angezapft worden war und daß von hier aus eine Zeitung durch das nahegelegene Laubengelände bis an einen Saun in der Westfälischen Straße gelegt worden war. Man löfte die Berbindung fofort. Eine polizeiliche Untersuchung ist an Gange.