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Zur Präsidentenwahl. Beamte! Am 13. März wähl! das deutsche Volk feinen Reichspräsidenten . Es geht diesmal nicht nur um die Frage, wer in de » nächsten Zahren das höchste Amt der Republik bekleiden soll: es geht um mehr. Im ganzen Reiche rüsten die Anhänger der saschlflischeu Diktatur seit Monaten zum entscheidende« Schlage gegen volksrechte und Demokratie. Sie wollen die Grundrechte der republikanischen ver- sassung im Reich und in den Ländern zertrümmern, um ihre unumschränkte Herrschaft über Beamte, Angestellte und Arbeiter ausüben zu können. Die Führer dieser Bewegung erklären: Das Vorbild unseres Staates ist die preußische Vorkriegs- arme«: es darf nur noch Gehorchende und Befehlende geben." Mit der Tarakappe werden wir herumgehen und vom Präsidenten bis zur Scheuerfrau alles hinausschmeißen. was gegen uus ist" Beamtet Wollt ihr auf Gnade und Ungnade den faschistischen Gewaltherrschern und ihren Terrorbanden ausgeliefert sein? Wollt ihr eurer durch Krieg, Inflation und Wirtschaftskrise erschütterten Existenz den lehlen halt rauben lassen? Wollt ihr die Wahrung eurer durch die republikanische Reichs- verfaffung anerkannten Grundrechte in die Hände jener legen. die noch vor kurzem in Harzburg die Einheitsfront mit den Ver­tretern des monopolistischen Großkapitals errichteten? wenn ihr das alle» nicht wollt, dann rüstet euch und sorgt dafür. daß am lZ. März Hitler als Kandidat der Rationalsozialisten keine Stimme au» den Reihen der Beamtenschaft erhält. Der 13. März entscheidet auch über euer Schicksal. wer in der Stunde höchster Rot und Gefahr als Beamter der Republik versagt, wer Hitler , Thälmann , Duesterberg oder einem anderen Kandidaten als hindenburg feine Stimme gibt, der stärkt die Front aller staatsfeindlichen Elemente und treibt damit Staat und Wirtschaft in das Chaos. Beamtet Stellt euch geschlossen aus die Seile der aufbau- bereiten Volkskräfte. Es geht um euch und eure Familie. Entscheidet euch für Hindenburg und verhelft der Republik und dem deutschen Volke zum Siege? Allgemeiner Deutscher Beamtenbund. Der Vorstand.

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Trohki lehrt das politische Abc. Aber seine kommunistischen Schüler begreifen nicht!

Lm Lande des �egierungsrats". SA.-Gtrolche der einzige Importartikel. Braunschweig , 2. März.(Eigenbericht.) Die Nationalsozialisten haben in der Stadt Braunschweig wieder mehrere SA.-K asernen eingerichtet, in denen Berliner SA.- Leute und Leute aus dem Ruhrgebiet unter- gebracht sind. In Trupps ziehen die Erneuerer Deutschlands durch die Stadt, um Händel zu suchen. In der letzten Nacht wurden die Scheiben derVolksfreund"- Expedition zum drittenmal eingeworfen. Einige Stunden vorher hatte der braunschweigische Polizeiminister Klagges im Landtag von sich erklärt, daß er ein Polizeiminister sei, wie er heute sein müsse, und daß e r jetzt die Ruhe und Ordnung in Braunschweig erzwungen Hab«. Dabei geschehen im Lande Braunschweig täglich Gewalttaten und Ueberfälle auf Republikaner.

Ltnierredung Tardieu-Hoesch-poncet. Llm einen Ausgleich in der Avrüstungsfrage. Pari», 2. März.(Eigenbericht.) Der deutsche Botschafter vsosn h o e s ch hatte am Dienstagnach. mittag eine Unterredung mit Tardieu, die sich besonders auf das Abrüstungsproblem bezog und gewissermaßen die Fortsetzung ver Besprechung zwischen Tardieu und Nadolny in Genf darstellte. Wie derMatin" schreibt, haben diese Unterredungen in Genf und Paris den Zweck, den Vertretern der beiden Regierungen zu erlauben, klar und offen die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Thesen abzugrenzen, um die späteren Verhandlungen vor der Abrüstungskonferenz zu erleichtern. Außerdem haben Tar- dieu und von hoesch über die Mem el- Affäre gesprochen. Der Unterredung wohnte der französische Botschafter in Berlin , F r a n- <:ois°Poncet, bei. Antwort auf einen Schwindel. Genosse Breitscheid stellt nationalistische Lügen richtig. Genosse Dr. B r e i t s ch e i d hat derDeutschen Zeitung" die folgende Berichtigung zugehen lassen: In Nr. 51z derDeutschen Zeitung" vom 1. März 1932 wird behauptet, ich hätte Anfang Januar 1925, nachdem ich mirdie Anklagen des Feindbundes in der Entwaffnung s- frage zu eigen gemacht" und mirdeshalb schwere Vorwürfe zugezogen hatte, erklärt: Wenn das, was heute in Deutschland als Landesverrat verfolgt wird, Landesverrat wäre, dann wäre auch ich ein Landesverräter". Ferner wird unterstellt, ich hätte Im Jahre 1921 in einer Reichstagsrede der Entente ein Recht zum Raub von Ostoberschlesien zugesprochen. Das ist unwahr. Wahr ist, 1. daß ich Anfang Januar 1925 im Auswärtigen Ausschuß mir weder die Anklagen des Feindbundes in der Entwasfnungssrage zu eigen gemacht, noch die unterstellt« Aeußerung über den Landesverrat getan habe, 2. daß ich in meiner Reichstagsrede vom 2(5. Oktober 1921 den tiefen Schmerz über den Verlust von Ostoberschlesien zum Ausdruck gebracht habe. Ich habe dabei der Entente kein Recht für einen Raub von Ostoberschlesien zugesprochen, sondern mehrfach betont, daß, wenn auch ein formaler Rechtsgrund für eine Teilung von Oberschlesien gegeben sei, die Grenze, wie sie in Ober- schlesien gezogen worden ist. weder den wirt- schaftlichen, noch den geographischen Verhält- nrssen des Landes, noch den Wünschen der Bevölkerung ent- spricht."_ tz Proteststreik indischer Eisenbahner. In den Werkstätten der Great Jndian Peninsular Railway in der Bombayer Vorstadt Matunga haben 4999 Arbeiter die Arbeit als Protest gegen die Weigerung der Behörden die Löhne für die Zeit der kürzlich«« Aussperrung zu bezahlen, eingestellt.

Die Kommunistische Internationale vertritt die These, daß es zwischen bürgerlicher Demokratie und Faschismus keinen Unterschied gebe. Di« letzte Plenarversammlung des Ekki hat ausdrücklich die liberale Konstruktion oerurteilt, die einen Gegensatz zwischen Fa- schismus und bürgerlicher Demokratie, wie auch zwischen den par- lamentarischen Formen der bürgerlichen Diktatur und den offen faschistischen Formen aufzeigen wolle. Sowohl die Kommunistische Internationale als auch die deutsche Kommunistische Partei kommen deshalb zu dem Schluß, daß gegen die Sozialdemokratie als den Hauptfeind bei den Wahlen der Hauptstoß geführt werden müsse. Gegen den verbrecherischen Wahnsinn dieser Lehre wendet sich Leo Trotzki in einem neuen Buche. Selbstverständlich will er nicht die Haltung der Sozialdemokratie verteidigen, die er die Hauptvertreterin des parlamentarisch-bürgerlichen Regimes nennt und von der er behauptet, daß sie der Erschöpfung ihrer Mission nahe sei, aber mit bitterer Schärfe und herbem Hohn geht er der Philosophie Etalins und denen, die sie in Deutschland volkstümlich machen wollen, zu Leib«. Trotzki setzt auseinander, wie durch die faschistische Agentur das Kapital die Massen des verarmten Kleinbürgertums, die Ban- den deklassierter Proletarier und oll die zahllosen Menschen- existenzen in Bewegung setze, die das Finanzkapital in Verzweiflung und Elend gestürzt habe. Er weist darauf hin, wie die Faschisierung des Staates vor allem und hauptsächlich aus die Zertrümme- rung der Arbeiterorganisation en hinauslaufe, und er erinnert daran, daß vor einigen Iahren selbst das leitende Organ der Komintern von dem Faschismus in feiner italienischen Ausgabe gesagt habe, daß er jegliches Kompromiß mit der Sozialdemokratie oerwerfe, sie wütend verfolge und aller legalen Existenzmöglichkeiten beraube Der Kritiker des Stalinfchen Kommunismus legt dann weiter dar. welchen Wert die Arbeiterorganisationen besitzen und was ihre Zerstörung bedeuten würde. Wir zitieren wörtlich: Im Laufe vieler Jahrzehnte haben die Arbeiter innerhalb der bürgerlichen Demokratie, unter deren Ausnutzung und im Kampf mit ihr eigene Festungen, eigene Basen, eigene Herde der proletarischen Demokratie gebaut: Gewerkschaften, Parteien,

Bildungsklubs, Sportorganisationen, Genosienschaften usw. Das Proletariat kann zur Macht nicht im formalen Rahmen der bür- gerlichen Demokratie gelangen, sondern nur aus revolutionärem Wege: das ist durch Theorie und Praxis gleichermaßen erwiesen. Aber gerade für den revolutionären Weg bs- nötigt es die Stützpunkte der Arbeiterdemo- kratie innerhalb des bürgerlichen Staates. Auf die Schaffung solcher Punkte lief ja die Arbeit der Zweiten Inter - nationale in jener Epoche hinaus, da sie noch eine progressive historische Arbeit versah. Der Faschismus hat zur grund- legenden und einzigen B e st i m m u n g: bis aufs Fundament alle Einrichtungen der proletarischen Demo» kratie zu zerstören." Wir wollen uns hier mit Trotzki nicht auseinandersetzen, weder über, seine Auffassungen von proletarischer und bürgerlicher Demo- kratie, noch über die Vergangenheit und Gegenwart der Arbeit der Zweiten Internationale. Er spricht ja nicht sowohl zu uns als zu seinen ehemaligen kommunistischen Freunden, denen er die Ge- fahren klarmachen will, die auch für sie und für ihre Zukunft von dem Faschismus drohen. Ihnen erklärt er, daß die, die keinen Unterschied zwischen Brüning und Hitler kennen wollen, in Wirklich- keit sagen: Ob unsere Organisationen noch bestehen oder ob sie bereits zertrümmert sind, ist ohne Bedeutung. Ihnen ruft er zu, daß sich hinter dieser scheinradikalen Phraseologie die niederträch- tigste Passivität oersteckt. Trotzki» Anklage gipfelt in dem Satz: Brüning mit Hitler zu identifizieren lgletch- zustellen), bedeutet die Situation vor dem Kampfe mit der Situation nach der Niederlage zu identifi- zieren: bedeutet, im voraus die Niederlage als unvermeidlich zu betrachten: bedeutet, ohne Kampf zu kapitulieren." Schärfer läßt sich die kommunistische Pclitik nicht keniezeichnen. Aber wir fürchten, daß zum mindesten bei den sogenannten Führern der Kommunistischen Partei Deutschlands die Warnrufe des einst- mals vergötterten Trotzki kein anderes Echo finden werden, als daß man ihn aufs neue einen Gegenrevolutionär nennt, der es oerdiene, mit Hitler , Brüning oder der Sozialdemokratie in dieselbe Ver- dammnis gestoßen zu werden.

Plädoyers im Schultheiß -Prozeß Kahenellenbogens Optimismus über alle Grenzen

Zm Schultheiß-Prozeß nahmen heute die Anklagevertreter das Wort. Da ihre Ausführungen den ganzen Verhandlungstag in An­spruch nehmen dürsten, werden die Strafanträge wohl erst in den Rachm'llagsstundeu gestellt werden. Einleitend sprach Oberstaats­anwalt Sturm. Die Verhandlung habe ergeben, daß die Schultheiß- Brauerei ein sehr solides Unternehmen war und ist, das, wie sich ein Zeuge ausgedrückt hatte,gut aufwattiert" war und das bezüglich seiner Geschäftsführung ein« Erschütterung schon vertragen tonnte. Sonst wäre der Konzern über die Erschütte- rung des Oktober 1921 auch nicht hinweggekommen. Auf der anderen Seite haben bis zur Fusion die Ostwerke, eine Holding-Gesellschast, unter Führung de» Angeklagten Katzenellenbogen, unter Mit­hilfe von Penzlin gestanden. Katzenellenbogen sei in seiner Karriere ungewöhnlich schnell vorwärtsgekommen. Aus der Verhandlung Hab« man den Eindruck gewonnen, daß er ein« ungewöhnlich« Fähigkeit besitze, Ding« und Gedanken schnell zu formen. Die sorgfältige Ge- schäftsführung der Schultheiß . Brauerei sei bei den Ostwerken nicht vorhanden gewesen. Die Frag« sei immer wieder aufgetaucht, ob das Absicht gewesen sei oder vielleicht nur«ine Unordnung, die sich mit der Genialität von Katzenellenbogen verbunden hatte. Di« Anklage sei an diesem Punkt mit Absicht vorübergegangen, weil die Erörte- rung zu weit vom Wege abgeführt hätte. Zugunsten Katzenellen- bogens nehme die Anklagebehörde an, daß die unzuverlässig« Buch- führung der Ostwerke eine ungewollte Unordnung war. Ueber den Punkt der Bilanzverschleierung, der allen fünf Angeklagten zum Vorwurf gemacht wird, macht« dann Staats- anwaltschaftsrat Grüneberg eingehende Ausführungen. Nach der Gegenüberstellung der beiden Betriebe, der Schultheiß-Brauerei , deren Geschäft sich hauptsächlich aus die Produttion aufbaute, und der Ostwerke als Holding-Gesellschast. wies der Staatsanwalt darauf hin, daß nach Abschluß des Interesiengemeinschaftsvertrages vom Jahre 1921 bis zur Fusion im herbst 1939 noch eine Lösung beider Unternehmungen voneinander möglich gewesen wäre. Erst nach der Fufions-Generalversammlung seien beide Unternehmungen auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden gewesen. Der Sach- verständige Bergmann habe gesagt, daß die Börse aus den Zu- sammenschluß der beiden Unternehmungen mit einem gewissen Suspekt reagiert habe, da die Ostwerke wesensfremde Betriebe unter- hielten. Verhängnisvoll für den Konzern habe sich dann aber vor allem die Machtergreifung durch den Angeklagten Katzenellen- bogen, besten Persönlichkeit letzten Endes den Konzern beherrschte, durch seine Einstellung zu finanziellen Dingen ausgewirkt Er hatte die neue Zeit erfaßt, besonders in der Inflation habe er bei allen seinen Unternehmungen ein« glückliche Hand erwiesen. Katzenellen- bogen sei nach den Eindrücken aus der Hauptverhandlung vor allem Finanzier gewesen, um nicht zu sagen Spekulant. Zu seiner Ver- teidigung habe er sich auf seinen übergroße» Optimismus berufen, der ja allerdings die Voraussetzung für jede Spekulation sei. Aber der Optimismus habe an sich seine Grenzen im Verant- wortungsbewußtsein. Daran habe es hier gefehlt. Sein O p t i- mismus sei weit über alle Grenzen gegangen und habe, gelinde gesagt, schon die Grenze des dolus eventualis gestreift. Dr. Sobernheim sei Katzenellenbogcn nicht gewachsen gewesen. Das Vorliegen egoistischer Motive bei dem Abschluß der Konsortialgefchäfte sei energisch bestritten worden. Demgegenüber spreche aber eine Reihe von Gründen dafür. Katzenellenbogen habe ein beträchtliches Aktienpaket besessen. Seine Machtstellung und sein Nimbus seien von dem Kurs der Papiere abhängig gewesen. Seine Aktien waren den Banken verpfändet. Bei einem Kurssturz mußte er damii rechnen, daß die Banken schließlich Nachschüsse ver- langen würden. Diese Tatsachen hätten sicherlich bei dem Konsortien- abkommen mitgesprochen, wenn er auch vielleicht in erster Linie die Jnteresten der Gesellschaft wahrnehmen sollt«. Alle Angeklagten seien unbedingt verpflichtet gewesen, dem Aufsichtsrat von den verlustreichen Engagement« Mitteilung zu mach«», gleichgültig, ob der Aufjichtsrat

diskret oder indiskret war und welche Konsequenzen sich daraus ergaben. Der Einwand der Verteidiger, daß die Publizttätspilicht durch«in Gewohnheitsrecht durchbrochen sei, träse nicht zu. Herr v. Stauß habe ausdriichlich bekundet, daß z. B. bei der Deutschen Bank bei dem Ankauf eigener Aktien selbstverständlich der Aussichts- rat unterrichtet werde. Es gebe nichts, was nach dem Gesetz dem Auffichtsrat verschwiegen werden könnte, so ser es vor der Aktien- '.echtsnooelle gewesen und so sei es auch jetzt noch. Wenn sich in dieser Beziehung im Wirtschaftsleben Mißbräuche eingebürgert hätten, so müßten alle Kreise, die das mitgemacht häUen, aus diesem Prozeß die Lehre ziehen. Infolge der Verschleierungstaktit des Vorstandes feien die Generalversammlungen bei ihren Entscheidungen über Gewinnverteilung, Bilanzoerabschiedung und Entlastung des Vorstandes von falschen Voraussetzungen ausgegan- gen. Auch subjektiv liege bei den Angeklagten kein rechteerheblicher Irrtum vor. da sie wußten, sie mußten es dem Aufsichtsrat sagen, was sie ober nicht wollten. Ob die Konsortialgeschäste in der Bilanz erwähnt werden mußten, sei nach den Gutachten der Sachverstän­digen und nach der Rechtsauslegung zweifelhaft. Aber unzweifelhaft sei es, daß die Vorgänge unbedingt im Geschäftsbericht erwähnt werden mußten. Durch das Derschiveigeu der Enoagemcul» sei das Publikum getäuscht worden. Der Grundsatz des Pros. Leitner, Geschäftsinteresse gehe über Wahrheitspflicht, widerspreche den Ent- scheidungen des Reichsgerichts, so daß die Angeklagten des Ver- gehens gegen§ 314 des Handelsgesetzbuches schuldig zu erklären seien._ Aussetzung des Bierstreiks. Bevorstehende Verhandlung mit der Negierung. Nachdem gestern bereits die Lokalkommission der Gast wirtevereinigungen Berlms ihre grundsätzliche Be- reitschaft zu Verhandlungen bekundet hat, wenn sie sich auch noch nicht zu einem Streikabbruch entschließen konnte, hat jetzt die Reichs- organifation des Gastwirtsgewerbes, der Deutsche Gastwirte- verband, einen Vermittlungsvorschlag gemacht. Der geschäfts- führende Ausschuß des Deutschen Gastwirteverbandes erklärt heute u. a. folgendes: Wir stellen fest, daß die Reichsregierung an ihrer Zu- sage, vom 29. März d. I. ab die Biersteuer dort, wo sie 22 Mark je Hektoliter beträgt, um 7 Mark zu- senken, unbedingt fest- hält und bereit ist, die Verhandlungen mit den Vertretern des Gastwirtsgewerbes über den ganzen Getränke st euerkom- p l« x beschleunigt zum Abschluß zu bringen. Diese Verhandlungen können aber nach Ansicht der Reichsreqierung nur dann fortgesetzt werden, wenn der äußer« Druck des Bierboykotts in Wegfall ge- kommen ist Mit Rücksicht hierauf empfehlen wir der Kollegenschaft und den am Bierboykott beteiligten Organisatiouen, dies so lange auszusetzen, bis die Verhandlungen beendet sind. Die Lokal­tommission wird noch heute zu diesem Vermittlungsvorschlog des Deutschen Gastwirteverbandes Stellung nehmen.

Gtadi durch Feuer zerstört. Hmlderte von Personen obdachlos. Rem Port,?. März. In Peansgrove of Rem Jersey wurde die ganze Stadl durch ein großes Schadenfeuer mit Einäscherung bedroht, hunderte sind obdachlos geworden, doch sind bisher keine Verluste au Menschenleben zu beklagen. Der Schaden wird aus drei Millionen Dollar geschätzt. E, handelt sich um«ine Stadt am Delaware mit 19 000 Einwohnern. 110 Wohnhäuser, 25 Geschäftshäuser. 2 Sirchen und 1 Schule sind eingeäschert worden. Das Feuer konnte noch nicht eingedämmt werden und droht auf eine Pulverfabrik und aus andere Stadtteile überzugreiseo.