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wirtschaftliche Verelendung des deutschen   Boltes einzig und allein auf Doung" zurückzuführen.

Nieder mit der Katastrophenpolitik!

Die Reparationspolitik der faschistischen Rechten in

Die wahre Futterkrippe.

Deutschland   mündet in die Katastrophe. Jebe Regelung der Wozu der Nazi- Landtagspräsident Zörner in Braunschweig   Staatsgelder brauchte

Reparationsfrage, die eine Milderung der internationalen Gegensäge mit sich bringt, vermindert seine agitatorischen Aus­fichten in der inneren Politit. Darum sett er der Erflärung des Reichstanzlers, daß Deutschland   nicht zahlen könne, entgegen: Deutschland   will nicht zahlen. Eine derartige Erklärung einer deutschen   Regierung wäre gleich bedeutend mit einer Berreißung des freiwillig unterzeichneten Bertrages, unter dem an erster Stelle der Name des national­fozialistischen Heros Hjalmar Schacht   steht. Ganz Deutschland  will die Endlösung in der Reparationsfrage. Diese tann, aber nur durch Verhandlungen mit den übrigen Unterzeich nern des Young- Plans gefunden werden. Jeder andere Weg führt in das wirtschaftliche Chaos.

Hitlers Diktaturgelüfte.

Der Stahlhelm beginnt zu enthüllen.

Der politische Referent des Landesverbandes Braunschweig   im Stahlhelm, Krempel, machte auf einem ftaatspolitischen Abend der Deutschnationalen Volkspartei   bemerkenswerte Mit­leilungen über die 3erwürfnisse innerhalb der nationalen Front". Krempel erklärte, daß seine Infor­mationen nicht mehr als vertraulich betrachtet zu werden brauchen.

Die Kandidatur Duefterbergs seiso führte Krempel aus- nur deshalb ins Auge gefaßt worden, weil die Deutschnationale Bolkspartei und der Stahlhelm die nationalsozialistischen Bedingungen von Harzburg   auf feinen Fall häffen annehmen fönnen. Hitler   habe in Harzburg   erklärt, in einem Biertel­jahr werde er die Herrschaft in Preußen in der Hand haben. Diese Voraussage fei, in feiner Weise eingetroffen. Bon den Nationalfozialisten seien nach der Uebernahme der Macht im Reich und nach einem Sieg bei der Reichspräsidentenwahl die Posten des Reichstanzlers, des Außenministers, des Wehrministers und des 3nnenminifters verlangt worden. Hugenberg   und dem Stahlhelm habe man lediglich die Verwaltung der Finanzen in die Hand geben wollen. So habe man die Deutschnationalen und die Stahlhelmvertreter zu Bonzen der Nazis machen wollen, während die Nationalsozialisten die Macht allein in der Hand ge­halten hätten. Hitler   habe sogar über den Fort­bestand des Stahlhelms feine bindenden Ber­iprechungen abgeben wollen. Aus diesen Gründen hätten Deutschnationale und Stahlhelmer die Kandidatur Hitlers  auf teinen Fall unterstützen können. Wenn Hitler etwas anderes angenommen habe, so habe er sich eben gründlich geirrt.

Das große Schimpfmaul. Adolf fordert das System" in die Ehranken. Die Bartei Hitlers   hat einen Wahlaufruf erlassen, in dem fie

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Der braunschweigische Candtagspräsident hat einen Verfügungs-| Für die Eröffnung einer Kolonialausstellung in Braun­ schweig   im Konzerthaus" nahm er fonds für fachlich: Ausgaben. Candtagspräsident ift der National in Anspruch. sozialiſt 3örner. Ueber eine Benuhung des Berfügungsfonds und über feine fachlichen Ausgaben" berichtet der Braun- Am 22. September 1931 brauchte der Herr Präsident mieber Zigarren. Er bezahlte dafür dem Nazi- Zigarrenhaus schweiger Boltsfreund": Quidde  Am 14. und 15. Ottober 1931 setzte sich der Herr Präsident auf die Bahn, um sich Berlin   und seinen Reichstag an zusehen. Er liquidierte dafür.

Für die Teilnahme an einer Tagung des Deutschnationalen  Handlungsgehilfen- Berbandes in Braunschweig   liqui dierte Herr 3örner für sich selbst.

Für die Teilnahme am Braunschweigischen Städtetage zahlte fich der Präsident 3örner. Am 5. Juni fuhr der Präsident nach Hannover  , um sich dort die Landwirtschaftliche Ausstellung anzusehen. Er liquidierte dafür an Spesen.

Am 13. Juni 1931 besuchte der Herr Präsident Zörner eine Jugendherbergstagung in Braunschweig  . Er zahlte sich auf Kosten des braunschweigischen Steuerzahlers...

aus.

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B

Am 9. Juli fühlte fich der Herr Präsident auf einer Artille­riftentagung wohl. Er liquidierte dafür. Am 19. Juli fühlte der Herr Präsident das Bedürfnis, Zi­garren zu rauchen. Er bestellte beim Nazi- Zigarrenhaus Quidde  - Braunschweig   50 Stüc à 30 Pf. Die Rechnung bezahlte er aus der Verfügungskasse mit

20 2.

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20 m. Die Arbeiterkolonie Kästorf   erregte auch sein Interesse. Er berechnete dafür auf Kosten des braunschweigischen Steuerzahlers

10 M

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84 m.

0

26 M.

80 m. Am 19. November 1931 besuchte er ein Schulfest einer ge­werblichen Berufsschule.( Freiprogramm war allen Ab­geordneten zugestellt.) Der Herr Präsident liquidierte. 15 M. 10 M. Kurz vor Jahresschluß waren die Zigarren aufgeraucht. Zörner bestellte eine neue Rifte. Die Not der Zeit er forderte selbst bei dem Herrn Präsidenten einen Preis abbau Er bestellte jegt Zigarren à 25 Pf. und be­zahlte dafür Für die Sigungen des Staatsbant- Untersuchungsaus schusses beanspruchte Herr 3örner ohne nähere Be gründung

20 m.

15 m.

Am 14. Juli 1931 lockte ihn das Rennen in Bad Harzburg  . Er entnahm dem Landtagspräsidentenverfügungsfonds. 30 M. Am 5. September 1931 fuhr er zur Abwechslung nach Sachsen  . Für diese Reise liquidierte er. 40 m.

"

Als Begründung schrieb er in die Aften Bers fassungsfeier in Sachsen  "( Berfassungsfeiern

sind sonst am 11. August!) Wozu doch eine Verfassungs­feier dieses Systems" gut sein kann! Am 15. Juli 1931 besuchte der Herr Präsident die Hundert­jahrfeier der Landesbaugewerkschule in Holzminden  . Seine Ausgaben bezifferte er auf.

( Dabei hat der Präsident Zörner freie Eisenbahnfahrt!) Am 14. September 1931 nahm der Herr Präsident an Raabe- Feiern in Braunschweig  , Wolfenbüttel   und Eschers­ hausen   teil. Er glaubte, dafür nötig zu haben.

..

Kein Mensch weiß, wofür diese Gelder verwendet wurden, denn seine Sigungsgelder hat Herr Zörner wie jeder andere Abgeordnete auch erhalten.

12,50 m.

29,68 m.

Selbst der Volksparteiler Brandes, der sonst über alle Taten der Nazis seine segnende Hand hält, erklärte im Haushaltsausschuß, daß der Herr Präsident Zörner eigentlich auch mit den Tagesgeld­fäßen eines Ministers zufrieden sein fönne!

So sieht das Lauterteitsbedürfnis der Nationalsozialisten aus! Der Nazi- Landtagspräsident hat den Verfügungsfonds für eine 80 M. Taschengeldangelegenheit gehalten!

Wenn die Nazis in größerem Rahmen an die Regierung ge­langten, dann wehe den Steuerzahlern! Sie selbst rechnen darauf, 85 m. daß die Hakenkreuzdiktatur jedes Aufmnden über ihre Korruption unterdrüden würde.

Lappo und Nazis.

Gleichzeitiger Putsch geplant?- Helsingforser Enthüllungen.

Helsingfors  , 2. März.( Eigenbericht.)

Es ist heute in Finnland   die 3 enfur eingeführt worden und wird besonders gegenüber den Korrespondenten der sozialdemo tratischen Preffe angewandt. Telephongespräche mit dem Aus­land werden wiederholt unterbrochen und alle

über

Ultimatum Svinhufvuds.- Lappo Bewegung vor

dem Ende?

Helsingfors  , 2. März. Ministerpräsident Svinhufvud   hat an die Cappo- Ceute ein die Entwicklung der Situation werden augenblicklich abgelehnt Ultimatum gerichtet: fie follen fich fofort nach Hause begeben, fich bemüht, einen Ratalog ber Ritterlichkeit nach Abolfiniſchem Mufter aufzustellen. 2o lieft man darin: Dolfsperräteriſche Die Ursache der ffrengen Zensur sieht man in dem Umstand, midrigenfalls fie als Feinde behandelt werden würden. Den Sozialbemofratie, jüdische Pfeudodemofratie, fcheinheiliges Zentrum daß das Hauptorgan der finnischen   Sozialdemokratischen Parahängern der Bewegung versprach er Strafftel­unb Bayerische Boltspartei, die um poltsfrember Biele millen ton fel Snomen Sozialdemokrat bejglagnahmi mot­tei Suomen   Sozialdemokrat beschlagnahmi mor- beit, nicht aber den Führern. feffionelle 3pietracht säen, längst überfällige Parteitadaver". Der| den ist. Aufruf gipfelt in der Bersicherung, daß Adolf ,, bas System in die Schranten forbert". Er wird auf jeden Fall bedient werden.

Wahnwitz der Lüge.

Die letzten Hemmungen fallen.

Der Befehl dazu ift ergangen, weil die Leitung Enthällun­gen gebracht hat bezüglich der Beschlagnahme von wichtigen Dokumenten aus dem Büro der Cappo- Ceitung in Helsingfors  . Die Zeitung foll festgestellt haben, daß

Lappo von den deutschen   Nationalsozialisten unterstüt

worden ist. Der Cappo- Aufruhr follte eigentlich erst am 13. März ausbrechen, und die Zeitung behauptet, daß man Be­13. März ausbrechen, und die Zeitung behauptet, daß man Be Beweise dafür gefunden hat, daß zu derselben Zeit in

Der deutschnationale Nostoder Anzeiger"( Nr. 50) berichtet über eine nationalsozialistische Bersammlung, die am Sonntag in Barnemünde stattgefunden hat. Nach diesem richt erklärte der nationalsozialistische Redner Werner:

,, Wie dieses Regierungssystem am Bolte handle, tönne er heute abend zum ersten Male öffentlich aussprechen als authentische Wahrheit, die er jederzeit belegen tönne, und deren Widerschein das Berhalten in der Memeffrage zur Gemüge zeige." Im Anschluß an diese Ausführungen erklärte der National fozialist, die deutsche   Reichsregierung habe die Absicht, die Grenze an die Oder zurückzuverlegen."

Bst es auch Bahnsinn, hat es doch Methode! Die national­sozialistische Propaganda entpuppt fich als zielbewußte Befolgung des Leninrezeptes, daß die Lüge als politisches Rampfmittel er­laubt jel.

Klug geworden!

Mit Hindenburg   gegen Hitler  .

Deutschland   ein Putsch von nationalsozialistischer Seite versucht werden sollte. Die Auflage der Zeitung war beinahe aus­gedrudt, als die Zeitung beschlagnahmt wurde.

Der Memelfonflikt.

Unannehmbarer litauischer Vorschlag.

Durch die vollständige Telegramm- und Telephonsperre find die Aufständischen Ifoliert. Die Meldungen über ihren Vormarsch treffen nicht zu Das Kabinett ift inzwischen ergänzt worden. Der General. ftabschef wird Innenminister.

Alarmbericht aus Estland  .

Der Faschistenführer Kofola erklärte Pressevertretern, er hoffe, 25 000 Mann Lappo- Truppen aufstellen zu tönnen. Die Lappo Leute würden eher sterben, als sich der Regierung Sunita unter­werfen.( Wie Hitler   am 9. November 1923 im Bürgerbräu. Red.)

Heute vormittag wurden der Borsitzende des finnischen   Front­tämpfer- Verbandes, Baroma, und der Hauptschriftleiter des Lappo- Blattes, jan Sana", Oberst Somerfalu, verhaftet

einer Aussprache über die Memeffrage empfangen. Dabei wurden die Vorschläge der Ostverbände für eine endgültige Lösung der Memelfrage unterbreitet. Die dem Reichstanzler überreichte

lautet:

Erklärung

Die bisherigen staatsrechtlichen Grundlagen für das Memel­gebiet haben sich als völlig ungeeignet erwiesen für den Frieden im memellande und für ein gutes Berhältnis zwischen Deutschland   und Litauen  . Litauen   ist weder fähig noch willens, bie zirgesicherte Autonomie zu achten. Es hat die ihm

übertragenen Rechte vermirft. Halle, 2. März( Eigenbericht.)

Jn Dabrun, einem Urbelterdorf im Kreise Wittenberg  , in dem bisher der Radikalismus herrschte, gelang es, eine ftart besuchte Ber­sammlung der Eifernen Front durchzuführen. Der Redner erntete ftürmischen Beifall, als er erklärte: Wir wählen Hindenburg   nicht, weil er Sozialist ist oder einer werden wird, wir wählen ihn,

um mit Hindenburg Hitler zu schlagen.

Der so vernünftig sprach, war bis vor ganz kurzer Zeit hervor­ragender Kommunalfunktionär der PD. im Bezirk Halle. Es ist der Gemeindevorsteher Chemnih aus Rollsch bei Bitterfeld  .

OP

Guter Anfang. Das neue amtliche Organ der beffischen Nazi partei, der NG. Kurier, dessen erste Nummer am Mittwoch als Konturrenz zu dem bisherigen Organ Hessenhammer" in Darm­ stadt   erschien, wurde wegen schwerer Berstöße gegen die Berordnung des Reichspräsidenten   vom 28. März 1931 auf zwei Wochen

berboten.

Memel  , 2. März Die Fraktionen der Landwirtschaftspartei und der Bolkspartei haben deh vom Gouverneur zum Präsidenten des Memeldirektoriums ernannten Bandesrat Simmat das nachstehende Schreiben über retcht: Sie haben in der Unterredung mit Bertretern der Mehrheits. parteien über die Ernennung der Landesdirektoren darauf bestanden, daß neben zwei Bertretern der Mehrheitsparteien( Waschties und Luttfus) Landesrat Tolischus oder ein anderer Herr Ihrer Wahl in das Direktorium eintritt. Sie haben betont, daß im Direktorium bei Stimmengleichheit Sie mit Ihrer Stimme den Ausschlag gäben. Bei einer solchen Busammensetzung des Direktoriums würde die Ver. tretung der Mehrheitsparteien bedeutungslos fein, da sie über. stimmt würde. Wir können ein solches Direktorium nicht als Diref­that wurde. Die Herren Waschties und Lutifus haben uns erklärt, torium ansehen, da es nicht nach parlamentarischen Grundsäßen ge bildet daß sie es a blehnen, in ein solches Direktorium einzutreten. Aus der ersten mit Ihnen geführten Rüdsprache war noch nicht zu über­sehen, ob eine Ausgleichung der Ansichten herbeizuführen möglich wäre. Darüber könnte nur eine weitere Aussprache mit den Vertre­tern der Minderheits parteien Klarheit schaffen."

Memelfonferenz in der Reichskanzlei.

Der Reichskanzler hat am geftrigen Mittwoch im Beisein des Staatssekretärs von Bülow die brei Borfigenden bes Memel landbundes, zugleich Beauftragte der deutschen   Oftverbände, zu

Alle Genossinnen u. Genossen, Arbeitersportler, Reichsbanner­kameraden und die Mitglieder der SAJ.beteiligen sich am Sonn­abend und Sonntag( von den bekannten Stellen aus) an der

Zur befriedigenden euordnung ist notwendig eine Boltsbefragung aller vollberechtigten Memelländer inner­und außerhalb des Memelgebietes. Die unbeeinflußte Durchfüh rung der Befragung muß durch den Völkerbund gewährleistet merden.

verfolgen, ausschließlich auf Grund des§ 11 des Böllerbundpattes Der Herr Reichskanzler wird gebeten, den Streitfall weiter zu ( nach dem jedes Bundesmitglied das Recht hat, die Aufmerksamkeit Frieden oder das gute Einvernehmen zwischen den Nationen zu der Bundesversammlung auf jeden Umstand zu lenken, der den stören droht).

François- Poncet   ist endgültig zum Botschafter Frankreichs   in Berlin   ernannt worden, nachdem er sein Abgeordnetenmandat niedergelegt hat. Bisher fchien es noch zweifelhaft, ob er auf die parlamentarische Laufbahn zugunsten der diplomatischen Karriere verzichten würde.

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