Beilage
Donnerstag, 3. März 1932
Barbaren
Pilot, nov
Der Abend
Spalausgabe des Vorwärks
- Ist das die Jugend unserer Zeit?
Das Studentenproblem in einem Roman
Soll die Jugend das Museum ihrer Bäter darstellen? Zum Teufel, fie soll es nicht, Borbeeke!
Wenn ein Staatsmann einen frischen Gott mitbrächte, er hätte die Köpfe des Volkes in seiner Hand, meinen Sie nicht? Günter Weisenborns Roman Barbaren"( SiebenStäbe- Verlag, Berlin ), der an dieser Stelle schon gewürdigt wurde, stellt die Frage nach Sein, Sinn und Ziel unserer Jugend. Jugend, das ist jene Generation, die während des Krieges die Schulbant drückte, unter der lastenden Misere des vater- und substanzlosen Kriegshaushaltes heranwuchs und auf der Hochschule dann in den nicht minder zermürbenden Herenkessel von Werkstudententum, Inflation, Putsch und politischem Abenteurertum geriet.
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Man merkt es dem Roman an: Sein Autor gehört selbst zu der von ihm geschilderten Jugend. Hier tobt der gärende Wein noch reichlich in den Fässern( was durchaus kein absprechendes Urteil bedeuten soll). Sprache und Gestaltung fie verraten in allem ein starkes, urwüchsiges Talent sind erfüllt von der Rauhbeinigkeit rüder Jugend und bevorzugen das Krasse. Mit der Gesinnung ist es nicht anders. Sie ist radikal und kom promißlos, und wenn der Autor am Schluß ruft: Bum Teufel mit dieser Welt! Wir werden es sein, die diese Welt zertrümmern!" so weiß man, wohin er zielt. Er ist Leninist, er ist Kommunist. Die Planlosigkeit des Kapitalismus, die scheinbar im Chaos versinkende Privatwirtschaft läßt die nie überwundene Barbarei des Menschtums evident werden, als Rettungsstern am düsteren Horizont erscheint dem Autor Moskau .
Es erhebt sich die Frage: Hat der Autor recht mit seiner Diagnose? Liegt im Radikalismus der Jugend wirklich die Lösung, die Zukunft? Ist er nicht vielmehr ein Krampf, ein frank hafter Zustand, geboren aus der Verzweiflung, äußerster Not? Der Autor selbst ist sich sehr flar bewußt, daß die Jugend, die er schildert, wie er sie schildert, von dem gesunden Typ der Jugend weit entfernt ist. Nur, sagt er, das ist die Folge der Zeit, die Folge des Kapitalismus, der Privatwirtschaft, des Systems, der Geldsacrepublik. Und mit dieser Verallgemeinerung, scheint es uns, setzt sich der Autor ins Unrecht, wie er sich ins Unrecht jetzt, wenn er ein abstraktes Theorem( das Leninistische) bereits als tatsächliche Lösung eines eminent wichtigen und undurchsichtigen Problems( Weltwirtschaftskrise) vorweg nimmt, ohne auch nur das, was in Sowjetrußland auf diesem Wege unter Umständen, die von der Situation Europas in ihren Grundzügen verschieden sind, versucht und bereits erreicht wurde, zum distanzierenden Vergleich heranzuziehen.
Er
Die Gegner waren meist durch lange, unordentliche Haartollen| tisch? Ja.... Freitisch? Ja... Freitisch? Ja... Ein gekennzeichnet. Auf eine saubere Rasur wurde ebensowenig Wert Drittel aller Studenten erhielt Freitisch. gelegt. Man bevorzugte Rippelsamt für die Anzüge und Kniehosen. Es handelte sich um versprengte Reste der Jugendbewegung und der alten Wandervogelbünde. Ferner waren Reformisten und alle möglichen Bewegungen vertreten. Während die ersten, die vorher geschilderten Studenten in irgend einer Verbindung inforporiert waren, lehnten die Herren mit Tolle und Rippelsamt jede Verbindung ab und nannten sich Freiſtudenten oder Finken oder Wilde oder Volksstudenten.
Dann gab es noch die Armee der Brotstudenten, ärmlich, aber sauber gekleidet mit biederen Familiengesichtern, emsig und rohen Scherzen abgeneigt, ernsthafte aber joviale Greise von zwanzig Jahren.
Jeder eingeschriebene Student gehörte automatisch der Studentenschaft an, die verschiedene soziale und politische Funktionen hatte. Sie organisierte die Mensa, den Mittagstisch, wo jeder für 50 Pf. essen konnte, wo arbeitslose Kommilitoninnen die Suppe servierten, an der Kasse saßen und in der Küche kochten. Das Wohnungsamt vermittelte Buden. Hier stauten sich morgens von 10 bis 12 Uhr die Zimmerwirtinnen und die grünen Semester.
Ein Kohlenamt vermittelte in dieser Zeit Wärme. Kohle war teuer, das Kohlenamt sammelte die Bestellungen, erhielt Waggons angewiesen und verteilte sie.
Eine Druckerei, die von der Speisekarte bis zur Dissertation alles druckte, brachte Geld ein und bot Arbeitsgelegenheit für Werkstudenten.
Ein Vergünstigungsamt, ein Amt für Leibesübungen, das den Sportbetrieb organisierte, eine Darlehenskasse, die Geld an stille Herren verpumpte, wenn sie Empfehlungen vorlegten, in denen etwa stand: überaus fleißiger Mitarbeiter. absolut zu verlässig in sehr bedrängten Umständen... in der Erwartung, daß..."
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Das Wichtigste war das Erwerbsvermittlungsamt, das EVA. Hier wurde der akademische Arbeitsmarkt geregelt. Hier gab es Angebote jeder Art:... Gelernte Bauarbeiter gesucht Erzieher mit humanistischer Bildung für zwei Knaben in Guthoch firchen... Sportstudentin als Ruderlehrerin... Studenten als Inseratenwerber... als Gezer... für Bäckerei gesucht für als den Umgang mit Pferden. für eine Saxophontapelle Bementmischer für Neubau... mit hellen Augen für PupillenZunächst wollen wir uns damit begnügen, aufzuzeigen, wie untersuchung.. als perfekte Stenotypistin. als Fremden Günter Weisenborn die Jugend und ihre Situation sieht. Dann führer für amerikanische Familie vom Rhein bis Bayern ... als mag darüber gesprochen werden, ob sein Umriß schlechthin All- Statistin für Klassikervorstellungen des Stadttheaters... als Hilfs= gemeinbedeutung hat, ob man, obwohl seine Menschenschicksale für den Durchschnitt des heutigen Studenten nicht bindend sind, dem Roman doch eine gewisse Allgemeinbedeutung zusprechen fann oder ob man Günter Weisenborn als Außenseiter, betrachten soll, den dichterische Uebersteigerung zu einer Vision hingerissen hat, die außergewöhnlich start als solche ihr soziales Ethos in ein J'accufe" ausflingen läßt, das trotz Verzerrung ins Ueberlebensgroße auf einer höheren Ebene die allgemeine Bedeutung in sich trägt.
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Wir lassen den Autor selbst zu Worte tommen. Sein Roman spielt in der Zeit der Inflation und Ruhrbesehung. Lepère.
So ist die Schule
und so das Leben:
Diese Jugend ist nicht gut anzusehen. Diese Jugend war mit strahlenden Idealen aufgezogen worden, sie hatte in den Schulen Gebrauchsanweisungen für das Leben erhalten, ethische, moralische, vaterländische, religiöse. Aber als die Jugend sie anwenden wollte, diese strahlenden Ideale, diese heroischen Postulate, siehe, da paßten sie nicht auf die Welt. Sie hätten für eine Welt der Lesebücher und freundlicher älterer Herren gepaßt, aber die vorliegende Welt war leider ganz anders.
In dieser Welt raste der Hunger, der Haß, die Heimtücke, der Profit, die Anarchie. In dieser Welt kam es leider nicht auf die edlen Stimmen der Jünglinge an, sondern auf die eisernen Kiefer. Weiß der Teufel, mit jenen Idealen war da nicht viel anzufangen. Sie nügten nichts, jene Gebrauchsanweisungen für die sittlich ge reisten, gebildeten jungen Männer aus gutem Hause.
Hat man je in der Schule davon gehört, daß politischer Kurs und Börsenkurs so viel miteinander zu tun haben? Hat man etwa gelernt, daß Politik und Wirtschaft so eng zusammengehören, wurde einem beigebracht, daß nicht nur Minister Politik machen, sondern auch Industrielle, Konzerne, Gewerkschaften und wer weiß wer? Wer hat einem das gesagt? Universität.
Das ehrwürdige Alter war durch die wenig ehrwürdigen Jahre demoralisiert worden. Die Jugend kannte keine Autoritäten mehr, die Jugend hatte keine verehrungswürdigen alten Leute mehr zur Verfügung, denn alle älteren Leute waren in der Not aus den Fugen geraten und traurig anzusehen. Die Studenten waren ganz auf sich selbst gestellt. Sie waren auch etwas verroht, ach ja, es stand schlecht mit der Romantik. Oder will man etwa behaupten, daß die möblierten Zimmer mit dem Bismarck an der Wand und dem Plüschsofa romantisch wären? Oder der Wechsel, den man am Ersten bezog und der am Zweiten schon die Hälfte weniger wert war, oder das Mensa- Essen? Zu einer Mondscheinfahrt langte es schon gar nicht mehr. Man mußte ständig an seiner Romantik arbeiten, wenn man sie bewahren wollte.
Diese Stadt, diese lautlose, zerfließende Stadt, die unter einer Kuppe von Dunst mühsam dahindämmerte, diese Stadt besaß teine Romantik mehr, diese Stadt besaß nur noch den Verfall.
Diese Menschen waren Ruinen, diese Gedanken waren Ruinen, diese Universität war eine Ruine, diese Romantik war eine Ruine. Es waren bestenfalls Ruinen mit Vorgärten... Studenten.
Bei den Studenten gab es zwei scharf voneinander getrennte Lager: Die Träger der Bortopfscheitel und der Handschuhe kulti vierten eine messerscharfe Bügelfalte und waren in jeder Hinsicht topfit, es handelte sich um gesunde, meist aus dem Reich hierher nerschlagene Jungens mit blondem, vollem Naden und mit dem Bildungsideal des preußischen Offiziers versehen.
arbeiter bei Kartoffelernte. als Arbeiter... als Erzieher... als Arbeiter Nachhilfeunterricht
Ja, viele Studenten wußten zu jener Zeit nie genau, ob sie Sie ver eigentlich Gelegenheitsarbeiter oder Studenten waren. dienten ihr Brot, sie hatten daram taum Zeit für Kollegs. ie sie leben.
Es gab sehr viele Wize, schreckliche Wize, blutend böse Glossen. Manchmal ahite man sich geradezu in zynischer Lyrik, manchmal arteten diese Wize aus und es gab die großartigsten Lästerungen, die in dieser Stadt je gestiegen sind.
Borbeeke begriff bald, daß jede Lästerung ein verhinderter Aufschrei war. Der eiserne Mund eines Mannes wie Bulle versteckte
vielleicht irgendwo ein blindes Weinen. Man zerfleischte sich und
die Welt. Man sah nichts wie Elend, man hatte auch nie etwas anderes erlebt als Elend, man wußte nicht, wohin es ging, man hatte jeden Grund zur Verzweiflung, aber man verzweifelte nicht, man lebte, man hielt die Stellung. Warum, wußte man nicht. Man fannte feinen Grund, es war alles undeutlich. Man liebte es nicht nachzudenken, um nicht zu erlahmen.
Bulle hatte Arbeit in einer Metallgießerei angenommen. hatte seinen Platz an einer Bandreifenmaschine, acht Stunden lang mußte er herausschnellende Faßreifen mit seinen Schutzhandschuhen auffangen und ablegen. Die Reifen waren für Heringsfäffer bestimmt und gingen nach Oslo .
Er erschien zuweilen bei den Schwestern in der Bleibe, erkundigte sich nach der Asta- Tätigkeit, spuckte auf den Boden und zeigte seine Hände vor... Wie durch den Wolf gedreht, nicht wahr?... Und dann erzählte er vom Vorarbeiter, von der Lohntüte und vom Kalkulationsbüro.
,, Dort sizen reine Teufel im Stehkragen herum, die sagen der Direktion zum Beispiel: Nach unserem Kalkulationsplan 3 müßte die Bandreifenmaschine pro acht Stunden Laufzeit zwölf Säge mehr herstellen können... Die Direktion sagt es dem Betriebsleiter der dem Vorarbeiter. Und der schreit auf wie ein getretener Hund und flucht euch mit roten Augen an wie ein Wahnsinniger. Und dann geht es los. Mann! Schwirr!... Schwirr!... Tempo!... Tempo!... Du hast nicht genug Hände. Die Eisenreifen flizzen dir auf die Nase, immer mehr, immer mehr! Du stehst wie ein Weihnachtsmann, wie ein Butt im Nez, bist aus dem Taft und alles muß stoppen, und deine Kollegen brüllen dich an in dem Höllenlärm und bieten dir schwielige Ohrfeigen an. Dann geht es weiter, tätig, tätig!
Und wenn ihr euch gehalten habt wie bei Thermopilae, wie ein Dußend Siegfriede, dann sind es vielleicht sechs Säße mehr geworden, und vielleicht glückt es auch euch einmal, zwölf Säße mehr zu schaffen. Dann habt ihr euch unmenschlich geschlagen, wie das die prominentesten Heroen nur einmal im Leben zu tun brauchen, um berühmt zu werden. Aber ihr müßt morgen früh wieder dasselbe schaffen, damit der Akkord erreicht wird. Ich habe schon eine Menge in meinem Leben erlebt, aber Akkord in dieser Fabrik: Pfui Teufel! Du bist nichts als Ofen, auf dem andere ihren Kapaun braten." Dos Boß fragt ihn, wie die Arbeiter politisch ständen.
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Bulle: Politisch? Kann ich dir haargenau sagen: ich stell mich fröhlich an die Maschine in dieser verfluchten Fabrikhalle und nach acht Stunden bin ich der wildeste Revolutionär, der mir je über den Weg gelaufen ist. Basta."
Der Boß macht ein verdutztes Gesicht: ,, Warum?" Bulle: Weil es ganz einfach eine menschliche Schweinerei ist, andere Menschen so gemein auszunuzen. Bloß weil sie fein Geld haben! Die ganzen acht Stunden habe ich eine Saumut. Wie ist das möglich, daß einer großartig Cardignac fährt, feenhafte Bügelfalten vor den gebadeten Knien, und der andere so gemein ausge beutet wird, daß er Schrippen flauen muß? Direkt nebeneinander! Das hat doch nichts mit Kultur zu tun, das ist ganz einfach Barbarel!"
Wie sie denken.
An was in Europa soll man sich denn halten? Was gibt es, das einen anruft, emporzieht, vorwärts stößt? Ist denn nirgends eine große Idee, die stichhält? Die nicht zerschäumt, wenn man sie anpackt? An was in Europa fann sich ein junger Mensch halten? Die alten Ideale liegen in der Asche der Verachtung, Gott versagt. Wenn man ihn scharf ins Auge faßt, zieht er sich vorsichtig in seine Mystit zurück, wie in ein Bett. Gott wird gehandhabt, um Morde, Verrat und Verbrechen zu rechtfertigen. Früher starb man für Gott, heute muß man anscheinend gegen ihn sterben. Die Gesetzestafeln, die so edle Gesetze verkünden, haben Kehrseiten, auf denen das Gegenteil steht.
Das Volt? Ach, das Volk schlägt sich in Putschen mit Knüppeln auf den Kopf und pflanzt sich Patronen in die Brust.
Die Jugend sucht eine Idee, einen Halt und irrt durch die europäische Literatur, stößt überall zu, stößt überall ins Leere und begeistert sich für die Meißner- Formel, für materialistische Geschichtsauffassung, für Rimbaud , für großdeutsche Zukunft, für Paneuropa, für katholische Lithurgen aus Maria Lach, für atonale Musit, für Jugendbewegung, für das Dritte Reich, für religiösen Schelers Phänomenologie, für Fußball!
Hier saß die Tafelrunde und arbeitete. Wofür arbeitete fie? Akademische Berufe waren überfüllt. Kriegsteilnehmer erhielten den Vorzug. Alle Stellen waren besetzt. Zu den Examina drängten sich Kompagnien feierlich gekleideter Kandidaten. Sie sahen alle tein Sozialismus, für Gandhis Heilslehre, Pazifismus, für USA. , für Biel , sie sahen nur den Weg: zuerst mal das Examen, was dann
tommt...?
Sie vergaßen nicht ihr Lachen, aber diese Studenten haben kein lustiges Lachen. Wenn sie über die Straße kommen, drei Männer hoch: Bulle, Schratt und Borbeeke meinetwegen, dann lachen sie laut und lästerlich. Sie gehen im gleichen Schritt nebeneinander über das Pflaster, sie sind stark und sehen abenteuerlich aus, sie nehmen es mit jedem auf, sie haben vor nichts Angst, denn sie haben nichts zu verlieren. Gefährliche Kunden und ihr Lachen... verdammt, es ist nicht lustig, es ist eine ziemliche Wildheit darin. Drei Männer im gleichen Schritt, das Pflaster knallt, drei Männer ohne Jugend, die Bäume rauschen über ihren Köpfen. Sie fommen groß und mit die Bäume rauschen über ihren Köpfen. Sie kommen groß und mit wehendem Haar die Straße herunter. Sie haben Revolver in der Tasche, sie sind gestern Arbeiter gewesen, morgen sind sie es viel leicht wider. Ihre Röcke sind verwahrloft, aber sie sind zu allem bereit, Landsknechte der Universität, lachende Barbaren... Haha.
Systematisch im Jahre 1923 vorgenommene Feststellungen ergaben unter den Studierenden 75 Proz. übernormal großer Menschen mit mehr oder minder starter Disposition zu Lungentuberkulose, 59 Proz. waren untergewichtig, 65 Proz. hatten unterwertige Gesamtkonstitution. Das Gesamtbild der Unterernährung war er schreckend.
Wie sie schuften.
Borbeete gab Nachhilfestunden bei verdroffenen Tertianern, er warb Inserate für Bäckerzeitungen, er tippte fremdartige Abhandlungen eines Professors von der Sternwarte, er versetzte seinen zweiten Anzug, feinen Koffer, er pumpte herum, er aß bei den Schwestern, er blieb am Leben auf eine geheimnisvolle Weise.
Hier stehen Zehntausende von jungen Menschen, von Studenten, die kämpfen wollen für eine lebendige Idee. Wo ist sie? Wenn diese Idee die Realität beherrscht, so ist sie stark und sie wollen ihr folgen. Aber die republikanische Idee, für die sie einzutreten bereit gewesen waren, duldet Todesurteile, den Paragraphen 218, Klassenjustiz, Ausbeutung der Massen, Lurus der Begüterten, diese Idee wird vom Profit beherrscht. Es ist keine starke Idee. Die Studenten wenden sich von ihr ab und suchen eine andere. Sie sind ratlos.
Borbeeke und Bulle denken an ihre Arbeiterzeit. Die gefährlichste Wut ist die der Gefesselten, und sie waren gefesselt gewesen. Die Fesseln von heute liegen um den Magen, aber sie sind da bei allen Ausgebeuteten, auch bei den noch Ahnungslosen. Wohin sie gehen.
Der Mann aus Oldesloe schläft, aber der Mann aus Oldesloe nähert sich täglich den großen Städten, den brüllenden Urwäldern der Konkurrenz. Wer ist dieser Mann? Ist er ein Bevorzugter, ein Benachteiligter unter den Studenten? Wo tommt er her, wo geht er hin? Es ist gleichgültig. Es gibt Taufende von diesen jungen Männern auf den Universitäten, der eine erlebt viel, der andere wenig, aber sie schlagen sich alle wie die Teufel um Brot und Bildung kämpfen erbittert und schweigsam gegen eine Front von falschen Systemen, von Geld, Geschäft und beamtetem Alter und Hunger.
Sie hungern heute und werden morgen hungern!
Eine Welt, die uns nichts als Hunger und Lurus liefert, dieses europäische Getümmel von Konkurrenzschlachten, von Arbeitslosenheeren, von Kapitalanhäufung, von Bestialität, von Ausbeutung, eine Welt, in der alles Ware ist und jede Ware blutbefleckt... Zum Teufel mit dieser Welt!
Wir werden es sein, die diese Welt zertrümmern!
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Er diskutierte in Kammerfizungen, er arbeitete als Studentenvertreter in der Einzelfürsorgetommission:... beantragte Rur Einige Jahre später wurde bei einer Straßendemonstration der aufenthalt in Davos ... im Schwarzwald ... beantragte Zusatznahrung: amerikanischer Kakao und ein halbes Liter Milch täg erwerbslose Akademiker Borbeefe verhaftet. Er trat mit falter mit Stimme für eine Revolution der Arbeiter ein, der erwerbslose lich... Bin einverstanden mit langfristigen Darlehen einmaliger Unterstüßung... befürworte Gebührenerlaß befürworte Gebührenerlaß... Frei-| Akademiker. Damit begann seine Zeit!