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Der Stimmzettel.

Fünf Kandidaten.

Das Büro des Reichswahlleiters teilt nachstehend die Kandida­ten für die Reichspräsidentenwahl mit:

Theodor Duesterberg  , Oberstleutnant a. D., Halle a. d. Saale  . Paul von Hindenburg  , Reichspräsident, Generalfeldmarschall, Berlin  .

Adolf Hitler  , Regierungsrat im braunschweigischen Staatsdienst, München  .

Ernst Thälmann  , Transportarbeiter, Hamburg  .

Adolf Gustav Winter  , Betriebsanwalt, Groß- Jena b. Naum­burg a. d. Saale  .

Hitlerbanditen überfallen Zentrum.

Chriftliche Arbeiter zusammengeftochen.

mißhandelt!

Der Pfarrer

Breslau  , 3. März.( Eigenbericht.) In Eckersdorf  , Kreis Namslau  , dem Wohnsik des nationalsozialistischen Abgeordneten Schneider, wurde eine geschlossene Zentrumsver­sammlung, in der der Generalsekretär der Zentrums­ partei  , Zanona, sprach, von Nationalsozialisten überfallen. Die Nazis, die aus der ganzen Um gebung zusammengezogen waren, drangen mit Gewalt in den Saal ein, sprengten die Türen auf und schlugen die Fensterscheiben ein. Obwohl die National­sozialisten wie Wilde lärmten und tobten, konnte die Versammlung dennoch ungestört zu Ende geführt werden. Beim Nachhausegehen der Versammlungsteilnehmer kam es dann zu schweren Schlägereien. Dabei wurde der Arbeiter Otto Ogozalskas aus Dammer durch ein Dukend Messerstiche in Rücken und Kopf schwer verlett. Ein zweiter Arbeiter namens Waldzok trug ebenfalls schwere Kopfberlekuu gen davon. Ferner vergriffen sich die nationalsozialisti­schen Banditen an dem Pfarrer des Ortes. Der Land­jäger Krause wurde mit einem Stock über den Kopf ge­schlagen.

Der braunschweigische Regierungsrat Hitler   aus Braunau   be schwört die Legalität. Seine Banden üben sie praktisch aus. Er schwört Treue zur Verfassung, seine Landsknechte zeigen, was davon zu halten ist!

Meineid auf Befehl.

Hitlers GA. wird zum Falschschwören fommandiert. Bor dem Schöffengericht Halle   tam es zu einem Zwischenfall, der auf die Glaubwürdigkeit nationalsozialisti scher Zeugen ein bezeichnendes Licht wirft. Die Kommunisten Kroll und Ullrich standen als Angeklagte vor dem Gericht. Bier Nationalsozialisten, Ungehörige der SA  , hatten vor der Kriminalpolizei mit aller Bestimmtheit ausgesagt, sie hätten bei cinem Zusammenstoß zwischen Stommunisten und G. Die beiden Kommunisten einwandfrei erkannt.

In der Gerichtsverhandlung erklärte aber der SA.- Mann Bachmann: Ich gehöre der NSDAP  . nicht mehr an, bin aus der SA. ausgefchieden und fann nun dem Gericht die Wahrheit jagen. Ich habe die beiden Angeklagten bei dem Zusammenstoß nicht erkannt. Wir haben aber von der Partei­leitung Anweisung erhalten, wir sollten Kroll und Ulrich nennen und aussagen, daß wir sie ertannt hätten."

Aus einer kleinen Gesandtschaft. G

Anhaltu. Lippe

Für Herren aus Braunschweig  

eine Tür weiter

,, Was gibt's neues, Klappke?"

Urlaubs

Gesuch

Heil

Hitter

000

Der neue Herr Regierungsrat haben soeben den Dienst angetreten."

Bölkerbund und Ferner Offen.

Eine Kundgebung der freien Gewerkschaften.

gedrungenen Truppen zu erreichen, ferner die friedliche Regelung jedes neueren japanischen Streitfaüs im Rahmen der Ratsbeschlüsse und in Uebereinstimmung mit dem Bölkerbundspakt zu verwirk­lichen.

Der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerk| feligen Handlung auf seinem Gebiet und die Zurückziehung der ein­fchaftsbundes hat sich am Donnerstag mit den melt politischen Gefahren beschäftigt, die aus der Fortdauer des Krieges im Fernen Osten sich ergeben können, wenn der Völfer= bund, dem Sinn seiner Eristenz und seiner Aufgaben zuwider, fich weiterhin untätig verhält, obwohl es seine Pflicht gewesen wäre, diesen Krieg ohne Kriegserklärung schon vor Monaten aus eigener Initiative durch aktives Eingreifen zu beenden.

Die allgemeinen Friedenssicherungsverträge, die in den letzten Jahren in feierlichster Form abgeschlossen wurden, verlieren durch diese

Paffivität des Bölferbundes,

durch die Geheimdiplomatie der bewaffneten Großmächte und durch das unverantwortliche Verschleppen dringendster Entscheidungen jede praktische Bedeutung. Der Bundesvorstand ist im Einvernehmen mit dem Vorstand des Allgemeinen freien Angestelltenbundes der einmütigen Ueberzeugung, daß der Konflikt zwischen Japan   und China   niemals zu friegerischen Attionen dieses Ausmaßes hätte führen können, wenn die Signatarmächte des Versailler Vertrages, die den Bölterbund ins Leben gerufen haben und für das Maß feiner Attivität verantwortlich find, schon vor Jahren damit Ernst gemacht hätten, ihr Versprechen einzuhalten, gemäß dem deutschen  Vorbild die Abrüstung durchzuführen oder wenigstens einzus leiten. Die Gemertschaften erwarten, daß die Reichsregie rung in der Völkerbundsversammlung, die am 3. März zu­fammengetreten ist, ihren ganzen Einfluß aufbieten wird, eine

flare Stellungnahme des Böllerbundes herbeizuführen, um den Krieg Japans   gegen China   zu beenden und wirksame Siche­rungen gegen die Bedrohung des Weltfriedens sowohl bei diesen durchzusetzen.

3. Wir verlangen die Feststellung, daß der Pakt gebrochen wurde.

4. Wir verlangen von der Bollversammlung die feierliche Er­Flärung, daß China   in feiner Weise verantwortlich ist für die furcht­bare gegenwärtige Lage in der Mandschurei  , um Schanghai   und in anderen Teilen Chinas  . Sobald die Versammlung dies erklärt, hat fie die Mobilifierung jener moralischen Kräfte begonnen, dant deren, wie wir immer noch glauben, der konflikt gelöst und be­endet werden kann."

Unter stärkstem Beifall der ganzen Bersammlung schloß Yen: Als Opfer eines ungerechtfertigten und nicht provozierten Ueber­falls und selbst in diefer Stunde der Schlacht kann ich fagen, daß wir feine natürliche Feindschaft gegen das japanische Bolk hegen. Wir sollten für unser gemeinsames Wohl und das Glück der Mensch­heit zusammenarbeiten. Deshalb verlangen wir den Frieden und die Gerechtigkeit, die durch den Bölferbund vorgeschrieben find."

Sobann nahm als Vertreter Sapans Maffudeira das Wort: Die japanische   Regierung sei der Ansicht, daß die Mandschurei  Frage nicht zur Zuständigkeit der jegigen Bollversammlung gehöre. Japan   warte das Ergebnis der Arbeiten der Untersuchungskom mission ab. Es sei unflug, in dieser Versammlung Debatten zu eröffnen über einen Gegenstand, bei dem es feine Gefahr eines Bruches gebe. Das führe nur zur Verwirrung und schade der Regelung.

Da China   fich seine Entgegnungen für später vorbehielt und aus der Versammlung selbst sich niemand zum Wort meldete(!),

Auf diese Aussage hin zogen es die drei Zeugen vor, ihre Aus- Verhandlungen wie in den Beratungen der Abrüstungskonferenz wurde auf Vorschlag des Präsidenten die ganze Sache erst einmal

fagen zurüdzunehmen. Die Kommunisten wurden freige= sprochen. Die Staatsanwalt fündigte an, daß sie gegen die Na­tionalsozialisten, die auf SA.   Befehl zum me neid be= reit maren, Anflage wegen wissentlich falscher Anschuldigung erheben werde.

Justiz in Danzig  .

Dort herrscht bereits das Zwischenreich".

In Danzig   üben Hitlerleute und Hugenbergmannen seit den legten Wahlen ihre Herrschaft aus, das heißt sie liefern ein Vorspiel für das Dritte Reich, das die Nazis erstreben und die Hugen­berger nach Kräften fördern zu müssen glauben.

In Danzig   fand nun vor der Straftammer eine Berufungs­verhandlung gegen drei führende Sozialdemokraten statt, nämlich gegen den Redakteur Erich Brost  , den Werbeleiter Bruno Ewert und den Geschäftsführer Anton Footen von Bruno Ewert und den Geschäftsführer Anton Footen von der ,, Danziger Boltsstimme".

Alle drei waren im Dezember vorigen Jahres vom Schöffen­gericht wegen Bergehens gegen das Gesetz, zur Sicherung der öffentlichen Ordnung zu vier Monaten Gefängnis per urteilt worden, weil sie gelegentlich des Berbots der ,, Danziger Boltsstimme eine Erjazzeitung unter dem Namen All­gemeine Rundschau" herausgegeben hatten.

Gegen das Urteil hatten die drei Angeklagten Berufung ein­gelegt. Die Straffanmmer verwarf die Berufung zwar, aber, da man in Danzig   ja nur erst im 3wischenreich" sich befindet, wurde ihnen Strafaussetzung auf drei Jahre mit Aussicht auf spätere Begnadigung bei guter Führung( 1)

gemährt!

Handelsspannung mit England. Wegen der beschränkten Kohleneinfuhr Deutschlands  . London  , 3. März.( Eigenbericht.)

Die Barnung, die im englischen Unterhaus gegenüber den Beschränkungen englischer Kohle an die deutsche   Adresse gerichtet wurde, ist vom englischen Handelsamt deswegen fo ernst gemeint, weil das Amt die Ueberzeugung hat, daß die Beschrän­fungen eine Distriminierung ber englischen gegenüber der polnischen Kohle bedeute. Die Aeußerung des Handelsministers ftellt aber noch nicht die Erklärung eines 3oultrieges dar. Zunächst murde der englische   Bpisch after in Berlin   beauftragt, in dieser Frage bei der deutschen   Regierung vorstellig zu werden. Man ver fichert im Handelsamt, daß man für die besonderen Schwierigkeiten Deutschlands   volles Verständnis habe, wogegen man sich mehre, sei eine Benachteiligung Englands zugunsten anderer Importländer.

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Chinas   Bertreter flagt an.

Genf  , 4. März( Eigenbericht.)

einem Generalausschuß übertragen, in den jedes Land einen Vertreter entsendet. So hat die Leitung von vornherein die Mög= lichfeit einer öffentlichen Aussprache vpr Welt ausgeschaltet, was nicht gerade günstig für das An­

Am Donnerstagnachmittag nahm die Bölter- fehen des Bölkerbundes ist. bundsversammlung einen Bericht des chinesischen Bertreters Yen über den Ostafien- Konflikt entgegen.

Den leitete seine Darstellungen mit der Bekanntgabe eines ja­panischen Gegenvorschlages zur Einstellung der Feindseligkeiten um Schanghai   ein. Es handele sich um

Kapitulationsbedingungen eines Siegers gegenüber einem Be­siegten. Sie feien unannehmbar.

China   werde deshalb dem japanischen Angriff weiter Widerstand leisten. Entgegen den neuesten Nachrichten von der Einstellung der Angriffe durch die japanischen Befehlshaber seien neue schwere An­griffe und Luftbombardements bis 50 Kilometer mestlich von landet. Diese Angriffe überlegener Kräfte hätten die chinesischen Schanghai zu verzeichnen. Fortgesetzt würden Verstärkungen ge­Truppen gezwungen, sich geordnet auf die zweite Berteidigungs­linie zurüdzuziehen. Die Waffenstillstandsverhandlungen feien ge scheitert, das gleiche gelte von dem Vorschlag des Rates. China  verlange nun von der Versammlung zuerst die Erreichung eines Waffenstillstandes auf der Basis jener Bedingungen, die an Bord des britischen Flaggschiffes ursprünglich vereinbart gewesen, aber von den Japanern nicht gehalten worden seien.

Neue Donaubundaktion.

Immer noch Anschlußverbot.

Die Zerreißung des großen Wirtschaftsgebietes Desterreich­Ungarn und die Errichtung der Nachfolgeftaaten hat sich in dem Maße als wirtschaftlich verderblich erwiesen, wie diese Staaten, dem Beispiel der Großmächte folgend, die Zoumauern gegeneinander immer mehr erhöht haben. Dem lebensunfähigen Deutschösterreich verbot man den Eintritt ins Deutsche Reich, und es mußte daher Geldgebern zu viel, und deswegen gibt Frankreich   jetzt den längst dauernd finanziert werden. Das wird nun in der Weltkrise den fchon betriebenen Plänen des Dr. Benesch Vorspann, nämlich die Nachfolgeftaaten zur Donauföderation zusammenzu­schließen, womit man den Anschlußgedanten totzuschla gen hofft. Zunächst läßt die französische   Regierung alle diese Staaten befragen, wie sie sich zu diesem Projekt stellen. Aus dieser Frage wird sicher, besonders in Wien  , herauszuhören sein, daß es nur bei Bejahung Geld gibt.

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Yen schilderte dann sehr wirkungspoll die fortgefeßten Ab­lehnungen und Provokationen Japans   gegenüber dem Völkerbund Als Deutschösterreich auf die 3olíunion mit Deutschland   ver und Amerika  . Bisher habe die tollettive Vermittlung versagt. zichten mußte, versprach man ihm Finanzhilfe sie wurde nicht Japan   zeige sich heute versöhnlicher als zu Beginn des Konflikts. gewährt. Dann hat man den großdeutschen Außenminister China   habe seine Sache bedingungslos in die Hände des Völker- Schober zum Rücktritt gezwungen. Jetzt sichert Frankreich   durch bundes gelegt. Japan   habe das verweigert. China   sei bereit ge Staatsgarantie die Aufbringung einer Anleihe von 600 Millionen wesen zu jeder friedlichen Regelung durch Schiedsgericht und Franken für die Tschechoslowakei  , und das Journal des Débats  " juristische Entscheidung. Japan   habe das verweigert. China   habe die volle Verantwortung für den Schutz von Leben und Eigentum hebt u. a. auch den Wert der Tschechoslowakei   gegen das Groß­der Japaner nach Zurüdziehung der japanischen Truppen ange- deutschtum lies den Anschluß boten. Japan   habe die Räumung verweigert. China  habe den Vorschlag von vier Bölkerbundsmitgliedern und der Ber einigten Staaten zur Einstellung der Feindseligkeiten und Berhand­lungen über alle Streitfragen insgesamt angenommen. Japan   habe alle wesentlichen Bunkte dieser Vorschläge abgelehnt. Zum Schluß überreichte Ven der Bersammlung einen Antrag mit folgenden vier Forderungen:

1. Wir verlangen von diefer außerordentlichen Bollversamm­lung die Prüfung und vällige Ausschöpfung aller Möglichkeiten zur Berwirklichung einer mit dem Bölkerbundspakt übereinstimmenden Regelung.

2. China   verlangt, daß alles getan werde, was in der Macht der Vollversammlung liegt, um fchüßend die Einstellung jeder feind.

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hervor.

So sehr der ehrlich grunddemokratische Charakter der Tschecho­flowakei anzuerkennen und darum einer Erweiterung ihres Ein­fluffes nicht zu widersprechen ist, so wird dies wahrlich mehr als aufgewogen durch die antidemokratische, das nationale Selbstbestim­mungsrecht verneinende Politit, das so abhängig gemad te Deutsch­österreich in eine Gemeinschaft hineinzupressen, die ihm nur dann nicht unsympathisch sein tann, wenn das Deutsche   Reich ihr angehört. Die Aufforderung des Bundeskanzlers Dr. Buresch an alle anderen Bänder, eine Hebung der Einfuhr deutsch österreichischer Erzeugnisse zu fördern, ist zuerst und eben jetzt Deutschen Reich beantwortet worden, und zwar dahin, daß man bereit sei, darüber förderlich zu verhandeln.

DOMI